Die ultimative Bergsteiger-Bucket-List: 50 Dinge, die man getan haben muss
Von Frank Eberhard
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Rezensionen für Die ultimative Bergsteiger-Bucket-List
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Buchvorschau
Die ultimative Bergsteiger-Bucket-List - Frank Eberhard
1
Sich einen Traum erfüllen
Die Berge wecken Wünsche in
uns, bringen uns zum Träumen.
Umso schöner, wenn diese
auch noch wahr werden.
Das gelebte Ideal: Nach einer Zeltnacht im italienischen Val Grande bricht der Morgen an.
Traumwetter an einem Traumort: der Cerro Torre in Patagonien
Sich einen Traum zu erfüllen, bedingt einen Traum zu haben. Genau das ist es, was das Bergsteigen so wertvoll macht: Es weckt Sehnsüchte in uns, aktiviert die Fantasie. Zwar gibt es eine ganze Menge Traumtouren. Schritt für Schritt über einen luftigen Firngrat zu balancieren, über Gletschern und Felslandschaften und unter, ach was, mitten im tiefblauen Himmel. Im warmen festen Fels zu klettern, immer der idealen Linie nach, langsam, stetig und kontrolliert. Schneeschuh oder Tourenski durch die in Watte gehüllte Landschaft zu schieben, mit keinen anderen Geräuschen im Ohr als dem Knarzen der Ausrüstung und der eigenen Atmung. Solche Träume sind manchmal das Ergebnis guter Planung – oder eben das Glück der Tüchtigen.
Der erste Schritt dorthin ist die eigenen Träume zu benennen. Und zwar wirklich die eigenen, nicht das, was andere uns einimpfen. Träume ich davon, auf einem bestimmten Gipfel zu stehen, einer besonders ästhetischen Linie zu folgen oder ein Gebiet zu durchqueren? Große Namen sind dabei ein nicht zu unterschätzender Faktor. Mont Blanc, Matterhorn, Großglockner und Co ziehen viele Bergsteiger magisch an. Dennoch gibt es einen Unterschied zwischen dem Abhaken einer alpinistischen Pflichtübung – was schon ein Widerspruch an sich ist – und dem echten eigenen Verlangen, sich an diesen Berühmtheiten zu versuchen. Genauso jedoch kann ein unbekannter Berg nahe der Heimat oder in der Ferne zum Traum werden. Eben weil es wenige Informationen über ihn gibt, weil es dort wild und einsam zugeht. Solche Träume können durchaus im Kopf ein und desselben Menschen existieren – das ist kein Widerspruch.
Der »dunkle Fürst der Ostalpen«: Traumtour Großglockner
Das Unmögliche möglich machen
Der zweite Schritt ist der Abgleich mit der Realität: Wie lässt sich dieser Traum verwirklichen, wie gelange ich an das Ziel meiner Fantasie? Muss ich trainieren, Techniken üben, mit wem kann ich aufbrechen und brauche ich einen Bergführer? Aber auch: Wie groß ist der Aufwand, wann kann ich mir die Zeit nehmen und was kostet das Ganze? Manchmal wird am Ende dieser Überlegungen die schmerzliche Erkenntnis stehen, dass ein Traum außerhalb der eigenen Reichweite bleibt. Häufiger jedoch eröffnet sich uns ein Weg zum Ziel unserer Träume. Und das ist es, was das Bergsteigen ausmacht: Es verbindet Schwärmerei mit Pragmatismus. Ästhetik mit Technik. Und manchmal macht es das zuvor scheinbar Unmögliche möglich.
2
Persönliche Grenzen überwinden
Mehr als nur ein Klischee
Erschöpft und glücklich am Gipfel des Mont Blanc
Werbung und PR-Agenturen verwenden die Phrasen inflationär: Überwinde deine Grenzen, wachse über dich hinaus und so weiter. Zum Bergsteigen gehört es jedoch tatsächlich, die Grenzen der eigenen Fähigkeiten zu sprengen – oder besser noch – zu verschieben. Denn abseits von Werbung und Schönwetter-Public-Relations appellieren Bergvereine und -profis, mit Reserven zu planen: zeitlich, ausrüstungstechnisch und was die eigenen Kräfte anbelangt. Gerade einer heiklen Tour mit objektiven Gefahren oder schwierigen Rückzugsmöglichkeiten sollten Aspiranten im Idealfall überlegen sein.
Gut planen, dann angreifen
Und trotzdem: Was wäre das Bergsteigen, wenn wir nicht hin und wieder über unser Niveau gehen würden. Zum Beispiel körperlich, wenn ich viele Gipfel, die mir technisch keine Schwierigkeiten bereiten, aneinanderreihe. Oder technisch und mental, wenn ich in gut sicherbarem Gelände die Führung übernehme, aber einen besseren Bergpartner oder gar Bergführer hinter mir weiß. Dabei gilt es aber, das objektive Augenmaß nicht zu verlieren. Bereits vor der Tour sollte ein Plan stehen, was geschieht, wenn Kräfte oder technisches Können wirklich an ihre Grenzen stoßen. Nur wer darauf vorbereitet ist, kann guten Gewissens an den Rand seiner Leistungsfähigkeit gehen. Von Erschöpfung oder Schwierigkeiten überrascht zu werden, kann dagegen böse ausgehen.
3
Unter dem eigenen Niveau bleiben
Sicherheit und das Glück der anderen gehen vor. Dennoch sollte genug Platz für die eigenen Ambitionen sein.
Locker steigt der geübte Bergsteiger durch den Klettersteig an der Gartnerwand.
Zugegeben, hierbei handelt es sich um mehr, als eine Once-in-a-lifetime-Erfahrung. Es gibt viele gute Gründe unter dem eigenen Niveau zu bleiben: Wer ständig an seine Grenzen geht, erhöht die Gefahr, irgendwann einen Unfall zu haben. Wer mit anderen unterwegs ist, macht weder sich noch den Begleitern eine Freude, wenn er allen sein Tempo aufzwingt. Und wer Bergfreunde (oder, wie es so oft passiert, die bessere Hälfte) auf zu schwierige Touren mitnimmt, riskiert Unfälle und atmosphärische Störungen. »Ich wollte eh nicht auf deine blöde Tour«, Hand aufs Herz, das kommt einem doch bekannt vor, oder?
Ja, Bergsteigen mit all seinen Spielarten ist ein von Ehrgeiz getriebener Sport. Das ist auch in Ordnung. Aber wir tun gut daran, den Blick auf das große Ganze nicht zu verlieren. Die Berge dienen nicht nur als Abenteuerspielplatz, sondern sind und bleiben eine gigantische Landschaft, in der es sich auch lohnt einfach innezuhalten und zu genießen. Bergpartner sind nicht nur Anhängsel oder Gegengewicht am Seil, sondern haben ihre eigene Vorstellung von einer Tour. Und die Daheimgebliebenen sind keine Projektionsfläche für das eigene Ego, sondern wollen interessante Bilder sehen und authentische Geschichten hören. Dazu gehören auch Fehlentscheidungen oder, viel besser, das Umkehren im richtigen Moment, aber dazu kommen wir später.
Gemütlichkeit und Genuss dürfen auch mal im Vordergrund stehen.
Die Beweggründe sind vielfältig
Unter dem eigenen Niveau zu bleiben heißt, rauszugehen, weil es in den Bergen schön ist und nicht, weil ich eine neue Bestzeit aufstellen oder meine Social-Media-Kanäle füttern will. Bitte nicht falsch verstehen: Das alles ist völlig legitim, es gibt nicht nur Schwarz oder Weiß. Nicht jeder, der über Gipfel und Grate joggt, ist ein Getriebener und nicht jeder, der am höchsten Punkt für jemand anderen ein Video aufnimmt, ist ein profilierungssüchtiger Egomane. Vielleicht freut sich ja die Großmutter zu Hause darüber oder jemand, der gerade nicht in die Berge kann und in Gedanken dabei ist.
Unter seinem (maximalen) Niveau zu bleiben heißt außerdem bei Weitem nicht immer, dass es beschaulich zugehen muss. Wer in drei statt den ehemals aufgestellten zweieinhalb Stunden auf seinen Lieblingsberg steigt, kommt trotzdem ins Schwitzen und trainiert. Wer mit Freunden oder seinem Partner auf den verhältnismäßig leichten Similaun (3599 m) über dem Ötztal stapft, tut sich bei der nächsten Tour auf den anspruchsvolleren Nachbarn Fineilspitze (3514 m) oder auf die Hintere Schwärze (3628 m) leichter und erlebt obendrein noch etwas.
Wer sich sicher fühlt, kann auch die Hände vom Drahtseil lassen.
4
Grundlagen erlernen
Wer früh genug über seine Ziele nachdenkt und das Nötige dafür lernt, den belohnt das Leben. Was es zu wissen gilt.
Im Klettergarten lässt es sich ideal für größere Ziele trainieren.
So sieht leider oft die Realität aus: Die