Viel Trubel um Suzie: Eine Geschichte mit ganz viel Schwein
Von Kaye Kaiser
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Über dieses E-Book
"In unserem Dorf passiert nie etwas!", beklagt sich Annika. Doch da hat sie sich gründlich getäuscht: In diesem Sommer geht es in Grottenstein drunter und drüber – und schuld daran ist nicht zuletzt ihr geliebtes Schweinchen Suzie.
Dabei fangen die Ferien so gut an: Während die Eltern im Urlaub sind, kümmert sich Onkel Helmut um Annika und die Gäste der kleinen Familienpension. Und dann lernt Annika – dank Schweinchen Suzie – am Badesee auch noch den netten Benni kennen.
Doch bevor sie mehr über den geheimnisvollen Jungen erfahren kann, passieren lauter schlimme Sachen: Ein neues Hotel eröffnet im Dorf und schnappt der Familienpension die Gäste weg. Kurz danach verkracht sich Annika mit Benni – und schließlich büxt auch noch ihr Schweinchen aus und verläuft sich im Wald.
Ein Glück, dass es dort diese komisch stinkenden Knollen ausgräbt...
Empfohlen ab 8 Jahren.
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Buchvorschau
Viel Trubel um Suzie - Kaye Kaiser
Kapitel 1 – Annika, die Frühaufsteherin
Annika war wieder einmal vor allen anderen wach. Sie öffnete ihr Dachfenster hoch über dem Marktplatz von Grottenstein und lugte hinaus. Ein paar Spatzen nahmen ein frühes Bad in den Pfützen, die vom Regen noch übrig waren. Alle anderen Bewohner von Grottenstein schienen noch tief und fest zu schlafen.
»Gott sei Dank, das schlechte Wetter ist vorbei«, dachte sie und blinzelte in die Sonne. Die Aussicht auf ein schönes Wochenende würde vielleicht wieder ein paar Gäste nach Grottenstein locken. Und das hatte die Pension Trudel, die Annikas Eltern gehörte, dringend nötig.
An der kleinen Familienpension gab es eigentlich nichts auszusetzen: Die Gästezimmer waren zwar klein, aber liebevoll und gemütlich eingerichtet. Die Badezimmer waren frisch renoviert und alles blitzte nur so vor Sauberkeit.
Auch das Frühstück ließ keine Wünsche offen: Es gab frisches Brot, fünf Sorten selbstgemachte Marmelade und frisch gepressten Orangensaft. Und geradezu legendär war der Trudelstrudel – täglich frisch gebacken von Oma Trudel nach einem geheimen Familienrezept.
Doch trotzdem übernachteten viel zu wenige Gäste in der Pension. Das Problem war, dass es nichts – aber auch gar nichts – gab, was einen Touristen nach Grottenstein locken konnte.
Grottenstein war ein durchschnittliches kleines Dorf an durchschnittlich schöner Lage, umgeben von einem durchschnittlichen Wald, in dem ein durchschnittlicher Badesee vor sich hindümpelte. Manche Besucher warfen auch einen Blick in das Grottensteiner Mühlstein-Museum, in dem sage und schreibe fünf Mühlsteine ausgestellt waren. Aber das war’s auch schon mit Attraktionen.
Annika warf einen letzten Blick auf die Spatzen und schloss das Dachfenster. Sie beschloss, die Sorgen für heute zu vergessen. »Sommerferien und schönes Wetter, was will man eigentlich mehr?«, sagte sie zu sich selbst. Sie schnappte sich ihre Badetasche und lief leise vorbei an den Türen der Gästezimmer die Treppen hinunter.
Dieser Sommer war für sie etwas ganz Besonderes: Ihre Eltern waren für drei Wochen verreist – zum ersten Mal ohne Annika. Sie waren nach England geflogen, um bei der Hochzeit ihrer Tante dabei zu sein, die einen Engländer heiratete.
»Eine richtige englische Sommerhochzeit! Drei Tage auf einem schönen Landsitz, jeden Nachmittag Tee und Gebäck, Spaziergänge im Rosengarten…«, hatte die Mutter geschwärmt, als die Einladung eingetroffen war. »Nur schade, dass wir nicht gehen können. Im Sommer gibt es hier in der Pension immer am meisten zu tun.«
»Aber nein, ihr müsst unbedingt da hinfahren!«, hatte Oma Trudel gerufen, denn sie wusste, wie sehr ihre Tochter für die englische Lebensart schwärmte.
»Ja, ihr müsst gehen!«, hatte auch Annika gesagt, denn sie wusste, wie sehr ihr Vater seine kleine Schwester mochte. Er konnte doch nicht ihre Hochzeit verpassen!
Schließlich hatte sich auch noch Onkel Helmut, Mutters Bruder, eingemischt, der gerade zu Besuch war: »Ihr geht und damit basta. Wenn sich jemand einen Urlaub verdient hat, dann ihr. Für ein paar Wochen geht es auch ohne euch. Es sind Sommerferien, also kann Annika kann beim Frühstück für die Gäste helfen – sie steht ja sowieso immer so früh auf. Oma Trudel kann den Strudel backen. Und Frau Knogge ist ja eh jeden Tag da, um die Zimmer zu aufzuräumen.«
Doch Annikas Vater hatte protestiert: »Das ist zwar toll, aber es gibt doch noch viel mehr zu tun: die Reservationen und die Rezeption und die Wäsche und das Einkaufen...«
»Stopp, stopp!«, hatte Onkel Helmut dazwischen gerufen. »Auch dafür habe ich eine Lösung – das übernehme ich. Ich wechsle sowieso meine Stelle und habe den ganzen Sommer frei. Also komme ich für ein paar Wochen hierher und spiele Manager, Hausmann und Mädchen für alles.« Zufrieden grinsend hatte er sich auf dem Sofa zurückgelehnt.
Natürlich hatten die Eltern noch tausend andere Einwände gefunden, doch gemeinsam hatten sie es schließlich geschafft, sie zu überreden. Sie beschlossen sogar, nach der Hochzeit noch ein paar Tage Wanderferien an der englischen Küste dranzuhängen.
Und so waren ihre Eltern waren also tatsächlich vor einigen Tagen abgereist – natürlich nicht ohne einen ganzen Stapel an Anweisungen zu hinterlassen. Doch bisher hatte alles prima geklappt: Die wenigen Gäste waren gut versorgt und zufrieden. Annika verstand sich super mit Onkel Helmut und freute sich, dass er einmal länger zu Besuch war.
Vor allem aber liebte sie das Essen, das er für sie kochte. Ihr Onkel war nämlich gelernter Koch und hatte schon in Restaurants auf der ganzen Welt gearbeitet. Nach den Sommerferien wollte er eine neue Stelle als Chefkoch in einem großen Familienhotel in Österreich antreten. Deshalb nutzte er jetzt die Zeit, um neue familienfreundliche Rezepte an Annika zu testen.
»Gott sei Dank gehe ich fast jeden Tag schwimmen«, dachte Annika. »Mit Omas Strudel und Onkel Helmuts Testessen wäre ich am Ende der Ferien sonst so dick wie eine Dampfnudel.«
Sie öffnete die Hintertür der Pension, holte ihr Fahrrad aus dem Schuppen und ging zum Schweinegehege, wo sie von Suzie schon mit einem fröhlichen Quieken begrüßt wurde.
Kapitel 2 – Suzie geht baden
Suzie saß gemütlich auf dem großen Badetuch im Körbchen am Lenker und streckte fröhlich ihr Schnäuzchen in den Wind. Das freute Annika. Es schien Suzie richtig gut zu gehen, obwohl es erst zwei Wochen her war, dass Onkel Willi gestorben war.
Onkel Willi war nicht nur Suzies Onkel, sondern auch ihr bester Gefährte gewesen, aber leider um einiges älter. Nun war