Risk Assessment im Extremismuskontext: Ein Leitfaden zur fallbezogenen Risikodiagnostik
Von Michail Logvinov
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Risk Assessment im Extremismuskontext - Michail Logvinov
Book cover of Risk Assessment im Extremismuskontext
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Michail Logvinov
Risk Assessment im Extremismuskontext
Ein Leitfaden zur fallbezogenen Risikodiagnostik
1. Aufl. 2021
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Michail Logvinov
Berlin, Deutschland
ISSN 2197-6708e-ISSN 2197-6716
essentials
ISBN 978-3-658-33172-6e-ISBN 978-3-658-33173-3
https://doi.org/10.1007/978-3-658-33173-3
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Planung/Lektorat: Cori Antonia Mackrodt
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Die Anschrift der Gesellschaft ist: Abraham-Lincoln-Str. 46, 65189 Wiesbaden, Germany
Was Sie in diesem essential finden können¹
Definitionen der relevanten Begriffe und Informationen zu Verfahren und Methoden der Prognostik.
Eine Diskussion und Kritik der im angelsächsischen Raum verbreiteten Risikobewertungsinstrumente.
Eine Interpretation der Risikofaktoren aus der aktuellen Radikalisierungsforschung.
Eine ausführliche Diskussion der dem Leitfaden zugrunde liegenden Indikatoren und Faktoren.
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung 1
2 Begriffe und Methoden 3
3 Gängige Risikobewertungsinstrumente 9
3.1 Extremism Risk Guidance (ERG 22+) 9
3.2 Violent Extremism Risk Assessment (VERA) 13
3.3 Identifying Vulnerable People (IVP) Guidance 19
3.4 Terrorist Radicalization Assessment Protocol (TRAP-18) 22
4 Was sind Risikofaktoren? 27
5 Fallbezogene Diagnostik: strukturierter Leitfaden zur Risikoanalyse 35
5.1 Hypothese(n) und Operationalisierung 39
5.2 Interpretation der Risikokategorien 41
6 Voraussetzungen für die Fallformulierung und Einschätzung 55
Literatur 59
Abbildungsverzeichnis
Abb. 4.1 Kausale Modellierung der Radikalisierungsfaktoren 32
Abb. 5.1 Gefahrenfaktoren extremistischer Gewalt 36
Tabellenverzeichnis
Tab. 3.1 Risikokategorien und -faktoren des ERG 22+ 14
Tab. 3.2 Risikokategorien und -faktoren des VERA-2R 17
Tab. 3.3 Risikokategorien und -faktoren des CYBERA 20
Tab. 3.4 Risikofaktoren des IVP 23
Tab. 3.5 Risikofaktoren des TRAP-18 25
Tab. 5.1 Risikokategorien und -prädiktoren 37
Fußnoten
1
Der in diesem essential vorgestellte Leitfaden der fallbezogenen Diagnostik und Risikobeurteilung extremistischer Gewaltstraftäter entstand im Rahmen eines vom BMFSFJ geförderten Projektes des ZDK Gesellschaft Demokratische Kultur gGmbH (DNE – „Diagnostisch-Therapeutisches Netzwerk Extremismus"). Vgl.: Logvinov, Michail (2019): Risikoeinschätzung Radikalisierter und Risikomanagement in der Fallarbeit Prognoseinstrumente und ihre Relevanz aus praktischer Sicht. Schriftenreihe Zentrum Demokratische Kultur, Berlin; Michail Logvinov/Tabea Fischer (2019): Risiko- und Gefahrenbewertung im Umgang mit politisch-ideologisch-religiös radikalen Personen, Schriftenreihe Zentrum Demokratische Kultur, Berlin.
© Der/die Autor(en), exklusiv lizenziert durch Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH, ein Teil von Springer Nature 2021
M. LogvinovRisk Assessment im Extremismuskontextessentialshttps://doi.org/10.1007/978-3-658-33173-3_1
1. Einleitung
Michail Logvinov¹
(1)
Berlin, Deutschland
Die voranschreitenden Prozesse der (reziproken) Radikalisierung extremistischer Akteure aus verschiedenen Phänomenbereichen auf der individuellen und Gruppenebene prägen die gegenwärtige Situation. Die Co-Radikalisierung überlagert dergestalt die bereits bekannten Radikalitätsausprägungen sowie extremistische Bestrebungen und ruft zusätzliche Dynamiken in Milieus hervor, die für neue Gefahrenlagen und Risikokonstellationen sorgen. Radikale Akteure betätigen sich zugleich intensiv im virtuellen Raum, wo sie für Loyalitäten werben, sich vernetzen, ihre Aktionen planen und koordinieren.
Risikoanalyse ist eine wesentliche Gelingensbedingung des Monitorings radikalisierter Akteure, des Risikomanagements und der Deradikalisierungsarbeit. Eine wichtige Aufgabe besteht in diesem Zusammenhang darin,
„auf die verschiedenen psychosozialen Profile von Extremisten und Terroristen, die sich in einem Wechselspiel mit ideologischen Orientierungen und Missionsvorstellungen in Tatvorbereitungen und Gewalttaten hineinsteigern, einzugehen. Psychische Dispositionen und Ideologien finden bei Primat der Ideologie eine extremistische Wirkung mit tödlichen Folgen und bedrohen das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung. Es geht darum, extremistische und terroristische Gefährder in Gestalt von Personen und Gruppen frühzeitig zu erkennen und Maßnahmen zur Deradikalisierung im rechtsstaatlichen Rahmen und unter Nutzung aller gesellschaftlichen Möglichkeiten zur Wirkung zu bringen" (Wagner 2016, S. 26).
Umso mehr verwundert es, dass es in Deutschland kaum öffentlich zugängliche Elaborate oder wahrnehmbare Bemühungen auf diesem Gebiet gab, bevor Mitte der 2010er Jahre internationale Risikobewertungsinstrumente auf den Markt drangen. Der hier vorgestellte Leitfaden stellt einen Versuch dar, das in der Extremismusforschung generierte Wissen zu bündeln und in einen Leitfaden zur Risikoanalyse zu gießen.
Wichtig ist hierbei zu betonen, dass Radikalisierungen relational bzw. interaktionistisch sind und