Die Funktionale Verhaltensanalyse: Ein praktischer Leitfaden für Psychotherapie, Sozialarbeit und Beratung
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Buchvorschau
Die Funktionale Verhaltensanalyse - Michael Borg-Laufs
© Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH, ein Teil von Springer Nature 2020
M. Borg-LaufsDie Funktionale Verhaltensanalyseessentialshttps://doi.org/10.1007/978-3-658-30812-4_1
1. Einführung
Michael Borg-Laufs¹
(1)
Fachbereich Sozialwesen, Hochschule Niederrhein, Mönchengladbach, Deutschland
Michael Borg-Laufs
Email: michael.borg-laufs@hs-niederrhein.de
Die funktionale Analyse menschlichen Verhaltens hat nicht durchgängig den guten Ruf, den sie haben sollte. Ihre aus den Lerntheorien entstandenen Begriffe und die für „Uneingeweihte" nicht verständlichen Zeichen wirken auf manche Kolleg*innen abschreckend. Zudem stehen die aus den Lerntheorien abgeleiteten Vorgehensweisen mancherorts in dem Ruf, eine zu eindimensionale Perspektive auf menschliches Verhalten anzuwenden und die Komplexität der Probleme von Menschen nur unzureichend abzubilden. Schließlich werden auch verhaltensorientierte Interventionsmethoden, die sich – neben anderen Interventionen – aus einer funktionalen Analyse ableiten lassen, nicht selten kritisiert, was wiederum das Erlernen dieser hilfreichen Analysemethode unattraktiv erscheinen lässt.
Leider.
Denn tatsächlich handelt es sich bei der funktionalen Verhaltensanalyse um ein Instrument, mit dem die Beweggründe menschlichen Verhaltens hervorragend erklärt werden können. Kanfer und Saslow (1965) haben diese Art der Fallanalyse seinerzeit als Gegenentwurf zur klassischen psychiatrischen Diagnostik entworfen. Zusammenfassende Klassifikationen wie etwa „Depression oder „Störung des Sozialverhaltens
oder andere in der ICD oder im DSM beschriebene Störungsbilder helfen nur sehr grob bei der Planung einer einzelfallorientierten Intervention. Zwar gibt es störungsspezifische Therapiemanuale, in denen sich durchaus sinnvolle Therapiebestandteile finden lassen, aber diese vernachlässigen naturgemäß die je individuelle Bedingtheit des problematischen Verhaltens. Bei jedem Menschen, der wegen seiner Probleme eine Psychotherapeut*in oder eine Berater*in aufsucht, muss aber einzelfallbezogen geklärt werden, welche biologischen, psychologischen und sozialen Bedingungen das jeweilige Problemverhalten begünstigen bzw. aufrechterhalten, damit die Interventionen genau an diesen spezifischen Bedingungen ansetzen können. Es müssen die Emotionen, Kognitionen, Verhaltensweisen, situative Bedingungen, körperliche Rahmenbedingungen, überdauernde Schemata, persönliche Beziehungen, soziale Rahmenbedingungen des jeweiligen Einzelfalles in die Interventionsplanung einfließen.
Genau dabei kann vor dem Hintergrund psychologischer Grundlagenforschung eine funktionale Verhaltensanalyse einen wesentlichen Beitrag leisten. Sie ist längst nicht so eindimensional, wie manche Kritiker vermuten. Vielmehr ermöglicht sie ein umfassendes Verständnis auch sehr komplexer Bedingungsgefüge menschlichen Verhaltens. Es werden nicht nur die unterschiedlichen Facetten des Problemverhaltens differenziert erfasst, sondern auch vorausgehende und nachfolgende interne und externe Bedingungen sowie die überdauernde innerpsychische Verfasstheit, die Ratsuchende oder Patient*innen prägen. Und vor allem: Diese verschiedenen Faktoren werden in Beziehung zu einander gesetzt, so dass Zusammenhänge erkannt werden können (vgl. Borg-Laufs 2016, 2020).
Dies alles geschieht mit den empirisch bestens bewährten psychologischen Lerntheorien als Hintergrundmodell (Fliegel und Veith 2018). Von besonderer Bedeutung ist dabei sicherlich die operante Verstärkung von Verhaltensweisen. Verhalten wird mit höherer Wahrscheinlichkeit in ähnlichen Situationen wiederholt, wenn die darauf folgenden kurzfristigen Effekte positiv sind, während langfristige Effekte i. d. R. nicht verhaltenssteuernd sind.
Daher werden wir im Folgenden zunächst die einzelnen Bestandteile einer funktionalen Verhaltensanalyse kennenlernen, um dann zu erfahren, wie diese in einem stimmigen Modell zusammengefasst werden und welche professionellen Interventionen sich daraus ableiten lassen. Da – wie so oft – Übung den Meister bzw. die Meisterin macht, schließen Übungsaufgaben aus dem beraterischen oder therapeutischen Kontext diesen Band ab.
© Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH, ein Teil von Springer Nature 2020
M. Borg-LaufsDie Funktionale Verhaltensanalyseessentialshttps://doi.org/10.1007/978-3-658-30812-4_2
2. Die Bestandteile einer funktionalen Verhaltensanalyse
Michael Borg-Laufs¹
(1)
Fachbereich Sozialwesen, Hochschule Niederrhein, Mönchengladbach, Deutschland
Michael Borg-Laufs
Email: michael.borg-laufs@hs-niederrhein.de
Eine funktionale Verhaltensanalyse setzt sich aus den einem Problemverhalten vorausgehenden Bedingungen (S), den überdauernden Dispositionen, die eine Person mit in die Problemsituation hineinträgt (O), dem Verhalten (R) auf mehreren Ebenen, den nachfolgenden Bedingungen (C) und einer Angabe zur Regelmäßigkeit (K) dieser nachfolgenden Bedingungen zusammen. In der Literatur finden sich für diese fünf Bedingungsstücke unterschiedliche Schreibweisen, namentlich SORCK, SORKC oder auch – verkürzt – SORC. Inhaltlich lässt sich nicht unterscheiden, welche dieser Schreibweisen „richtiger wäre. In der hier vorliegenden Handreichung wird im Folgenden die Abkürzung SORCK verwendet, weil diese laut gelesen gefälliger von den Lippen geht (gesprochen: „Sork-Analyse
) als die Alternative mit dem hinten stehenden C (gesprochen: