Patienten mit Gedächtnisstörungen: Eine Einführung für Psychotherapeutinnen und -therapeuten
Von Volker Völzke
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Über dieses E-Book
Gedächtnisstörungen im Alltag beeinträchtigen die Lebensqualität der Betroffenen und haben auch Auswirkungen auf die therapeutische Vorgehensweise. Kenntnisse zu Diagnostik, Therapie und Kompensation von Gedächtnisstörungen unterschiedlicher Verursachung verbessern die therapeutischen Möglichkeiten in bedeutsamer Weise. Volker Völzke vermittelt in diesem essential praxisbezogenes Basiswissen: Welche Diagnostik und welche Hilfsmittel gibt es und was bedeuten die Gedächtnisdefizite für die Therapie und Beratung? Kann eine Psychotherapie mit Menschen mit Gedächtnisstörungen überhaupt erfolgreich durchgeführt werden? Wie können Personen, die Patienten mit Gedächtnisstörungen versorgen, qualifiziert unterstützt und beraten werden?
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Buchvorschau
Patienten mit Gedächtnisstörungen - Volker Völzke
© Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH, ein Teil von Springer Nature 2020
V. VölzkePatienten mit Gedächtnisstörungenessentialshttps://doi.org/10.1007/978-3-658-29820-3_1
1. Einführung
Volker Völzke¹
(1)
Leitung Therapie, Psychologie & Neuropsychologie, VAMED Klinik Hattingen, Hattingen, Deutschland
Volker Völzke
Email: volker.voelzke@vamed-gesundheit.de
Gedächtnis und Lernen bzw. Erinnern gehören begrifflich und im Alltag zusammen. Lernen bezeichnet den Erwerb von Wissen und Fertigkeiten, Erinnern den Abruf von Faktenwissen oder Episoden (retrospektiv), aber auch von zu erledigenden Dingen (prospektiv). Es ist kein Abrufen von einer „Festplatte, sondern ein immer wieder neuer „re-konstruktiver
Prozess. Der Abruf selber verändert den Inhalt und ist selbst bei Gesunden relativ einfach manipulierbar.
Weiterhin gehört das Wiedererkennen von Orten, Gesichtern oder Gegenständen zu unserem Lebensalltag. Wege könnten wir ohne diese Fertigkeit nicht wiederfinden oder Personen in einer Gruppe identifizieren. Soziales Miteinander wäre ohne Gedächtnis völlig anders.
Daher wird Lernen und Gedächtnis auch in der International Classification of Functions and Disabailties (ICF) der WHO als wichtiger Aspekt der Körperfunktionen, Teilhabe und Aktivität angeführt. Umweltfaktoren (Familienunterstützung, Berufszugehörigkeit etc.) und personenbezogen Faktoren (individuelle Verarbeitungsmechanismen von Erlebnissen und Erkrankungen, psychische Vorerkrankungen etc.) bilden positive oder negative Einflussvariablen auf Gedächtnisleistungen (s. Abb. 1.1).
../images/490292_1_De_1_Chapter/490292_1_De_1_Fig1_HTML.pngAbb. 1.1
Umsetzung des ICF-Modells bei Gedächtnisstörungen
Lernen und Gedächtnis (Hildebrandt 2019; Finauer und Keller 2019) beruhen auf neuronalen Prozessen im zentralen Nervensystem. Zentrum ist das ca. 1,5 kg schwere Gehirn mit der Hirnoberfläche (Cortex; Abb. 1.2 und 1.3) und darunterliegenden Strukturen. Zum Cortex gehören vier Hirnlappen (Lobi). Hinzu kommen das Kleinhirn und subkortikale Strukturen und ein Übergang zum Rückenmark. Wahrscheinlich finden Lernprozesse aber auch in anderen Körperregionen statt (u. a. im vegetativen Nervensystem im Bauchraum „Darmhirn" etc.).
../images/490292_1_De_1_Chapter/490292_1_De_1_Fig2_HTML.jpgAbb. 1.2
Lateralansicht des menschlichen Gehirns von links. Die Hirnhäute sind teilweise Präparationsbedingt entfernt.
(Quelle: Huggenberger 2019)
../images/490292_1_De_1_Chapter/490292_1_De_1_Fig3_HTML.jpgAbb. 1.3
Seitliches Plastinationspräparat des menschlichen Gehirns.
(Quelle: Huggenberger 2019)
Dem Cortex mit den Hirnlappen (lat. Lobi), subkortikalen Strukturen und dem Kleinhirn werden bestimmte Funktionen zugeordnet (s. Tab. 1.1). Die Zuordnung basiert auf Patientenstudien mit Hirnverletzungen (Läsionen) und auf Ergebnissen der funktionellen Bildgebung (u. a. funktionelle Kernspinuntersuchungen).
Tab. 1.1
Funktionsbereiche und Zuordnung zu Gehirnarealen (vereinfacht)
Das Gehirn benötigt zum Funktionieren zwingend Sauerstoff und Nährstoffe, die über die Blutbahn ins Gehirn transportiert werden. Daher sind Störungen der Blutversorgung (s. u.) auch für die Entstehung von Lern- und Gedächtnisstörungen und anderen Störungen extrem bedeutsam. Die Blutversorgung des Gehirns erfolgt durch vier Arterien (s. Abb. 1.4), die paarig angelegt sind (jeweils Arteria carotis und Arteria vertebralis). Die Zuflüsse sind an der Hirnbasis ringförmig miteinander verbunden (Circulus Willisii). Diese anatomische Anordnung limitiert die Auswirkungen einzelner