Neuropsychoanalyse: Eine Einführung in Neurowissenschaft und psychodynamische Therapie

Von Gerd Thomas Waldhauser

Neurowissenschaft und Psychoanalyse erscheinen zunächst als zwei grundsätzlich verschiedene, unvereinbare Zugänge zum menschlichen Erleben und Verhalten. Allerdings gab es schon seit Beginn der Entwicklung der Psychoanalyse immer wieder Bestrebungen, psychoanalytische Konzepte und Prozesse neurowissenschaftlich zu begründen. Auf der anderen Seite liefert die Psychoanalyse ein umfassendes Modell der menschlichen Psyche in all ihrer Komplexität und Dynamik, welches helfen könnte, die vielfältigen und häufig sehr spezialisierten Ergebnisse der modernen Hirnforschung in ihrer Gesamtheit zu verstehen. Das vorliegende Buch fasst den momentanen Stand der Forschung in diesem Schnittbereich zwischen Tiefenpsychologie und Hirnforschung zusammen und arbeitet heraus, wie sowohl Praktiker als auch Grundlagenforscher von einem fruchtbaren Austausch zwischen den beiden Disziplinen profitieren können.  

• Sprache: Deutsch
• Herausgeber: Springer
• Erscheinungsdatum: 6. Juli 2021
• ISBN: 9783658341749

Buchvorschau

Book cover of Neuropsychoanalyse

essentials

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Weitere Bände in der Reihe http://​www.​springer.​com/​series/​13088

Gerd Thomas Waldhauser

Neuropsychoanalyse

Eine Einführung in Neurowissenschaft und psychodynamische Therapie

1. Aufl. 2021

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Logo of the publisher

Gerd Thomas Waldhauser

Institut für kognitive Neurowissenschaft, Ruhr-Universität Bochum, Bochum, Deutschland

ISSN 2197-6708e-ISSN 2197-6716

essentials

ISBN 978-3-658-34173-2e-ISBN 978-3-658-34174-9

https://doi.org/10.1007/978-3-658-34174-9

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://​dnb.​d-nb.​de abrufbar.

© Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH, ein Teil von Springer Nature 2021

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Planung/Lektorat: Heiko Sawczuk

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Die Anschrift der Gesellschaft ist: Abraham-Lincoln-Str. 46, 65189 Wiesbaden, Germany

Was Sie in diesem essential finden können

Einen Einblick in die neurowissenschaftliche Basis von psychoanalytischen Konzepten

Einen Überblick über die Geschichte und Methoden der Neuropsychoanalyse

Eine Diskussion der Chancen und Grenzen eines Austauschs zwischen Neurowissenschaften und Psychoanalyse

Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung 1

2 Geschichte und Probleme des Austausches zwischen Neurowissenschaf​ten und Psychoanalyse 5

2.​1 Geschichtlicher Überblick 5

2.​2 Erkenntnistheore​tische Überlegungen 7

3 Neuropsychoanaly​tische Forschung 11

3.​1 Psychische Funktionsprinzip​ien 11

3.​1.​1 Trieb und Emotion 12

3.​1.​2 Lernen durch Erfahrung 14

3.​1.​3 Die neuronalen Grundlagen des Strukturmodells 17

3.​2 Gedächtnis und Abwehr 20

3.​2.​1 Gedächtnissystem​e und Gedächtnisprozes​se 21

3.​2.​2 Verdrängung und Abwehrmechanisme​n 23

3.​3 Entwicklungs- und Sozialpsychologi​sche Perspektiven 28

3.​4 Neurowissenschaf​tliche Therapieforschun​g 33

4 Chancen und Grenzen 35

Literatur 41

© Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH, ein Teil von Springer Nature 2021

G. T. WaldhauserNeuropsychoanalyseessentialshttps://doi.org/10.1007/978-3-658-34174-9_1

1. Einleitung

Gerd Thomas Waldhauser¹  

(1)

Institut für kognitive Neurowissenschaft, Ruhr-Universität Bochum, Bochum, Deutschland

Gerd Thomas Waldhauser

Email: [e-mail]

Die Psychoanalyse als Wissenschaft hat seit einigen Jahren einen zunehmend schweren Stand an den Universitäten. Gleichzeitig werden innerhalb des psychoanalytischen Diskurses naturwissenschaftliche Methoden und Erkenntnisse zwar teilweise rezipiert, aber von einem Teil der Psychoanalytiker als irrelevant für die Praxis abgetan (Kap. 4). Dieses Buch will der Spaltung von kognitiv neurowissenschaftlicher Forschung und psychoanalytischer Praxis argumentativ, unter Anführung empirischer Belege und durch das Herausarbeiten von Verknüpfungen zwischen den Forschungsfeldern entgegenarbeiten.

Die Anerkennung der Psychoanalyse als angewandtes Therapieverfahren erfordert Wirksamkeitsnachweise und naturwissenschaftliche, empirische Belege für die mannigfaltigen und komplexen psychoanalytischen Konzepte. Man kann dieser Forderung entgegnen, dass die naturwissenschaftliche Methode den individuellen und subjektiven Vorgängen in einer psychoanalytischen Therapie nicht gerecht werden kann. Diese Argumentation wirkt angesichts der Verteilungskämpfe im Gesundheitswesen und in der Forschung aber realitätsfern.

Die mittlerweile als landläufig geltende Überzeugung, die Psychoanalyse sei „unwissenschaftlich", ist falsch. Viele psychoanalytische Konzepte