Die Schwertchronik von Godwin 3: Schlacht der Klingen
Von Pete Hackett
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Über dieses E-Book
Barbarische Schlachten, farbige Abenteuer - darum geht es in der großen Saga um Godwin, den Freund der Götter. Mit dem Schwert bahnt er sich seinen Weg durch eine widrige Welt der Magie.
Der Umfang dieses Ebook entspricht 153 Taschenbuchseiten.
Dieses Ebook beinhaltet folgende Teile:
Teil 7: Godwin und der Bund der Stämme
Teil 8: Godwin und die große Schlacht
Teil 9: Heimkehr unter schlechtem Stern
Als der Morgen graute, wurde zum Angriff geblasen. Die Chauboi schleuderten mit den Katapulten schwere Steine und Brandsätze in die Stadt, Pfeilhagel verdunkelten den Himmel, viele der Pfeile prallten an den Mauern ab oder bohrten sich in die mit Stroh gedeckten Dächer, einige fanden aber auch ihr Ziel, verwundeten oder töteten. Sturmleitern wurden an der Stadtmauer angelehnt, die Angriffstürme wurden dicht an sie herangeschoben, und die Bogenschützen auf den Plattformen zwangen die Verteidiger der Stadt hinter die Zinnen in Deckung. Erste Brände loderten, dunkler Rauch zog durch die engen Straßen und Gassen und wölkte zum Himmel. Am Haupttor der Stadt standen zwei Rammböcke, und es war nur eine Frage der Zeit, bis das eisenbeschlagene, solide Tor aus Eichenholz nicht mehr standhielt.
Die Murdocks leisteten heftigen Widerstand. Mit langen Stangen stießen sie die Sturmleitern um, siedendes Baumharz schoss aus den Pechnasen und übergoss die Angreifer, Steinbrocken und Balken wurden von der Mauer geschleudert, und die Bogenschützen jagten ihre Pfeile in die Masse der Angreifer hinein. Bald wälzten sich vor den Mauern ganze Knäuel von ineinander verkeilten, brüllenden und kreischenden Angreifern, und viele von ihnen standen nie wieder auf. Brandpfeile bohrten sich in die Wände der Angriffstürme und Gerüste der Katapulte, aber die Chauboi hatten ihre Kriegsmaschinen mit nassen Fellen behängt, so dass die kleinen Brandherde schnell erloschen.
Brüllendes Angriffsgeschrei vermischte sich mit den Todesschreien Sterbender und dem Wimmern und Wehklagen der Verwundeten. Chauboi stürzten von den Leitern und Angriffstürmen in die Tiefe. Und mit jeder Minute, die verstrich, wurde der Angriff verbissener, denn der Hass wuchs und die tödliche Leidenschaft steigerte sich mehr und mehr zu einem wahren Rauschzustand.
Der Tod hielt reichlich Ernte.
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Die Schwertchronik von Godwin 3 - Pete Hackett
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Die Schwertchronik von Godwin 3: Schlacht der Klingen
von Pete Hackett
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Der Umfang dieses Ebook entspricht 153 Taschenbuchseiten.
Dieses Ebook beinhaltet folgende Teile:
Teil 7: Godwin und der Bund der Stämme
Teil 8: Godwin und die große Schlacht
Teil 9: Heimkehr unter schlechtem Stern
Godwin und der Bund der Stämme – Teil 7
Als der Morgen graute, wurde zum Angriff geblasen. Die Chauboi schleuderten mit den Katapulten schwere Steine und Brandsätze in die Stadt, Pfeilhagel verdunkelten den Himmel, viele der Pfeile prallten an den Mauern ab oder bohrten sich in die mit Stroh gedeckten Dächer, einige fanden aber auch ihr Ziel, verwundeten oder töteten. Sturmleitern wurden an der Stadtmauer angelehnt, die Angriffstürme wurden dicht an sie herangeschoben, und die Bogenschützen auf den Plattformen zwangen die Verteidiger der Stadt hinter die Zinnen in Deckung. Erste Brände loderten, dunkler Rauch zog durch die engen Straßen und Gassen und wölkte zum Himmel. Am Haupttor der Stadt standen zwei Rammböcke, und es war nur eine Frage der Zeit, bis das eisenbeschlagene, solide Tor aus Eichenholz nicht mehr standhielt.
Die Murdocks leisteten heftigen Widerstand. Mit langen Stangen stießen sie die Sturmleitern um, siedendes Baumharz schoss aus den Pechnasen und übergoss die Angreifer, Steinbrocken und Balken wurden von der Mauer geschleudert, und die Bogenschützen jagten ihre Pfeile in die Masse der Angreifer hinein. Bald wälzten sich vor den Mauern ganze Knäuel von ineinander verkeilten, brüllenden und kreischenden Angreifern, und viele von ihnen standen nie wieder auf. Brandpfeile bohrten sich in die Wände der Angriffstürme und Gerüste der Katapulte, aber die Chauboi hatten ihre Kriegsmaschinen mit nassen Fellen behängt, so dass die kleinen Brandherde schnell erloschen.
Brüllendes Angriffsgeschrei vermischte sich mit den Todesschreien Sterbender und dem Wimmern und Wehklagen der Verwundeten. Chauboi stürzten von den Leitern und Angriffstürmen in die Tiefe. Und mit jeder Minute, die verstrich, wurde der Angriff verbissener, denn der Hass wuchs und die tödliche Leidenschaft steigerte sich mehr und mehr zu einem wahren Rauschzustand.
Der Tod hielt reichlich Ernte.
Godwin und die Kasnarier standen bereit, in die Stadt zu stürmen, sobald das Tor aufgebrochen war. Anspannung zeichnete die Gesichter, keiner der Krieger konnte sicher sein, den Abend zu erleben. Aber sie wussten, dass ihnen die Aufnahme in Valaskjalf gewiss war, wenn sie hier im Kampf fielen. Und nichts war erstrebenswerter als ein Leben im Palast der Götter mit allen Freuden und Annehmlichkeiten, die man sich nur vorstellen konnte.
Die Rammböcke beim Tor waren überdacht und boten den Kriegern, die die schweren, an Ketten aufgehängten Balken mit den bronzenen Rammköpfen in kurzen Abständen voller Wucht gegen das Tor prellten, Schutz vor den Pfeilen der Murdocks. Es krachte, knirschte, barst und splitterte, die Flügel der Tore erbebten unter den Rammstößen.
Unermüdlich griffen die Chauboi an. Die Fallbrücken der Angriffstürme wurden geöffnet, die zwergenhaften Krieger stürmten auf die Mauerkrone und wurden von den Murdocks in Empfang genommen. Schwerter klirrten, Äxte blitzten, Schilde wurden regelrecht zerschmettert und Blut spritzte.
Das Tor flog krachend auf. Die Riegel waren zersplittert, schief hingen die Torflügel in den schweren Scharnieren. Godwin riss den Arm mit dem Schwert in die Höhe. „Mir nach!", brüllte er mit sich überschlagender Stimme und rannte los. Brüllend folgten ihm die Kasnarier. Murdocks warfen sich ihnen voll Wut und ungebändigter Mordlust entgegen. Godwin schlug, trat und rempelte und bahnte sich voll tödlicher Entschlossenheit einen Weg durch die Rotte der Wolfsmenschen, die knurrten, fauchten und kreischten.
Das Schwert des Hariers wirbelte. Abgeschlagene Köpfe rollten über den Boden, er musste über die getöteten Gegner hinwegsteigen, seine Arme schienen nicht zu ermüden und es war, als führte eine höhere Macht sein Schwert. Die breite Klinge war rot vom Blut der Murdocks. Godwin schlug eine richtige Bresche in die sich drängenden Verteidiger, in die die wie besessen kämpfenden Kasnarier wie ein Keil stießen und die Rotte der Wolfskrieger regelrecht sprengten.
Bald war die Straße übersät von reglosen Kriegern und vielen, die sich im Todeskampf wanden oder sterbend zuckten. Hauptsächlich waren es Murdocks, aber auch Kasnarier brachen zusammen, und ihr Blut versickerte zwischen den großen, grob gehauenen Pflastersteinen.
Auf den Wehren wurde jetzt überall gekämpft. Ein seltsamer Anblick, denn von weitem sah es aus, als wehrten sich die Wolfsmenschen gegen ein Heer von Kindern. Und immer mehr Chaubois kamen über die Mauer. Ihre körperliche Unterlegenheit glichen sie mit ihrer Überzahl aus, dazu kam die kalte Entschlossenheit, die Rasse der Wolfsmenschen aus dem Angesicht der Erde zu tilgen – eine Entschlossenheit, die an mörderischen Fanatismus grenzte. Die Brutalität auf beiden Seiten kannte keine Grenzen. Töten oder getötet werden – das war das Gesetz des Krieges, das mitleidlose Gesetz der brutalen Gewalt. Freund und Feind wurden in diesen tödlichen Strudel gezogen und wie von einer alles verschlingenden Flut mitgerissen.
Plötzlich sank ein Rabe aus der Luft herab und schlug dicht vor Godwins Gesicht aufgeregt mit den Fittichen, dazu krächzte er durchdringend, und als sich Godwins Blick mit dem des Vogels kreuzte, glaubte der Harier die Aufforderung darin zu lesen, ihm zu folgen.
Der Rabe drehte ab, stieg etwas höher und flog voraus. Godwin war nicht mehr zu halten. Dieses Zeichen der Götter war an Eindeutigkeit kaum zu überbieten. Der Rabe führte ihn. Godwin und seine Leute kämpften sich hinter dem großen, schwarzen Vogel her bis zum Marktplatz durch und eine beachtliche Gruppe von geharnischten und schwer bewaffneten Murdocks, die ein großes Gebäude bewachten, stellte sich in Position, um das Eindringen der Feinde in den wuchtigen Bau, in dem sich wahrscheinlich die Führer der Murdocks verschanzt hatten, zu verhindern.
Godwin und seine Männer ließen sich nicht beirren. Ehe die Wachen sich versahen, waren sie niedergekämpft und eine Gruppe der Kasnarier trampelten über ihre entseelten Leiber hinweg in das Verwaltungsgebäude, während die meisten der Krieger draußen blieben um nachdrängende Murdocks zurückzuschlagen.
Eine breite Treppe führte in die obere Etage, eine schmale Steintreppe in den Keller. Auf ihr drängten jetzt drei Murdocks nach oben und stürmten mit erhobenen Schwertern Godwin entgegen, der unschlüssig auf dem breiten Flur stand und sich nicht entscheiden konnte, ob er nach oben oder in den Keller stürmen sollte.
Die drei Angreifer zwangen Godwin zum Handeln. Brüllend stieß er sich ab, flog regelrecht auf die drei zu, sein Schwert wirbelte, er spaltete einen Schädel, trat dem zweiten der Gegner in den Leib, dass er sich krümmte, ein Kasnarier sprang hinzu und köpfte ihn, dem dritten rammte Godwin die Klinge tief in die Brust. Er sprang über die Toten hinweg und rannte – immer drei Stufen auf einmal nehmend -, die Treppe hinunter. Unten gelangte er in einen engen Gang. An der rechten Wand steckten in eisernen Halterungen brennende und rußende Fackeln. Vor einer eisenbeschlagenen Holztür standen zwei Murdocks mit Lanzen, als sie Godwin sahen, nahmen sie sie an die Seite und griffen ihn sofort an. Ehe ihn die Spitzen berührten, fegte er sie mit einem Schwerthieb zur Seite, ein Schlag, von rechts oben schräg nach unten geführt ließ einen der Wachposten zusammenbrechen, sogleich zuckte die scharfe Klinge von links nach rechts quer durch die Luft und schnitt sich tief in die Taille des zweiten Murdocks, er knickte zur Seite ein, sein Fang mit den mörderischen Zähnen klaffte auf, die Zunge fiel ihm seitlich aus dem Maul, mit einem verlöschenden Gurgeln brach er zusammen.
Zwei Kasnarier waren schon bei der Tür und schlugen die beiden Riegel zurück, einer, der eine Fackel in der Hand hielt, riss die Tür auf und betrat den dahinterliegenden Raum. „Hier sind sie!"
Godwin betrat den Raum, penetranter, fauliger Geruch stieg ihm in die Nase und ließ ihn Augenblicke lang die Luft anhalten. Im zuckenden Fackelschein sah er seine Gefährten Landogar, Mutbrecht, Gaidemar und Ramgar im vermoderten Stroh am Boden sitzen, mit schweren Ketten an die feuchte, vom Schimmelpilz befallene Wand des Verlieses gefesselt.
Die vier Krieger starrten Godwin an wie eine außerirdische Erscheinung. Ihre Gesichter waren eingefallen, die wuchernden Bärte und Haare waren glanzlos, strähnig und verfilzt, die fiebrig glänzenden Augen lagen in tiefen, dunklen Höhlen, sie waren abgemagert und die Kleidung hing nur noch in Fetzen an ihnen.
Sie waren in diesem Verlies gewissermaßen lebendig begraben.
„Bei den Göttern!, entfuhr es Godwin entsetzt. „Was haben diese Scheusale mit euch gemacht?
„Bist – bist du es wirklich, Godwin, oder träume ich?", krächzte Landogar und blinzelte. Als er sich ein wenig bewegte, rasselte die Kette, die von seinen Handgelenken zu dicken, rostigen Eisenringen an der Wand führte.
Noch immer drückten die Gesichter fassungsloses Staunen und Ungläubigkeit aus. Sicher hatten sich die vier Gefangenen selbst längst aufgegeben und mit ihrem Leben abgeschlossen.
„Ich bin es", stieß Godwin hervor, dann wies er die Kasnarier an, seine Kameraden von den Ketten zu befreien. Währenddessen wütete in den Straßen der Stadt der Tod mit aller Brutalität und all seinen widerlichen Facetten, ohne Gnade, ohne Erbarmen und mitleidlos. Feuersbrünste stießen fauchend durch die Stadt, Dächer brachen mit viel Getöse ein und dichter Qualm nahm den Kämpfenden sowohl die Luft als auch die Sicht. Funkengarben sprühten, der Himmel über der Stadt war rot vom Widerschein des Feuers.
Auf dem Marktplatz verteidigten sich die Kasnarier gegen anstürmende Gruppen von Murdocks. Der Lärm war infernalisch, die Krieger beider Seiten befanden sich wie im Blutrausch, sie kreischten gellend und brüllten und alles war ein Gewirr von Leibern, eingehüllt von dunklem Qualm und wirbelnder Asche, die das Grauen verhüllten. Es war ein mörderischer Kampf, Mann gegen Mann, gekennzeichnet von mörderischem Vernichtungswillen, die Kämpfenden hatten sich regelrecht ineinander verbissen, die Gesetze der Fairness galten nicht.
Landogar, Mutbrecht, Gaidemar und Ramgar konnten sich kaum auf den Beinen halten, doch sie boten allen Willen auf, überwanden sich und folgten Godwin nach oben, nahmen die Waffen der toten Murdocks und verließen im Pulk der Kasnarier das Gebäude. Auf dem Marktplatz wogte noch immer der Kampf. Godwin ließ den Blick schweifen, konnte aber von dem Raben nichts mehr entdecken. Er dachte jedoch nicht länger darüber nach, er und die Gruppe der Kasnarier, die mit ihm in dem Bau gewesen war, warfen sich voll Todesverachtung in das Getümmel. Und sogar die geschwächten, ausgemergelten Männer, die bis vor wenigen Minuten noch in dem stinkenden Verlies im Keller angekettet gewesen waren, wurden von der tödlichen Leidenschaft mitgerissen.
Es gelang ihnen, die Murdocks niederzukämpfen. „Wir schlagen uns zum Haupttor durch!", brüllte Godwin und rannte in die Straße, durch die sie gekommen waren, als sie zum Stadtkern vordrangen. Die Kasnarier und seine