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Historische Pfade Schwäbische Alb: 30 Wanderungen zu Orten mit Geschichte
Historische Pfade Schwäbische Alb: 30 Wanderungen zu Orten mit Geschichte
Historische Pfade Schwäbische Alb: 30 Wanderungen zu Orten mit Geschichte
eBook402 Seiten2 Stunden

Historische Pfade Schwäbische Alb: 30 Wanderungen zu Orten mit Geschichte

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Über dieses E-Book

Mit diesem Wanderführer erleben Sie die Schwäbische Alb von ihrer geschichtlichen Seite! Wandern Sie zu den Zeugnissen der Steinzeit und der Kelten, entdecken Sie geologische Besonderheiten des Schwäbischen Vulkans und lassen Sie sich von den Höhlen der Alb faszinieren. Begeben Sie sich auf die Spuren alter Adelsgeschlechter und genießen Sie Landschaften, von denen sich bekannte Schriftsteller inspirieren ließen.
SpracheDeutsch
HerausgeberBruckmann Verlag
Erscheinungsdatum23. Apr. 2021
ISBN9783734322037
Historische Pfade Schwäbische Alb: 30 Wanderungen zu Orten mit Geschichte

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    Buchvorschau

    Historische Pfade Schwäbische Alb - Lars Freudenthal

    Östliches Albvorland

    Ausblick vom Sedelfelsen über Lautern und das Albvorland (Tour 2).

    Hoch über dem Remstal erhebt sich das Kloster von Lorch (Tour 3).

    Kirchenbanner in der Kirche St. Sebastian in Ottenbach (Tour 5).

    Küchenschellen im Bereich der Spielburg (Tour 5).

    1 Grenzwall der Römer

    Limeswanderung bei Mögglingen

    Unser erster historischer Pfad führt vom Remstal an die äußerste Grenzzone des Römischen Reichs. Zugleich bewegen wir uns auf den Spuren der Kelten. Während der Hallstattzeit beziehungsweise jüngeren Eisenzeit nutzten sie das Mögglinger Grubenholz als letzte Ruhestätte.

    Tourencharakter

    Technisch einfache Runde, die sich auch bestens für einen Abendspaziergang eignet. Reizvolle Aussichten über das Remstal zum Höhenzug mit dem Rosenstein.

    Ausgangspunkt/Endpunkt

    Haltestelle Mögglingen, 415 m

    Höchster Punkt

    Abschnitt auf dem Limes, bis 485 m

    Anfahrt

    GPS 48.8238, 9.9564

    Auto: Auf der B 29 Schwäbisch münd–Aalen bis Mögglingen Süd oder Ost, dort auf die L1161 bzw. Hauptstraße abfahren und der Westtangente bzw. Landstraße und Bahnhofstraße zum P&R-Parkplatz an der Remsbahn folgen.

    Bus & Bahn: Zwischen Schwäbisch Gmünd und Aalen verkehrt die Remsbahn mit Halt in Mögglingen.

    Einkehr

    Schützenhaus Mögglingen, Sa. ab 14 Uhr, So. ab 10 Uhr, www.sv-moegglingen.de

    Informationen

    Remstal Tourismus, Tel. 07151/27 20 20, www.remstal.de

    Auf dem Mögglinger Höhenweg Los geht es bei der Haltestelle der Remstalbahn in Mögglingen. Die ersten Meter führen uns durch die Bahnhofstraße am Aktiv Markt und dem P+R Parkplatz vorbei über die Remsbahn. Nördlich der Trasse lassen wir die Bergstraße rechts liegen und biegen in den Hartweg ein. Wir befinden uns damit auf dem Mögglinger Höhenweg M01, mit dem wir in die Rosenstraße, dann in die Birkenstraße abbiegen. Bei der Kreuzung mit der Nelkenstraße geht es links am Bolzplatz vorbei. Sowie wir den Steinebach überquert haben, halten wir uns kurz rechts, dann 100 Meter weiter links und kommen zur Schönstattkapelle Bernberg. Gerne können wir bei dem beliebten Andachtsort verweilen und den Ausblick zur Alb und den Drei-Kaiser-Bergen auf uns wirken lassen. Anschließend laufen wir wenige Schritte zurück und folgen dem Höhenweg um die Felder herum, dann nach Norden durch die Waldinsel und biegen rechts auf die Straße Gratwohlhof ein. Knapp 200 Meter weiter zweigen wir schließlich bei der T-Kreuzung links auf den Hardtweg ab.

    Reich blühende Schlehen läuten den Frühling im Remstal ein.

    Freiheit von Mögglingen Am Waldrand erwartet uns die Freiheitsstatue. Vorbild für die Skulptur war tatsächlich Frédéric-Auguste Bartholdis neoklassizistische Kolossalstatue in New York City. Die »Freiheit von Mögglingen« symbolisiert mit ihrem Standort nahe des Limes einen Schnittpunkt zwischen der römischen Vergangenheit und der Zukunft der Kulturlandschaft im Remstal. Ab dem Kunstwerk geht es geradeaus durch den Wald bis zu einem anderen Weg und, leicht nach links versetzt, weiter an den Limes, wo wir rechts auf den Römerweg einbiegen.

    Die Freiheitsstatue von Mögglingen

    Gräber im Grubenholz Auf dem nächsten Abschnitt informieren mehrere Tafeln über die von Kaiser Augustus vorangetriebene Besetzung des damals dünn besiedelten Süddeutschlands sowie über den rätischen Limes. Für den Laien sind im Gelände keine Spuren der antiken Verteidigungsanlage zu erkennen. Wohl aber fallen im Grubenholz mehrere flache Erhebungen auf. Es handelt sich dabei um keltische Grabhügel, welche während der Hallstattzeit im 8. bis 6. Jahrhundert vor Christus entstanden. Als Besonderheit wurde einer dieser Grabhügel vermutlich bereits von den Römern zu einem Kalkofen umfunktioniert. So sind entlang der Limesmauer einige Kalköfen nachgewiesen, die damals der Herstellung von Werksteinen und Mörtel dienten.

    Aussichtsturm Grubenholz Wir bleiben noch auf dem Römerweg bis zum Wanderparkplatz an der Landstraße von Mögglingen nach Heuchlingen. Vom Umkehrpunkt unserer Runde führt uns der Weg zwischen den beiden Stellflächen hindurch sowie rechts über die T-Kreuzung zum Aussichtsturm Grubenholz. Die 10,5 Meter hohe Holzkonstruktion wurde im Zuge der Remstaler Gartenschau 2019 erstellt und eröffnet uns eine herrliche Aussicht nach Osten bis Aalen sowie über die im Tal gelegenen Wiesen und Felder zum Albtrauf. Nach diesem schönen Erlebnis kehren wir zur T-Kreuzung zurück, von wo es nun geradewegs zurück nach Mögglingen geht. Wo im Ort die Steinstraße in die Bergstraße übergeht, finden wir rechts zurück zu unserem Ausgangspunkt bei der Haltestelle der Remstalbahn.

    Auf dem Mögglinger Höhenweg

    Aussichtsturm am Grubenholz

    Der Rätische Limes

    Im Jahre 15 vor Christus gelang es Kaiser Augustus, das Römische Reich bis an die Donau auszudehnen. Die Gebietsgewinne wurden nach den keltischen Rätern als Provinz Rätien bezeichnet. Bis zur Zeit von Kaiser Claudius entstand ein stabiler Herrschaftsbereich mit der Donau als leicht zu kontrollierende Grenze. Als seine Nachfolger ihren Machtbereich weiter nach Norden ausdehnten, fehlte eine solche natürliche Barriere. Um sich gegen feindliche Einfälle zu wappnen, errichteten die Römer mit dem Limes eine künstliche Grenze gegenüber den Germanischen Stämmen. Dieser Obergermanisch-Rätische Limes bestand zwischen 150 und 260 nach Christus. In einem ersten Schritt wurden Schneisen in den Urwald geschlagen und durch Patrouillen überwacht. Im Latein stand der Begriff »limes« ursprünglich für Schneise oder auch Grenzweg. In der Folge entstanden auf einer Länge von 550 km Palisaden und Steinmauern, über 60 Kastelle und rund 900 Wachttürme. Als Besonderheit wurde bei Mögglingen beziehungsweise östlich von Welzheim-Haghof ein aus Holz errichteter Wachtturm nachgewiesen. Es handelt sich dabei um den westlichsten bekannten Holzturm entlang des Rätischen Limes. Der Standort des Turms befindet sich nördlich des Limes, was auf eine Bauzeit noch vor der Steinmauer hinweist. Der Limes selbst stellte, trotz der starken militärischen Präsenz, mehr eine Beobachtungs- und Meldelinie dar, entlang welcher in friedlichen Zeiten Handel betrieben wurde und Zölle auf Einfuhren erhoben werden konnten. Zugleich sollten unbefugte Grenzübertritte unterbunden werden. Im dritten Jahrhundert führte ein Bürgerkrieg innerhalb des römischen Reichs zur Schwächung seiner Vormachtstellung. Damit gelang es germanischen Stämmen, die Grenze zu überwinden und in die römischen Provinzen einzufallen. Schließlich musste Rom seine Grenze an den Rhein und die Donau zurückverlegen, womit der Limes seine strategische Bedeutung verlor. Seit 2005 bildet der Obergermanisch-Rätische Limes die zweite Welterbestätte des UNESCO-Weltkulturerbes »Grenzanlagen des Römischen Reichs«.

    Gedenkstein auf dem historischen Limes

    2 Archäologische Runde bei Heubach

    Siedlungsgeschichte auf dem Rosenstein

    Hoch über Heubach bildet der Rosenstein ein herausragendes archäologisches Denkmal. Die ältesten Funde stammen aus der letzten Eiszeit, als Rentierjäger in den Höhlen Schutz suchten. Später siedelten keltische Stämme auf dem Hochplateau. Im Mittelalter folgte die Burg Rosenstein. Ihre Westfassade wacht bis dato über der Stadt.

    Tourencharakter

    Waldreiche Wanderung mit einigen Besonderheiten am Wegrand. Für die Abstecher zu den Höhlen sowie auf den Pfaden unterhalb der Burgruine und der Waldschenke sind festes Schuhwerk und Trittsicherheit erforderlich.

    Ausgangspunkt/Endpunkt

    Parkplatz Rosenstein, 675 m

    Höchster Punkt

    Bereich nördlich Rosenstein, ca. 735 m

    Anfahrt

    GPS 48.7892, 9.9567

    Auto: Von der B 29 Schwäbisch Gmünd–Aalen bei Böbingen oder Mögglingen abfahren und der Landstraße bis Heubach folgen. In Heubach von der Hauptstraße in die Fritz-Spießhofer-Straße abbiegen und der Beschilderung über den Pionierweg zum Wanderparkplatz folgen.

    Bus & Bahn: ––

    Einkehr

    Waldschenke Rosenstein, Fr–Mi ab 11 Uhr, www.waldschenke-rosenstein.de

    Informationen

    Stadtverwaltung Heubach, Tel. 07173/18 10, www.heubach.de

    Keltische Wallanlagen Unsere Wanderung folgt dem archäologischen Pfad »15 000 Jahre Geschichte auf dem Rosenstein«. Ab dem Parkplatz Lauterursprung folgen wir der Beschilderung des Themenwegs über den Schlossweg bis zu einer Wegspinne. Kurz bevor wir diese erreichen, kreuzen wir die Wallanlagen A und B. Beim Wegweiser Rosenstein Spinne zweigen wir rechts auf den mit liegender roter Gabel gekennzeichneten Weg ab und queren den Wall C.

    Finsteres Loch und Sedelfelsen Bei der nächsten Kreuzung biegen wir mit der roten Gabel erst rechts, bei der folgenden T-Kreuzung links sowie am Wegende wiederum rechts ab. Der Themenweg leitet uns somit über die Höhle Finsteres Loch auf den Sedel. Die Karsthöhle ist über einen Abstecher zu erreichen. Nach dem Abstecher passieren wir einen ersten Aussichtspunkt und erreichen alsbald den Sedelfelsen. Er markiert den östlichsten Punkt dieser Runde und eröffnet uns eine weite Sicht über das obere Lautertal bis zum Pfaffenberg.

    Blick durch die Große Scheuer

    Westfassade der Burgruine Rosenstein

    Felswand bei der Dreieingangshöhle

    Große Scheuer und Höhle Haus Der nächste Abschnitt erfolgt auf der Nordseite des Rosensteins an einen weiteren Aussichtsfelsen vorbei bis zu einem Treppenweg. Am unteren Ende des Gangs erreichen wir die Große Scheuer. Die 44 Meter lange und bis zu sieben Meter hohe Höhle zeugt von einem Höhlensystem, welches bereits in prähistorischer Zeit kollabiert ist. Bei dem Bergsturz wurden Teile des vorderen Höhlenbereichs in die Tiefe gerissen und ein torförmiger Eingang geschaffen, durch den Tageslicht in die verbliebenen Teile der Großen Scheuer einfällt. Links des Gangs befindet sich die Höhle

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