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Ingenieure - Status und Perspektiven: Im System des Absurden Optimismus
Ingenieure - Status und Perspektiven: Im System des Absurden Optimismus
Ingenieure - Status und Perspektiven: Im System des Absurden Optimismus
eBook336 Seiten3 Stunden

Ingenieure - Status und Perspektiven: Im System des Absurden Optimismus

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Über dieses E-Book

Dieses Werk ist mit einem naturwissenschaftlich-technischen Blick geschrieben. Es stellt dar, mit welchen Mechanismen die Probleme unserer Zeit entstehen. Es zeigt, dass es sich um ein perfides System handelt, in dem kurzfristiger Vorteil in Verbindung mit Verantwortungslosigkeit regiert. Die Strategie liegt darin, nur positive Informationen zu kommunizieren (vgl. auch Stichworte auf dem Einband), was durch Einführung einer Informationsfilterebene geschieht. Dies ist auch die Ursache dafür, dass bei vielen Projekten erst zum Zeitpunkt der Fertigstellung "plötzlich" festgestellt wird, dass lange Verzögerungen zu erwarten sind. Technische Projekte werden nur noch "gemanagt", was dazu führt, dass es teilweise nicht möglich ist, die enthaltenen Aufgaben zu lösen. Im Bereich "Ingenieurwesen" werden dazu viele teilweise unterhaltsame Beispiele angeführt. Sie belegen, dass nicht mehr Facharbeit im Vordergrund steht, sondern Verwaltungsaufgaben und Sicherung des Arbeitsplatzes. Die Bedienung der Systeme hat oberste Priorität bekommen, was im Widerspruch zum allseits geforderten und kolportierten Querdenkertum steht. Dieses würde genau darin bestehen, Systeme in Frage zu stellen. Weiterhin wird gezeigt, dass Oberflächlichkeit, Inkompetenz und insbesondere Dreistigkeit durch diese Systeme unterstützt wird, womit das Produkt auf der Strecke bleibt. Zur Analyse erscheint es dem Autor sinnvoll, darzulegen, wie Entscheidungsträger "funktionieren" bzw. welche Defizite sie haben. Die Strukturen werden durch Journalismus, Industrie, öffentliche Meinung und Politik unterstützt. Die Manipulation der Öffentlichkeit findet durch irrelevante, falsche und in vielen Fällen inkompetente Berichterstattung statt. Die überforderte Politik kaschiert ihre Inkompetenz durch Zusammenarbeit mit der Industrie zum Zwecke des Machterhalts beider Seiten. Die Eskalation der Systeme wird mittelfristig in Europa nur Verlierer produzieren, wenn sich nichts grundlegendst ändert.
SpracheDeutsch
Herausgeberepubli
Erscheinungsdatum21. Juli 2016
ISBN9783741833304
Ingenieure - Status und Perspektiven: Im System des Absurden Optimismus

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    Buchvorschau

    Ingenieure - Status und Perspektiven - Armin Odoleg

    Vorwort

    Als Luft- und Raumfahrttechniker arbeite ich mittlerweile im Bereich der Windkraft. Warum? Als ich vor langer Zeit studierte hörte ich den Vortrag eines Betriebswirts. Er fragte: „Wie viele Unis gibt es, die Luft- und Raumfahrttechnik unterrichten?. Wir kamen auf mindestens 8; Fachhochschulen und Universitäten. Dann meinte er: „Nehmen wir einmal an, pro Universität gibt es in diesem Studiengang 50 Studenten (wir waren mehr) – dies bedeutet im Minimum 400 Abgänger pro Jahr. Er schloss mit der Feststellung: „Wissen sie, wie viele im Jahr in Deutschland gebraucht werden? Ich sag's Ihnen: es sind 70!".

    Und damals waren Firmen, die Flugzeuge bauten, in Deutschland noch relativ zahlreich.

    Zum Thema „Windkraft: Mir fallen ad hoc 6 Universitäten ein, an denen ein Lehrstuhl für Windkraft eingerichtet wurde. Man kann zu diesem Thema stehen, wie man will, aber: Wie viele Ingenieure werden momentan ausgebildet und wie viele werden benötigt? Muss jeder Fehler wiederholt werden? In jedem Falle wird künstlich ein Überangebot erzeugt. Vorsichtig geschätzt werden also doppelt so viele Fachleute ausgebildet wie benötigt werden. Und gleichzeitig wird der „Fachkräftemangel permanent thematisiert. Komisch, oder?

    Das Dokument stellt somit an Beispielen die Situation insbesondere von Ingenieuren, aber auch anderen Naturwissenschaftlern, dar. Dies geschieht durch konsequentes, systematisches Hinterfragen dieser Situation.

    Die Erfahrung aus vielen Firmen zeigt, dass dort so ziemlich alles eigenartig ist. Die Systeme, von denen man umgeben ist, erweisen sich großenteils als widersprüchlich. Diese Systeme werden hier erklärt, die Widersprüche aufgezeigt und der Sinn dargelegt. Denn normalerweise wäre es leicht, sie aufzulösen – wenn es wirklich gewünscht wäre.

    Das bedeutet nicht, dass dies für alle Firmen gültig ist. Es scheint mir jedoch im Mittel und insbesondere für größere Firmen korrekt zu sein. Die Firmen sind dann auch zum Teil mit großem Presserummel in die Insolvenz gegangen. Oder sie waren permanent kurz davor – deshalb waren sie permanent in finanziellen Nöten und damit fehlte auch das Geld für die Angestellten und an eine Gehaltserhöhung war schon gar nicht zu denken. Während Gehaltserhöhungen nach einem halben Jahrzehnt Firmenzugehörigkeit „nicht möglich waren, hat der Vorstand zum selben Zeitpunkt immer eine Möglichkeit gefunden, sich mehrere Millionen an Boni, also an zusätzlichem Gehalt, zu gönnen. Wie hoch dies ausfiel, kann nicht exakt beziffert werden, aber als Mitarbeiter einer Firma kann es leicht näherungsweise rückgerechnet werden, da „Gehaltsaufwendungen öffentlich dargelegt werden müssen. Und das Gehalt der normalen Angestellten stieg in den letzten Jahren in keiner bekannten Firma um über 8 %...

    Primär geht es hier aber nicht um Geld. Es ist allerdings ein Indikator des Respekts gegenüber den Angestellten. Hauptsächlich befasst sich der Text damit, wie es im „Land der Dichter und Denker" im Ingenieurwesen und in den Naturwissenschaften bestellt ist. Dort denken doch die meisten, dass alles nach Faktenlage entschieden wird, oder? Es gibt Probleme und die werden dann gelöst – das ist doch nur logisch!

    Es existiert der „Zeitgeist", nach dem die Gesellschaft funktioniert. In der Politik ist klar, wer an der Macht ist: Politiker haben ein Ohr für den Zeitgeist und es wird so entschieden, dass dieser befriedigt wird. Er wird durch die (angeblich) überwiegende Menge des Volkes vorgegeben. Zumindest ist es so, dass der, der diesen nicht befriedigt, keine Stimmen bekommt. Kleine Gruppen können ignoriert werden, denn sie sind für den Ausgang der nächsten Wahl nicht entscheidend. Beziehungsweise kann man auf ihnen herumhacken, um vermeintliche Lösungen zu suggerieren und nicht dem Vorwurf der Untätigkeit ausgesetzt zu sein. Das Volk möchte keine Probleme und Zwänge; es hat genug: Und so ist die Partei an der Macht, die Probleme nicht thematisiert und gleichzeitig so entscheidet, wie ein Großteil des Volkes es gefühlsmäßig haben möchte.

    Warum ich das hier schreibe? Vor etwa vier Wochen bin ich bei YouTube über eine Dokumentation „gestolpert" in der jemand die Qualität von wissenschaftlichen Veröffentlichungen in seinem Bereich (Ernährungswissenschaften) kritisiert. Er fordert die Zuschauer auf, diese kritisch zu betrachten. Der Vortragende zitiert auch die jeweiligen Literaturstellen, um die Reproduzierbarkeit seiner Aussagen zu gewährleisten.

    Als Negativbeispiel diskutierte er eine amerikanische Veröffentlichung, mit der gezeigt wurde, dass die Reduktion der Aufnahme von Salz das Herzinfarktrisiko dahingehend verringert, dass in Amerika jährlich (bitte nicht auf die abenteuerliche hohe Zahl der Nullen festlegen) 10 Milliarden Dollar gespart werden könnten. Die Zahl der Probanden der Studie war – exakt Null. Es handelte sich um eine Computersimulation; die Ersparnis für die Wirtschaft wurde „hochgerechnet". Eine folgende Studie mit erhöhter Salzaufnahme, in die fast 8000 Personen involviert waren und in der sogar eine (nicht signifikante) geringe Reduktion des Herzinfarktrisikos festgestellt wurde, ignorierte die Presse.

    Analog dazu existieren in Deutschland Presseartikeln, in denen von 300.000 getöteten Fledermäuse pro Jahr an deutschen Windenergieanlagen berichtet wird. Diese Zahl wurde ebenfalls von durchschnittlich 13 toten Fledermäusen pro Jahr „hochgerechnet". Der Rechengang ist nirgends dargelegt.

    Erinnern wir uns an Studien, die vor etwa 12 Jahren stattfanden und in denen „Acrylamid in Pommes Frites nachgewiesen wurde. An Hand von Experimenten mit Ratten wurde „nachgewiesen, dass dieser Stoff krebserregend ist. Heute ist von den Studien keine Rede mehr. Dies auch deswegen, da in vielen anderen Nahrungsmitteln dieser Stoff entdeckt wurde und dass in neueren Studien eher das Gegenteil gezeigt werden konnte. Die Presse gibt nicht gerne zu, dass sie schlecht bzw. gar nicht recherchiert hat. Weiterhin will die Presse auch nicht Schuld an der finanziellen Situation der betroffenen Firmen sein, die Pommes Frites produzierten und aufgrund der Pressemitteilungen kurz vor der Insolvenz standen.

    Die Presse spricht von „Ingenieur- bzw. „Fachkräftemangel, einer gut funktionierenden deutschen Wirtschaft, Innovation, einer niedrigen Arbeitslosigkeit und viel Wohlstand.

    Insbesondere auf diesem „Fachkräftemangel wird quasi ein „Endzeitszenario aufgebaut, in dem ausführlich regelrecht ausgemalt wird, welches Risiko dadurch der Wirtschaft droht. Bisweilen werden Zahlen genannt, wie viele fehlen. In kurzen anderen Beiträgen wird jedoch berichtet, dass der Fachkräftemangel gar nicht existiert. Wie passen diese beiden Aussagen zusammen? Hier besteht die Möglichkeit, dass eine Seite die Unwahrheit oder „Halbwahrheiten" erzählt oder beide Seiten reden über etwas unterschiedliches.

    Ich hoffe, dass am Ende dieses Buches jeder motiviert ist, sich wichtige Informationen selbst zu besorgen. Die Frage ist immer: Über was genau wird geredet, welche Information fehlt und wer hat u.U. Interesse, Zahlen zu verschweigen oder in eine erwünschte Richtung zu „verbiegen"?

    Beim Fachkräftemangel beispielsweise maße ich mir an, wesentliche Zahlen, Daten und Fakten zu hinterfragen. Dies mit relativ einfachen Prüfungen zur Plausibilität und mit Internetrecherchen. Einzelne Aussagen im Internet sollten nicht als bare Münze genommen werden.

    Bei der „gut funktionierenden deutschen Wirtschaft muss leider festgestellt werden, dass sie im „Dreamteam mit der Politik (Die Parteirichtung ist einerlei) in den letzten zwei Jahrzehnten alles gegen die Wand gefahren hat, was möglich ist. Kein einziges Projekt wurde auch nur halbwegs im Kosten- und Zeitrahmen beendet wurde. Den „Bock im Bereich Kostensteigerung hat bis Dato die Hamburger Elbphilharmonie geschossen, deren Kostensteigerung momentan mit dem Faktor 10 festgestellt wurde. Die Richterskala ist nach oben offen. Man könnte hier natürlich auch die „Drohne nennen – hier bekommt man für die eingesetzte knappe Milliarde nichts¹ .

    Alle Projekte wurden mit den tollsten Computer-Planungs-programmen (bspw. Microsoft „Project) geplant. Diese lassen eine Darstellung und Auswertung des geplanten Projektes in jeder beliebigen Option dar. Bei Großprojekten werden sicherlich hunderte dieser Projektplanungsdiagramme erstellt.Um nachträglich einen Zeitverzug von 14 Jahren (NH90) verkünden zu müssen. Ist das alles „kontraproduktiv? Wir werden sehen.

    Aber: Bei TTIP (Transatlantisches Freihandelsabkommen) wird natürlich alles nach Plan laufen!² Genauso wie es bei der Aufnahme Griechenlands im Jahre 2001 in die EU war: Knapp 10 Jahre später wird „bemerkt", dass es Probleme gibt³ . So lange sie nicht schwerwiegend sind, kehrt man sie unter den Teppich. Um mehrere Jahre später den großen Knüppel auszupacken. Die Politik reagiert plan- und hilflos und weiterhin realitätsfremd.

    Somit zeigt alleine die statistische Betrachtung dieser Fakten, mit welcher Wahrscheinlichkeit zukünftige Projekte auch nur halbwegs „gut gehen" werden. Wenn es mathematisch möglich wäre, würde man vermutlich eine Wahrscheinlichkeit kleiner als Null errechnen.

    Diese in diesem Buch getätigten Betrachtungen werden nicht dem Anspruch genügen, die „Wahrheit" darzustellen. Dies kann auch nicht funktionieren, denn diese bedient eine komplexe Wissenschaft, die Philosophie. Außerdem kann man nicht für jeden Sachverhalt beliebig genaues Detailwissen besitzen. Und die Systeme werden mittlerweile beliebig komplex. Die Darstellungen in diesem Buch können somit auch nicht 100 % neutral sein, denn zum einen kann der Autor nicht alle Details wissen und zum anderen ist niemand völlig neutral.

    Dieser Text soll eine Anregung geben, Dinge, die immer als selbstverständlich behandelt werden, aus einer anderen Perspektive zu betrachten. Im Kantschen Sinne der Aufklärung: Gesicherte Erkenntnis ist der erste Schritt. Denn ohne diese kann der schwierigere Schritt, die Mündigkeit, nicht folgen.

    Die Funktionsweise von Menschen

    Der Ingenieur spricht von „Funktion- man möge mir verzeihen – ich weiß, Menschen sind keine Maschinen. Dieses Kapitel zeigt die „Grundlagen auf, auf denen menschliche Verhaltensweisen basieren. In der Mathematik werden sie als „Randbedingungen" bezeichnet. Lösungen in der Mathematik müssen diese Randbedingungen erfüllen, sonst sind sie nicht korrekt.

    Und um zu verstehen, warum die Wirtschaft und die Personen, die sie lenken (und auch alle andere Menschen), so funktionieren, wie sie es momentan tun und auch auch schon immer getan haben, bringe ich hier psychologische Aspekte ins Spiel. Obwohl man denkt, dass dies im Bereich des Ingenieurwesens keine Rolle spielen kann. Das dachte ich auch lange, bis ich irgendwann von der (meiner) Wirklichkeit eingeholt wurde.

    Hierzu ist zu bemerken, dass nicht ganz unwichtige Philosophen unserer Zeit wie beispielsweise Ludwig Wittgenstein („Tractatus logico-philosophicus") oder Rudolf Steiner (Anthroposophie, Waldorfschulen) ebenfalls Ingenieure waren, bevor sie sich der Philosophie zuwandten. Paul Watzlawick war Philosoph und Psychologe. Reines Ingenieurwesen und -wissen erweist sich somit als nicht ausreichend, um gute Produkte zu schaffen. Eine gute Grundlage stellt es aber dennoch dar.

    Die Wahrnehmung und ihre Folgen

    Die Grundlage für die „persönliche Daseinsgestaltung" aller Menschen bildet deren eigene Wahrnehmung. Betrachtet man etwa das Beispiel einer Herbstwanderung im Gebirge: Der Naturliebhaber erfreut sich der unterschiedlich gefärbten Blätter, der Chemiker macht sich Gedanken über das Chlorophyll und die verschiedenen Farben der Blätter, der Techniker überlegt sich, warum seine Wanderschuhe auf dem nassen Boden leicht rutschen und der Feinschmecker sammelt viele schmackhafte Pilze. Jeder geht spezifischen Interessen nach, deren Ursachen irgendwo liegen. Wo, ist nicht von Belang. Wichtig ist, dass jede dieser Personen alles unterschiedlich wahrnimmt. Darauf basieren für alle Dinge unterschiedliche Schlussfolgerungen. Dies bedeutet, dass sich jeder seine Welt nach seinen Denk- und Erfahrungsmustern konstruiert.

    Die Schwierigkeit liegt darin, dass die verschiedenartige Wahrnehmung auch für komplexe Sachverhalte zutrifft, wobei mit der Komplexität derselben auch die Differenziertheit der Wahrnehmung und mit dieser zusätzlich die Anzahl der Möglichkeiten der Interpretation derselben steigt.

    Ein Vertreter dieser Interpretation unseres „Ichs war der Philosoph Paul Watzlawick, er nannte die Konstruktion der persönlichen Wirklichkeit „Radikalen Konstruktivismus. Nach dem Studium der Philosophie hatte er sich der Psychoanalyse zugewandt. Dies, als er feststellte, dass Menschen ein psychisches Problem bekommen, wenn ihre „Konstruktionen" im Gehirn, also ihre persönlichen Wahrheiten, mit Fakten kollidieren.

    Die Natur hat es deshalb so „eingerichtet", dass sie versucht, Kollisionen im Gehirn zu vermeiden. Dies auch, damit der Mensch psychisch gesund bleibt.

    Wichtig ist, dass auch Randbedingungen existieren, wie etwa Naturgesetze, nach denen sich die Konstruktionen im Gehirn richten müssen bzw. müssten. Diese lassen sich nicht konstruieren, da sie definitiv nicht veränderbar sind. Die Größe der Lichtgeschwindigkeit ist beispielsweise ein Naturgesetz, das besagt, dass sie von massebehafteten Teilchen nicht erreicht werden kann. In wie weit Naturgesetze bei technischen Entscheidungen gelten? Wir werden sehen.

    Für die weitere Erkenntnis erscheint mir wichtig, dass aus diesen (subjektiven) Wahrnehmungen heraus Schlussfolgerungen resultieren; und aus diesen Schlussfolgerungen werden final Entscheidungen getroffen – nach bestem Wissen und Gewissen. Dies beispielsweise bei einer Wahl an der Urne. Wobei natürlich auch so gewählt wird, dass sich ein persönlicher Vorteil ergibt. Bei dieser Beurteilung denkt nahezu jede(r) von sich, er/sie hätte die beste Wahrnehmung bzw. Urteilsvermögen und sieht alles aus seiner persönlichen Sicht.

    Die „Grundkette" besteht also aus:

    Wahrnehmung → Schlussfolgerung/Reflektion/Vergleich mit Erfahrungswerten → Entscheidung.

    Das bedeutet nicht, dass die alleinige Ursache von Entscheidungen die Schlussfolgerungen sind. Bei Entscheidungen spielen neben den in Gehirn getroffenen Schlussfolgerungen auch andere Faktoren eine wesentliche Rolle: Beispielsweise die Risikofreudigkeit von Personen. Und diese hängt wiederum von Hormonen ab - Dopamin und Testosteron beispielsweise. Um hier einen Praxisbezug zu bieten: Manager, die in die neuere Deutsche Geschichte nachträglich gesehen nicht sehr ruhmreich eingingen, legten laut Presse „Rambo-Methoden" an den Tag.

    Dass jeder seine Umwelt individuell wahrnimmt, war für die Evolution lebensnotwendig. Wenn jeder gleich denken und handeln würde, so könnte man dies nicht als Evolution bezeichnen. Weiterhin würde sich dann jeder dem Gleichen widmen. Ein Naturereignis wie beispielsweise die Explosion einer nahen Supernova würde die komplette Spezies ausrotten. Da aber ein Teil der Spezies in Zelten und der andere in Höhlen wohnte, in denen dieser vor gefährlichen Strahlen bzw. Teilchen geschützt war, überlebten die Höhlenbewohner.

    Ein einfaches Beispiel für eine verfälschte Wahrnehmung der Realität stellt eine Fata Morgana dar, die einem vorgaukelt, dass Gebäude oder Städte sehr viel näher sind als in der Realität. Die Ursache dieser falsch interpretierten Sinneswahrnehmung sind Spiegeleffekte an atmosphärischen Schichten. Wobei in diesem Falle die Wahrnehmung eigentlich sogar physikalisch korrekt ist. Hier wird das Gehirn darüber betrogen, dass die Natur dort Spiegel aufstellt, wo normalerweise keine vorhanden sind.

    Ein klassisches Beispiel für sinnliche Konstruktionen im Gehirn sind Verschwörungstheorien: Hier wird etwas „konstruiert". Beispielsweise, dass die Mondlandung nie stattgefunden hätte und alle Filme, in denen die Astronauten auf dem Mond spazierten, auf der Erde gedreht sind. Dabei werden die absurdesten Argumente angeführt. Diese basieren meist darauf, dass ein Hintergrundwissen fehlt. Die Argumente können alle von Wissenschaftlern leicht widerlegt werden, was aber ignoriert wird⁴ .

    Was den Autor dieser Schrift irritiert: Man kann tatsächlich nachweisen, dass die Mondlandungen stattgefunden haben: Dies ist daran sichtbar, dass in den Filmen die Sandteilchen des Mondmobils einer niedrigeren Schwerkraft ausgesetzt sind und somit in einem größeren Bogen als auf der Erde fliegen. Gleichzeitig fliegen sie in einer idealen Parabel, da der Luftwiderstand fehlt. Es hat nämlich noch niemand geschafft, die Schwerkraft zu reduzieren, um solche Kameraaufnahmen auf der Erde zu machen und zudem so große Volumina leerzupumpen, da die Sandteilchen durch die Luft abgebremst würden. Wer die Schwerkraft reduzieren kann, für den wäre eine Mondlandung ein Klacks⁵ . Scheinbar wird nie versucht, mit dieser Methode die Verschwörungstheoretiker auszuhebeln. Statt dessen wird mühsam versucht, die Argumente der Verschwörungstheoretiker zu widerlegen. Zurück zum Thema:

    In der heutigen Zeit hat die Konstruktion der Wirklichkeit, der die Menschheit über Millionen Jahre zum Erfolg geführt hat, mehrere große Probleme:

    Wie man am Beispiel der Mondlandung sehen kann, werden die Systeme immer komplexer. Um sie wirklich zu verstehen, muss man sich über Jahre intensiv damit beschäftigen. Das Wissen der Menschheit ist in den letzten 150 Jahren quasi explodiert. Niemand kann mehr den Überblick über alles haben und tiefer gehende Einsichten erlangt man nur noch in Teilbereichen. Beispielsweise war die Physik am Ende des 19. Jahrhunderts mit der Newtonschen Mechanik am Ende. Bis dann Max Planck und Albert Einstein erschienen und den Umfang der Physik mit Quantenmechanik und Relativitätstheorie, zum Teil eingebettet in umfangreiche Mathematik, um ein Vielfaches erweiterten.

    Dieser Wissensmenge wird viel untergeordnet beziehungsweise geopfert; andere menschliche Eigenschaften bleiben auf der Strecke. Wie zum Beispiel jene, mit einfachen Mitteln und mit relativ wenig „Input" logische, plausible Schlüsse zu ziehen. Dies sind Eigenschaften, die einem das Leben sehr erleichtern könnten⁶ .

    Die Kunst bei dieser Methode besteht darin, möglichst schnell auf elementare Dinge wie einfache Formeln zu reduzieren,

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