Bogdansky
Von Martha Mohr
()
Über dieses E-Book
Ähnlich wie Bogdansky
Ähnliche E-Books
Wie Brausepulver auf der Zunge: Glücklich sein ist keine Frage des Alters Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenZum Teufel mit den Konventionen: Eine Rebellin im Vorwärtsgang Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenZweisamkeit in der Einsamkeit Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGenie oder Wahnsinn?: Mein Leben mit einer schizoaffektiven Störung Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Alchemie der Wechseljahre: Die Zeit der Veränderung und des Neuanfangs natürlich begleiten - Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenOut of the box Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGedanken eines Selbstmörders: Die Geschichte einer Depression Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEine Frau und viele kleine Sünden des Lebens Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas "Sinn des Lebens"-Projekt: Wie ich auszog, um die großen Fragen des Lebens zu beantworten Bewertung: 2 von 5 Sternen2/5Wer bin ich?: Die Suche nach meiner Mutter Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenZwei mit Eins Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGedankenkarussell - Eine literarische Reise Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenUngeschönt: Alt werden war auch schon mal schlimmer … Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKalles Kram im Kopf 2 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenUnd was wird jetzt aus uns?: Für alle, denen die Worte fehlen. Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWeiterleben nach Missbrauch und Trauma: (ADS, Borderline, Trauma und der Weg zum Ziel) Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWeiterleben nach Mißbrauch und Trauma: Vivien Hardway Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEinfach leben!: Biographie eines anonymen Opfers Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie ersten 60 Jahre: Eine persönliche Biographie Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Leben soll leicht und fröhlich sein: Wie ich mich von alten Glaubenssätzen und Gesellschaftsmustern befreite Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSpirituelle Lebensberatung 1.0: Wer will ich sein und wie kann ich es werden, ändere deine Einstellung! Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGlauben, nicht Glauben Spezial Edition: Es ist der Glaube der zählt Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie K-Frage: Was es heute bedeutet, (k)ein Kind zu wollen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGernegroß Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNichtmillionenstadt Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDein bestes Leben: Vom Mut, über sich hinauszuwachsen und Unmögliches möglich zu machen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDenk nicht an Morgen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSchnaps mit der Liebe: und andere Begegnungen mit dem Leben Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEinmal oben ohne bitte Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenUnd als ich fuhr, da war ich frei.: Die Geschichte von Ida und Emil Stingel Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Allgemeine Belletristik für Sie
Das Nibelungenlied Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Welle: In Einfacher Sprache Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAnnas Tagebuch: A Short Story for German Learners, Level Elementary (A2): German Reader Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDenke (nach) und werde reich: Die 13 Erfolgsgesetze - Vollständige Ebook-Ausgabe Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Grimms Märchen: Mit hochauflösenden, vollfarbigen Bildern Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Italienisch lernen durch das Lesen von Kurzgeschichten: 12 Spannende Geschichten auf Italienisch und Deutsch mit Vokabellisten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWalter Benjamin: Gesamtausgabe - Sämtliche Werke: Neue überarbeitete Auflage Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Brüder Karamasow: Alle 4 Bände - Klassiker der Weltliteratur Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSämtliche Creative Writing Ratgeber: 5 x Kreatives Schreiben Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLost Angel’s erotisches Bettnässerbuch: Von geheimen und doch sehr verbreiteten und erregenden Vergnügungen unter der Bettdecke Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKaiserin Elisabeth und die historische Wahrheit Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Tod in Venedig Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAlois Irlmaier 1894-1959: Der Seher von Freilassing Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenJames Bond 01 - Casino Royale Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Der Fremde von Albert Camus (Lektürehilfe): Detaillierte Zusammenfassung, Personenanalyse und Interpretation Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Schloss Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Der Hexenhammer: Ein Werk zur Legitimation der Hexenverfolgung, das der Dominikaner Heinrich Kramer (lat. Henricus Institoris) im Jahre 1486 veröffentlichte Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenJames Bond 03 - Moonraker Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Schöne neue Welt von Aldous Huxley (Lektürehilfe): Detaillierte Zusammenfassung, Personenanalyse und Interpretation Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFarm der Tiere von George Orwell (Lektürehilfe): Detaillierte Zusammenfassung, Personenanalyse und Interpretation Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKulturgeschichte des Altertums: Ägypten + Alter Orient + Antikes Griechenland Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNostradamus Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Struwwelpeter - ungekürzte Fassung: Der Kinderbuch Klassiker zum Lesen und Vorlesen Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Ilias und Odyssee Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVermerke eines Verirrten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHarry Potter und der Stein der Weisen von J K. Rowling (Lektürehilfe): Detaillierte Zusammenfassung, Personenanalyse und Interpretation Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Rezensionen für Bogdansky
0 Bewertungen0 Rezensionen
Buchvorschau
Bogdansky - Martha Mohr
Vorwörtchen
Irgendwann passiert es. Man stellt fest, dass man alt ist, auch wenn man meint noch einigermaßen jung zu sein, so sind es doch die Jahre, die zählen. Irgendwann muss man hinnehmen, dass die längste Zeit des Lebens vergangen ist und man unaufhaltsam dem Ende entgegenlebt.
Ich befinde mich mittendrin in diesem Lebensabschnitt, der mich grübeln lässt, mich nachdenklich macht und mich inspiriert hat, einige Gedanken aufzuschreiben.
Gedanken für mich und für jene, die sich ebenfalls mit diesem Thema beschäftigen müssen und auch für jene, die diesen Lebensabschnitt einmal erreichen wollen.
Es ist nichts von Wichtigkeit.
Es sind nur Gedanken und Ansichten einer Großmutter.
Bogdansky
Tage kommen und gehen. Sie bringen uns Ereignisse, die uns erfreuen, uns glücklich machen, das Leben genießen lassen. Man möchte sie festhalten. Und dann sind da die traurigen, zerstörerischen oder auch die langweiligen Tage, die mühsam dahinschleichen, uns das Leben schwer machen, uns plagen oder uns verzweifeln lassen. Kein Tag ist wie der andere, auch wenn es uns manchmal so vorkommen mag. Jeder Tag ist ein kleines individuelles Puzzleteilchen unseres Lebens. So unscheinbar es aussieht, so lässt es uns doch Tag für Tag unaufhaltsam älter werden.
Unsere Tage sind wohl von uns planbar, aber nicht vollkommen, denn zu viele Ereignisse, die das Leben für uns bereithält, beeinflussen sie. Und dann gibt es die Tage, die sich unausweichlich in bestimmten Abständen wiederholen. Den morgigen Tag würde ich gern weit wegschieben, einfach ignorieren. Doch solche Tage lassen sich nicht wegschieben, sie sind festgelegt, sie wiederholen sich jährlich und werden mit zunehmendem Alter immer bedrohlicher. Wäre ich ein Kind, würde ich mich riesig darauf freuen und könnte die Zeit kaum abwarten. Kinder können ihre Geburtstage noch unbeschwert genießen.
Morgen ist mein Geburtstag. Und ich werde nicht 50, nicht 60, nein, ich werde 65. Diese Zahl lässt mich sehr, sehr nachdenklich werden, vermiest mir schon den Vortag und treibt meine Gedanken umher, denn das ist nun wirklich ein Alter, das weit in die zweite Hälfte des Lebens hineinreicht. Die Kindheit, die Jugend und die guten Jahre zwischen 30 und 50 gehören der Vergangenheit an und was jetzt noch kommt wird nie mehr so schön, so unbeschwert sein, nur sehr viel kürzer und beschwerlicher. Diese Erkenntnis lässt keine Feierstimmung zu, doch meine Kinder haben den morgigen Tag für mich geplant, mich eingeladen, sodass ich mich dem nicht entziehen kann.
Ich darf eigentlich nicht meckern. Es geht mir gut. Aber die 65 Jahre meines Lebens liegen hinter mir, das ist die Realität und eben diese Realität wird mir heute so furchtbar bewusst. Natürlich weiß ich nicht erst seit heute, dass ich morgen 65 Jahre alt werde. Dieses Thema beschäftigt mich auch schon eine ganze Weile. In letzter Zeit sehe ich meine Umgebung, meine Familie, Freunde und Bekannte mit ganz anderen Augen. Das Alter hat eine neue Dimension an Bedeutung bekommen. Ein Mensch kann durchaus 90 oder sogar 100 Jahre alt werden, aber in welchem Zustand? Ich weiß nicht, ob das erstrebenswert ist. Ich weiß nur, dass die letzten fünf Jahre einfach so verflogen sind. Mein sechzigster Geburtstag hat noch keine trübsinnigen Gedanken hervorgerufen, obwohl es mir zu diesem Zeitpunkt nicht besonders gut ging, hatte ich noch kein Problem mit dem Alter. Diese Sichtweise muss sich also in den letzten fünf Jahren eingeschlichen haben. Freunde und Bekannte sind verstorben. Diese Ereignisse sind schon sehr bedrückend, machen traurig und nachdenklich. Mag sein, dass es daran liegt, nein, es ist die Zahl. Ignoranz wäre eine Lösung. Aber wie soll man das schaffen?
Als ich jung war, habe ich mich oft gefragt wie es wohl ist, wenn man sich im fortgeschrittenen Alter befindet und mit dem Gedanken leben muss, diese schöne Welt bald verlassen zu müssen. Ich hätte gern meine Eltern gefragt. Aber dazu ist es nie gekommen und nun muss ich selber herausfinden wie das geht. Das Thema an sich ist heikel und zwischen Eltern und Kindern ist es tabu. Meistens gehen solche Gedanken im Alltag unter, aber heute sind sie präsent, bauen sich auf und lassen sich nicht vertreiben.
65 Jahre sind eine lange Zeit. Es ist viel passiert. Ich habe einen wunderbaren Mann und wir haben drei zauberhafte Kinder und fünf süße Enkelkinder und es könnten leicht noch ein paar dazukommen. Die Zeit verging schnell, viel zu schnell. Nun sind wir alt und doch bilde ich mir ein, dass ich noch immer ich bin, nämlich genau die Frau, die ich vor 20 oder 30 Jahren war. Natürlich nicht äußerlich, da hat sich leider einiges verändert, aber ich fühle wie immer.
Zugegeben die Schnelligkeit und Flexibilität haben auch etwas nachgelassen und die Vergesslichkeit hat sich eingestellt. Und dann ist da noch etwas „Bogdansky". Er geht mir nicht aus dem Kopf. Er drängt sich mir regelrecht auf, aber ich kenne niemand der so heißt. Vielleicht ist es der Name eines Sportlers, eines Schauspielers oder sonst irgendeiner Persönlichkeit. Es wird sicher jemand geben der so heißt. Zuerst war es nur der Name, der mir im Kopf herumspukte aber so nach und nach, ganz unauffällig, entwickelte er sich und jetzt spricht er mit mir dieser Bogdansky.
Es gab schon viele Namen, Namen von Menschen oder einfach Wörter, die ich tage-, manchmal wochenlang mit mir herumgetragen habe. Irgendwann verschwanden sie, wie sie gekommen waren von ganz allein und ich wusste auch etwas über ihre Bedeutung. Wahrscheinlich liegt das an den Wortspielereien, die ich mit mir selbst spiele, um mein Gedächtnis zu trainieren. Bei Bogdansky allerdings verhält es sich anders. Er verschwindet nicht. Er spricht mit mir, er durchkreuzt meine Gedanken, mischt sich in alles ein, meint immer die besseren Ideen zu haben, redet mir zuweilen ein schlechtes Gewissen ein oder hält mir Feigheit, mangelnde Schlagfertigkeit und Unentschlossenheit vor. Meistens nervt er, mein Bogdansky, obwohl es auch Situationen gibt, in denen ich ihn fast ein bisschen liebe.
Kindheitserinnerungen
Wenn ich so zurückblicke, glaube ich, dass sich auch mein Erinnerungsvermögen minimiert hat. Besonders die eigene Kindheit ist doch ziemlich verblichen, ähnlich den Fotos oder Negativen aus dieser Zeit. Ich glaube, es sind immer nur die herausragenden Erlebnisse aus der Kindheit an die man sich erinnert oder sich zu erinnern glaubt, weil man oft darüber gesprochen hat oder sie durch Fotos lebendig erhalten hat. Eine dieser Begebenheiten aus meiner Kindheit wird immer aktueller und passt zu meiner Geburtstagsmissstimmung.
Meine Schwester und ich hatten unseren Lieblingsplatz am Küchenfenster eingenommen. Wir standen auf Stühlen, um die Möglichkeit zu haben, unseren Oberkörper aus dem Fenster zu lehnen. Wir liebten es, dazustehen und rauszusehen. Dabei beulten wir den Latz unserer rotweißkarierten Schürzen so, dass es den Eindruck erweckte, wir hätten einen Busen. Wir fanden unser Spielchen sehr aufregend und führten dabei Gespräche über Dinge, die uns kleine Mädchen von sechs und acht Jahren bewegten. Besonders interessant wurde es, wenn jemand vorbeikam. Aber wir wohnten auf dem Dorfe und es war nicht ungewöhnlich, wenn stundenlang keine einzige Seele unser Küchenfenster passierte. Wir lebten ohne Fernsehen, ohne Telefon