Entdecken Sie Millionen von E-Books, Hörbüchern und vieles mehr mit einer kostenlosen Testversion

Nur $11.99/Monat nach der Testphase. Jederzeit kündbar.

Darum bin ich wie ich bin: Mein Leben und meine Psyche
Darum bin ich wie ich bin: Mein Leben und meine Psyche
Darum bin ich wie ich bin: Mein Leben und meine Psyche
eBook206 Seiten3 Stunden

Darum bin ich wie ich bin: Mein Leben und meine Psyche

Bewertung: 0 von 5 Sternen

()

Vorschau lesen

Über dieses E-Book

Romy ist 1985 in Dresden geboren, wuchs jedoch in Berlin auf. Durch viele Schicksalsschläge ist die körperlich Behinderte auch psychisch Krank. Romy schrieb dieses Buch als Therapie. Mit der Veröffentlichung des Buches wünscht sie sich einen besseren Umgang mit Behinderten.
SpracheDeutsch
Herausgeberneobooks
Erscheinungsdatum24. März 2019
ISBN9783748588986
Darum bin ich wie ich bin: Mein Leben und meine Psyche

Ähnlich wie Darum bin ich wie ich bin

Ähnliche E-Books

Persönliche Memoiren für Sie

Mehr anzeigen

Ähnliche Artikel

Verwandte Kategorien

Rezensionen für Darum bin ich wie ich bin

Bewertung: 0 von 5 Sternen
0 Bewertungen

0 Bewertungen0 Rezensionen

Wie hat es Ihnen gefallen?

Zum Bewerten, tippen

Die Rezension muss mindestens 10 Wörter umfassen

    Buchvorschau

    Darum bin ich wie ich bin - Romy Meißner

    Vorwort

    Romy Meißner

    Darum bin ich wie ich bin

    Mein Leben

    und meine Psyche

    Inhaltsverzeichnis

    Titel

    Vorwort

    1

    2

    3

    4

    5

    6

    7

    8

    9

    10

    11

    12

    13

    14

    15

    16

    17

    Danksagung

    Impressum

    In ein paar Minuten ist es drei Uhr morgens. Mein Freund schläft seelenruhig neben mir und ich kann mal wieder nicht schlafen. In vier Monaten werde ich dreißig Jahre alt, was nicht so dramatisch ist, da ich optimistisch in die Zukunft schaue. Aber die letzten neunundzwanzig Jahre verfolgen mich und rennen bruchstückhaft durch meinen Kopf. Diese Erinnerungen lassen mich nie zur Ruhe kommen und ich weiß auch nicht ob und wie man sie abstellen kann. Mein Freund riet mir, ich solle mir mal alles von der Seele schreiben. Reden kann ich über viele Geschehnisse nicht, aber vielleicht hilft ja das Schreiben, als eine Art Therapie. Vorab möchte ich sagen, dass ich weiß, dass es schlimmere Schicksale und Leid gibt, aber jeder Mensch kann nur unterschiedlich viel Last ertragen.

    Nun liege ich im Bett mit dem iPad auf dem Bauch und beginne zu tippen. Ich fange ganz vorne an und arbeite mich durch. Bewusst alle Erinnerungen durchzugehen wird nicht einfach, aber vielleicht hilft es ja wirklich.

    1

    Am 2. August 1985 erblickte ich in einem Krankenhaus in Dresden das Licht der Welt. Alle Babys sind ja süß, aus der Sicht aller Menschen. Für mich nicht. Babys sind für mich einfach nur Babys. Alles was ich bis zu meinem sechsten Geburtstag erlebte, weiß ich nur von Erzählungen meiner Mutter. Ich erinnere mich an diese Zeit überhaupt nicht. Als ich zwei Monate alt war, und meine Mutter mit mir bei so einer allgemeinen Untersuchung war, zu der Säuglinge wohl immer müssen, bemerkten die Ärzte meine unterschiedlich groß ausgeprägten Pobacken. Nach weiteren Untersuchungen stellten sie Hüftdysplasie fest. Als Erläuterung für diejenigen die davon noch nie etwas gehört haben: Hüftdysplasie ist eine Sammelbezeichnung für angeborene oder erworbene Fehlstellungen und Störungen der Verknöcherung des Hüftgelenks beim Neugeborenen. Die Hüftdysplasie kann dabei alleinstehend oder zusammen mit anderen angeborenen Fehlbildungen vorkommen. Die alleinstehende Hüftdysplasie ist erheblich häufiger anzutreffen und findet sich weitaus häufiger bei Mädchen als bei Jungen. Es werden mehrere Faktoren als begünstigend oder teilweise verursachend angesehen: ein Faktor ist die Beckenendlage. Die Symptome der Hüftgelenksdysplasie sind zunächst Seitenungleichheit der Pofalten und Bewegungseinschränkungen der betroffenen Hüfte beim Strampeln. Ohne Behandlung kommt es bei schweren Formen zu bleibenden Schäden des Hüftgelenks mit Hinken, Gangstörungen und Schmerzen. Ich gehörte zu denen „ohne Behandlung", aber dazu später mehr.

    Die Ärzte stellten also fest, dass mit meiner linken Hüfte etwas nicht stimmte und somit musste ich im Krankenhaus bleiben. Sie banden mir Streckbänder um die Beine mit tellergroßen Gewichten. Mit diesen Bändern ließen sie meine Beine nach oben ziehen, sodass die Bänder an einer über dem Bett befestigten Stange herunterhingen und meine Beine durch die Gewichte nach oben gezogen wurden. Nach sechs Wochen in dieser Haltung wurde die Anbindung so geändert, dass meine Beine gespreizt fixiert und durch die Gewichte gezogen wurden und nach weiteren sechs Wochen in gerader gestreckter Haltung ebenfalls für sechs Wochen. Da ich kein Arzt bin, kann ich nicht sagen was das bringen sollte. Aber ich habe später im Leben einige Menschen getroffen die auch mit Hüftdysplasie zur Welt kamen, bei denen diese Methode auch angewandt wurde und es half. Diese Menschen hatten nichts Auffälliges an sich und waren gesund. Bei mir half das ganze Streckbänderprozedere nichts. Schließlich versuchten sie es mit einer Operation. Ich war sehr lange im Krankenhaus. Für ungefähr sechs Monate mit zehn Kindern in einem Zimmer. Meine Oma erzählte mir später, dass alle immer nur geweint und geschrien haben. Nur ich habe immer gestrahlt wie ein Sonnenschein.

    Vor einiger Zeit bei einer Sitzung mit meiner Psychotherapeutin unterhielt ich mich mit ihr über diese Zeit und sie erklärte mir, dass da bereits meine erste Traumatisierung stattfand. Denn ich hatte keinen großen Kontakt zum Menschen, den Säuglinge brauchen. Meine Mutter kam zwar jeden Tag nach der Arbeit und gab mir die Flasche. Aber Studien haben bereits dargelegt das das Stillen mit der Brust sehr wichtig für die Bindung zwischen Mutter und Kind sei. Ansonsten gab es nur das Krankenhauspersonal aber ich denke mal, dass ich die meiste Zeit des Tages einfach nur in meinem Bettchen lag, mit den schweren Gewichten an meinen Beinen, und die Wand oder Decke anstarrte.

    Als meine Mutter mich nach der Operation besuchte und auf den Arm nahm, merkte sie, dass etwas nicht stimmte. Ich wollte mich nicht anfassen lassen und hatte Schmerzen. Eine Krankenschwester gestand meiner Mutter, dass sie ihr eigentlich nichts sagen wollten aber das bei der Operation etwas schiefgegangen sei. Den Ärzten sei bei dem Korrekturversuch meine Hüfte weggebrochen und statt den Fehler gleich zu beheben, haben sie die Operation beendet und den Oberschenkel zugenäht, in der Hoffnung das die Knochen der Hüfte schon irgendwie verwachsen. Meine Mutter hatte dagegen nichts gesagt oder getan. Ich denke sie war damals überfordert und glaubte auch den Ärzten. Man setzt auch Vertrauen in die Mediziner. Die sollten wissen was sie tun. Als ich mit ungefähr vierzehn oder fünfzehn Jahren erfuhr, wie alles damals war und dagegen vorgehen wollte, sagte man mir es sei verjährt. Schade. Ich hätte schon gern Schadensersatz gesehen. Aber meiner Mutter mache ich da keine Vorwürfe da sie gutgläubig war und den Ärzten vertraute. In der Hoffnung, dass alles irgendwie zusammenwächst, wurde ich eingegipst. Vom Brustkorb an abwärts. Zwischen den Beinen wurde eine Stange befestigt und ich bekam den Ausscheidebereich frei. Dieser Zustand blieb ein Jahr. Alle sechs Wochen wurde der Gips gewechselt. Irgendwann wurde auch von einem geraden Liegegips zu einem Sitzgips gewechselt. Da wurde ich im Sitzen eingegipst und beim Schlafen waren die Beine eben oben. Aber nur, weil ich von der Brust an eingegipst war, hieß das nicht, dass man mich einfach irgendwo hinsetzen oder hinlegen konnte und dann blieb ich da. Ich bewegte mich und den schweren Gips mit meinen Armen vorwärts. Wenn man sich die Kinderbilder ansieht sind meine muskulösen Oberarme nicht zu verachten. Meine Mutter beklagt heute, dass sie Rückenschmerzen hat und schief läuft, weil sie mich immer mit dem schweren Gips tragen musste. Naja, es war bestimmt nicht leicht für sie. Meine Mutter war zu der Zeit eine zierliche Person und hatte sicherlich wenig Kraft.

    Grafik 1Grafik 2Grafik 6

    Wir zogen 1987 von Dresden nach Velten. Im Krankenhaus Hennigsdorf wollte meine Mutter zum üblichen Gipswechseln. Mich untersuchte mal wieder ein Arzt und sagte, dass der Gips ab muss, weil ich ansonsten Wachstumsschwierigkeiten bekäme. Mein linkes Bein ist da schon nicht mehr richtig mitgewachsen und war zwei Zentimeter kürzer als das rechte Bein. Ich war um die zwei Jahre alt und plötzlich stand meine Mutter mit mir da. Ohne Hosen, Strümpfe oder Schuhe. Sie ging mit mir in ein Schuhgeschäft. Da sie nicht wusste, welche Größe ich habe, musste die Verkäuferin mehrere Schuhe ausprobieren. Meine Mutter erzählt mir heute noch oft wie schlimm das war. Ich habe den ganzen Laden zusammengeschrien, weil ich bei jedem berühren und bewegen meines Beines starke Schmerzen hatte. Ich fing an laufen zu lernen. Wenn ich davon Fotos sehe, tut es mir in der Seele weh. Das kleine blonde Mädchen mit den strahlenden Augen versucht zu laufen. Und dabei der fröhliche Gesichtsausdruck. Was mir aber auch so wehtut, ist die Fröhlichkeit und die freundliche Offenheit die das kleine Mädchen ausstrahlt, denn ich weiß, was ihr alles noch bevorsteht. Wenn ich mich auf den Bildern sehe, möchte ich am liebsten das kleine Mädchen in den Arm nehmen und beschützen.

    Grafik 7Grafik 13

    Am linken Schuh habe ich da schon einen zwei Zentimeter dicken Absatz als Beinlängenausgleich. Das nervt und verfolgt mich bis heute. Zwar darf ich normale Schuhe im Laden kaufen, aber sie müssen eine gerade Sohle haben und am besten sind eh Turnschuhe. Egal für was immer Turnschuhe. Und dann muss der linke Schuh eine Woche zum Schuhmacher, um die dicke Sohle unter den Schuh zu kleben. Ich fand das immer hässlich und mochte auch nie Schuhe kaufen. Von Anfang an wurde auch schon das rechte Bein in Mitleidenschaft gezogen. Ich glich den Längenunterschied selbst auch aus, in dem ich das rechte Bein immer eingeknickt ließ und mit dem Knie drückte ich gegen das linke Bein um es zu stabilisieren. Ich verstehe bis heute nicht so richtig, wieso ich das rechte Bein nie gerade durchstreckte, wenn ich doch einen Längenausgleich am linken Schuh hatte. Ich sollte wohl in Velten in einen Kindergarten für behinderte Kinder. Aber da wurde dagegen entschieden, weil ich mich sonst geistig nicht richtig entwickeln würde. Also kam ich in einen Kindergarten für „normale" Kinder. Ich weiß aus dieser Zeit absolut nichts. Aber Mama erzählt heute noch gern davon, dass ich dort mal über den Zaun geklettert und nach Hause gelaufen bin. Warum auch immer.

    2

    In Velten blieben wir nur ein Jahr und zogen 1988 nach Berlin. Ich weiß, dass ich zu der Zeit noch gut drauf war. Ich bin gern in den Kindergarten gegangen und früh aufstehen machte mir nichts aus. Ich war fröhlich und offen allen gegenüber. Wenn die anderen Kinder meine Narbe sahen, machte ich Scherze darüber. Ich verglich sie mit einem blätterlosen Baumstamm oder einer Mohrrübe bei der man die äußere Schicht abgeknabbert hat. Ich glaube da spielten auch die anderen Kinder mit mir. Und ich weiß noch, ich lernte zu dieser Zeit Schuhe zuzubinden. Zu Hause nahm ich alle Schnürschuhe und machte freudig Schleifen. Der Kindergarten wurde geschlossen und wir kamen in einen anderen Kindergarten.

    In dem neuen Kindergarten fühlte ich mich sehr unwohl. Ich wollte da nicht sein. Seit diesem Wechsel bereitet mir das früh aufstehen Probleme. Die Kindergärtnerin, deren Namen ich heute noch weiß aber nicht nenne, war eine furchtbare Person. Sie war eine große und sehr kräftige Frau und ließ mich spüren, dass sie mich nicht mochte. Ich weiß nicht mehr ob sie zu allen Kindern so war, aber mit mir meckerte sie nur rum. Alles was ich tat war falsch. Ich traute mich kaum mich zu bewegen oder überhaupt etwas zu sagen und saß nur ruhig in der Ecke, weil ich große Angst vor der Frau hatte. Das einzige worin ich ihrer Meinung nach gut war, war Tische mit nassen Lappen abzuwischen. Weil ich so viel Kraft hatte und den Lappen soweit auswringen konnte das er nicht mehr zu nass war. So sagte sie es und ich musste immer die Tische abwischen. Außerdem zwang sie mich Milch zu trinken. Ich weiß, das klingt aus erwachsenen Sicht nicht schlimm aber als Kind war es für mich schlimm. Ich trinke bis heute keine pure Milch. Und warm mit der Pelle schon gar nicht. Aber da musste ich. Einmal habe ich die Milch auf den Teller wieder ausgespuckt. Sie steckte mich ins Bett, weil sie der Meinung war, dass ich krank sei. Ich blieb auch artig liegen. Mir war das Recht. So ließen mich alle in Ruhe und ich konnte liegend ja nicht viel falsch machen. Dachte ich. Nur irgendwann musste ich auf die Toilette. Es war wohl schönes Wetter und alle waren draußen im Garten und spielten. Ich war allein im Gebäude des Kindergartens. Die Toiletten waren ja nicht weit weg also ging ich schnell auf die Toilette um mich danach gleich wieder hinzulegen. Bis meine Mutter kam lag ich da. Ich dachte mir noch, dass der Tag ja gut gelaufen war doch irgendjemand, ich glaube eine Putzfrau, hat mich dabei gesehen wie ich auf die Toilette ging und am nächsten Tag schimpfte die Kindergärtnerin mit mir, dass ich nicht rumzulaufen habe, wenn sie mich ins Bett steckt. Sie hatte es aber nicht einfach nur so gesagt, sondern sich richtig aufgeregt und mich angebrüllt. Ich hatte furchtbare Angst. Die Erzieherin hatte auch einen Vogelkäfig mit einem Wellensittich im Raum stehen. Einmal saßen wir alle um den Käfig um ihn uns anzusehen. Ich saß hinter allen. Weil ich eh die größte war musste ich immer ganz nach hinten. Die Erzieherin verließ kurz den Raum und der Vogel erschrak wegen irgendwas. Ich konnte es nicht sehen was da genau geschah. Ich sah und hörte nur wie der Vogel ganz aufgeregt im Käfig umherflatterte. Die Erzieherin kam zurückgeeilt und fragte böse wer das war. Die anderen Kinder sagten alle ich wäre es gewesen und somit bekam ich wieder Ärger und wurde in eine Ecke des Raumes geschickt wo ich auf dem Boden sitzen bleiben musste bis meine Mutter mich abholte. Ja das war keine schöne Zeit. Ich war allein. Keiner spielte mit mir oder wollte mit mir zu tun haben. Die Zeit in dem Kindergarten sind meine ersten Erinnerungen und auch meine ersten Erinnerungen wie ich ausgegrenzt wurde. Während alle Kinder miteinander spielten, beschäftigte ich mich am liebsten damit, mit diesen kleinen Holzbauklötzern einen Turm um mich herum zu bauen. Das war das einzige was ich dort immer „spielte und ich war froh, wenn grad kein anderes Kind mit diesen Bauklötzern spielen wollte. Ich stapelte sie solange um mich herum bis alle Klötzer aufgebraucht waren. Dann baute ich den Turm wieder ab und begann von neuem. Nachmittags war ein Mädchen oft mit mir eine der letzten die auf ihre Eltern warteten. Auch ihren Namen weiß ich noch. Sie sagte, wenn kein anderes Kind da ist, spielt sie mit mir, aber das durfte auch keiner wissen. Und so hatte ich wenigstens nachmittags kurz jemanden als Spielpartner. Zu Hause war ich auch nur allein in meinem Zimmer. Ich habe zwar einen Bruder, aber der ist vierzehn Jahre älter und konnte mit mir nicht viel anfangen. Außerdem war er selten da, weil er die meiste Zeit in Velten war. Ich glaube er machte da eine Ausbildung. Und er hatte eine Freundin dort, mit der er dann auch später in Velten zusammenzog. Bis das aber soweit war bestand mein „Zimmer aus einer Ecke im Schlafzimmer meiner Eltern wo eben mein Bett stand. Mein Bruder und ich hatten nicht viel mit einander zu tun. Aber einmal wollte er mit seinen Freunden auf einen Rummel gehen und meine Mutter sagte, dass er mich mitnehmen muss. Es war nur dieses eine Mal aber ich fand es toll und vergesse das nie. Es war schon dunkel und die vielen Lichter des Rummels und die Fahrgeschäfte fand ich toll. Ich bin mit nichts mitgefahren, sondern immer, wenn mein Bruder und seine Freunde fuhren, blieb einer bei mir und passte auf. Und damit ich lieb war kaufte mein Bruder mir alles an Süßigkeiten was ich haben wollte.

    Ansonsten saß ich allein in meinem Zimmer mit ganz vielen Spielsachen. Ja, damit wurde ich von meinen Eltern überschüttet. Alles, an materiellen Dingen was ich wollte und wann ich es wollte, bekam ich. Dadurch hatten auch Geburtstage und Weihnachten keine große Bedeutung für mich. Ich wurde diesbezüglich sehr verwöhnt. Nur Liebe, Aufmerksamkeit, Zuneigung, familiäre Wärme und ein offenes Ohr bekam ich nicht. Ich erzählte meinen Eltern nie was ich an schlimmen Dingen erlebte. Zum einen weil ich immer der Auffassung war das ich selbst daran Schuld hatte wie ich behandelt wurde und zum anderen weil mir eh niemand zuhörte. Zu Hause wollten meine Eltern ihre Ruhe haben und ich musste in meinem Zimmer bleiben. Essen bekam ich ins Zimmer gestellt und aß allein. Ich begann mit Selbstgesprächen und war mein bester Zuhörer. Auf meinem Bett sitzend diskutierte ich mit mir selbst die Geschehnisse des Tages aus. Ungefähr zu der Zeit war ich eines Tages mit meiner Mutter am Bahnhof unterwegs, als ich eine Frau mit einem Yorkshire Terrier sah. Ich habe davor bestimmt schon mehrmals Hunde gesehen aber ich weiß, das, ich von dem Moment an auch einen Hund wollte. Den bekam ich aber nicht.

    Im Sommer 1992 wurde ich eingeschult. Ich besitze ein Einschulungsvideo auf dem ich ganz stolz meine

    Gefällt Ihnen die Vorschau?
    Seite 1 von 1