Emily Kleins Katastrophenjahre: - Wie peinlich ist das denn? -
Von Jürgen Zahn
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Über dieses E-Book
Das jedenfalls behauptet Emily, und sie meint damit nicht nur Mom und Dad, sondern auch besonders ihre Lehrer, zu denen sie ein eher gespaltenes Verhältnis hat.
Für sie sind die meisten Erwachsenen nur peinlich.
Wie aber denkt sie über ihre Klassenkameraden?
Wie über ihre Geschwister?
In jedem Fall beginnen für Emily mit dem Eintritt in die Pubertät ihre Katastrophenjahre.
Ähnlich wie Emily Kleins Katastrophenjahre
Titel in dieser Serie (1)
Emily Kleins Katastrophenjahre: - Wie peinlich ist das denn? - Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
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Buchvorschau
Emily Kleins Katastrophenjahre - Jürgen Zahn
Inhalt
Kurt Hoffmann
Emily Kleins
Katastrophenjahre
- Wie peinlich ist das denn? –
illustriert von bibi
chapter1Image1.pngImmer Ärger mit den Lehrern!
Hilfe!!! – Das ist jetzt meine neue Klassenlehrerin: Mini-Kleid, hochhackige Pumps, weit geöffnete Bluse, auf die mein Vater bei der Begrüßungsfeier immer schaute, weil er dort etwas zu entdecken hoffte.
chapter2Image1.png„Ich bin Frau Sender und ihr seid jetzt meine neue Klasse 5b, stellte sie sich vor, nachdem wir nach der offiziellen Feier in unseren Klassenraum geführt worden waren. Ich fand den Namen ätzend: „Sender!
– Immer betriebsbereit!
Der Name scheint ihr Programm zu sein. Wenn ich etwas nicht ertragen konnte, waren es Lehrer, die ihre Augen und Ohren überall hatten. Denn schließlich ist man auch als Fünftklässlerin eine Persönlichkeit, die ihre Freiheit braucht.
Jede Frau, die eine große Karriere vor sich hatte, braucht ihre Freiheit. Und ich hatte vor, Karriere zu machen beim Film oder Fernsehen oder sonst wo. Nur deshalb hatte ich mich darauf eingelassen, die Grundschule überhaupt zu verlassen, denn da war ich schon berühmt - oder eher berüchtigt.
Unsere Grundschullehrerin, Fräulein Lückel, hatte am letzten Elternsprechtag meinen Eltern mitgeteilt, für mein Alter sei ich zu frühreif und zu frech. Da erst hatte ich kapiert, was mein älterer Bruder Ben meinte, wenn er sagte: Man soll den Tag nicht vor dem Elternabend loben!
Dad hat oft zu mir gesagt: „Wenn du ein Star werden willst, musst du zwei Dinge besitzen: ein gutes Aussehen und Intelligenz."
chapter2Image2.pngDie Starformel:
Gutes Aussehen + Intelligenz = Erfolg !!!
Dass ich gut aussehe, wusste ich von Pupsi, meinem Sitznachbarn in der Grundschule. Eigentlich hieß er Sören und ich glaube, er war in mich verliebt. Einmal hat er mir in der Reli-Stunde einen Zettel zugeschoben, auf dem stand:
chapter2Image3.pngIch antwortete: „Pupsi, heute nicht, weil ich merke, wie dich dein Darm quält! Da war er beleidigt. Im Übrigen sollte er erst einmal seine Rechtschreibung verbessern: „…das Mädchen, dass… mit „ss
geht gar nicht!!!
An meiner Intelligenz musste ich also noch arbeiten. Und nur aus dem Grund habe ich meinen Eltern erlaubt, mich am Gymnasium anzumelden
Jetzt saß ich in der ersten Reihe, direkt vor Fräulein Sender. Und die hatte ihre Augen und Ohren scheinbar überall. Gerade hatte ich meinem Sitznachbarn Tom, den ich aus der Grundschule kannte, wo ihn alle nur wegen seiner Hautunreinheiten „Pocke nannten, zugeflüstert: „Solche Lehrer hasse ich!
, da schoss sie wie eine Furie auf mich los.
„Emily Klein! In dieser Schule hat man sich zu benehmen, sonst fliegt man! Hast du mich verstanden?"
Erst schluckte ich erschrocken, doch dann setzte ich ganz spontan das netteste Lächeln der Welt auf. Frau Sender hatte mir soeben eine Möglichkeit aufgezeigt, die ich nutzen konnte, wenn ich keine Lust mehr auf diese Schule hatte.
Also, ich hatte sie so verstanden: Ärgerst du Lehrer, dann fliegst du von der Schule! Fliegst du von der Schule, musst du die Sender und die anderen Pädagogen nicht mehr ertragen!
Ich war jedenfalls fest entschlossen, mir weder meine persönliche Freiheit noch meine spätere Karriere als Filmstar durch Typen wie Frau Sender versauen zu lassen.
Während der Pause mussten wir leider im Klassenraum bleiben, weil Frau Sender meinte, dass ein gemeinsames Frühstück gut wäre für den Zusammenhalt der neuen Klasse. Leute, es gibt nichts Schlimmeres als mit ca. 30 Schülern gemeinsam Nutellabrötchen oder Leberwurst- und Käsebrote in der Klasse zu essen!!!
Das ergab ein Aroma, wie wenn Oma der Weihnachtsbraten im Ofen missraten war: mild bis würzig, auf jeden Fall ekelerregend.
Da half nur die Flucht nach vorn. Meine neue Sitznachbarin Darleen, die ich wegen ihrer Narbe unterm Kinn kurzfristig in „Delle" umbenannt hatte, musste wohl ein ähnliches Ekelgefühl wie ich empfunden haben, denn sie rümpfte kurz die Nase und begann zu würgen. Sie fasste sich an den Hals und schnappte verzweifelt nach Luft. Das hatte sie wirklich gut drauf!
chapter2Image5.png„Schnell Emily, begleite Darleen zur Mädchentoilette, bevor sich das arme Kind übergeben muss, meinte Fr. Sender besorgt. Entschlossen hakte ich mich bei „Delle
ein und zog sie am Arm aus dem Klassenraum.
Auf der Mädchentoilette bemerkte ich, dass „Delle" wirklich mit Brechreiz zu kämpfen hatte. Also doch keine gute Schauspielerin! – Den Auftritt hätte ich - auch ohne Übelkeit – bei meinem Schauspieltalent eindrucksvoller hinbekommen.
Immerhin hat mir „Delle" durch ihre Würgeattacke zu einer Dosis Frischluft verholfen.
Paul, Vicky und andere Chaoten
Ich weiß nicht, ob ihr schon einmal die Gespräche von Schülerinnen auf der Mädchentoilette mitbekommen habt. Erst einmal lungern dort nur die Älteren herum, arbeiten mit Lippenstift und Eyeliner und richten sich damit her, als ob sie gleich an einer Casting-Show teilnehmen wollten.
Und dann dieses ewige Gesülze:„Findest du, dass meine Brust zu klein ist? – „Nein! Aber ist mein Hintern nicht zu groß?
„Vielleicht, aber bestimmt sind meine Beine zu behaart."
„Dann musst du dich mal rasieren! „Wie denn?
„Dafür gibt`s doch Ladyshave! „Wie heißt der Rasierer?
„Mist, schon wieder ein Pickel! Gerade jetzt, wo ich doch heute mit Nick ein Date habe! - Was soll ich nur tun?"
chapter3Image2.pngSo viel hilflose Eitelkeit war mir auf den Darm geschlagen, doch ich konnte mein Geschäft, für das ich die Toilette eigentlich aufgesucht hatte, nicht verrichten.
Denn eigentlich musste ich dringend!!!
Gerade hatte ich mich auf der Toilettenbrille niedergelassen, da ertönte von draußen der Alarm: „Lehrer im Anflug!" Weil Kaugummis im Schulgebäude nicht erlaubt waren, ich aber gerade eins im Mund hatte, entsorgte ich es auf dem Boden.
Die Mädels außerhalb der Toilettenkabinen gerieten ebenfalls in Panik, weil sich eine von ihnen gerade genüsslich eine Zigarette angezündet hatte. „Ausgerechnet die Lindau hat Aufsicht, der scharfe Zahn! „Schnell, wirf die Kippe weg!
Ich bemerkte plötzlich, wie eine brennende Zigarette unter der Kabinentür auf mich zurollte.
chapter3Image4.png„Wer hat hier geraucht?, hörte ich auch schon die Lindau in einem Anfall äußerster Erregung fragen. Da niemand der Mädels im Vorraum antwortete, klopfte die Lindau an jede Kabinentür: „Aufmachen! Los, sonst gibt´s Ärger! Ich möchte wissen, wer geraucht hat.
Ich war so erschrocken, dass ich sofort von der Toilettenbrille aufsprang, meine Hose hoch zog , die Kabinentür öffnete und Frau Lindau entgeistert anschaute.
„Hast du mitbekommen, wer geraucht hat?"
Ich muss wohl ziemlich dämlich dreingeschaut haben, denn die Lindau ließ von mir ab und wandte sich der nächsten Tür zu. Da sie auch dort erfolglos war, machte sie schließlich auf dem Absatz kehrt.
Sie verließ unter der Drohung „ Ich erwische euch noch!" die Toilettenräume, einen Parfümduft hinter sich herziehend, der in etwa so roch wie ein Laternenpfahl ganz unten, an dem kleine Hunde ihre Pippi entsorgen.
„He Kleine, wie hast du das hinbekommen, die brennende Zigarette so schnell verschwinden zu lassen, die ich in deine Kabine geschnipst habe?"
chapter3Image5.pngVor mir stand eine Zehntklässlerin, gefühlt 1,90 Meter groß mit zwei Tunnelohrringen und einem Piercing an der Lippe, Minirock und