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Durchschnittsnote 3: Erinnerungen an eine Schulzeit in den 1960er-Jahren
Durchschnittsnote 3: Erinnerungen an eine Schulzeit in den 1960er-Jahren
Durchschnittsnote 3: Erinnerungen an eine Schulzeit in den 1960er-Jahren
eBook76 Seiten54 Minuten

Durchschnittsnote 3: Erinnerungen an eine Schulzeit in den 1960er-Jahren

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Über dieses E-Book

"Befriedigend (3) ist zu erteilen, wenn es sich um tüchtige Leistungen des guten Durchschnitts handelt, die von größeren Fehlern frei sind. Sie bringt Zufriedenheit mit der Leistung und damit eine gewisse Anerkennung zum Ausdruck."

 

So steht es unter "Erläuterungen der Zensuren" im Zeugnisheft des Autors. Diese Durchschnittsnote begleitete ihn seine gesamte Schulzeit über. Selbstverständlich gab es auch Fächer, in denen er besser oder schlechter abschnitt, der Notenspiegel 3 in den Zeugnissen aber blieb.

Im Buch "Durchschnittsnote 3" erzählt uns der Autor aus seiner Schulzeit der 1960er-Jahre.

SpracheDeutsch
HerausgeberBookRix
Erscheinungsdatum28. März 2023
ISBN9783755437154
Durchschnittsnote 3: Erinnerungen an eine Schulzeit in den 1960er-Jahren

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    Buchvorschau

    Durchschnittsnote 3 - Rainer Güllich

    Kurzes Vorwort

    Vor Kurzem nahm ich an einem Onlineschreibkurs teil. Ich hatte meinen letzten Krimi beendet, noch kein neues Schreibprojekt für mich entdeckt und mit dem Schreiben stockte es.

    Ich hoffte, die Teilnahme an dem Schreibkurs würde mich inspirieren können. Und es gelang. Während des Kurses geriet mir immer mehr meine Jahrzehnte zurückliegende Schulzeit vor Augen. Es gab da einiges, was ich niederschreiben könnte. Ich hatte schon eine Anthologie mit Kurzgeschichten aus meinem Berufsleben als Ergotherapeut herausgebracht. Warum sollte das nicht mit den Erinnerungen an meine Schulzeit möglich sein? Dieser Gedanke ging mir nicht mehr aus dem Sinn.

    So entschloss ich mich, die Sache anzugehen und stand vor meinem neuen Schreibprojekt. Es entstanden vierundzwanzig Kurzgeschichten aus meiner Schulzeit.

    Ich besuchte von 1960-1969 die Hauptschule und absolvierte danach eine zweijährige Berufsfachschule für das Nahrungs- und Gaststättengewerbe bis 1973. Die Zeit von 1960 - 1969 beinhaltete zwei Kurzschuljahre. Weshalb ich trotzdem bis 1973 die Schule besuchte, erfährt der Leser in einer der Geschichten.

    Mein Schulbesuch war eine Zeit in meinem Leben, die mir gut gefallen hat. Ich habe unter meinen Schulkameraden viele Freunde gefunden und vieles lernen können. Es gab Höhen und Tiefen, doch ich bin jeden Tag gern in die Schule gegangen.

    Ich hoffe, es gelingt mir, mit meinen Schulgeschichten die Leser*innen in die sechziger und siebziger Jahre des vorigen Jahrhunderts entführen zu können und Erinnerungen an ihre eigene Schulzeit zu wecken.

    1. Einschulung

    Ich wurde im Frühjahr 1960 eingeschult. Das war das Jahr, als John F. Kennedy in den USA zum Präsidenten gewählt wurde und der Mossad Adolf Eichmann in Buenos Aires entführte. Nikita Chruschtschow trommelte vor der UNO-Vollversammlung mit einem Schuh auf das Pult, um für Ruhe zu sorgen. Nicht, dass mich so etwas interessiert hätte, ich bekam so was nur über meine Eltern mit, wenn sie sich über solche Ereignisse unterhielten. Das Meiste verstand ich sowieso nicht.

    Mit meinen fünfeinhalb Jahren war ich mit der Schule ein bisschen früh dran. Der Schuldirektor, der mit meinem Großvater befreundet war, „begutachtete" mich während einem seiner Besuche in unserer Familie und befand mich für schulfähig. Ein Gutachten, dem ich später leider nicht gerecht werden sollte. Unter Schule konnte ich mir nicht direkt etwas vorstellen. Einen Kindergarten hatte ich nie besucht. Es war damals nicht unbedingt üblich, Kinder in eine solche Einrichtung zu geben.

    Ich weiß nicht mehr wie ich die Mitteilung, nun die Schule besuchen zu müssen, aufgenommen habe, ich kann mich nur erinnern, dass man mir sagte, ich würde an diesem Tag eine Schultüte mit Überraschungen darin erhalten. Das war eine Sache, die Freude in mir erweckte und die Zeit vor der Einschulung mit Spannung erfüllte.

    Zur Einschulung wurde mir ein weißes Hemd mit gestärktem Kragen angezogen und die gehassten elastischen Hosenträger fehlten auch nicht. Ich weiß bis heute nicht, wieso ich diese Dinger immer tragen musste, wenn ich ein weißes Hemd anhatte. Die Hosenträger in Verbindung mit dem kratzenden Hemdkragen sorgten nicht gerade für gute Laune bei mir. Beide waren jedoch schnell vergessen, als mir meine Mutter die Schultüte in die Hände drückte. Es war eine Spitztüte aus Pappe, mit knallrotem Glanzpapier überzogen. Zusätzlich hatte sie eine »Halskrause« aus blauem Krepppapier, an der sie zugeschnürt war. Sie war mit bunten Bildern beklebt, auf denen Kinder mit ebensolchen Tüten abgebildet waren. Mir erschien sie riesengroß. Ich war ein kleines, dünnes Kerlchen und konnte sie kaum in meinen Armen halten. Das hatte ich auch überhaupt nicht vor. Ich wollte die Schultüte gleich öffnen, um zu schauen was denn für tolle Sachen darin enthalten waren. Das kam natürlich bei meiner Mutter schlecht an. Sie nahm mir die Tüte gleich wieder ab, nahm mich bei der Hand und ging mit mir den kurzen Weg zur Schule unseres Ortes. Das ging nicht ganz ohne Gequengel von meiner Seite ab, doch konsequent, wie meine Mutter war, hatten wir die Aula der Schule schnell erreicht. Hier reihten wir uns in die Schar der anderen Schulanfänger mit ihren Müttern ein und ich bekam meine Schultüte wieder in die Hände gedrückt.

    Vor und neben mir sah ich einige meiner Spielkameraden aus unserer Straße. Auch sie hielten stolz ihre obligatorischen Tüten in den Armen. Meine war mit Abstand die beste und schönste Tüte. Heute glaube ich aber, dies hat jeder von meinen Freunden über seine Schultüte gedacht.

    Die älteren Schuljahrgänge, die vor uns aufgereiht waren, sangen unserer Einschulung zu Ehren ein Lied, dann hielt der Schuldirektor eine Rede, von der ich nichts verstand und die mich nicht interessierte. Dann war die Angelegenheit erledigt. Meine Mutter ging mit mir wieder nachhause, mein Großvater machte mit seinem Fotoapparat ein Bild von mir. Mit Schultüte und mit extra herbeigeschafftem Schulranzen, den ich mir auf

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