Selbst ein Weg von tausend Meilen beginnt mit einem Schritt: Als Au-pair-Mädchen in England von 1958 bis 1960
Von Inge Sander
()
Über dieses E-Book
Das Buch erzählt eindrücklich und launig von den Schwierigkeiten, sich in einer fremden Welt zu behaupten und von den Grenzen, die uns unser eigener Kopf vorgibt.
Nicht immer gelingt es der jungen Frau ihren Weg so zu gehen, wie sie es sich gewünscht hätte. In den zwei Jahren ihres Aufenthaltes hat sie viel gelernt - vor allem über sich selbst.
Inge Sander
INGE SANDER, geboren 1937, wuchs in Kiel und Flensburg, Schleswig-Holstein, auf. Ihr Weg führte sie über England und Sylt zurück in die Heimat, wo sie als Erzieherin tätig war und zusammen mit ihrem Mann und drei Kindern lebte. Seit über 10 Jahren ist Inge Sander in Lübeck zu Hause, schreibt Geschichten und erobert mit ihren kunsthandwerklichen Figuren die Herzen der Menschen...
Mehr von Inge Sander lesen
Erntezeit Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVon Apfelkuchen, Lametta und dem festen Willen anzukommen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Ähnlich wie Selbst ein Weg von tausend Meilen beginnt mit einem Schritt
Ähnliche E-Books
... Und immer wieder wird es Morgen...: Eine wahre Geschichte die das Leben schrieb! Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGospa - Narben auf meinem Herz: Autobiografischer Roman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenTotengräbers Tagebuch Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVerurteilt: Ein autobiografischer Jugendroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Lebensachterbahn: Ein halbes Jahrhundert Lebenserfahrung Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSeniorengold Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Herr der Würze Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLuschtig: Humor ist, wenn man trotzdem lacht. Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMein Leben mit Gott Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAlles auf Anfang: Mein Leben nach dem Schlaganfall. Basierend auf einer wahren Lebensgeschichte Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGespalten: Zwischen Intoleranz und Akzeptanz Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMeinem Dämon die Stirn bieten: Mein Leben vor und nach der MS-Diagnose Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVertriebskarriere: Mein Weg vom Spätaussiedler zum erfolgreichen Sales Manager Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMeine Seele war hungrig und fror: Eine Borderlinepatientin erzählt Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNur in der Hölle kann man den Himmel sehen: Der Weg einer jungen Mutter aus der Heroinsucht Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Mein Coming-Out 2013 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLiebe gibt es nicht nur einmal: Eine romantische Geschichte Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSeelentherapie: wer hoch fliegt - fällt auch tief Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSei Dein Wunder Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWenn Kinder Kinder kriegen, sterben die Träume: Eine Schwangerschaft und ihre Folgen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIm Namen meines Vaters Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBiografische Skizzen aus meinem Leben: Die Irrfahrt durch das Leben Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDanke Mama, für nichts ...: Von Eltern, Ärzten und falschen Wegen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAuf Umwegen zum Glück: Wie ich versucht habe, glücklich zu werden, und was ich dabei gelernt habe Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHelene Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDein bestes Leben: Vom Mut, über sich hinauszuwachsen und Unmögliches möglich zu machen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEngelsfeder 1 - Electi: Teil 1 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMein verlorenes Leben: Aus der rosa Welt in die Wirklichkeit Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenStehauffrauchen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAuswanderer in Kenia: Eine Heimat gesucht und sich selbst gefunden Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Biografien / Autofiktion für Sie
Zu dritt im Ehebett: Geschichten einer Berghebamme Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenÜber die Pflicht zum Ungehorsam gegen den Staat (Civil Disobedience): Vollständige deutsche Ausgabe Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSo schön war meine DDR Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMeine verfickte Reise: Wie ich einmal die Welt umrundete, um bei mir selbst anzukommen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMontaigne Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMarie Antionette Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGötz von Berlichingen mit der eisernen Hand: Ein Schauspiel in fünf Aufzügen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Fürst Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Wunder von Bern: In Einfacher Sprache Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAus meinem Leben. Dichtung und Wahrheit Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Neurochirurg, der sein Herz vergessen hatte: Eine wahre Geschichte Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBahnwärter Thiel Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAnne Frank, ihr Leben Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDraußen vor der Tür Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKatharina die Große - oder Zarin Katharina II von Russland Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenErnst Toller: Eine Jugend in Deutschland: Autobiographie Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMarie Antoinette. Bildnis eines mittleren Charakters: Die ebenso dramatische wie tragische Biographie von Marie Antoinette Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie verlorene Schwester – Elfriede und Erich Maria Remarque: Eine Doppelbiografie Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSchöne Welt, böse Leut: Kindheit in Südtirol Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBlond Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Welt von Gestern. Erinnerungen eines Europäers Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Exil der frechen Frauen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenInsektenpech: Ein junges Mädchen tauscht Erleuchtung gegen Leben Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenTestament eines Freimaurers: Das große Geheimnis aus der Innensicht Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSchicksale einer Seele von Hedwig Dohm: Geschichte einer jungen Frau aus dem 19. Jahrhundert (Gesellschaftsroman) Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Mann ohne Eigenschaften Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLimonow Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Der Tod des Vergil Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Stimmung der Welt: Der Bach-Roman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Rezensionen für Selbst ein Weg von tausend Meilen beginnt mit einem Schritt
0 Bewertungen0 Rezensionen
Buchvorschau
Selbst ein Weg von tausend Meilen beginnt mit einem Schritt - Inge Sander
INHALT
Mein Elternhaus
Das Blatt wendet sich
Ein neues Kapitel beginnt
Weihnachten in der Fremde
War dies der Tag, an dem ich erwachsen wurde?
Im British Council
Peinlich, peinlich
Mädels
Dagmar
Das Pitman Examination
Auch das noch
Das Lower Cambridge Examination
Was hatte ich mir nur dabei gedacht?
Mit den Kindern in Blackpool
Wo ist Simon?
Kurzurlaub mit der Familie
Pimm’s No 1
Familienurlaub in Südfrankreich
Abgebrochen
Und noch ein Weihnachten mit Hindernissen
Ein schrecklicher Unfall
Rag Ball
Weiter wurde die Schulbank gedrückt
Die letzten Tage
Karte von Großbritannien
Karte der Stadt Manchester
MEIN ELTERNHAUS
Trotz des so genannten Wirtschaftswunders in den 1950er Jahren spürten viele Erwachsene noch die Schrecken des Krieges „in den Knochen". Viele Menschen mussten nach wie vor ums nackte Überleben kämpfen. Auch hatten sie ein großes Bedürfnis nach Sicherheit und versuchten mühevoll, sich wieder eine einigermaßen heile Welt aufzubauen.
Anders verhielten sich die Jugendlichen, sie „müpften" auf. Es war eine Zeit der Neuorientierung. Sie wollten frei sein, sich lösen von konventionellen Zwängen und vor allem wollten sie endlich eigene Entscheidungen treffen dürfen. In den Augen vieler älterer Mitbürger waren sie unbequeme Störenfriede – die Halbstarken wurden sie verächtlich genannt.
Ich komme aus einem rechtschaffenen, doch sehr bescheidenen Elternhaus. Mein Vater war bei der Eisenbahn in der mittleren Beamtenlaufbahn tätig, meine Mutter Hausfrau.
Wir waren vier Geschwister. Als einzige Tochter wurde ich einerseits sehr streng behütet, andererseits wuchs ich als ein absolut unwichtiges Mitglied der Familie auf, das erwachsen werden sollte und das bis zur Hochzeit ernährt werden musste. Dies empfand ich nicht nur so, es wurde mir auch immer wieder gesagt. Das Geld war knapp bei uns und natürlich sollten meine Brüder eine „anständige" Ausbildung bekommen. Für mich blieb nicht mehr viel übrig. Besonders meiner Mutter ging es darum, dass ich möglichst bald etwas zum Lebensunterhalt beisteuern konnte, was bedeutete, ich sollte einfach nur Geld verdienen.
Ich möchte hier ausdrücklich betonen, dass meine Mutter es nie leicht hatte. Wir wohnten in der Stadt Kiel, wo der Marinestützpunkt schon von Beginn des Krieges an im Visier der Angriffe gestanden hatte. Mein ältester Bruder, Jahrgang 1936, litt bis zu seinem 12. Lebensjahr an einer Knochenerkrankung, die immer wieder ausbrach.
Dann war da noch mein jüngerer Bruder, Jahrgang 1942, der während des Krieges geboren wurde. Ich kam Ende 1937 zur Welt und wahrscheinlich funktionierte ich nicht immer so wie von mir erwartet wurde. Doch meine Mutter hat es zum Beispiel immer wieder geschafft uns Kinder bei Fliegeralarm mit einer Kinderkarre zum Bunker zu befördern.
Mein jüngster Bruder kam 1947, kurz nach Ende des Krieges, zur Welt.
Nach Beendigung der Volksschulzeit fühlte ich mich wie entwurzelt. Ich war todunglücklich, fühlte mich unverstanden und alleingelassen. Meine Träume und Wünsche wurden als zu anspruchsvoll abgetan. Dabei wollte ich doch nur einen Beruf erlernen. Kindergärtnerin wäre ich zum Beispiel gern geworden. „Du kannst dich später mit deinen eigenen Kindern herumärgern", hieß es von meinen Eltern.
Die allgemeine Arbeitslosigkeit war groß damals. Meine Mutter lief mit mir von einem Lebensmittelgeschäft zum nächsten, denn sie hätte mich gern als Verkäuferin dort untergebracht.
Irgendwann hab ich dann doch einmal meinen Mut zusammen genommen und ihr mitgeteilt, dass Buchbinderin auch ein Beruf wäre, der mir gefallen könnte.
Tatsächlich sprach sie dann auch mit mir bei einem großen Verlagshaus vor. Der Juniorchef führte uns durchs Haus, bedauerte aber sehr, dass sie keine weiblichen Buchbinderlehrlinge einstellen würden, doch könnte er mir eine Tätigkeit in der Druckerei anbieten. Ich wäre dort allerdings nur Hilfsarbeiterin mit Aussicht auf Fachhilfsarbeiterin. Mein Wochenlohn würde DM 12,00 betragen.
Meine Mutter war begeistert. Der Juniorchef wies noch einmal ausdrücklich darauf hin, dass es für mich aber keine Aufstiegsmöglichkeiten geben würde.
Meine Mutter hörte gar nicht mehr richtig hin.
Zuhause erzählte sie meinem Vater stolz von diesem Glückscoup. Er saß wie schon so oft an seiner Staffelei, malte und sagte nichts dazu. Und auch ich schwieg. In dieser Nacht hab ich mich in den Schlaf geweint.
Einmal noch habe ich einen Vorstoß gewagt und dieses Mal habe ich mich direkt an meinen Vater gewandt. Ich erzählte ihm, dass bei meinen Mitschülerinnen sehr häufig die Väter zu den jeweiligen Vorstellungsgesprächen mitgingen. Seine Reaktion war niederschmetternd: „So etwas wie dich kann man niemandem empfehlen". Das saß schlimmer als eine Ohrfeige. Warum sagte er so etwas? Was machte ich falsch? Ich war doch immer bemüht, es allen recht zu machen. Lag es an meiner Mutter? Sie nahm es mit der Wahrheit leider nicht immer so genau. Wenn ich sie dabei ertappte, wurde sie böse und machte mir Vorwürfe. Hatte mein Vater deshalb so eine schlechte Meinung von mir? Überhaupt hat er nie ein persönliches Gespräch mit mir geführt, nur manchmal kam