Fanny und die Muffinbande - Band 3: Verrückte Ferien
Von Sonja Kientsch
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Über dieses E-Book
Die Muffinbande und die Furchtlosen fahren mit dem Tankstellentreff an die Ostsee. Abenteuer-Urlaub am Strand - genial! Doch nicht nur das: Der ganze Ausflug steht unter einem biblischen Motto. Darum bekommen die Jugendlichen den Auftrag, sich in sozialen Projekten vor Ort einzusetzen. Dabei erleben sie so manche Überraschung.
Währenddessen bereitet ihnen ein Junge im Camp große Sorgen. Fanny und die Muffinbande wollen zusammen mit den Furchtlosen seinem Geheimnis auf die Schliche kommen. Da bleibt kaum noch Zeit, um den Bandenkrieg fortzusetzen. Oder doch?
Für Mädchen ab 10 Jahren.
Bisher erschienen:
Band 1: Fanny und die Muffinbande
Band 2: Fanny und die Muffibande - Rettet die Tankstelle!
Sonja Kientsch
Sonja Kientsch, ,1976 in Hongkong geboren, ist verheiratet und hat drei Kinder. Nach einer Ausbildung zur Kinderkrankenschwester studierte sie Public Management und ist für die PR-Arbeit ihrer Heimatstadt Maulbronn verantwortlich. Sie gehört zu den Gewinnerinnen des SCM-Autoren-Wettbewerbs.
Ähnlich wie Fanny und die Muffinbande - Band 3
Titel in dieser Serie (3)
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Fanny und die Muffinbande - Band 3 - Sonja Kientsch
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ISBN 978-3-417-22750-5 (E-Book)
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Datenkonvertierung E-Book:
CPI – Ebner & Spiegel, Ulm
© 2014 SCM Kläxbox im SCM-Verlag GmbH & Co. KG
Bodenborn 43 · 58452 Witten
Internet: www.scmedien.de; E-Mail: info@scm-klaexbox.de
Die Bibelverse sind, wenn nicht anders angegeben, folgender Ausgabe entnommen:
Neues Leben. Die Bibel, © der deutschen Ausgabe 2002 und 2006
SCM R.Brockhaus im SCM-Verlag GmbH & Co. KG, Witten.
Umschlaggestaltung: Johannes Käser, Witten
Titelbild: Anna-Karina Birkenstock, Hennef
Satz: Christoph Möller, Hattingen
Fanny und die Muffinbande gibt’s auch im Internet:
www.muffinbande.blogspot.de
Mit Spielen, Bastelideen, Tobis Lieblingswitzen und natürlich vielen, vielen Rezepten!
Inhalt
Bandenbuch der Muffinbande. 23. Juni
1. Kapitel
2. Kapitel
3. Kapitel
4. Kapitel
5. Kapitel
6. Kapitel
7. Kapitel
8. Kapitel
9. Kapitel
10. Kapitel
Zwei Tage nach der Heimreise …
Leoni Streicher
– Eintrag ins Bandenbuch –
Sommerfrische Kirsch-Muffins mit Zuckerkruste
[ Zum Inhaltsverzeichnis ]
Bandenbuch der Muffinbande. 23. Juni
Hund mit MuffinMuffinbande = Fanny und Cora (Kralle) Sturm. Maria Giarraputo. Und Tante Lulu, unser Dackel.
Hier schreibt Fanny.
Oh Mann, Kralle meckert gerade, weil ich da oben ein Gleich-Zeichen gemacht habe. Sieht angeblich nach Mathebuch aus. Moment, ich muss sie mal eben zum Schweigen bringen. Krchlsakdjflsjz. So, erledigt. Hey, ein Kuchenblech scheppert ganz schön, wenn man es seiner Schwester über die Rübe zieht. Hihihi! ☺
Okay, wo waren wir? Ach ja.
Wir basteln heute Steckbriefe. Keine gewöhnlichen, nein. In der letzten Stunde haben wir uns dreißig Fragen ausgedacht – von stinknormal bis hin zu den ultimativsten, die unsere Gehirne hergegeben haben. Zum Beispiel? „Nach was riechen deine Socken? oder „Wie hoch schätzt du den IQ deiner Schwester?
Nun liegen die Fragen in unserer verbeulten Blechdose. Mit geschlossenen Augen fischen wir sechs Fragen wieder heraus und werden diese superehrlich, größtes Bandenehrenwort, beantworten. Ich bin aufgeregt und hoffe, dass die Socken-Frage an uns vorübergeht …
Tadatataaa − hier kommt das Ergebnis:
Fanny Sturm
12 Jahre alt, hellbraune Haare (meistens Künstler-Vogelnest-Frisur), blaugrüne Augen, Hobbys: Malen, Fotografieren, Basteln, Nähen, Backen.
Welcher Gegenstand in deinem Zimmer ist dir am peinlichsten? Aaah, was für eine Frage. Das Bild in meiner Kommode: Eine Bleistiftzeichnung. Niklas und ich.
Was bringt dich zum Heulen? Meine Schwester. *Zunge-raus-streck*
Was wolltest du schon immer mal machen, hast dich aber bislang nicht getraut? Mich als Klassensprecherin aufstellen zu lassen.
Was ist deine ultimativ schlimmste Angewohnheit, wenn du dich unbeobachtet fühlst? Hilfe! Darüber will ich nicht reden … Also, gut: ich male alle möglichen Leute beim Küssen. Manchmal sogar Tiere … Oh oh, hoffentlich liest das hier keiner …
Maria Giarraputo
12 Jahre alt, schwarze Locken, dunkelbraune Augen. Hobbys: Backen, Rezepte erfinden, Tagebuch schreiben, Lesen, Fernsehserien.
Welcher Gegenstand in deinem Zimmer ist dir am peinlichsten? Der Schlafanzug mit den rosa Osterhasen drauf. *rotwerd*
Was bringt dich zum Heulen? Reportagen über hungernde Kinder. Und traurig-schöne Liebesfilme.
Was wolltest du schon immer mal machen, hast dich aber bislang nicht getraut? Bei einem Schauspiel-Casting mitzumachen.
Was ist deine ultimativ schlimmste Angewohnheit, wenn du dich unbeobachtet fühlst? Ich stöbere heimlich in Mamas Kleiderschrank.
Cora Sturm, genannt Kralle
13 Jahre alt, blonde Haare, blaue Augen. Hobbys: Turnen, Radfahren, Telefonieren und Jungs ärgern.
Welcher Gegenstand in deinem Zimmer ist dir am peinlichsten? Ha! Ich hab eins von Fannys Kussbildern geklaut.
Was bringt dich zum Heulen? Heulen, was ist das? Okay, ich geb’s zu … Als ich beim letzten Sportwettkampf einen Medaillenplatz verpasst habe. Kann sein, dass da eine Träne aus meinem Auge entwischt ist …
Was wolltest du schon immer mal machen, hast dich aber bislang nicht getraut? Im Lehrerzimmer an den Lautsprecher schleichen und durch die Schule brüllen: „Achtung, an alle Lehrer: Hier spricht die Bullizei. Übergeben Sie sich an den Ausgängen und fliehen Sie dorthin, wo Sie hingehören: ins nächste Irrenhaus!"
Was ist deine ultimativ schlimmste Angewohnheit, wenn du dich unbeobachtet fühlst? Ich arbeite daran, irgendwann meinen Ellenbogen ablecken zu können.
Tante Lulu
4 Jahre alt, kurze braune Haare, Dackelblick. Hobbys: Kuchen essen, in Taschen krabbeln, Verstecken spielen. (Antworten aufgeschrieben von Kralle Sturm, da Tante Lulu gerade keinen Stift zur Hand – äh, zur Pfote hat.)
Welcher Gegenstand in deiner Hütte ist dir am peinlichsten? Fannys selbst genähte Rüschen-Gardinen.
Was bringt dich zum Heulen? Kein Kuchen im Haus. (Und alle Nachbarhunde heulen mit …)
Was wolltest du schon immer mal machen, hast dich aber bislang nicht getraut? Fallschirmspringen.
Was ist deine ultimativ schlimmste Angewohnheit, wenn du dich unbeobachtet fühlst? Also, ich male weder Kussbilder noch stöbere ich in Kleiderschränken. Vielleicht sollte ich mal versuchen, meinen Ellenbogen abzulecken. Wenn ich nur wüsste, wo ich so ein Ding habe …
[ Zum Inhaltsverzeichnis ]
1. Kapitel
Hund mit Muffin„Schnüffel mal, Tante Lulu. Na, riechst du das?" Fanny atmete tief ein. Dann drückte sie ihre Dackeldame fest an sich und drehte sich ausgelassen um die eigene Achse. Es war Mitte August und sie waren endlich da! Allein die salzige Luft ließ keinen Zweifel daran aufkommen! Sechs Stunden wackeliger Busfahrt lag hinter ihnen, vor ihnen raues Gebüsch auf kantigen Klippen und die Ostsee so nah, dass sie hineinspucken konnten.
Sie − das waren 16 Jugendliche des Mühlstädter Jugendtreffs, zu dem Fanny und die Muffinbande gehörten. Dazu die Betreuer Robert und Becki Helmstedt, ihre Baby-Tochter Naemi und Helmstedts Nachbar Momo – ein netter Rentner, dessen lustige Art und Sprache die Jugendlichen auf der Fahrt immer wieder zum Lachen gebracht hatte. Er würde Robert und Becki bei den Programmpunkten unterstützen und war für die Mahlzeiten zuständig.
Fanny atmete tief ein. Wie lange habe ich mich auf diese Reise gefreut, dachte sie und ließ ihren Blick noch einmal über das Meer schweifen. Über die Ostsee!
Fanny schloss die Augen, drehte sich schnell und schneller und im Nu rauschten sieben Tage Spaß und Abenteuer vor ihrem inneren Auge vorbei wie bunte Drachen mit langen, flatternden Schwänzen. Hach, was für ein Glücksgefühl, eben mal Kleinstadt gegen Wind und Wellen eingetauscht zu haben! Jetzt war sie weit weg von allem, was sonst irgendwie nervte.
„Also, lieber würde ich ein Jahr ungekämmt durch die Gegend rennen, als Fannys Hund zu sein."
Okay, weit weg von fast allem. Abrupt hielt Fanny an und riss die Augen auf. Pauls Grinsen schnitt sich scharf in ihre Drachen-Flatter-Gedanken und ließ sie holprig ins Hier und Jetzt zurückstolpern. Doch nicht nur Paul, auch Tobi hatte sich breitbeinig vor ihr aufgebaut. Von dort guckten ihr die beiden kopfschüttelnd in die Augen. Fanny setzte Tante Lulu auf den Boden. „Ihr müsst ja auch nicht mein Hund sein."
„Nö, aber uns hier mit dir den Zeltplatz teilen − das ist schlimm genug." Die beiden klatschten sich ab. Diese Spinner! Gemeinsam mit Fannys Freund Niklas bildeten Tobi und Paul die Band Die Furchtlosen. Ihre Musik war gut, aber das änderte nichts an der Tatsache, dass sie vor allem im Dreierpack die Mädchen gehörig ärgerten. Es war klar, dass sie die Zeit, die sie mit ihrem Jugendclub hier verbringen würden, für ihre Spinnereien voll ausnutzen würden. Dass sie allerdings schon dreieinviertel Sekunden nach der Ankunft damit anfingen, überraschte selbst Fanny.
Nun gut, wahrscheinlich sollte das hier so etwas wie ein Vorgeschmack sein, die Vorspeise zum Camp-Menü sozusagen. Denn so schnell wie die beiden gekommen waren, wandten sie sich nun wieder zum Gehen. „Dem Dackel wird jedenfalls schwindelig, sagte Paul noch über die Schulter hinweg, „und ich würde Tante Lulus Mageninhalt nur ungern vom Zeltplatz aufkratzen.
„Ach so, es geht dir gar nicht um den Hund. Es geht dir um dich selbst und deine auf Hochglanz polierten Fingernägel", entgegnete Fanny. „Aber dann pass auf, dass wir deinen Mageninhalt nicht aufkratzen müssen, rief sie, während er weiter in Richtung Busparkplatz stiefelte. „Dir wird doch sicher schlecht, wenn du nur daran denkst, dass du deine Zahncreme in dasselbe Waschbecken spucken musst wie fünfzehn andere Jugendliche.
Pauls Zucken ließ Fanny mit Genugtuung feststellen, dass sie goldrichtig lag. Kein Wunder! Immerhin hatte Paul am längsten überlegt, ob er überhaupt mitfahren würde. Zelt und Waschsaal passten eigentlich nicht in seine vornehme Welt.
Fanny schnitt seinem Rücken eine Grimasse, bückte sich zu Tante Lulu hinunter und grub ihre Nase tief in ihr Fell. Tobi und Paul verschwanden hinter dem Bus, der sie hierher getuckert hatte. Wahrscheinlich klappte der Busfahrer soeben die Luken der Gepäckboxen auf. Auch Fanny wollte sich gerade in Richtung Parkplatz aufmachen – als sie ein Kinn auf ihrer Schulter spürte und ein feiner Atemzug ihr linkes Ohr streifte.
„Hi Maria!" Fanny drehte den Kopf so, dass ihre Nasenspitze die ihrer besten Freundin berührte.
„Ist es nicht wundervoll hier?", sagte Maria und rollte verträumt mit den Augen, was Fanny ein Lächeln ins Gesicht malte – wie so oft, wenn Maria einen ihrer Gefühlsausbrüche hatte. „Ehrlich, Fanny, und ich bin so froh, dass wir uns mit den Furchtlosen mittlerweile so gut verstehen."
Vor Überraschung wich Fanny einen Schritt zurück. „Bitte was hast du eben gesagt? Hast du nicht gehört, was Paul gerade wieder vom Stapel gelassen hat?"
„Nein. Waren sie etwa wieder gemein?, fragte Maria und strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht, mit der der Küstenwind spielte. „Aber was auch immer es war: Stell dir doch mal vor, wir hätten vor einem Jahr mit ihnen an die Ostsee fahren müssen. DAS wäre unerträglich gewesen.
„Stimmt auch wieder, sagte Fanny und holte Tante Lulu zurück auf ihren Arm. „Vor einem Jahr hätte Tobi mit Tante Lulu an der Leine Drachensteigen gespielt.
Maria musste lachen.
„Nein ehrlich, der hat sich durch deinen guten Einfluss schon ziemlich verändert. Fanny klopfte der Freundin anerkennend auf die Schulter. „Komisch eigentlich, dass er dir noch keinen Antrag gemacht hat.
„Fanny!", zischte Maria.
„Wie auch immer. Einzeln mögen sie ja, äh, ganz passabel sein. Zu dritt sind sie jedenfalls eine Katastrophe."
„Hey, ihr zwei, wie wär’s mit Anpacken? Kralle war hinter ihre Schwester und Maria getreten und tippte Fanny auf die Schulter. „Wir möchten heute Abend schließlich im Zelt übernachten und nicht unter freiem Himmel.
„Was aber sehr romantisch wäre", sagte Maria lächelnd. Kralle wedelte ungeduldig mit den Armen.
„Schon gut, wir beeilen uns", sagte Fanny, knipste Tante Lulu die Leine an und setzte sich in Bewegung.
* * *
„Achtung, sie kommen", grölte Tobi, als die Mädchen auf dem Parkplatz eintrudelten.
„Na, alles klar?" Niklas rieb sich die Nase und schielte verschmitzt zu Fanny hinüber.
„Du solltest deine Kumpels besser im Griff haben, Niklas, aber ansonsten ist alles klar." Fanny lächelte und lief mit Tante Lulu einmal um den riesigen Gepäckberg herum, der aus Isomatten, Zelten, Taschen und Rucksäcken bestand. Wo waren denn ihre Taschen? Und wie viele hatte sie überhaupt mitgenommen? Fanny ließ Tante Lulus Leine los und schaufelte sich einen Weg durch das Gepäck. Ah, hier war die erste: Grün