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Papa, auf dem Dach sitzt ein Klapperstorch!: Existenzielle Fragen einer Elfjährigen
Papa, auf dem Dach sitzt ein Klapperstorch!: Existenzielle Fragen einer Elfjährigen
Papa, auf dem Dach sitzt ein Klapperstorch!: Existenzielle Fragen einer Elfjährigen
eBook48 Seiten38 Minuten

Papa, auf dem Dach sitzt ein Klapperstorch!: Existenzielle Fragen einer Elfjährigen

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Über dieses E-Book

Wer Kinder hat, kann sich nicht um die Frage nach dem Klapperstorch herummogeln. Dabei ist es durchaus möglich, dass der weise Vater auf der Couch auch für sich selbst zu des Pudels Kern vorstoßen muss.
SpracheDeutsch
Herausgeberneobooks
Erscheinungsdatum21. Sept. 2014
ISBN9783847609575
Papa, auf dem Dach sitzt ein Klapperstorch!: Existenzielle Fragen einer Elfjährigen

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    Buchvorschau

    Papa, auf dem Dach sitzt ein Klapperstorch! - Andreas Geist

    Andreas Geist

    Papa, auf dem Dach sitzt ein Klapperstorch!

    Existenzielle Fragen einer Elfjährigen

    Dieses ebook wurde erstellt bei

    Verlagslogo

    Inhaltsverzeichnis

    Titel

    Papa, auf dem Dach sitzt ein Klapperstorch!

    Impressum neobooks

    Existenzielle Fragen einer Elfjährigen

    Unser Wohnzimmer öffnete sich in einen kleinen Wintergarten. Dort genau stand unsere Sonntagsentspannungscouch, die sie ja schon kennen. Es war Sonntag, wie einmal wöchentlich bei uns, nach dem Mittagessen. Ich hatte meiner Frau halbherzig und demonstrativ gähnend signalisiert, ich könne ja heute ausnahmsweise die Küche machen. Sie hatte mein Angebot zu meiner Erleichterung mit einem Lächeln und einem Nicken in Richtung unserer Sonntagsentspannungscouch abgelehnt. Es ist nicht so, dass ich Küchenarbeit hasse. Es kommt dem nur sehr nahe. Also nahm ich ihr Gegenangebot mit einem Grinsen und einem dicken Kuss auf ihre Wange dankend an. Wenige Sekunden später lagen wir beide, Friederike, meine elfjährige Tochter, die sie ja auch schon kennen, und ich nebeneinander auf unserer Sonntagsentspannungscouch. Das Klappern der Töpfe und Teller meiner emsigen und besten Ehefrau von allen durchflutete meinen Körper und Geist mit einem wohligen Gefühl der Entspannung. Töpfeklappern ist für mich ein archaisches Signal, dass parasympathische Hausarbeit in einem geschützten Raum routinemäßig abläuft und nirgends eine Gefahr lauert, die eine Ausschüttung sympathischer Hormone erfordert.

    Es droht weder Lebensgefahr durch wilde Tiere noch eine andere vernichtende Katastrophe, die die Sippe in einem einzigen Augenblick auslöschen kann. Es ist wie das Zusammenrücken an einem Wärme, Licht und Sicherheit spendenden Lagerfeuer, um das die Bestien wie auch um klappernde Töpfe einen großen Bogen machen.

    Kennen Sie dieses wohlige Gefühl auch? Ich meine, es ist eine blasse, wie auch intensive Erinnerung, die in so einem Moment tief aus unserem uralten Steinzeitunterbewusstsein an die Oberfläche gespült wird.

    Nun gut. Damals war es meine klappernde Mutter gewesen, während mein Vater und ich auf unserer nach heutigen Maßstäben hässlichen Sonntagsentspannungscouch im Sechziger-Jahre-Stil lagen. Er zunächst schnarchend, ich randvoll mit existenziellen Fragen, die nur so aus mir heraussprudelten und nach wenigen Augenblicken gehörig an seiner Entspannung zerrten. Warum sollte es mir jetzt besser ergehen?

    „Papa, da auf dem Dach sitzt ein Klapperstorch", meinte mein genetischer Ableger zum zweiten Mal, als hätte ich nicht verstanden. Hatte ich schon, aber ich wollte die köstliche Töpfeklapperentspannung so lange auskosten, wie nur irgend möglich.

    „Hmmmm?", brummelte ich und lauschte der Pfanne nach, die mit einem scharrenden Geräusch in der Schublade unter dem Herd verschwand.

    „Guck, da oben".

    Fritzi deutete mit dem Finger schräg aufwärts durch das Glas und rüttelte mit der freien Hand an meiner Schulter. Ich öffnete lediglich das rechte Auge halb, um nicht sofort durch eine Überdosis Licht komplett und unumkehrbar in einen un-sonntäglichen Wachzustand gerissen zu werden. Tatsächlich! Als sich mein verschwommener Blick klärte, erkannte ich einen großen Storch auf dem Giebel des Nachbarhauses, der etwas im Schnabel hielt und sich nicht rührte. Jetzt öffnete ich trotz der erwähnten Gefahr beide Augen. Kein Zweifel. Mein linkes Auge schickte das gleiche Bild in mein Gehirn. Ein Storch!

    „Was ist das?", wollte ich ausrufen, doch meine Tochter kam mir zuvor.

    „Was ist das?"

    „Na, ein Klapperstorch. Wie du schon sagtest", erwiderte ich.

    Das Vieh rührte sich immer noch nicht. Jetzt erkannte

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