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Die Earanna Chroniken: Band2: Wie Ora gefunden wurde
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eBook112 Seiten1 Stunde

Die Earanna Chroniken: Band2: Wie Ora gefunden wurde

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Über dieses E-Book

Seit dem Tod des Königs zerfällt das Reich Haran in kleine Stadtstaaten und Grafschaften, welche in erster Linie damit beschäftigt sind, sich miteinander und gegeneinander zu verbünden.

Die einzige überregionale Autorität sind die Templer aus Galen´s Haus, deren drittes Haus in Darrelbrück steht. Im Gegensatz zum Rest des Reiches ist Darrelbrück seit dem Tod des Königs an Bedeutung und Reichtum gewachsen.

Hier leben Narael und Ardun, zwei Mündel des grünen Hauses in Darrelbrück. Mittlerweile reisen Narael und Ardun zusammen mit Kraan, Targon und Bron den Darrel hinunter nach Mittenwald. Dort hoffen sie Jengar zu finden, doch Mittenwald zeigt sich verschlossen und abweisend. . .
SpracheDeutsch
Herausgeberneobooks
Erscheinungsdatum30. Juni 2016
ISBN9783738075434
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    Buchvorschau

    Die Earanna Chroniken - Wolfgang Seibert

    Kapitel 1: Mittenwald

    „Was ist das für ein Geruch?" fragte Narael bevor sie noch das Torhaus betraten.

    Sie näherten sich an diesem Tag das zweite Mal dem Stadttor, doch diesmal hielt niemand sie auf. Im Gegenteil: Der Torwächter tat so als ob er sie gar nicht kenne und winkte sie mit einem nichts sagenden Lächeln gleich weiter.

    „Das sind die Eisenholzstämme. erklärte Kraan. „Die Palisade und die Torbauten sind daraus erbaut. Sie riechen zwar moderig, sind aber sehr zäh und äußerst schwierig in Brand zu stecken.

    „Da ist auch noch ein anderer Geruch in der Luft! behauptete Narael als sie das Torhaus durchquerte, „Es riecht nach Abfall, ranzigem Fett und kalter Asche. Dazu noch die Ausdünstungen vieler ungewaschener Menschen!

    „Na ja, wie ihr seht ist hier alles ein wenig enger als in Darrelbrück und innerhalb der hohen Palisaden weht nur selten einmal ein kräftiger Wind." gab Kraan zur Antwort.

    Narael rümpfte nur einmal kurz die Nase und zog dann die Kapuze ihres Umhangs tiefer in ihr Gesicht. Ihr gefiel Mittenwald nicht sonderlich. Es wirkte düster und alt, viel älter als Darrelbrück zum Beispiel und sie wusste dass es sich genau umgekehrt verhielt.

    Alle Häuser waren aus demselben dunklen, verwitterten Holz gebaut; schmucklos und abweisend hockten sie dicht aneinander gedrängt entlang der engen Straßen. Die wenigen Menschen denen sie begegneten, gingen grußlos an ihnen vorbei und schienen auch einander wenig zu beachten. Vor den Geschäften lagen keine Waren aus und die Kunden schlossen die Türen hinter sich wenn sie ein und aus gingen.

    Doch am Merkwürdigsten fand Narael, das ihnen nirgendwo Kinder begegneten. „Wo verstecken sie die Kinder in dieser trostlosen Stadt?" wollte sie wissen.

    „Sie hat Recht, Kraan. Es ist zu still hier!" sagte Targon.

    „Ich weiß!" antwortete Kraan kurz angebunden. Die Mittenwalder waren immer schon eher still und zurückhaltend, das wusste er von früheren Besuchen. Doch diese Stille war bedrückend und die Abwesenheit der Kinder beunruhigend. Ihm war bekannt, das sowohl Halam als auch Zweiburgen begehrliche Blicke in Richtung Mittenwald warfen, während die Herren von Mittenwald uneins waren. Das die Bürger dieser Stadt sich unter diesen Umständen noch verschlossener zeigten war verständlich. Vermutlich war in letzter Zeit auch einiges vorgefallen, so dass es den Menschen hier ratsam erschien ihre Kinder von den Straßen fern zu halten.

    „Ist es noch weit bis zu diesen Herbergen von denen Birka sprach?" wollte Narael wissen.

    „Die Kupferkanne ist gleich an der nächsten Kreuzung und Tarkens Weinfass ist fast am anderen Ende der Stadt. Wusste Kraan. „Ich vermute aber, wir werden ihn in der Kupferkanne finden, denn dort quartieren sich üblicherweise die Flussreisenden ein.

    „Wenn er noch hier ist!" murmelte Targon.

    „Wenn er weiß was gut für ihn ist, ist er noch hier!" gab Kraan zurück.

    Targon zuckte daraufhin nur mit den Schultern und wollte die Tür zum Schankraum der Kupferkanne öffnen vor der sie soeben angekommen waren. Kraan legte die Hand auf seinen Arm und sagte:

    „Ich gehe zuerst, dann Narael und du machst die Rückendeckung. Bleib gute drei Schritte hinter ihr, einverstanden?"

    Als Targon nickte, öffnete Kraan die Tür und betrat den Schankraum.

    Niemand bemerkte ihr Eintreten, denn alle Anwesenden lauschten einem Fremden, der scheinbar schon eine Weile damit beschäftigt war diesen Menschen vor Augen zu führen auf welche Weise das grüne Haus versuchte ihnen zu schaden.

    In diesem Moment sprach er von den verräterischen Kauffern und Tuchern, die er als willige Handlanger des grünen Hauses bezeichnete: „Wenn man die Zunftmeister fragt, warum sie denn so bereitwillig nach Darrelbrück gegangen sind, so antworten sie immer: Weil hier der Sitz des Gildenrichters ist! - Wer aber sieht, wie Kaufferburg und Tucherhof trutzig, Seite an Seite vor Galens Haus kauern, wie abgerichtete Hütehunde bei Fuß, der weiß welchem Herrn sie dienen!"

    In diesem Moment bemerkte der Redner die Neuankömmlinge. Er zögerte kaum merklich und zeigte anklagend auf Kraan und Narael: „Und das nenne ich eine gute Fügung, denn dort kommen sie gerade zur Tür herein: Eine so genannte ehrwürdige Schwester und ihr Büttel!"

    Targon war etwas zurück geblieben und hatte sich mit zwei schnellen Schritten rechts von der Tür hinter einen Pfeiler gestellt, so dass er von dem Redner nicht gesehen werden konnte. Kraan und Narael gingen weiter bis zur Mitte des Raumes. Dort schaute Kraan sich um und sagte dann: „Einen guten Tag auch dir, Fremder. Ist es in deiner Heimat Sitte andere Gäste in der Schänke zu beleidigen?"

    „Seid nicht viel mehr Ihr die Fremden, Du und deine Schwester?"

    Die anderen Gäste hatten den Wortwechsel mit Spannung verfolgt und während einige ihren Unmut äußerten ob der beleidigenden Rede des Fremden, hörte man hier und da auch ein hämisches Lachen.

    „Zwei Dinge verraten dich, Fremder: erklärte ihm Kraan, „Kein Mittenwalder würde so unverschämt sein Gastrecht missbrauchen und andere Bürger gegen das grüne Haus aufwiegeln und kein Bürger Harans würde zu diesem Zweck die Kauffer und Tucher verleumden.

    „Hört, hört!" rief da ein Gast und viele nickten zustimmend.

    „Ja – hört, hört! rief der Fremde. „Hört wie der Büttel es versteht euch Honig um den Bart zu schmieren! Fragt ihn doch woher er kommt und hört ob er es wagt wahrheitsgemäß zu antworten! – Ja fragt ihn wo er seine Bütteldienste feilbietet! Warum würde es mich nicht wundern wenn Königsend die Antwort wäre?

    „Königsend heißt die Brücke, von welcher der König bei seinem letzten Kampf stürzte und ja, sie steht in meiner Stadt, welche Darrelbrück genannt wird. Ich bin Kraan, Meister der Tempelwache in Galens Haus, was dir so mancher Bürger dieser Stadt bestätigen kann. Wirst du mir nun deinem Namen und deine Herkunft verraten, Fremder?"

    „Warum sollte ich dir Rede und Antwort stehen, Templer? Dies ist nicht deine Stadt!"

    Narael hatte während des Wortwechsels schweigend hinter Kraan gestanden. Nun trat sie an seine Seite und sagte: „Sicherlich wirst du mich nicht belügen, wenn ich dich nach deinem Namen frage."

    Sie hob ihre Hände um ihre Kapuze ein wenig zurück zu schieben, da sprang der Fremde einen Schritt zurück, riss sein Schwert aus der Scheide und schrie:

    „Keine falsche Bewegung, Hexe! Du wirst mich nicht behexen; vorher haue ich dich in Stücke!"

    Rundherum sprangen die Gäste von ihren Sitzen auf und versuchten sich in Sicherheit zu bringen.

    Kraan hatte unterdessen seinen Schlagstock aus der Gürtelschlaufe gezogen und sich mit derselben Bewegung schützend vor Narael gestellt.

    „Genug! donnerte er den Fremden an, „Stecke dein Schwert weg!

    Der Fremde lachte: „Meinst du ich habe Angst vor deinem Knüppel?" Mit einem verächtlichen Lächeln wollte er Kraans Schlagstock zur Seite schlagen, doch sein Schwert traf ins Leere und stattdessen erhielt er einen leichten Schlag auf den Unterarm.

    „Mach keine Dummheiten, Mann! Stecke dein Schwert weg, bevor es Dir leid tut!!" sagte Kraan beinahe freundlich.

    Die Tempelwache des grünen Hauses und damit auch Kraan, galt in gewisser Weise weniger als gefürchteter, sondern vielmehr ein entnervender Gegner. Selbst in kriegerischen Auseinandersetzungen blieben sie bei ihren stumpfen Waffen, welche sie exzellent zu führen wussten. Entnervend war vor Allem ihr Kampfstil, welcher ganz und gar von der Philosophie ihres Hauses durchdrungen war:

    Zuallererst strebten sie stets danach ihren Gegner zu entwaffnen ohne ihm ein Leid zu tun, außer er wehrte sich gar zu heftig. Dann stellte sich heraus, dass sie wohl wussten, wo es weh tat und aufs Treffen verstanden sie sich auch. Und immer noch achteten sie darauf dem Gegner keinen ernsthaften Schaden zuzufügen. Sie waren überraschend erfolgreich mit diesem Stil und äußerst großzügig zu den Besiegten. So mussten sie sich nur noch selten beweisen, denn so Mancher der gegen sie zu Felde zog, fand sich entwaffnet oder ausmanövriert bevor er noch das Signal zum Angriff geben konnte.

    Offensichtlich glaubte dieser hier die Geschichten über die Tempelwächter nicht, oder er kannte sie noch nicht, denn er griff mit einer raschen Folge von wütenden Hieben an.

    Kraan wich nicht einen Finger breit zurück und ließ jeden Schlag wirkungslos an seinem

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