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Für immer Shane ~4~
Für immer Shane ~4~
Für immer Shane ~4~
eBook125 Seiten1 Stunde

Für immer Shane ~4~

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Über dieses E-Book

Ein Jahr ist vergangen, seit Shane und Britney den Schritt wagten und endlich heirateten.
Zusammen mit ihrem kleinen Kind leben sie nun in Irland, bei Shane. Britneys Vater Joan weiß allerdings noch nichts von ihrem Glück.
Alles scheint perfekt, bis Britneys Vater plötzlich vor der Tür steht. Nun heißt es für Britney improvisieren und ihm alles von ihrem Mann zu verheimlichen ...
SpracheDeutsch
Herausgeberneobooks
Erscheinungsdatum10. Jan. 2017
ISBN9783738098976
Für immer Shane ~4~

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    Buchvorschau

    Für immer Shane ~4~ - Simone Lilly

    1.

    Wie jeden Morgen weckte ihn der Wecker mit einem lauten Tröten. Auch wie jeden Morgen, hatte Shane Mühe damit, seinen schweren Arm zu heben, ihn über die Bettkante, hinüber zum Nachttisch zu befördern und den Ausschaltknopf zu betätigen. Entgegen seiner Erwartungen schaffte er es relativ schnell, vermutlich da er endlich Ruhe haben wollte.

    Müde brauchte er einige Sekunden, um sich gemütlich durch die Haare zu fahren, zu gähnen, sich ausgiebig zu strecken und sich aufrecht hinzusetzten. Langsam blinzelte er durch das Zimmer. Ihr Doppelbett war vielmehr eine Schlafcouch, da sie sich noch kein richtiges Bett hatten kaufen können. Der Nachttisch war ein kleines, weißes Kästchen mit drei Schubladen, in welchen ledilich Taschentücher gelagert wurden. An der gegenüberliegenden Wand hingen einige Fotos, hauptsächlich von Shanes Kindheit, von Britney und Shane, glücklich, so wie sie in den letzten Monaten gelebt hatten.

    Leise setzte er beide Füße auf den Boden, wischte sich noch einmal durch die Augen und erhob sich. Anziehen brauchte er sich nicht. Hier nicht. Hier waren sie allein. Routinemäßig bahnte er sich seinen Weg durch den geräumigen Flur, an dessen Enden  es zum Wohnzimmer und zu einer Treppe führte. Im übergroßen Wohnbereich war eine offene Küche eingebaut, im Obergeschoss befanden sich ein Badezimmer und ein Kinderzimmer. Genau das, was sie brauchten.

    Schon wenige Tage nach der Geburt, hatte Matthew ihm am Telefon mitgeteilt, dass er vorhatte, die Führung des Geschäfts nicht zu übernehmen, stattdessen wollte er eine Zweitstelle in der Nähe Dubilns eröffnen. Shanes erster Chef, Billy, war an einem Schlaganfall gestorben, was er sehr bedauerte. Aber was Shane auch wahnsinnig gelegen kam. Bestimmt da er nun Matthews Schwager war, hatte er reibungslos die Leitung des alten Ladens übernehmen können. Hatte zwar den Namen Billy & Sons beibehalten, hatte ihn aber mit Britneys Hilfe schöner gestaltet und aufleben lassen. Dank seiner neuen Stelle war es ihm bald möglich, sich eine eigene Wohnung zu mieten, sie schnell zu beziehen und mit seiner kleinen Familie zu leben. Gut zu leben.

    In Gedanken versunken erklomm er die wenigen Stufen der gläsernen Treppe und fand sich gleich im geräumigen Kinderzimmer wieder. Es war gelb gestrichen, ein Gitterbett stand darin, eine Wiege, an den Wänden hingen Bilder von ihm, Oliver und Britney, eines zeigte sie kurz nach der Geburt, eines an Shanes neunzehntem Geburtstag.

    Gelassen stieg er über einen herumliegenden Teddybären hinweg, hob ihn auf und legte ihn zu den anderen Kuscheltieren in die Ecke.

    „Oliver., lächelnd lugte er in die Wiege, schob den durchsichtigen Vorhang, der von den Seiten hineinfiel, aus seinem Blickfeld und beugte sich zu seinem Sohn. Er war schon wach, wedelte mit seinen Ärmchen vor sich herum, griff ab und an an eine Spieluhr, die bei ihm lag, hatte sich mühevoll aufgesetzt und beäugte ihn aus seinen großen, blaue Äuglein. Vielleicht wäre es doch mal an der Zeit, ihn entgültig in das Gitterbett ziehen zu lassen, vielleicht würde er sich dort wohler fühlen. Vorsichtig nahm er ihn auf seinen Arm, nahm ihm die Spieluhr aus der Hand, warf sie zurück in sein Bett und küsste ihn auf die Stirn. „Happy Birthday, Oliver.

    Glucksend drehte er sich zu ihm. Seine mittlerweile struppigen braunen Haare klebten ihm am Hinterkopf und Shane strich sie lachend glatt. Es war schade, dass Oliver nichts von Britney hatte. Weder die Augen, noch die Haarfarbe, nicht ihr Kinn und auch nicht ihre Gesichtszüge. Er glich ihm, in allem, im Verhalten und an seinem Aussehen.

    „D … Daddy."

    Olivers Worte klangen noch schwammig, unsicher, so als wüsste er nicht, was er damit sagte, ob es richtig war. Gerührt kräftigte er seinen Griff uns küsste ihn noch einmal, einmal links und einmal rechts auf die Backe.

    „Hilfst du mir Mommy zu überraschen?"

    Als hätte der Junge ihn verstanden – bestimmt hatte er das auch – nickte er, steckte sich seinen Finger in den Mund und lutschte daran wie an einem Schnuller herum.

    „Dann komm‘."

    Schnell hobste er mit ihm auf dem Arm hinunter in die Küche. Dort angekommen setzte er ihn in seinen Kinderstuhl, legte Babybrei in die Mikrowelle und band ihm ein Lätzchen um. Es war sein Lieblingslätzchen, denn es zeigte einen Elefanten mit einer Blume im Rüssel. Oliver schien Elefanten zu lieben oder Blumen.

    Fürsorglich kämmte er ihm mit seinen Fingern durch die wenigen Haare. „Wir wollen ja gleich hübsch sein."

    Immer wenn er mit ihm sprach, sobald er auch nur einen Blick auf Oliver warf, wurde seine Stimme kindlicher, weinerlicher, säuselnder, aber Shane konnte nicht anders. Das kleine Kind war einfach zu süß, um es mit seiner normalen dunklen Stimme anzusprechen.

    Nachdem sein Sohn versorgt worden war, griff Shane in eine Schublade, holte eine weiße Tischdecke heraus, legte sie faltenlos auf den Esszimmertisch, strich sie noch einmal prüfend glatt, verteilte Rosenblätter darauf, stellte rote Kerzen zwischen zwei Teller, auf welche er Schokoladenherzen gelegt hatte. „Mommy wird sich freuen., sagte er zu Oliver, hechtete zu ihm, um den ihm aus dem Mund fallenden Brei aufzufangen, verpasste ihn aber um haaresbreite.  „Ach‘ Oliver!, gekünstelt genervt zog er einen Lappen heran und wischte ihn auf. „So benimmt man sich doch nicht als Gentleman."

    Gerade wollte Shane den Kaffee aufsetzten, sich etwas feierliches anziehen, als Britney die Küche betrat. Zuerst rieb sie sich unbeteiligt die Augen, blickte dann auf Oliver, auf Shane und sah erst dann den romantisch gedeckten Tisch.

    Fluchend warf Shane den Lappen in die Spüle und verzog spielerisch das Gesicht. „Tut mir leid, Schatz, ich wollte vorher fertig sein."

    Britney lachte, legte ihm ihre Hände um den Hals und küsste ihn kurz auf den Mund, so als hätte sie Angst sich an ihm zu verbrennen. „Das ist doch wunderschön."

    Erleichtert umarmte auch er seine Frau und legte sein Kinn auf ihre Schulter. „Alles Gute zum Hochzeitstag."

    2.

    Ihre langen, lockigen, in feinen Strähnen über ihre Schulter fallenden Haare. Ihr dünner gewordenes Gesicht, auf dem sich tiefe Lachfalten gebildet hatten, ihr Lächeln, dass wirkte, als würde sie damit niemals aufhören, nicht am Tag und nicht bei Nacht.

    Verträumt setzte Joey seinen Zeigefinger an Britneys Kopf und fuhr ihn langsam hinunter. Seine Schwester hatte in dem vergangenen Jahr auffallend abgenommen, nicht dass es ungesund wirkte, es wirkte auf ihn eher zufrieden. Sie war ausgeglichen. Hingegen seiner Schwester hatte Shane sich gar nicht verändert. Zwar hatte Joey seinen Schwager zuletzt bei dessen Besuch in Amerika gesehen, doch hatte er sich kaum verwachsen, bis auf seinen kleinen Bart am Kinn. Doch das zählte wohl kaum als große Veränderung.

    Wie jeden Morgen packte er seine Tasche, beinahe fertig lag sie auf dem grünen Bett, war auf ihn gerichtet, als würde sie ihn darum bitten wollen, gefüllt zu werden, dabei hatte Joey keine Lust in die Universität zu gehen. Erst recht nicht, da er wusste, dass er Onkel war. Onkel eines so süßen Neffen. Im Gegensatz zu Britney hatte er das Gefühl nichts erreicht zu haben. Wertlos zu sein. Seine Schwester hatte geheiratet, die Liebe ihres Lebens gefunden, ein Kind bekommen. Was hatte er? Hier und da mal eine Freundin, alles nichts ernstes. Nicht, dass er ihr um Oliver trachtete, auf ihn neidisch war, Kinder mochte er jetzt in seinem Alter noch nicht. Aber trotzdem. Natürlich erschien es ihm immer, vor Britney zu heiraten, vor ihr Kinder zu bekommen, denn er war der Älteste, das war die vorhergesehene Reihenfolgte, für ihn.

    Unachtsam und auch ein wenig von seinem Leben enttäuscht warf er das Foto auf sein Bett, griff nach der Tasche, eilte runter in die Küche und stopfte einen runzligen Apfel als Pause hinein. Ob er darin verschimmelte oder doch gegessen wurde war Joey egal. Noch bevor er den Reißverschluss zuzog, sprintete er wieder nach oben ins Bad, um sich dort noch frisch zu machen.

    „Guten Morgen.", übeschwänglich begrüßte er Joan, der gerade im Begriff war runter zu gehen und den Tisch fürs gemeinsame Frühstück zu decken.

    „Morgen.", brummte dieser verschlafen zurück und setzte einen wackligen Fuß auf die Treppe.

    Evia, seine Stiefmutter war für einen Monat geschäftlich in Memphis was in Joey schmerzliche Erinnerungen an seine Kindheit weckte. Denn dort hatte er sein bisher gesamtes Leben verbracht, bis zu dem Tag, an dem sie umgezogen waren.

    Im Bad angekommen griff er als Erstes routinemäßig nach dem Haargel. Ohne es wollte er nicht aus dem Haus gehen, tat er es auch nie. Ohne es fühlte er sich nackt. Unwohl.

    Der Spiegel ihm gegenüber hatte die From eines Herzens.

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