Historische Kriminalfälle: Eine Sammlung von Schicksalen und Verbrechen ab 1800 bis 1950
Von Anna Marie B
()
Über dieses E-Book
Das beschauliche Wien gerät im März 1937 in einen regelrechten Schockzustand. Inmitten ihrer idyllischen Stadt trug sich am Donnerstag, dem 11. März, spät abends im Hause Landstraßer Gürtel 252, eines der blutigsten Verbrechen der Wiener Kriminalgeschichte zu.
Der polizeibekannte Kokainhändler und frühere Chauffeur Leopold Kaufer wurde von der ehemaligen Prostituierten Rosa Hasel und ihrem Freund Karl Dudek, ein berüchtigter Einbrecherkönig, der aus der Tschechoslowakei stammte und zu jener Zeit staatenlos war, auf bestialische Weise abgeschlachtet. Beide wurden noch während der Tatausführung von der Polizei überrascht und unter gewaltigem Aufsehen auf das Kommissariat gebracht, wo sie den Mord gestanden.
Im November des gleichen Jahres mussten sich Hasel und Dudek für ihr begangenes Verbrechen vor dem Wiener Schwurgericht verantworten.
Dieser Sensationsprozess war für vier Tage anberaumt und reich an dramatischen Szenen. Die menschlichen Abgründe der beiden Angeklagten traten an jedem Verhandlungstag deutlich hervor. Beide waren bereit, für Alkohol und Geld ihre Seele zu verkaufen …
Es wurde ein Prozess des Grauens...im wahrsten Sinne des Wortes.
Mehr von Anna Marie B lesen
Historische Kriminalfälle: 4. Der Fall – Karl Dörr (1937) Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEine Sammlung von Schicksalen und Verbrechen ab 1800 bis 1950: 1. Fall - Friedrich Schumann (1921) Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Ähnlich wie Historische Kriminalfälle
Titel in dieser Serie (1)
Historische Kriminalfälle: Eine Sammlung von Schicksalen und Verbrechen ab 1800 bis 1950 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Ähnliche E-Books
Lügen, bis das Fallbeil fällt: True Crime Sachsen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Geheimnis des dunklen Hauses: Kriminalroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHistorische Kriminalfälle: Aus der Sammlung Schicksale und Verbrechen ab 1800 bis 1950 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Fall Elfriede Blauensteiner: Die lustige Witwe Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Fall Schuricht: Arbeitnehmer Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHauptsache eine saubere Leiche (eBook): KrimiSnack Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenCafe Odeon Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer berüchtigte Räuber Johann Pascolini, dessen Leben, Taten und schreckliches Ende: Auf historischen Spuren mit Claudine Hirschmann Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Raub: Kriminalthriller Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie grauen Seelen von Philippe Claudel (Lektürhilfe): Detaillierte Zusammenfassung, Personenanalyse und Interpretation Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Schülermord von Steglitz: und 22 weitere Verbrechen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMord: Die spektakulärsten Mordfälle Österreichs. Psychogramme, Bilder und Berichte Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenZwei Spektakel im Morgengrauen: Der Ersteinsatz der Guillotine in Niederbayern und der Oberpfalz Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenOttla Kafka: Das tragische Schicksal der Lieblingsschwester Franz Kafkas Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDarauf können Sie Gift nehmen: Kleines Kuriositätenlexion der Kriminalgeschichte Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Grauen: Seltsame Geschichten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer König der Eifel: Kriminalgeschichten mit und ohne Siggi Baumeister Bewertung: 3 von 5 Sternen3/5Um Kopf und Kragen: Unbekannte Fälle aus dem Kuriosiätetenkabinett der Kriminalistik Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Judaskreuz: Roman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin Sohn aus gutem Hause: Roman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenPitaval des Kaiserreichs, 5. Band: Darstellung merkwürdiger Strafrechtsfälle aus Gegenwart und Vergangenheit Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Tote von Schönbrunn: Ein historischer Wien-Krimi Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenTodeszeit: Ein Fontane-Krimi Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSophies Vermächtnis: Von Hannover nach Sibirien. Die tragische Geschichte der Kunstsammlerin Sophie Lissitzky-Küppers und ihrer geraubten Bilder Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBesessen von Pop Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHexen Wahn-Sinn Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Ermittler - Kunst kommt von Können Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenTausend Eisen im Feuer Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Abenteuer des Sherlock Holmes Illustrierte Fassung Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGötterdämmerung: Polit-Thriller Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Geschichte für Sie
Die große Täuschung: John F. Kennedys Warnung & die Bedrohung unserer Freiheit Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie TranceFormation Amerikas: Die wahre Lebensgeschichte einer CIA-Sklavin unter Mind-Control Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLudwig II. und die Frauen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie großen Frankfurter: Ehrenwürdige Bürger und Ehrenbürger Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMein Kampf Bewertung: 3 von 5 Sternen3/5Die größten Lügen der Weltgeschichte: Fälschungen, Tricks und Propaganda Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenStadt des Flaneurs: Walter Benjamin Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenZusammenfassung: Homo Deus: Eine Geschichte von Morgen: Kernaussagen und Analyse des Buchs von Yuval Noah Harari: Zusammenfassung Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHitlers willige Frauen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenRäumliche Semantisierungen: Raumkonstruktionen in den deutschsprachigen Literaturen aus Zentral- und Südosteuropa im 20.–21. Jahrhundert Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer kleine Schweizermacher (E-Book, Neuauflage 2022): Alles Wichtige über unser Land Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMein Weltbild Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Flucht der Dichter und Denker: Wie Europas Künstler und Intellektuelle den Nazis entkamen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSchwarze Wurzeln: Afro-deutsche Familiengeschichten von 1884 bis 1950 Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Fremdbestimmt: 120 Jahre Lügen und Täuschung Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Nürnberg: Kleine Stadtgeschichte Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGrandiose Täuschungsmanöver der Geschichte Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAufklärung in München: Schlaglichter einer Aufbruchszeit Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVon Pirna bis Bad Schandau: Eine geschichtliche Zeitreise Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenJüdische Altertümer: Vollständige Ausgabe Bewertung: 3 von 5 Sternen3/5Hexen: Die unbesiegte Macht der Frauen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen...Als die Noten laufen lernten...Band 2: Kabarett-Operette-Revue-Film-Exil. Unterhaltungsmusik bis 1945 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenUngelöste Rätsel: Wunderwerke, die es nicht geben dürfte Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Erste Weltkrieg: Von Sarajevo bis Versailles: die Zeitenwende 1914-1918 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEden Culture: Ökologie des Herzens für ein neues Morgen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDuden Allgemeinbildung Deutsche Geschichte: Menschen, Ereignisse, Epochen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDeutsche Geschichte: Das Alte Reich 962-1806 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNach uns die Sintflut: Höfisches Leben im absolutistischen Zeitalter Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie flache Erde oder Hundert Beweise dafür, daß die Erde keine Kugel ist Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGEO EPOCHE eBook Nr. 3: Gangster, Mörder, Attentäter: Zehn historische Reportagen über Verbrechen, die den Lauf der Geschichte verändert haben Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Rezensionen für Historische Kriminalfälle
0 Bewertungen0 Rezensionen
Buchvorschau
Historische Kriminalfälle - Anna Marie B
Anna Marie B
Historische
Kriminalfälle
Eine Sammlung von
Schicksalen und Verbrechen
ab 1800 bis 1950
Band 3
Die Verzweiflung ist von dünnen Wänden umgeben, die alle ins Laster oder ins Verbrechen führen.
Victor Hugo, Die Elenden
Allgemeines
Aus meiner Sammlung Authentische Kriminalfälle
habe ich einen Teil (von 1800 – 1950) spektakulärer Fälle ausgewählt, deren Veröffentlichung ich auch in den nächsten Bänden fortsetzen werde.
Zu unterschiedlichsten Verbrechen, sowie zu Personen, die diese Straftaten ausgeführt haben oder daran beteiligt waren und dafür hohe Gefängnisstrafen erhielten bzw. sogar mit ihrem Leben büßen mussten, sind alle sachlichen und möglichen Informationen zusammengetragen worden. Hauptsächlich dienten Bücher, Zeitungen, Akten, Verhörprotokolle, Autopsieberichte und andere verfügbare Medien als Basis.
Sämtliche Kriminalfälle sind auf den derzeitigen Stand gebracht worden, zumal sich bei einigen, auf der Grundlage neuer sachlicher Quellen, inzwischen Veränderungen ergaben.
Hinweise zu Quellen findet der Leser jeweils im Anhang des jeweiligen Bandes. Ich bemühe mich möglichst unbekannte und außergewöhnliche Straftaten zu dokumentieren, um das breite Spektrum der Kriminalität aufzuzeigen.
Eingang in diese Reihe erhalten nur Fälle, die aus wahrheitsgemäßer und sachlicher Recherche stammen.
Der an Authentischen Kriminalfällen
interessierte Leser erhält somit den zutreffenden Sachverhalt vermittelt und nicht irgendeine Phantasieversion, welche letztendlich mit dem wahren Fall kaum noch etwas zu tun hat.
Verbrechen mit politischem oder terroristischem Hintergrund wird der Leser in dieser Fallsammlung nicht finden.
Diese Reihe beinhaltet teilweise Kriminal- und Todesfälle, deren Text- und Bilddarstellungen nicht für jeden erträglich und geeignet sind. Sollten Sie zu der Leserschaft mit schwachen Nerven gehören, dann verzichten Sie bitte auf den Kauf, denn es könnten Ihre Gefühle verletzt werden.
Ich bedanke mich für Ihr Verständnis. Anna Marie B
Vorwort
Österreich 1937
Das beschauliche Wien gerät im März 1937 in einen regelrechten Schockzustand. Inmitten ihrer idyllischen Stadt trug sich am Donnerstag, dem 11. März, spät abends im Hause Landstraßer Gürtel 252, eines der blutigsten Verbrechen der Wiener Kriminalgeschichte zu.
Der polizeibekannte Kokainhändler und frühere Chauffeur Leopold Kaufer wurde von der ehemaligen Prostituierten Rosa Hasel und ihrem Freund Karl Dudek, ein berüchtigter Einbrecherkönig, der aus der Tschechoslowakei stammte und zu jener Zeit staatenlos war, auf bestialische Weise abgeschlachtet. Beide wurden noch während der Tatausführung von der Polizei überrascht und unter gewaltigem Aufsehen auf das Kommissariat gebracht, wo sie den Mord gestanden.
Im November des gleichen Jahres mussten sich Hasel und Dudek für ihr begangenes Verbrechen vor dem Wiener Schwurgericht verantworten.
Dieser Sensationsprozess war für vier Tage anberaumt und reich an dramatischen Szenen. Die menschlichen Abgründe der beiden Angeklagten traten an jedem Verhandlungstag deutlich hervor. Beide waren bereit, für Alkohol und Geld ihre Seele zu verkaufen …
Es wurde ein Prozess des Grauens...im wahrsten Sinne des Wortes.
(Bildarchiv – AMB)
3. Der Fall – Rosa Hasel und Karl Dudek (1937)
Am Abend des 11. März 1937 erschien der Tischlermeister Leopold Hasel völlig erregt im Wachzimmer Arsenal um den Beamten mitzuteilen, dass in seiner Werkstatt, im Hause Landstraßer Gürtel 252, eine entsetzliche Bluttat geschehen sein müsse, da in der Küche alles voller Blut sei. Zu diesem Zeitpunkt konnte der Wachkommandant allerdings noch nicht ahnen, dass er in einigen Minuten den schrecklichsten Mord der Zwischenkriegszeit entdecken würde.
Der Polizeibezirksinspektor Fechtner eilte sofort mit Leopold Hasel und mehreren Leuten seiner Wache in das kleine Haus an der Grenze der Bezirke Landstraße und Favoriten am Gürtel. Dort angekommen, fand man tatsächlich in der Küche eine große Blutlache und in der Werkstatt einen Mann, dem der Kopf grausam vom Rumpf getrennt worden war.
Der Tote wurde als der polizeibekannte Kokainhändler und Einbrecher und mehrfach gerichtlich abgestrafte Chauffeur Leopold Kaufer identifiziert. Die Tat hatten augenscheinlich die Wohnungsinhaberin, die Private Rosa Hasel gemeinsam mit ihrem Geliebten, dem am 22. April 1889 in Karwin in der Tschechoslowakei geborenen, staatenlosen Einbrecher Karl Dudek, aus der Leimrutengasse 14, begangen.
Nur Hasel und Dudek wurden in der Wohnung angetroffen. Man brachte beide sofort auf das Kommissariat. In der Zwischenzeit eilte eine Kommission unter Führung des Stadthauptmannes Hofrat Dr. Tornay mit dem Journalbeamten Polizeikommissar Dr. Eyner und dem Amtsarzt Sanitätsoberkommissar Dr. Remecek an den Tatort.
Auf dem Kommissariat Favoriten vernahm der Bezirksinspektor zunächst erst einmal die Frau.
Sie gestand in kurzen, knappen Worten, die Tat gemeinsam mit Karl Dudek begangen zu haben. Sie hätte, so ihre Aussage, mit Leopold Kaufer bis zum Abend mehrere Lokale besucht und dort Wein, Wermut und andere alkoholische Getränke in größeren Mengen genossen. Danach sei sie mit ihm in ihre Wohnung zurückgekehrt, wo sich alsbald auch Dudek einfand.
In der Wohnung wäre Leopold Kaufer plötzlich zudringlich geworden. Dagegen habe sie sich gewehrt. Kaufer, der daraufhin in Wut geraten sei, hätte einen Sessel genommen und auf sie losgeschlagen. Nun habe sie Dudek zu Hilfe gerufen und dieser sei mit einem Lavoir (Waschbecken, Waschschüssel) auf Kaufer losgegangen, bis dieser nach mehreren Schlägen auf den Kopf besinnungslos zu Boden gesunken sei. Dann hätten sie und Karl Dudek noch eine Weile auf dem Bewusstlosen mit den Füßen herumgetreten, ihn anschließend in die Werkstatt geschleppt, sich vorher noch mit je einem Küchenmesser bewaffnet, um dann in der Werkstatt an die Ausführung des Mordes zu schreiten. Zunächst, so gestand Rosa Hasel, hätte sie dem Bewusstlosen mit dem Messer einen tiefen Halsschnitt beigebracht, um anschließend gemeinsam den Kopf vom Rumpf besser abtrennen zu können.
Als ihr Gatte, der Tischler Leopold Hasel abends nach Hause gekommen sei, hätte er das viele Blut entdeckt, wäre zur Polizei gegangen um dort Lärm zu schlagen.
Das kleine Haus, indem diese Bluttat verübt wurde, liegt in dem unverbauten Viertel zwischen dem Arsenalweg und dem Landstraßer Gürtel, direkt an der Linie „118" der Straßenbahn. Im Bericht der Polizei wird die Adresse als „Landstraßer Hauptstraße Nr. 252" vermerkt. Das Häuschen des Ehepaars Hasel, als auch die nebenan befindlichen Wohnbaracken, führten keine Straßenbezeichnung. Der Eingang zur Mordstelle befand sich direkt an der Linie der Straßenbahn - 118.
In einer der Baracken gegenüber hatte sich eine Gastwirtschaft mit dem wohlklingenden Namen „Zur Technischen Hochschule" einquartiert. Planungen zufolge sollte auf diesem Gelände einstmals das neue Gebäude der Technischen Hochschule errichtet werden. Da das Objekt allerdings jenseits der Gürtellinie lag, wurde es noch zum 10. Bezirk zugeordnet.
Das Haus, besser gesagt das Häuschen der Hasels, glich eher einer etwas größer geratenen gemörtelten „Hütte" mit Schieferdach, bestehend aus mehreren Räumen und gehörte zu gleichen Teilen den Brüdern Joseph und Leopold Hasel. Bewohnt wurde es jedoch ausschließlich von Leopold Hasel und seiner Gattin. Joseph Hasel selbst wohnte in Utzgersdorf, denn dort besaß er eine Tabakfabrik.
Leopold Hasel, der seine Gattin und Karl Dudek dabei ertappt hatte, wie sie gerade den Rumpf des ermordeten Kaufer zerstückelten, besaß bis zum April 1936 bei der Baugesellschaft „Grundstein" als Tischlergehilfe eine Arbeitsstelle, kündigte dann und arbeitete anschließend eine Zeit lang in den Gaswerken. Schließlich arbeitslos geworden geriet er in arge Not.
Mit seiner Gattin Rosa war Leopold Hasel bereits seit mehreren Jahren verheiratet. Diese Ehe konnte jedoch als halbwegs glücklich bezeichnet werden, obwohl seine Ehefrau, wie es so schön im Polizeibericht vermerkt wurde:„…keineswegs das Muster einer Hausfrau" war. Von den vielen Männerbekanntschaften seiner Frau hatte Leopold Hasel, wie er gegenüber der Polizei aussagte, nicht die geringste Ahnung.
Die am 20. Dezember 1900 in Wien geborene Rosa Hasel, die später nach Utzgersdorf umzog, war bereits einmal verheiratet. Kurz nach der Scheidung heiratete sie dann Leopold Hasel.
Früher war sie einmal als Prostituierte polizeilich gemeldet gewesen, setzte aber auch in der Ehe die Männerbekanntschaften kontinuierlich fort, jedoch immer so geschickt, dass ihre Ehegatten stets unwissend blieben. Außereheliche Bekanntschaften zu Männern boten sich ihr ja bei jeder Gelegenheit, ob auf der Straße, oder in Gasthäusern. Trotz