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Historische Kriminalfälle: Eine Sammlung von Schicksalen und Verbrechen ab 1800 bis 1950
Historische Kriminalfälle: Eine Sammlung von Schicksalen und Verbrechen ab 1800 bis 1950
Historische Kriminalfälle: Eine Sammlung von Schicksalen und Verbrechen ab 1800 bis 1950
eBook126 Seiten1 Stunde

Historische Kriminalfälle: Eine Sammlung von Schicksalen und Verbrechen ab 1800 bis 1950

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Über dieses E-Book

Österreich 1937
Das beschauliche Wien gerät im März 1937 in einen regelrechten Schockzustand. Inmitten ihrer idyllischen Stadt trug sich am Donnerstag, dem 11. März, spät abends im Hause Landstraßer Gürtel 252, eines der blutigsten Verbrechen der Wiener Kriminalgeschichte zu.
Der polizeibekannte Kokainhändler und frühere Chauffeur Leopold Kaufer wurde von der ehemaligen Prostituierten Rosa Hasel und ihrem Freund Karl Dudek, ein berüchtigter Einbrecherkönig, der aus der Tschechoslowakei stammte und zu jener Zeit staatenlos war, auf bestialische Weise abgeschlachtet. Beide wurden noch während der Tatausführung von der Polizei überrascht und unter gewaltigem Aufsehen auf das Kommissariat gebracht, wo sie den Mord gestanden.
Im November des gleichen Jahres mussten sich Hasel und Dudek für ihr begangenes Verbrechen vor dem Wiener Schwurgericht verantworten.
Dieser Sensationsprozess war für vier Tage anberaumt und reich an dramatischen Szenen. Die menschlichen Abgründe der beiden Angeklagten traten an jedem Verhandlungstag deutlich hervor. Beide waren bereit, für Alkohol und Geld ihre Seele zu verkaufen …
Es wurde ein Prozess des Grauens...im wahrsten Sinne des Wortes.
SpracheDeutsch
Herausgeberneobooks
Erscheinungsdatum31. Okt. 2016
ISBN9783738090475
Historische Kriminalfälle: Eine Sammlung von Schicksalen und Verbrechen ab 1800 bis 1950

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    Buchvorschau

    Historische Kriminalfälle - Anna Marie B

    Anna Marie B

    Historische

    Kriminalfälle

    Eine Sammlung von

    Schicksalen und Verbrechen

    ab 1800 bis 1950

    Band  3

    Die Verzweiflung ist von dünnen Wänden umgeben, die alle ins Laster oder ins Verbrechen führen.

    Victor Hugo, Die Elenden

    Allgemeines

    Aus meiner Sammlung Authentische Kriminalfälle habe ich einen Teil (von 1800 – 1950) spektakulärer Fälle ausgewählt, deren Veröffentlichung ich auch in den nächsten Bänden fortsetzen werde.

    Zu unterschiedlichsten Verbrechen, sowie zu Personen, die diese Straftaten ausgeführt haben oder daran beteiligt waren und dafür hohe Gefängnisstrafen erhielten bzw. sogar mit ihrem Leben büßen mussten, sind alle sachlichen und möglichen Informationen zusammengetragen worden. Hauptsächlich dienten Bücher, Zeitungen, Akten, Verhörprotokolle, Autopsieberichte und andere verfügbare Medien als Basis.

    Sämtliche Kriminalfälle sind auf den derzeitigen Stand gebracht worden, zumal sich bei einigen, auf der Grundlage neuer sachlicher Quellen, inzwischen Veränderungen ergaben.

    Hinweise zu Quellen findet der Leser jeweils im Anhang des jeweiligen Bandes. Ich bemühe mich möglichst unbekannte und außergewöhnliche Straftaten zu dokumentieren, um das breite Spektrum der Kriminalität aufzuzeigen.

    Eingang in diese Reihe erhalten nur Fälle, die aus wahrheitsgemäßer und sachlicher Recherche stammen.

    Der an Authentischen Kriminalfällen interessierte Leser erhält somit den zutreffenden Sachverhalt vermittelt und nicht irgendeine Phantasieversion, welche letztendlich mit dem wahren Fall kaum noch etwas zu tun hat.

    Verbrechen mit politischem oder terroristischem Hintergrund wird der Leser in dieser Fallsammlung nicht finden.

    Diese Reihe beinhaltet teilweise Kriminal- und Todesfälle, deren Text- und Bilddarstellungen nicht für jeden erträglich und geeignet sind. Sollten Sie zu der Leserschaft mit schwachen Nerven gehören, dann verzichten Sie bitte auf den Kauf, denn es könnten Ihre Gefühle verletzt werden.

    Ich bedanke mich für Ihr Verständnis.                          Anna Marie B

    Vorwort

    Österreich 1937

    Das beschauliche Wien gerät im März 1937 in einen regelrechten Schockzustand. Inmitten ihrer idyllischen Stadt trug sich am Donnerstag, dem 11. März, spät abends im Hause Landstraßer Gürtel 252, eines der blutigsten Verbrechen der Wiener Kriminalgeschichte zu.

    Der polizeibekannte Kokainhändler und frühere Chauffeur Leopold Kaufer wurde von der ehemaligen Prostituierten Rosa Hasel und ihrem Freund Karl Dudek, ein berüchtigter Einbrecherkönig, der aus der Tschechoslowakei stammte und zu jener Zeit staatenlos war, auf bestialische Weise abgeschlachtet. Beide wurden noch während der Tatausführung von der Polizei überrascht und unter gewaltigem Aufsehen auf das Kommissariat gebracht, wo sie den Mord gestanden.

    Im November des gleichen Jahres mussten sich Hasel und Dudek für ihr begangenes Verbrechen vor dem Wiener Schwurgericht verantworten.

    Dieser Sensationsprozess war für vier Tage anberaumt und reich an dramatischen Szenen. Die menschlichen Abgründe der beiden Angeklagten traten an jedem Verhandlungstag deutlich hervor. Beide waren bereit, für Alkohol und Geld ihre Seele zu verkaufen …

    Es wurde ein Prozess des Grauens...im wahrsten Sinne des Wortes.

    (Bildarchiv – AMB)

    3. Der Fall – Rosa Hasel und Karl Dudek (1937)

    Am Abend des 11. März 1937 erschien der Tischlermeister Leopold Hasel völlig erregt im Wachzimmer Arsenal um den Beamten mitzuteilen, dass in seiner Werkstatt, im Hause Landstraßer Gürtel 252, eine entsetzliche Bluttat geschehen sein müsse, da in der Küche alles voller Blut sei. Zu diesem Zeitpunkt konnte der Wachkommandant allerdings noch nicht ahnen, dass er in einigen Minuten den schrecklichsten Mord der Zwischenkriegszeit entdecken würde.

    Der Polizeibezirksinspektor Fechtner eilte sofort mit Leopold Hasel und mehreren Leuten seiner Wache in das kleine Haus an der Grenze der Bezirke Landstraße und Favoriten am Gürtel. Dort angekommen, fand man tatsächlich in der Küche eine große Blutlache und in der Werkstatt einen Mann, dem der Kopf grausam vom Rumpf getrennt worden war.

    Der Tote wurde als der polizeibekannte Kokainhändler und Einbrecher und mehrfach gerichtlich abgestrafte Chauffeur Leopold Kaufer identifiziert. Die Tat hatten augenscheinlich die Wohnungsinhaberin, die Private Rosa Hasel gemeinsam mit ihrem Geliebten, dem am 22. April 1889 in Karwin in der Tschechoslowakei geborenen, staatenlosen Einbrecher Karl Dudek, aus der Leimrutengasse 14, begangen.

    Nur Hasel und Dudek wurden in der Wohnung angetroffen. Man brachte beide sofort auf das Kommissariat. In der Zwischenzeit eilte eine Kommission unter Führung des Stadthauptmannes Hofrat Dr. Tornay mit dem Journalbeamten Polizeikommissar Dr. Eyner und dem Amtsarzt Sanitätsoberkommissar Dr. Remecek an den Tatort.

    Auf dem Kommissariat Favoriten vernahm der Bezirksinspektor zunächst erst einmal die Frau.

    Sie gestand in kurzen, knappen Worten, die Tat gemeinsam mit Karl Dudek begangen zu haben. Sie hätte, so ihre Aussage, mit Leopold Kaufer bis zum Abend mehrere Lokale besucht und dort Wein, Wermut und andere alkoholische Getränke in größeren Mengen genossen. Danach sei sie mit ihm in ihre Wohnung zurückgekehrt, wo sich alsbald auch Dudek einfand.

    In der Wohnung wäre Leopold Kaufer plötzlich zudringlich geworden. Dagegen habe sie sich gewehrt. Kaufer, der daraufhin in Wut geraten sei, hätte einen Sessel genommen und auf sie losgeschlagen. Nun habe sie Dudek zu Hilfe gerufen und dieser sei mit einem Lavoir (Waschbecken, Waschschüssel) auf Kaufer losgegangen, bis dieser nach mehreren Schlägen auf den Kopf besinnungslos zu Boden gesunken sei. Dann hätten sie und Karl Dudek noch eine Weile auf dem Bewusstlosen mit den Füßen herumgetreten, ihn anschließend in die Werkstatt geschleppt, sich vorher noch mit je einem Küchenmesser bewaffnet, um dann in der Werkstatt an die Ausführung des Mordes zu schreiten. Zunächst, so gestand Rosa Hasel, hätte sie dem Bewusstlosen mit dem Messer einen tiefen Halsschnitt beigebracht, um anschließend gemeinsam den Kopf vom Rumpf besser abtrennen zu können.

    Als ihr Gatte, der Tischler Leopold Hasel abends nach Hause gekommen sei, hätte er das viele Blut entdeckt, wäre zur Polizei gegangen um dort Lärm zu schlagen.

    Das kleine Haus, indem diese Bluttat verübt wurde, liegt in dem unverbauten Viertel zwischen dem Arsenalweg und dem Landstraßer Gürtel, direkt an der Linie „118" der Straßenbahn. Im Bericht der Polizei wird die Adresse als „Landstraßer Hauptstraße Nr. 252" vermerkt. Das Häuschen des Ehepaars Hasel, als auch die nebenan befindlichen Wohnbaracken, führten keine Straßenbezeichnung. Der Eingang zur Mordstelle befand sich direkt an der Linie der Straßenbahn - 118.

    In einer der Baracken gegenüber hatte sich eine Gastwirtschaft mit dem wohlklingenden Namen „Zur Technischen Hochschule" einquartiert. Planungen zufolge sollte auf diesem Gelände einstmals das neue Gebäude der Technischen Hochschule errichtet werden. Da das Objekt allerdings jenseits der Gürtellinie lag, wurde es noch zum 10. Bezirk zugeordnet.

    Das Haus, besser gesagt das Häuschen der Hasels, glich eher einer etwas größer geratenen gemörtelten „Hütte" mit Schieferdach, bestehend aus mehreren Räumen und gehörte zu gleichen Teilen den Brüdern Joseph und Leopold Hasel. Bewohnt wurde es jedoch ausschließlich von Leopold Hasel und seiner Gattin. Joseph Hasel selbst wohnte in Utzgersdorf, denn dort besaß er eine Tabakfabrik.

    Leopold Hasel, der seine Gattin und Karl Dudek dabei ertappt hatte, wie sie gerade den Rumpf des ermordeten Kaufer zerstückelten, besaß bis zum April 1936 bei der Baugesellschaft „Grundstein" als Tischlergehilfe eine Arbeitsstelle, kündigte dann  und arbeitete anschließend eine Zeit lang in den Gaswerken. Schließlich arbeitslos geworden geriet er in arge Not.

    Mit seiner Gattin Rosa war Leopold Hasel bereits seit mehreren Jahren verheiratet. Diese Ehe konnte jedoch als halbwegs glücklich bezeichnet werden, obwohl seine Ehefrau, wie es so schön im Polizeibericht vermerkt wurde:„…keineswegs das Muster einer Hausfrau" war. Von den vielen Männerbekanntschaften seiner Frau hatte Leopold Hasel, wie er gegenüber der Polizei aussagte, nicht die geringste Ahnung.

    Die am 20. Dezember 1900 in Wien geborene Rosa Hasel, die später nach Utzgersdorf umzog, war bereits einmal verheiratet. Kurz nach der Scheidung heiratete sie dann Leopold Hasel.

    Früher war sie einmal als Prostituierte polizeilich gemeldet gewesen, setzte aber auch in der Ehe die Männerbekanntschaften kontinuierlich fort, jedoch immer so geschickt, dass ihre Ehegatten stets unwissend blieben. Außereheliche Bekanntschaften zu Männern boten sich ihr ja bei jeder Gelegenheit, ob auf der Straße, oder in Gasthäusern. Trotz

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