Mein großes Liederbuch: 300 deutsche und internationale Volks-, Kinder- und Weihnachtslieder
Von Daniel Möhring
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Buchvorschau
Mein großes Liederbuch - Daniel Möhring
A B C, die Katze lief im Schnee
Kinderlied
1.
A, B, C, die Katze lief im Schnee,
und als sie dann nach Hause kam,
da hatt’ sie weiße Stiefel an.
A, B, C, die Katze lief im Schnee.
2.
A, B, C, die Katze lief zur Höh’.
Sie leckt ihr kaltes Pfötchen rein
und putzt sich auch die Stiefelein.
A, B, C, und ging nicht mehr in ‘n Schnee.
A, a, a, der Winter, der ist da!
Volkslied
1.
A, a, a, der Winter, der ist da!
Herbst und Sommer sind vergangen,
Winter, der hat angefangen.
A, a, a, der Winter, der ist da!
2.
E, e, e, er bringt uns Eis und Schnee,
malt uns gar zum Zeitvertreiben
Blumen an die Fensterscheiben.
E, e, e, er bringt uns Eis und Schnee,
3.
I, i, i, vergiss die Armen nie!
Wenn du liegst in warmen Kissen,
denk an die, die frieren müssen.
I, i, i, vergiss die Armen nie!
4.
O, o, o, wie sind wir Kinder froh!
Sehen jede Nacht im Traume,
uns schon unterm Weihnachtsbaume.
O, o, o, wie sind wir Kinder froh!
5.
U, u, u, jetzt weiß ich, was ich tu!
Hol’ den Schlitten aus dem Keller,
und dann fahr’ ich immer schneller.
U, u, u, jetzt weiß ich, was ich tu!
Abend wird es wieder
Hoffmann von Fallersleben (1837)
1.
Abend wird es wieder.
Über Wald und Feld,
säuselt Frieden nieder,
und es ruht die Welt.
2.
Nur der Bach ergießet,
sich am Felsen dort,
und er braust und fließet,
immer, immer fort.
3.
Und kein Abend bringet,
Frieden ihm und Ruh’,
keine Glocke klinget,
ihm ein Rastlied zu.
4.
So in deinem Streben
bist, mein Herz, auch du:
Gott nur kann dir geben
wahre Abendruh’.
Abendfrieden
Volkslied
1.
Schon die Abendglocken klangen,
und die Flur im Schlummer liegt.
Wenn die Sterne aufgegangen,
jeder gern im Traum sich wiegt.
|: Ja, ein ruhiges Gewissen
mög’ uns stets den Schlaf versüßen,
bis der Morgenruf erschallt,
bis der Morgenruf erschallt, |
und das Horn vom Felsen hallt! :|
2.
Seht aus dunkler Höhe winken
hell des Mondes freundlich Bild,
und des Himmels Lichter blinken
an dem grauen Nachtgefild!
|: Von dem Glanz aus sel’gen Hallen
unsre Herzen froher wallen
bis des neuen Tages Licht,
bis des neuen Tages Licht,
siegend durch die Dämm’rung bricht. :|
3.
Schlummert süß, und jeden Morgen
weck’ euch froh der Sonne Strahl;
schlummert süß und frei von Sorgen,
frei von Sünden, Angst und Qual.
|: Ja, ein ruhiges Gewissen
mög’ euch stets den Schlaf versüßen,
dass, wenn Gottes Ruf einst schallt,
dass, wenn Gottes Ruf einst schallt,
er nicht bang’ ins Herz euch hallt. :|
Abendstille überall
Volkslied
1.
Abendstille überall,
nur am Bach die Nachtigall,
sing ihre Weise,
klagend und leise,
durch das Tal.
Sing, sing, sing Frau Nachtigall!
Advent, Advent
Volkslied
1.
Advent, Advent, ein Lichtlein brennt,
erst eins, dann zwei, dann drei, dann vier,
dann steht das Christkind vor der Tür.
Alle Jahre wieder
Wilhelm Hey (1837)
1.
Alle Jahre wieder
kommt das Christuskind,
auf die Erde nieder,
wo wir Menschen sind.
2.
Kehrt mit seinem Segen,
ein in jedes Haus,
geht auf allen Wegen
mit uns ein und aus.
3.
Ist auch mir zur Seite,
still und unerkannt,
dass es treu mich leite,
an der lieben Hand.
Alle meine Entchen
Kinderlied
1.
Alle meine Entchen
schwimmen auf dem See,
Köpfchen in das Wasser,
Schwänzchen in die Höh’.
Alle Vögel sind schon da
Volkslied
1.
Alle Vögel sind schon da, alle Vögel, alle.
Welch’ ein Singen, Musizier’n, Pfeifen, Zwitschern, Tiriliern!
Frühling will nun einmarschier’n, kommt mit Sang und Schalle.
2.
Wie sie alle lustig sind, flink und froh sich regen!
Amsel, Drossel, Fink und Star und die ganze Vogelschar,
wünschen dir ein frohes Jahr, lauter Heil und Segen.
3.
Was sie uns verkünden nun, nehmen wir zu Herzen:
Wir auch wollen lustig sein, lustig wie die Vögelein,
hier und dort, feldaus, feldein, singen, springen, scherzen.
Als ich bei meinen Schafen wacht’
Volkslied (Anfang 17. Jh.)
1.
|: Als ich bei meinen Schafen wacht’,
ein Engel mir die Botschaft bracht’. :|
des bin ich froh,
bin ich froh, froh, froh, froh, o, o, o!
Benedicamus Domino,
benedicamus Domino.
2.
|: Er sagt’, es soll geboren sein
zu Bethlehem ein Kindelein. :|
des bin ich froh,
bin ich froh, froh, froh, froh, o, o, o!
Benedicamus Domino,
benedicamus Domino.
3.
|: Er sagt’, das Kind liegt dort im Stall,
und soll die Welt erlösen all’. :|
des bin ich froh,
bin ich froh, froh, froh, froh, o, o, o!
Benedicamus Domino,
benedicamus Domino.
4.
|: Als ich das Kind im Stall geseh’n,
nicht wohl konnt’ ich von dannen geh’n. :|
des bin ich froh,
bin ich froh, froh, froh, froh, o, o, o!
Benedicamus Domino,
benedicamus Domino.
5.
|: Das Kind mir sein’ Äug’lein wandt,
mein Herz gab ich in seine Hand. :|
des bin ich froh,
bin ich froh, froh, froh, froh, o, o, o!
Benedicamus Domino,
benedicamus Domino.
6.
|: Demütig küsst’ ich seine Füß’,
davon mein Mund ward zuckersüß’. :|
des bin ich froh,
bin ich froh, froh, froh, froh, o, o, o!
Benedicamus Domino,
benedicamus Domino.
7.
|: Als ich heimging, das Kind wollt’ mit,
und wollt’ von mir abweichen nit. :|
des bin ich froh,
bin ich froh, froh, froh, froh, o, o, o!
Benedicamus Domino,
benedicamus Domino.
8.
|: Das Kind legt’ sich an meine Brust,
und macht’ mir da all’ Herzenslust. :|
des bin ich froh,
bin ich froh, froh, froh, froh, o, o, o!
Benedicamus Domino,
benedicamus Domino.
9.
|: Den Schatz muss ich bewahren wohl,
so bleibt mein Herz der Freuden voll. :|
des bin ich froh,
bin ich froh, froh, froh, froh, o, o, o!
Benedicamus Domino,
benedicamus Domino.
Am Brunnen vor dem Tore
Wilhelm Müller (1822)
1.
Am Brunnen vor dem Tore da steht ein Lindenbaum,
ich träumt‘ in seinem Schatten so manchen süßen Traum.
Ich schnitt in seine Rinde so manches liebe Wort.
Es zog in Freud und leide zu ihm mich immerfort,
zu ihm mich immerfort.
2.
Ich musst’ auch heute wandern vorbei in tiefer Nacht,
da hab’ ich noch im Dunkeln die Augen zugemacht.
Und seine Zweige rauschten, als riefen sie mir zu:
Komm’ her zu mir, Geselle, hier find’st du deine Ruh!
3.
Die kalten Winde bliesen mir Grad ins Angesicht,
der Hut flog mir vom Kopfe, ich wendete mich nicht.
Nun bin ich manche Stunde entfernt von jenem Ort,
und immer hör ich’s rauschen: du fändest Ruhe dort!
Am Weihnachtsbaum die Lichter brennen
Hermann Kletke (1841)
1.
Am Weihnachtsbaum die Lichter brennen,
wie glänzt er festlich, lieb und mild,
als spräch’ er: „Wollt in mir erkennen
getreuer Hoffnung stilles Bild!"
2.
Die Kinder steh’n mit hellen Blicken,
das Auge lacht, es lacht das Herz,
o fröhlich seliges Entzücken!
Die Alten schauen himmelwärts.
3.
Zwei Engel sind hereingetreten,
kein Auge hat sie kommen seh’n,
sie geh’n zum Weihnachtstisch und beten,
und wenden wieder sich und geh’n.
4.
„Gesegnet seid ihr alten Leute,
gesegnet sei du kleine Schar!
Wir bringen Gottes Segen heute,
dem braunen wie dem weißen Haar.
5.
Zu guten Menschen, die sich lieben,
schickt uns der Herr als Boten aus,
und seid ihr treu und fromm geblieben,
wir treten wieder in dies Haus."
6.
Kein Ohr hat ihren Spruch vernommen,
unsichtbar jedes Menschen Blick,
sind sie gegangen wie gekommen,
doch Gottes Segen blieb zurück.
An einem heißen Sommerabend
Volkslied (19. Jh.)
1.
An einem heißen Sommerabend,
saß ich vor meiner Hüttentür;
da kam ein Jüngling ganz jung von Jahren
und setzte sich an meine Seit’.
2.
O liebes Mädchen, o lass mich lieben,
ich bin der Lehrmeister aus Paris!
O lieber Jüngling, ich kann nicht lieben,
weil ich nicht weiß, was Liebe ist!
3.
Des andern Morgens, da schleichen beide,
von dem die Mutter gar nichts weiß.
Jedoch der Vater, der kann es wissen,
weil er auch weiß, was Liebe heißt.
4.
Des andern Morgens, da schreit die Mutter:
O liebes Töchterlein, o steh nur auf.
O liebe Mutter, lass mich schlafen,
ich hab heut’ Nacht das Lieben gelernt.
5.
Er ist ein Heuchler und ein Verführer,
der dir dein junges Blut beraubt!
Er ist kein Heuchler und kein Verführer,
er ist der Lehrmeister von Paris.
6.
Tausend Taler wollt ich geben,
wenn ich den Lehrmeister sehen könnt!
O liebe Mutter, den kannst du sehen,
der kommt heut’ abends her zu mir.
Auf einem Baum ein Kuckuck
Volkslied (18. Jh.)
1.
Auf einem Baum ein Kuckuck,
sim saladim bamba saladu saladim,
auf einem Baum ein Kuckuck saß.
2.
Da kam ein junger Jägers-
sim saladim bamba saladu saladim,
da kam ein junger Jägersmann.
3.
Der schoss den armen Kuckuck,
sim saladim bamba saladu saladim,
der schoss den armen Kuckuck tot.
4.
Und als ein Jahr vergangen
sim saladim bamba saladu saladim,
und als ein Jahr vergangen war,
5.
da war der Kuckuck wieder,
sim saladim bamba saladu saladim,
da war der Kuckuck wieder da.
Backe, backe Kuchen
Volkslied
1.
Backe, backe Kuchen,
der Bäcker hat gerufen.
Wer will guten Kuchen backen,
der muss haben sieben Sachen:
Eier und Schmalz,
Butter und Salz,
Milch und Mehl,
Safran macht den Kuchen gehl.
Schieb‘, schieb‘ in’n Ofen rein!
Bei einem Wirte wundermild
Ludwig Uhland
1.
Bei einem Wirte wundermild,
da war ich jüngst zu Gaste.
Ein gold’ner Apfel war sein Schild,
an einem langen Aste.
2.
Es war der gute Apfelbaum,
bei dem ich eingekehret;
mit süßer Kost und frischem Schaum,
hat er mich wohl genähret.
3.
Es kamen in sein grünes Haus,
viel leicht beschwingte Gäste;
sie sprangen frei und hielten Schmaus
und sangen auf das Beste.
4.
Ich fand ein Bett zu süßer Ruh,
auf weichen grünen Matten.
Der Wirt, der deckte selbst mich zu,
mit seinem grünen Schatten.
5.
Nun fragt’ ich nach der Schuldigkeit,
da schüttelt er den Wipfel.
Gesegnet sei er allezeit,
von der Wurzel bis zum Gipfel.
Bettelmanns Hochzeit
Volkslied
1.
|: Wiedele, wedele, hinterm Städtele,
hält der Bettelmann Hochzeit. :|
Pfeift das Mäusele,
tanzt das Läusele,
schlägt das Igele Trommel.
Alle Tierle, die Wedele habe’,
soll’n zur Hochzeit komme’.
Bier her!
Volkslied
1.
Bier her, Bier her, oder ich fall um,
Bier her, Bier her, oder ich fall um!
Soll das Bier im Keller liegen
und ich hier die Ohnmacht kriegen?
Bier her, Bier her, oder ich fall um!
2.
Bier her, Bier her, oder ich fall um,
Bier her, Bier her, oder ich fall um!
Wenn ich nicht gleich Bier bekumm,
schmeiß ich die ganze Kneipe um (drum:)
Bier her, Bier her, oder ich fall um!
Blüh nur, blüh, mein Sommerkorn
Volkslied
1.
Blüh’ nur, blüh’, mein Sommerkorn,
ich hab wohl heut’ mein’ Schatz verlor’n;
blüh’ nur, blüh’, mein Rosenstrauch,
ich such mir wieder einen andern aus.
2.
Das Kränzel, das bleibt immer grün,
lässt du mich gleich beim Tanze steh’n;
bin ich nicht schön und reich genug,
hab ich doch Treu und Ehr‘ genug.
3.
Das Turteltäubchen macht es so:
Im Winter kriecht’s ins Haberstroh,
im Frühjahr fliegt es wieder aus,
und setzt sich nieder auf ein’ grünen Strauch.
4.
Auf grünem Strauch und dürren Ast;
bin ich reich, so gelt‘ ich was,
bin ich arm und hab kein Geld,
bin ich verlassen von der ganzen Welt.
Bruder Jakob
Volkslied
1.
Bruder Jakob, Bruder Jakob!
Schläfst du noch? Schläfst du noch?
Hörst du nicht die Glocken? Hörst du nicht die Glocken?
Ding, dang, dong, ding, dang, dong!
Brüder, das Glas zur Hand!
Volkslied
1.
Brüder, das Glas zur Hand!
Füllt es bis an den Rand,
dann schnell geleert!
Fort tön’ es in der Rund’
aus unser aller Mund,
wie es in Tharand geht,
wenn man den Jux versteht.
|: Darum stoßt an, stoßt an!
Brüder trinkt aus! :|
2.
Mich und mein grünes Kleid,
kennt man ja weit und breit,
mein Stutzerl auch.
Und meine Forstmannspflicht,
vertauscht’ ich wahrlich nicht,
gab’ mir ein König gleich,
sein ganzes Königreich.
|: Darum stoßt an, stoßt an!
Brüder, trinkt aus! :|
3.
Wir müssen viel studier’n,
sehr viel Papier verschmier’n
und schwitzen oft;
drum sind auch weit und breit,
wir als gescheite Leut’’
ringsum im ganzen Land,
nur allzu wohl bekannt.
|: Darum stoßt an, stoßt an!
Brüder, trinkt aus! :|
4.
Alle die Mädel hier,
machen nicht viel Gezier,
und sind uns hold.
Macht man auch nebenbei,
so eine Kinderei,
hat man auch Teufelsnot,
schießt man