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Der Verschwindene
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eBook55 Seiten42 Minuten

Der Verschwindene

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Über dieses E-Book

Ein in Duisburg spielender Horror-Roman, gespickt mit einer gewissen Hingabe für das Übernatürliche. Den Leser erwarten Lacher, Tränen, aber auch einige philosophische Ansätze. Lassen SIe sich ein auf dieses wilde Werk! Als ein in Duisburg wohnender Autor erwarten den Leser viele Anspielungen an regionales sowie in Fantasie verpackte Lebensanekdoten und Beobachtungen.
SpracheDeutsch
Herausgeberneobooks
Erscheinungsdatum16. Aug. 2021
ISBN9783753195766
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    Buchvorschau

    Der Verschwindene - Frank Seder

    Der Verschwindene

    Der warme Regen versorgte wenigstens die Pflanzen gut. Er schien das Laub der Bäume mit Klarlack zu überziehen. Durch die lebensspendende Nässe präsentierten sich die Blätter prahlerisch und arrogant. Nur der aufgehende Mond versteckte sich beleidigt hinter den grauen Wolken. Mensch und Tier spürten eine beruhigende Entspannung, eine einkehrende Ruhe für die flatterhafte Nacht. Selbst die Betonplatten des Geh Wegs und der Asphalt der Straßen stöhnten fast hörbar auf, als der Schmutz in die Kanalisation gespült wurde. Alles schien etwas gemächlicher. Aber eigentlich wurde alles nur nass.

    Es kostete Hubert viel Selbstüberwindung, seine Bude verlassen zu können. Seine Sozial Phobie schränkte den Umgang mit fremden Menschen ein. Er fürchtete immer den ersten Eindruck, den er hinterlassen könnte.

    Doch die aufkommende Dunkelheit ermutigte ihn zu einem Spaziergang. Wem das Wasser bis zum Hals steht darf den Kopf nicht hängen lassen. Entgegen kommenden Anderen wollte er nun tapfer in die Augen blicken. Kam aber niemand.

    Er sah verstohlen in die hell erleuchteten Fenster der anliegenden Wohnungen.Vermutlich aßen die Familien gerade Abendbrot. In einer glücklichen Gemeinschaft leben, sein großer Traum. Der häufigste Wunsch nach einem weniger einsamen Leben. Solche resignierenden Gedanken blockierten wieder mal seinen Verstand. Er wollte sich nur etwas ablenken. Der Normalität näher kommen, einmal um den Block gehen, allein.

    Sein verstrahltes Hirn setzte andere Ziele. Immer wieder tanzte es Rock n Roll. Es weigerte sich zur Ruhe zu kommen. Nichts war vergessen, nichts verziehen. Unter seinen wirren Gedanken litt Hubert. Stimmungsschwankungen, der extremeren Art.

    Verstohlen spannte er in die hell erleuchteten Fenster. Sie strahlten menschliche Wärme aus. Unerreichbar für einen wie ihn. Aber träumen darf man ja. Ein mit Fernlicht fahrender Toyota setzte sich zügig in eine freie Parkbucht. Der vor Wut schnaufende alte Mann kletterte steif aus dem Wagen. Sofort donnerte er los. Seine abstrafende Schimpf Kanonen richteten sich zweifellos gegen Hubert.

    „ Du Perverser glotzt in die Stuben fremder Leute. Dir sollte man in den Arsch treten."

    „ Halt dein Maul," schrie Hubert erschrocken zurück. Er wurde ertappt.

    Nebelschwaden zogen durch seinen Kopf. In diesem Zustand hatte Hubert Gedächtnislücken. Ein Geschenk, das ihm das Leben im Heim bescherte. Er rannte weg. Weiter immer weiter. Wie gewohnt auf der Flucht vor dem Rest der Welt. Nach einigen hundert Meter beendete er erschöpft seinen panischen Lauf.

    Was, wenn seine Schwäche eines Tages publik würde. Menschen erfahren würden, wie einsam und verletzlich er doch war. Der Hirntwist befand sich in der akrobatischen Phase. Von einer auf die andere Minute verzog sich der Nebel in seinem  Kopf. Eine leere Erinnerung blieb zurück.

    Zurück zu dem cholerischen Alten. Die Sache regeln. Wie konnte der es wagen, ihn dermaßen an zu machen. Doch ihn verließ der Mut. Er hasste seine Feigheit. Als er die Wohnungstür aufschloss, tropfte Blut von seinem Schlüssel. Seine rechte Hand  blutete, die Knöchel waren verschrammt. Mit der Wahrnehmung kam auch der Schmerz. In der Küche band er sich ein Geschirrtuch um die Blessuren. Wahrscheinlich hatte er sich gestoßen. Doch wo? Sein Unterbewusstsein rettete ihm die Nacht.

    Aus der Ferne ertönte Sirenengeheul. Doch darauf achtete er kaum und grübelte , wie er die gerade verlorene Zeit zurück holen könnte.

    Ivy Bendig, geborene Laarson arbeitete als Call Center Agent am Flughafen Düsseldorf. Um acht Uhr hatte sie den Dienst begonnen und jetzt nach fünf Minuten Arbeitszeit gab es schon wüste Beschimpfungen und verbale Spuck Attacken. Die Warteschlangen vor dem Check-In erschienen zu lang, das Service Personal inkompetent. Diese verdammten Verspätungen. Die Anrufer waren

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