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Anekdoten aus zwei Jahrzehnten
Anekdoten aus zwei Jahrzehnten
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eBook51 Seiten26 Minuten

Anekdoten aus zwei Jahrzehnten

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Über dieses E-Book

Seine Freunde nennen ihn ERGE, auch seine Frau ruft ihn so. ERGE stand unter den Geschichten E.R. Greulichs in Zeitungen und Zeit-schriften - und wurde zum Begriff. ERGE, das versprach Humor und Satire, bedeutete sinnvolle Unterhaltung und Anregung zum Denken. Seine Kurzgeschichten und andere Prosa der kleinen Form brachten ihm wertvolle Erfahrungen für größere Arbeiten. Kürze fordert Blick für das Charakteristische, fordert Präzision. (Gisela Gnausch)
SpracheDeutsch
Herausgeberneobooks
Erscheinungsdatum16. Okt. 2014
ISBN9783847616641
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    Buchvorschau

    Anekdoten aus zwei Jahrzehnten - E.R. Greulich

    Trefflich pariert

    Was Bert Brecht nicht ausstehen konnte, waren Unredlichkeit und Schlamperei gegenüber dem gemeinsamen Anliegen. Da konnte der geborene Bayer gegebenenfalls saugrob werden, und gefürchtet waren seine Bühnenkrachs, etwa nach dem Motto: Gewitter reinigen die Luft. Die ihn genauer kannten, wussten, dass er innerlich ruhig diese Gewitter inszenierte, gerade, um sich nicht aufregen zu müssen. Doch war Brecht nicht nachtragend und stand nicht an, sich für ungerechtfertigte Heftigkeit zu entschuldigen.

    Die Zusammenarbeit des streitbaren Humanisten mit dem Regisseur Wolfgang Staudte am Film Mutter Courage vollzog sich durchaus nicht immer friedsam. Als bei einer Auseinandersetzung Brecht wieder einmal mit überdurchschnittlichem Stimmenaufwand diskutiert hatte, entgegnete Staudte unbeweglichen Gesichts: Sie haben jetzt so laut geschrien, dass ich Ihnen ganz leise antworten werde.

    Begeistert von diesem eleganten Uppercut, erwiderte bb: Das finde ich unfair!

    Bösartige Marginalien

    An einer Lebensmittelverkaufsstelle des Konsums im Berliner Stadtbezirk Lichtenberg fand ein aufmerksamer Bürger ein Plakat mit einer Selbstverpflichtung. Nach Ladenschluss ging er hin und schrieb seine Randbemerkungen dazu. Das Dokument billiger Effekthascherei sah darauf folgendermaßen aus:

    1. Das Kollektiv dieser Verkaufsstelle verpflichtet sich, jeden Kunden zuvorkommend zu bedienen. (Ist das nicht reichlich unbequem?)

    2. Ebenso verpflichten wir uns zum Verkauf qualitätsgerechter Lebensmittel. (Keiner Nägel und Schrauben?)

    3. Weiterhin verpflichten wir uns, einen Bestelldienst einzurichten. (Erstmalige Idee - schon patentiert?)

    4. Ferner verpflichten wir uns, alle verpackt gelieferten Waren vor dem Verkauf sorgfältig zu prüfen. (Wozu sind denn die Kunden da?)

    5. Abschließend verpflichten wir uns zur Senkung der Inventurfehlbeträge um fünfzig Prozent. (Bravo! Schlage die restlichen fünfzig Prozent als Prämie für die Senker vor.)

    Das Plakat wurde am andern Morgen vom Objektleiter stillschweigend entfernt.

    Passender Text

    Von der Opernsängerin Maria Callas heißt es, sie helfe ihrer Publicity gern durch Nervenzusammenbrüche nach. Dass sie zum rechten Zeitpunkt auch anders kann, bewies sie bei einem Auftritt im Londoner Covent Garden. Mitten in einer emphatischen Arie hatte sie sich zu weit vorgebeugt, und ihre Perücke geriet an einer Kerze in Brand. Gelassen zog sie die schwelende Lockenpracht vom Haupt und warf sie zu Boden. Während sie das gefährliche Glimmen austrat, sang sie dabei mit schmetterndem Schmelz: "Wag es nicht - wag es nicht - dein verzehrend' Feuer wird mein kaltes Herz - wird mein schön' Gewand nimmermehr

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