Der Rachen des Löwen
Von Gábor Thurzó
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Über dieses E-Book
In den Erzählungen "Der Rachen des Löwen" (ung. Az oroszlán torka) und "Zu träge das Gute zu tun"(ung. Sóbálvány) erwacht in den Hauptgestalten das Verantwortungsbewusstsein, das Gefühl der Schuld bei dem einen nur instinktiv, bei dem anderen bereits bewusst.
Das Bewusstsein der Schuld, und die späte Erkenntnis, dass der Humanismus einen aktiven Kampf gegen die Faschisten und Rassisten benötigt, ist die Botschaft dieser Erzählungen.
Gábor Thurzó
Gábor Thurzó (1912-1979) stammte aus einer streng katholischen Familie der deutschen Minderheit in Ungarn. Er schrieb zwischen 1930-45 wichtige Theaterstücke, erfolgreiche Romane und Erzählungen. Zwischen 1945-56 war er auch für die stalinistische Diktatur in Ungarn zu unbequem, denn er bekannte sich offen zum Katholizismus. Seinen größten Erfolg hatte Thurzó nach dem ungarischen Aufstand (1956) mit dem Bühnenstück „Az ördög ügyvédje“(dt. Die Ermittlungen des Prälaten) sowie mit seinen Novellenbänden.
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Buchvorschau
Der Rachen des Löwen - Gábor Thurzó
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Gábor Thurzó
Titel der ungarischen Originalausgabe: Az oroszlán torka - Sóbálvány
Aus dem Ungarischen übersetzt von Georg Harmat
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copyright Gábor Thurzó
copyright Georg Harmat 1962
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Inhaltsverzeichnis
Der Rachen des Löwen
Zu träge, das Gute zu tun
Über den Autor
Der Rachen des Löwen
„Wissen Sie, junger Mann, was Angst ist? Zu Anfang machen Sie sich gar nichts daraus. Sie ist da; na gut, Sie werden sie schon wieder abschütteln! Und dann, wenn Sie gar nicht mehr daran denken, dann fällt sie plötzlich zum zweiten Mal über Sie her. Wie ein Heckenschütze. Und Sie jagen sie davon und glauben, Sie seien sie los, ja, Sie sind schon beinahe vergnügt... Aber dann starrt sie Ihnen, wie in einem Spiegelsaal, aus hundert Richtungen in die Augen. Vergebens wenden Sie den Kopf weg, Sie sehen sie immer, immer und immer... Sie lässt nie mehr von Ihnen ab!"
Jetzt, als ich in der Zeitung die paar Zeilen las, dass der Guardian gestorben ist, hörte ich mit einem Mal seine Stimme, dieses sonderbare Geständnis. Er hatte eine klangvolle, fesselnde, rhetorisch gut geschulte Stimme, in der sich das Pathos des Dorfpredigers mit der Geschmeidigkeit des Salon-Abbés vereinte. Als ich ihn kennenlernte, trug er keine Soutane mehr. Er saß am Flußhafen von Kisorosz auf einem dicken, halb ins Wasser hängenden Baumstamm und trug ein Hemd, das vom Trödler stammte, ausgefranste Hosen und einen Hut mit beschnittener Krempe. Seine nackten Füße steckten in Sandalen; Bartstoppeln verunstalteten sein feingeschnittenes Gesicht. So saß er tagelang; jedes Mal, wenn ich dort vorbeikam, traf ich ihn in der gleichen Haltung an: er starrte auf die Wasserfläche, die schleimiggrün vor ihm lag, durchsetzt von violettschillernden Ölflecken, die die Schiffe hinterließen. Nie hob er seinen Blick bis dorthin, wo sich die Donau hinter der Inselspitze ausbreitet; weder die Berge, die zu beiden Seiten im Dunst verschwammen, noch der frühherbstliche Himmel, der wie ein Milchglas getönt über uns stand, existierten für ihn. Nur von seinem Hund nahm er gelegentlich Notiz, wenn der struppige Köter beim Anlegen der Fähre wütend auf die Passagiere losfuhr: dann rief sein Herr ihm ein einziges scharfes Wort zu, und das Tier zog sich sofort beschämt zurück.
Eines Abends, als niemand in der Nähe war, blieb ich bei ihm stehen. Ich weiß selbst nicht, wie es kam, dass er plötzlich zu reden begann. Ich weiß auch nicht, ob er die Wahrheit sprach; aber eins kann ich versichern: mir läuft noch heute ein Schauder über den Rücken, wenn ich an ihn und seine Erzählung denke, und ich glaube nicht, dass ich den Mann je vergessen werde.
Ich will versuchen, die Geschichte im Wortlaut wiederzugeben:
Ich lebte damals, nach dem Krieg, schon fern von Budapest. Meine kirchliche Obrigkeit hatte mich — vermutlich aus Fürsorge — in eine Kleinstadt versetzt, eins von jenen Nestern, wo sich die Füchse gute Nacht sagen. Hier glaubte man mich sicher vor der öffentlichen Aufmerksamkeit, hier sollte ich ungestört den Rest meiner Jahre verbringen. Ich war schon über siebzig, hatte also nicht mehr viel Zeit vor mir, und meine Gesundheit ließ auch zu wünschen übrig. Dies Städtchen, das mit seinen vielen Kapellen und verwinkelten Gassen abseits vom Verkehr lag, schien für mich der rechte Ort.
Ich stimmte zu; aber ich muss gestehen, dass ich es nicht