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Die Wege des Lebens
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eBook382 Seiten5 Stunden

Die Wege des Lebens

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Über dieses E-Book

Sie ist selbstbewusst, intelligent und zielstrebig. Doch das Studium, das sie fasziniert, ist nicht das Leben. Das muss Maria schmerzlich feststellen. Sie knüpft Verbindungen und verstrickt sich in ihnen. So manches verläuft ganz anders als gedacht. Lassen sich große Niederlagen in kleine Siege verwandeln? Und was wird aus den Menschen, denen sie sich verbunden und für die sie sich verantwortlich fühlt, vor allem, wenn es die eigenen Kinder sind?
SpracheDeutsch
Herausgeberneobooks
Erscheinungsdatum9. Jan. 2021
ISBN9783752929409
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    Buchvorschau

    Die Wege des Lebens - Lucia Wille-Kahlen

    1.VORWORT

    Erste Norn:

    Welch Licht leuchtet dort?

    Zweite Norn:

    Dämmert der Tag schon auf?

    Wollen wir spinnen und singen?

    Woran spannst du das Seil?

    Erste Norn:

    So gut und schlimm es geh‘

    Schling ich das Seil und singe.

    Weißt du, wie das wird?

    Zweite Norn:

    Spinne, Schwester, und singe!

    Erste Norn:

    Die Nacht weicht;

    Nichts mehr gewahr’ ich:

    Des Seiles Fäden find’ ich nicht mehr;

    Verflochten ist das Geflecht.

    Weißt du, was daraus wird?

    Dritte Norn:

    Zu locker das Seil, mir langt es nicht.

    Straffer sei es gestreckt!

    Es riss!

    Zweite Norm:

    Es riss!

    Erste Norn:

    Es riss!

    Die drei Nornen:

    Zu End‘ ewiges Wissen!

    Der Welt melden Weise nichts mehr.

    Auszug aus dem Gesang der Nornen , die nach germanischer Mythologie die Schicksalsfäden spinnen und verschlingen (Vorspiel zu Wagner „Götterdämmerung." )

    2.BEGEGNUNG MIT HARTMUT

    Maria war 19 und gerade vor einem Monat zum Studium nach Bochum gezogen. Den Platz im Studentenwohnheim hatte ihr der Professor, besorgt, bei dem sie sich durch Vermittlung ihres Lehrers vorgestellt hatte. Schließlich wollte sie neben so einem Massenfach wie Englisch auch Altgriechisch studieren, und kam sich deshalb wie eine Exotin vor, aber auch etwas privilegiert.

    An Mut und Selbstbewusstsein mangelte es ihr jedenfalls nicht. Schließlich hatte sie ihr Abitur mit Erfolg an einem altsprachlichen Jungengymnasium gemacht, als einziges Mädchen in der gesamten Ober-und Mittelstufe.

    In der Schule lernte sie Latein und fand schon bald Gefallen daran. Sie faszinierte vor allem die klare Struktur der Grammatik. In der achten Klasse erklärte sie ihren Eltern: „Ich will später mal Latein studieren. „Dann musst du auch Griechisch lernen., meinte ihr Vater. „Weißt du eigentlich, dass du das auch schon in der Schule kannst? Sonst musst du das Graecum auf jeden Fall an der Uni machen. „Ok, und wo? Bei uns geht das nicht. „Aber am altsprachlichen Gymnasium, da wo ich hingegangen bin. „Da geh ich hin. Für sie stand die Sache fest. Der Haken war nur, dass es eben ein Jungengymnasium war. Als Mädchen brauchte sie eine Sondergenehmigung des Kultusministeriums, die ihr der Vater aber mal eben besorgte. Ihre Eltern hatten wohl auch schon bemerkt, dass sie sich unter all den Mädchen in ihrer Klasse nicht wohl fühlte, die jetzt alle im Giggelalter waren und sich in Klübbchen zusammenschlossen, zu denen sie nicht gehörte. Jungen waren da anders, vielleicht käme sie mit denen besser zurecht. „Denen zeige ich, was ‘ne Harke ist.", nahm sie sich vor. Dass sie in den sechs Wochen der großen Ferien zwei Jahre Latein nachholen musste, schreckte sie nicht.

    Und die Rechnung ging auf. Mit der Unterstützung ihres Elternhauses im Rücken und dem starken Willen, eine der wenigen Personen zu werden, die humanistische Bildung bewahrt und weitergibt, ohne dabei ganz in der alten Welt verhaftet zu bleiben, stürzte sie sich in das Studium mit der ungewöhnlichen Fächerkombination. Für diese musste sie sich schon bald nach allen Seiten rechtfertigen, weil sie Neusprachlern wie Altsprachlern gleichermaßen absurd erschien. Aber gerade das reizte sie.

    Wirklich ausschlaggebend für die Wahl der griechischen Sprache war aber wohl, dass sie in den Textauszügen, die sie in der Schule kennengelernt hatte, eine Ahnung davon bekommen hatte, dass unser Denken und Handeln geschichtlich geworden und von Lebensumständen beeinflusst ist. So waren Nacktheit und Homosexualität für die Griechen etwas ganz Selbstverständliches und wurden erst später unter dem Einfluss des Christentums verpönt. Thukydides hatte sie in seiner Beschreibung des Peloponnesischen Krieges als Geschichtsschreiber kennengelernt, der das Streben nach Macht für die Triebfeder allen politischen Handelns hielt, vor allem aber der Kriegsführung. Und Platon hatte sich im sogenannten „Höhlengleichnis" seines Buches über den Staat intensiv damit auseinandergesetzt, wie man zu Erkenntnis gelangt und warum Dinge so benannt werden, wie wir sie kennen. Davon wollte sie mehr erfahren und nicht nur in Übersetzungen sondern im Original. Das band sie aber nicht jedem auf die Nase, denn damit lag sie nicht gerade im Trend.

    In der Bar des Studentenwohnheims führte Maria eines Abends mit einem Kommilitonen ein Gespräch über moderne klassische Musik, als sich ein ziemlich beleibter junger Mann mit dicker Brille und schwarzem Vollbart einmischte. Er blieb auch noch, als der andere längst gegangen war. So lernte sie Hartmut kennen. Nachdem sie sich kurz aus den Augen verloren hatten, sahen sie sich auf einer Fete im Haus wieder. Davon blieb ihr vor allem im Gedächtnis, dass sie bis zum Frühstück gegen sechs dauerte und dass sie fast unentwegt zu Rockmusik getanzt haben, obwohl Maria bis dahin weder tanzen konnte noch sich für Rockmusik interessiert hatte.

    Ihre Musikwelt war rein klassisch gewesen, hatte aber schon lange eine Doppelrolle gespielt, wie sie das eigentlich von allen Bildungsinhalten sagen konnte, die ihr bisher zugeflossen waren. Alles hatte sie zur Analyse gereizt- sie wollte wissen, was dahinter steckt, welche Regeln sich erkennen lassen-und es hatte sich gleichzeitig als Ausdruck ihres ganz eigenen Lebens erwiesen. Dabei kam der Musik eine Sonderrolle zu. Sie konnte sie am Verstand vorbei packen, direkt zum Ausdruck ihrer eigenen Emotionen werden, wenn sie sie hörte, mehr noch, wenn sie sang oder Klavier spielte.

    Nun war da ein Mann, der ihr ganz andere Fassetten nicht nur der Musik sondern des ganzen Lebens zeigte, die die junge Frau bisher nicht gekannt oder als für sich uninteressant angesehen hatte.

    Dabei fand sie sich nicht völlig weltfremd. Sie hatte nach dem Abitur für einige Monate im Schwarzwald in einem Kinderheim gearbeitet und auch schon ein Semester in ihrer Heimatstadt studiert, um herauszufinden, ob das Studium etwas für sie sei. Der Umgang mit den Kindern machte ihr Spaß. Sie zu disziplinieren gelang ihr nicht so gut, da war sie für die Hilfe erfahrener Erzieherinnen dankbar. Aber sie war ja auch noch sehr jung. Wenn sie erst mal mit dem Studieren fertig wäre, sähe das bestimmt anders aus.

    Auf jeden Fall hatte die Studentin schon immer gerne Lehrerin gespielt. Dafür musste ihr fünf Jahre jüngerer Bruder Bernd herhalten, der alles geduldig mitmachte und sich gerne die Welt von ihr erklären ließ.

    Hartmut war vier Jahre älter als Maria, aber sie begegneten sich auf Augenhöhe. Nach der Feten- Nacht suchte sie ihn auf seiner Etage auf, und von da an verbrachten sie viele Stunden mit Diskussionen über alle Themen des Lebens. Später fragte Maria sich manchmal, wie sie es geschafft hatte, in dem Semester trotzdem alle Pflichtveranstaltungen mit Erfolg zu besuchen; und wie er es geschafft hatte, sein Physikum zu bestehen, somit den ersten Teil des Medizinstudiums abzuschließen. Sie mussten beide eine unheimliche Energie entwickelt haben.

    Hartmut war ein echtes Kind des Ruhrpotts und stolz darauf. Sein Vater hatte Schweißer gelernt, arbeitete aber schon lange nur noch als Gewerkschaftsfunktionär im Betriebsrat. So war es auch Hartmuts Wunsch, in einem der großen Stahlbetriebe zu arbeiten, etwa als Betriebsarzt. Da auch seine Mutter schon wieder berufstätig geworden war, als er noch zur Schule ging, kannte er sich im Gegensatz zu seiner Freundin mit Kochen und Waschen aus und gab ihr die nötigsten Kenntnisse bezüglich Haushaltsführung weiter. Nur seine Vorstellungen von Ordnung waren etwas anders als die ihren. Er lebte in einem kreativen Chaos mit jeder Menge elektronischer Bauteile, denn Basteln war neben Lesen, Musik hören und Kartenspielen sein Hobby.

    Er war ein sehr geselliger Mensch, beliebt vor allem wegen seiner Hilfsbereitschaft. Wie die meisten ihrer Mitstudenten interessierte er sich sehr für Politik, und war natürlich links eingestellt, hatte ein Parteibuch als Juso.

    Seine Freundin faszinierten an ihm vor allem seine Geradlinigkeit, seine Warmherzigkeit, aber auch seine künstlerischen Neigungen. Er hatte sich am Schreiben eigener Kurzgeschichten versucht, konnte wunderbar klangvoll vorlesen und machte außergewöhnlich gute Fotos. An einem Nachmittag gingen die beiden spazieren. Dabei musste sich Maria immer wieder fotografieren lassen, wurde aber aufgefordert, nicht zu posieren. Er wollte sie durch seine Aufnahmen genauer kennenlernen. Wenn er sie nicht so häufig abgelichtet hätte, wüsste Maria heute viel weniger davon, wie sie als ganz junge Frau aussah, und wie sie auf andere gewirkt haben muss.

    Überrascht war sie, wie schnell er sich sicher war, sie zu lieben. Sie selbst tat sich damit schwerer. Da saß sie im Zug auf dem Weg nach Hause zu ihren Eltern. In Gedanken wog sie seine positiven Seiten gegen die ab, die ihr nicht gefielen, sie skeptisch machten, Probleme heraufbeschwören konnten. Ihr war schon aufgefallen, dass Hartmut nicht übermäßig viel Ehrgeiz in seinem Studium zeigte und sich gerne vom Lernen ablenken ließ. So war sie nicht.

    Er hatte auch bereits Abstecher in andere Studiengänge wie Elektrotechnik und Maschinenbau gemacht, bis er die Zulassung für Medizin, ein Numerus-Clausus-Fach, bekam. Nach seiner Vorstellung sollte man das Geld für das Studium unabhängig von seinen Leistungen in festgesetzter Höhe monatlich auf seinem Konto vorfinden, gesponsert von den Eltern, wenn sie es sich leisten konnten. So konnte man bis zu einem gewissen Grad ohne Druck und unabhängig leben.

    Mit dem Denken stimmten ihre Eltern gar nicht überein. Das merkte Maria bald, als sie, von ihm ermuntert, diese Zahlungsweise durchzusetzen versuchte. Dabei wollte sie nicht mehr haben als den Bafög Höchstsatz, der damals bei etwa 500 DM lag. Bisher hatte sie sich darüber keine Gedanken gemacht und sich darauf verlassen, dass sie immer genug finanzielle Unterstützung erfahren würde. Zusammen mit dem, was ihr auch noch der Opa zusteckte, waren das sicherlich mehr als 500 DM im Monat. Aber es gab eben keine feste Vereinbarung, alles geschah auf Treu und Glauben, was in ihrer Familie hoch im Kurs stand. Dass sie mit einer genauen Regelung in dem Punkt die familiäre Beziehung auf eine andere Basis stellen wollte, verstanden ihre Eltern nicht, hielten sie für den schlechten Einfluss ihres Freundes.

    So standen diese Hartmut von Anfang an skeptisch gegenüber, und die Tochter wusste, dass sie, wenn ich sie sich zu ihm bekannte, unweigerlich zwischen die Fronten geraten würde.

    Aber an Wendepunkten ihres Lebens trifft Maria Entscheidungen aus dem Bauch heraus, wenn sie sich vorher auch noch so sehr um gedankliche Klarheit bemüht hat. Sie freute sich bei ihrer Rückkehr so sehr, Hartmut wiederzusehen, in seinem Arm zu liegen und seine Zärtlichkeit zu spüren, dass alles andere unwichtig wurde.

    Als sie da eng umschlungen auf dem Sofa saßen, flüsterte Hartmut ihr ins Ohr: „Ich liebe dich. Marias Reaktion: „Was meinst du damit? Erstauntes Schlucken, nachdenkliches Stirn runzeln, dann die Antwort: „Du hast herrlich braune Augen, du bist so lebendig, du kannst dich ehrlich begeistern. „Das ist wunderschön, aber das wollte ich nicht wissen. Es ging mir nicht darum, was du an mir liebst, sondern was Liebe für dich ist. „Hm, ich denke, es gibt einen Unterschied zwischen Liebe und Verliebtsein. Wenn man verliebt ist, sieht man all das, was ich eben genannt habe, und das stimmt ja auch. Aber zur Liebe gehört mehr. Sie gilt für den Alltag, sie ist auf lange Zeit ausgelegt. Wenn die Schwärmerei schon längst der nüchternen Betrachtung auch der weniger angenehmen Seiten des Partners gewichen ist, hat sie immer noch Bestand. Kinder gehören dazu und überhaupt Veränderung. Ja, die Liebe akzeptiert den Partner nicht nur so, wie er ist, sondern auch so, wie er einmal sein wird. Ganz ehrlich? Warum ich dich liebe, weiß ich eigentlich nicht, aber es ist Liebe in dem eben erklärten Sinne und nicht nur Verliebtheit, dessen bin ich mir sicher."

    Dass er diese feine Unterscheidung nicht nur gesehen hat, sondern auch zu leben bereit war, hat Maria damals bereits gespürt und war sicherlich mit dafür ausschlaggebend, dass sie so lange bei ihm blieb.

    Nach einem dreiviertel Jahr zogen sie zusammen in sein Zimmer von etwa 12 Quadratmetern. Ihres diente fortan als Abstellkammer.

    Marias Freundin Erika vermittelte ihnen später ein Doppelzimmer in einem anderen Wohnheim, sodass sie etwas mehr Platz zur Verfügung hatten. Dafür kamen auch noch ein Aquarium hinzu, Zwergkaninchen oder Hamster und später eine Katze. Hartmut war nämlich auch ein großer Tierfreund, und das Wohnheim wurde so chaotisch verwaltet, dass man sich praktisch alles erlauben konnte.

    Schon kurz nachdem sie zusammengezogen waren, wollte sich Hartmut mit seiner Freundin verloben, für ihn nur folgerichtig, für sie reichlich verfrüht. Als diese sich an den Gedanken gewöhnt hatte, ja begonnen hatte, sich geehrt zu fühlen und unbändig zu freuen, stieß sie auf den erbitterten Widerstand vor allem ihres Vaters. Schließlich gab sie ihren Eltern nach, die ihr erklärten, sie hätten nichts gegen die Verlobung an sich, auch nichts gegen ihren Partner. Aber der Zeitpunkt solle doch noch hinausgeschoben werden, bis wenigsten einer von ihnen sein Studium beendet habe.

    Jahre später erfuhr Maria, dass ihr Verhalten in dieser Situation Hartmut einen Stich ins Herz versetzt und er ihn nie richtig verwunden hatte. Er fühlte sich von ihr verraten. Schließlich wollte er nicht gleich heiraten, sondern sich lediglich verloben, um nach außen zu demonstrieren, dass es ihm mit der Partnerschaft ernst war.

    Als Kompromiss kauften die beiden sich Freundschaftsringe, die sie von da an jahrelang trugen.

    Zärtlich führte Harmut seine Partnerin in die Kunst der körperlichen Liebe ein, sorgte aber auch dafür, dass sie lernte, sich selbst genussvoll zu verwöhnen, wonach sie bisher wenig Verlangen gespürt hatte. „So kannst du mich, wenn du die Augen schließt, auch immer dann bei dir haben, wenn ich nicht da bin." Ein schöner Gedanke.

    Eines Nachts lagen beide befriedigt nebeneinander, als Hartmut anfing: „Überleg mal, willst du wirklich einen Menschen für das ganze Leben an dich binden? Das ist doch absurd. Du kannst gar nicht überblicken, wie das Leben sich entwickelt. Sofort war Maria hellwach: „Wie bitte, ich denke wir wollen Zukunft planen, Kinder in die Welt setzen. Da braucht man ein sicheres Fundament. Alles andere ist verantwortungslos. „ Was die Notwendigkeit von Sicherheit und Beständigkeit angeht, gebe ich dir ja Recht, aber muss das heißen, deinen Partner darauf einzuengen, nur mit dir zusammen zu sein? Jeder Mensch hat sehr vielfältige Bedürfnisse und Interessen. Die kann ein Partner alleine gar nicht abdecken. Auch ich kann dir nicht in jeder Beziehung gerecht werden, darüber bin ich mir im Klaren. Gerade weil ich dich liebe, lasse ich dir deinen Freiraum, bin nicht eifersüchtig, wenn du dich anderen zuwendest, solange du ehrlich zu mir bist und mich nicht ausschließt. So kann ich mir vorstellen, mit dir alt zu werden. „ Du willst mir also damit zu verstehen geben, Treue im üblichen Sinn des Wortes sei unsinnig? „Formulieren wir es doch einmal anders. Ich will zurück zu dem ursprünglichen Sinn des Wortes. Wenn Treue nicht auf körperliche Treue reduziert wird, dann kann ich wirklich treu sein, nämlich verlässlich zu meinem Partner stehen. Das gilt auch, wenn er und ich sich im Laufe der Jahre in heute noch unabsehbarer Form verändern, sogar wenn sich Hoffnungen, die wir an die Partnerschaft geknüpft haben, nicht erfüllen. Wenn sie einen Sinn haben soll, dann muss partnerschaftliche Treue neu definiert werden. Sonst läuft doch alles auf dieses Scheingetue bürgerlicher Doppelmoral hinaus. Wie ich das hasse! War da was im Busch? Wollte er ihr durch die Blume zu verstehen geben, dass er auch ein Auge auf eine andere Frau geworfen hatte? „Quatsch! Wenn das der Fall wäre, würde ich dir das rundheraus sagen und nicht rumeiern.

    Allmählich wurde Maria klar: Solche Gedanken kamen nicht von ungefähr. Sie waren Auswirkungen des Kampfes der 68iger Studentenrevolte. Bald faszinierten sie sie sogar. So betrachtet bedeutete Partnerschaft, ja letztlich auch Ehe, keine Einengung auf Zweisamkeit, sondern machte neue Lebensmodelle möglich. Vorgelebt wurden sie schon in Kommunen, von denen sie gehört hatten, die sie aber nicht aus eigener Anschauung kannten.

    Sie entwarfen auch mit Begeisterung eigene neue Lebensformen zusammen mit den Freunden auf ihrer Etage. Alle wollten nach dem Studium zusammenbleiben, eventuell ein Haus mieten und sich mit Berufstätigkeit, Hausarbeit und Kindererziehung abwechseln. Das wäre dann etwa so wie in einer Kommune, aber nicht als Aussteiger aus der Gesellschaft sondern innerhalb und nicht auf dem Land sondern in Stadtnähe oder in zwei Domizilen, einem Haus außerhalb der Stadt und einer Wohnung innen. Dann würde man nach Theaterbesuch oder anderen kulturellen Veranstaltungen nicht nach Hause fahren müssen. Zu mehreren könnte so etwas finanzierbar sein.

    Einige Zeit später zogen Erika und ihr Freund aus familiären und beruflichen Gründen in einen anderen Stadtteil, wo Hartmut und Maria sie nur noch sporadisch besuchen, nicht aber mehr mit ihnen zusammen wohnen konnten. Der Traum war geplatzt.

    Sie stellten fest, dass es Zwänge gibt, denen man sich nicht entziehen, die man aber bei seiner Lebensplanung nicht mit einplanen kann, wenn man sie noch nicht kennt. Sie bekamen auch schon eine leise Ahnung davon, dass man in Zukunft eher seinem Job würde hinterherziehen müssen als sich da einen aussuchen zu können, wo man gerne wohnen wollte. Sie befanden sich auf der Schwelle von den 70igern zu den 80iger Jahren.

    3.HÖHEN UND TIEFEN

    Die Struktur der Etagenbewohner änderte sich. Neue, jüngere Leute kamen hinzu. So jemand war Richard: Mittelgroß, blond, blaue Augen, hoch intelligent, Schachspieler, Pfeifenraucher. Er studierte Geophysik. Nach und nach wurde er für Hartmut zu einem guten Freund, interessierte sich aber auch für dessen temperamentvolle Partnerin. Es entstand ein merkwürdiges Dreiecksverhältnis, das nicht durchgängig gelebt wurde, nur zeitweise. Die junge Frau versetzte das Begehrtsein von zwei Seiten in Hochstimmung. Hartmut störte es nicht, er kannte wirklich keine Eifersucht. Ja, Maria hatte eher das Gefühl, dass er stolz darauf war, dass seine „Frau" auch seinem Freund gefiel.

    Einige Jahre lang lebten Hartmut und sie noch glücklich miteinander. Sie gingen ihren Studien nach, genossen die Zeit mit Freunden, machten Reisen, und nahmen am Familienleben des jeweils anderen teil, wobei es bei ihren Eltern immer mehr Reibungspunkte gab als bei seinen.

    Aber Hartmut war keine Kämpfernatur. Einmal erzählte er Maria: „ Bevor wir uns kennenlernten, war ich schrecklich schüchtern, habe Mädchen immer nur von Weitem angehimmelt, bis mir eine gute Freundin gehörig die Meinung gesagt hat und mich davon überzeugt hat, dass meine Bedenken völlig unnötig waren." Zum Beweis zeigte er ihr ein altes Tagebuch, geschrieben in englischer Sprache. Sie war erfreut und erschüttert zugleich. Er teilte augenscheinlich ihre Liebe zu dieser Sprache, konnte sich wie sie von der Schönheit von Shakespeares Sonetten begeistern lassen, brauchte aber auch offensichtlich so viel Abstand zu sich selbst, dass er seine Gefühle nicht in der Muttersprache darlegen konnte.

    Nach seinem Physikum begann die praktische Ausbildung im Krankenhaus. Es war bekannt, dass dafür ein sogenanntes „Bochumer Modell geplant war, in dem verschiedene Krankenhäuser Bochums zu Ausbildungszwecken miteinander vernetzt werden sollten. Aber leider war es noch nicht so weit. Daher musste Marias „Mann fortan jeden Tag nach Essen zum Klinikum fahren, über die schon damals oft verstopfte Autobahn. Bis zum ersten Teil des Staatsexamens ging das gut. Danach erzählte er zum wiederholten Male, wie menschenverachtend mit manchen Patienten im Klinikum umgegangen werde, und dass er das Gefühl habe, der einzige zu sein, dem das auffalle. Er komme sich verloren und völlig fehl am Platze unter den jetzt schon arroganten angehenden Ärzten vor. „Früher konnte ich wenigstens noch in den Pausen meine Kumpel aus den technischen Abteilungen besuchen. Jetzt bin ich immer nur mit diesen Stinkstiefeln von Medizinern zusammen. Nicht auszuhalten!"

    Immer öfter fand er Ausflüchte, weshalb er nicht nach Essen fahren konnte, entschloss sich aber auch nicht, das Studium abzubrechen und etwas Neues anzufangen. Das ging so lange Zeit.

    Am Anfang versuchte Maria noch, ihn zu unterstützen, damit er durchhielt. Sie sagte ihm: „Du hast deine eigenen Vorstellungen, was du einmal machen willst, und du wirst bestimmt ein guter Arzt werden, der sich auch für die Menschen interessiert, die er behandelt. Da kann dir das dumme Geschwätz dieser Angeber egal sein. Aber mit solchen Reden erreichte sie gar nichts. Er zog sich immer mehr in sich selbst zurück, wollte vor allem seine Ruhe haben. Alles, was ihn von seinem Studium ablenkte, war höchst willkommen. Er war weiterhin die Hilfsbereitschaft in Person, auch bei seinen Eltern, vor denen er ja bemüht war, solange es ging, heile Welt zu spielen. Marias Sorge um ihn, seine und die gemeinsame Zukunft schlug oft in heillose Wut um. Sie ärgerte sich maßlos, wenn er wieder einmal im Bett liegen blieb, statt aufzustehen und seinen Pflichten nachzugehen, schrie ihn an: „Raff dich gefälligst auf, dein Studium weiterzuführen oder entschließ dich endlich, es abzubrechen und etwas Neues zu machen!

    Die Auseinandersetzungen wurden immer heftiger. Eigentlich waren es keine Auseinandersetzungen. Sie schrie, er wollte seine Ruhe haben, und je mehr sie auf ihn einredete, desto weiter zog er sich zurück. So stand sie denn einmal wutschnaubend vor der Zimmertür, hinter der er sich verbarrikadiert hatte, trommelte mit den Fäusten dagegen: „Lass mich rein!" Je länger sich innen nichts rührte, desto größer wurde das Verlangen, jetzt unbedingt zu ihm zu gelangen. Je deutlicher wurde, dass er nichts von ihr wissen wollte, desto deutlicher spürte sie auch diesen inneren Drang. Solche Vorkommnisse häuften sich. Sie erzwang seine Nähe und nahm dabei in Kauf geradezu körperlich zurückgeschleudert zu werden. Dabei wusste sie noch nicht einmal, was sie damit zu erreichen suchte, denn weder Liebe noch eine Änderung seiner Lebenssituation konnte sie so erzwingen.

    Sie begann zu ahnen, wie leicht sie unter Druck ihre Beherrschung und damit ihre Selbstkontrolle verlieren konnte. Diese Erkenntnis erschreckte sie. Ein relativ geregeltes Leben hatte das bisher unter der Decke gehalten.

    Natürlich zofften sie sich nicht unentwegt. Es gab auch schöne Momente, immer dann, wenn sie es schafften, das Thema Studium zu vermeiden. In der Zwischenzeit bereitete Maria sich auf ihr Staatsexamen vor. Ihre Arbeit schrieb sie in der Bibliothek, weil das im gemeinsamen Zimmer kaum möglich war. Wenn er gut drauf war, holte Hartmut sie am Abend ab und überraschte sie mit einem leckeren, selbstgekochten Essen.

    Aber auch die Studentin war nicht mehr so zielstrebig wie zu Anfang. Das war bei ihrer Fächerkombination nicht einmal negativ. Sie nahm sich Zeit, auch über den Tellerrand zu sehen, sowohl im Studium als auch privat. Sie besuchte einige Vorlesungen mehr als nötig gewesen wären, zum Beispiel in der philosophischen Fakultät. Außerdem lernte sie ein Ehepaar von angehenden Physikern kennen, die ihr etwas von der Heisenbergschen Unschärferelation und dem Teilchen-Welle Phänomen erzählten, das Einstein beschrieben hat.

    Den Ausführungen konnte sie nicht wirklich folgen. Aber es faszinierte sie die Idee, dass etwas zugleich so und auch nicht so sein konnte. Anders herum bedeutet das, dass zwei Dinge doch gleichzeitig sein können, die einander ausschließen, wenigstens nach gängiger Logik, wie der Philosoph Aristoteles sie beschrieben hat. Dann konnte eine Mutter mit mehreren Kindern zugleich jedes Kind ganz lieben, ohne auch ihrem Partner etwas wegzunehmen. Dann mussten Gefühle wie Hass und Liebe einander nicht mehr ausschließen, dann gab es viel seltener ein „Entweder oder und viel häufiger ein „Sowohl als auch. Ihr schien somit ihre eigene nur ansatzweise gelebte Freiheit auf einmal auf eine theoretische Ebene gestellt zu sein. Sie las Goethes „Wahlverwandtschaften", die sie so interpretierte, dass offene Lebensformen und Gedanken schon vor dem 20. Jahrhundert gelebt und gedacht wurden.

    Durch, aber auch unabhängig von Hartmut, lernte sie Menschen kennen, an deren Leben sie regen Anteil nahm, und zu denen sie den Kontakt auch dann wieder aufnehmen konnte, als er schon abgebrochen schien. Damals wurden Grundlagen für ein soziales Netz gelegt, das sie noch dringend brauchen sollte.

    Als Maria ihr Staatsexamen bestanden hatte, nahmen sie ihre Eltern mit auf eine Kreuzfahrt auf einem Schiff mit italienischer Crew. Abends nach Feierabend mit der Mannschaft zu singen und umschwärmt zu werden, weckten eine Unbeschwertheit und unbändige Lebensfreude in ihr, die sie lange so nicht mehr gekannt hatte. Da wurde ihr klar, dass sie sich innerlich von der Verstrickung mit ihrem Partner lösen und über eine eigene Zukunft, auch unabhängig von ihm, nachdenken musste.

    Sie beschloss außerdem, nach ihrem Examen noch ein Aufbaustudium in Philosophie anzuschließen, weil sie das, was sie bisher nur angerissen hatte, unbedingt noch vertiefen wollte. Besonders interessierten sie Erkenntnistheorie und Sprachtheorie. Wie sehr ist das, was wir für die Wahrheit halten, abhängig von Denksystemen und von Einflüssen, die wir selbst nicht erkennen? Und was prägt Sprache, dass sie sich in verschiedener Umgebung verschieden entwickelt? Ihren Eltern verkaufte sie das Zusatzstudium als Verbesserung ihrer Chancen im Schulbetrieb, da inzwischen im Ruhrgebiet gar nicht mehr in allen Schulen Griechisch unterrichtet wurde, und man allein mit dem Fach Englisch schlechte Aussichten auf eine Anstellung hatte.

    So konnte Maria auch zunächst in dem gewohnten Umfeld bleiben. Damit folgte sie eher unbewusst dem Trend einer ganzen Studentengeneration. Die Studienzeit wurde so lange ausgedehnt, wie es eben ging. Man lebte lieber interessenorientiert von wenig Geld einfach und bescheiden, als sich zielstrebig auf das Geldverdienen vorzubereiten. Viele schafften die Gradwanderung zwischen dem Leben und Studieren nach eigenen Vorstellungen und den Anforderungen des Arbeitsmarktes nicht, lehnten es auch ab, sich eine bürgerliche Existenz aufzubauen. Das hatte Maria jedoch nicht im Sinn. Sie wollte ihr Wissen vertiefen.

    Aber war es nicht auch eine Flucht vor den Anforderungen der Praxis, der sie sich im Referendariat hätte stellen müssen? Ein Praktikum an einer Schule hatte sie noch nie gemacht, gehörte auch nicht in den Studienplan. Sie hatte bisher rein theoretisch wissenschaftlich orientiert studiert, von Methodik und Didaktik, aber vor allem vom Umgang mit Schülern, keine Ahnung.

    Als sie aus dem Urlaub zurückkam, teilte ihr Hartmut mit, er habe sich jetzt entschieden, sein Medizinstudium aufzugeben. Hocherfreut, weil er aus seiner Lethargie endlich aufgewacht war, überlegte Maria mit ihm zusammen, wie es jetzt weitergehen sollte. Eine Ausbildung zum Fotographen oder zum Pharmavertreter kam für ihn nicht in Frage, weil er befürchtete, dafür schon zu alt zu sein. Schließlich beschloss er, sein Studium der Elektrotechnik wieder aufzunehmen. Dabei hatte Maria ein mulmiges Gefühl. Ihrer Meinung nach hätte er eine feste Tagesstruktur gebraucht. Mit den Freiheiten eines Studiums kam er nicht zurecht. Aber sie konnte sich nicht durchsetzen.

    Der Wechsel schien ihm auch zunächst gut zu tun. Bald jedoch wurde ihm klar, wie viel an Lernstoff er aufzuholen hatte, und Mut und Elan ließen wieder nach. Seine Tendenz, sich von seiner Partnerin zu entfernen und sein eigenes Leben zu führen, wohl auch um sich nicht ständigen Ermahnungen auszusetzen, nahm dagegen zu.

    Inzwischen war es Maria gelungen, neben dem gemeinsamen Doppel-noch ein weiteres Einzelzimmer auf der Etage des Wohnheims zu mieten. Dort richtete sie sich, so gut es ging, nach ihren Vorstellungen ein. Vor allem hatte sie jetzt ein Arbeitszimmer, in dem sie nicht gestört wurde.

    Im Sommer des folgenden Jahres machte sie mit ihrer Familie eine Reise nach Südwestfrankreich an den Atlantik. Kaum dort angekommen, schrieb sie Harmut einen langen Brief, in dem sie ihm von der Schönheit der Umgebung vorschwärmte: den duftenden Fichtenwäldern, dem klaren Meerwasser mit seinen hohen Wellen und den langen weißen Sandstränden.

    Einige Tage später traute sie ihren Augen kaum, als sie seinen alten Mercedes in die Straße einbiegen sah, wo die Eltern ein Ferienhaus gemietet hatten. Zusammen mit drei anderen Etagenbewohnern hatte er sich kurz entschlossen auf den Weg gemacht. Um Unterkünfte brauchten sie sich keine Sorgen zu machen. Er konnte im Haus schlafen, die anderen gingen auf einen Zeltplatz, Zelte hatten sie.

    Ein Foto aus der Zeit charakterisiert ihn sehr gut: Da sitzt Harmut in seiner grünen Badehose am Strand. Etwas verloren wirkt er vor der Kulisse der heranbrausenden Wellen des atlantischen Ozeans, mit halb skeptischem, halb ergebenen Blick und seiner hellen, sonnenungewohnten Haut.

    Das ist das letzte Foto, das Maria von ihm hat.

    4.EIN SCHRECKLICHER MORGEN

    Zu Beginn des nächsten Jahres feierte Erika ihren dreißigsten Geburtstag. Hartmut und Partnerin gingen gemeinsam zu dem Fest, verloren sich dort aber aus den Augen. Maria unterhielt sich angeregt mit einigen Bekannten, sah Hartmut danach lange Zeit nicht. Da sie ihn nicht mehr wiederfinden konnte, ging sie alleine nach Hause. Später erfuhr sie dann, dass er noch bis in die Morgenstunden in einer Kneipe in der Nähe weitergetrunken hatte.

    Etwa eine Woche später kam es zu dem Abend, der ihr Leben entscheidend verändern sollte.

    Sie saß zusammen mit anderen Studenten und mit Hartmut im „Wohnzimmer der Etage. Aus dem Radio klang der Beatles- Song mit dem Text: When I‘ m older, so much older than today, many years from now. Maria muss über Religionsphilosophie gesprochen haben, verschiedene Möglichkeiten der sprachlichen Deutung von Bibeltexten, womit sie sich gerade beschäftigte. Denn Hartmut sagte plötzlich: „Lass mir meinen Atheismus., als wenn sie ihn hätte bekehren wollen. Sie stand doch der Religion und vor allem der Kirche so, wie sie sie bis dahin gekannt hatte, selber skeptisch gegenüber.

    Danach war ihr Partner verschwunden. Maria legte sich im gemeinsamen Bett schlafen, wechselte aber einer inneren Eingebung folgend weit nach Mitternacht in ihr eigenes Zimmer. Irgendwann hörte sie nebenan ein Rumoren, vermutete, Hartmut sei nach Hause gekommen, ging zu ihm und fand ihn schwankend vor dem Spiegel stehend. Er war bemüht, seine Kontaktlinsen herauszunehmen. Dann murmelte er: I did it, I really did it. Vermutlich meinte er seine Linsen damit, es kann aber auch etwas anderes gewesen sein. Den gläsernen Blick, mit dem er seine Partnerin dabei an-, ja eher durch sie hindurch sah, hat sie nie vergessen. Er war nicht der erste volltrunkene Mensch, der ihr begegnete, aber dennoch erschrak sie dermaßen, dass sie schnell wieder in ihr Zimmer flüchtete. Kaum war sie dort angekommen und hatte sich

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