Liebe unter der aufgehenden Sonne: Die große Liebe der Margot Feist
Von Walter Brendel
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Buchvorschau
Liebe unter der aufgehenden Sonne - Walter Brendel
Einleitung
Stark, hart und unnahbar. Verehrt von den einen, gefürchtet von den anderen: Margot Honecker. ZK-Mitglied, Ministerin für Volksbildung und Gattin des Generalsekretärs. In den 1970er- und 1980er-Jahren ohne Zweifel die mächtigste Frau der DDR. Eine Frau mit sozialistischer Bilderbuchkarriere. Intelligent und attraktiv. Eine Frau, die der Partei treu ergeben ist und sich strikt an deren Regeln hält. Mit einer Ausnahme: ihrer Liebe zu Erich Honecker. Einer verbotenen Liebe, die ihr nicht nur den Hass ihrer Konkurrentin einbringt, sondern auch den Zorn vieler Genossen. Einer Liebe, die ihre Karriere fast schon beendet, bevor sie richtig beginnt.
Es ist zugleich die Geschichte ihres sozialen Aufstiegs ins Machtzentrum der jungen DDR. Denn die junge Margot Feist hatte viele Eigenschaften, die sie für eine Parteikarriere in der DDR prädestinierten und dass man das auch in Schönheit tun kann, dass man es in Frische tun kann, in Unbefangenheit, in Natürlichkeit. All das scheint sich in Margot Feist wie in einer Ikone zu versammeln. Und solche Ikonen stiften natürlich auch Karrieren."
Für ihre Liebe setzt Margot Feist jedoch ihre Karriere auf Spiel und hält an der Beziehung zu Erich Honecker fest. Gegen alle Widerstände wird sie schließlich doch Frau Honecker und die mächtigste Frau der DDR. Die Demütigungen wird sie jedoch niemals vergessen. Diese Dokumentation bringt uns die starke und scheinbar unnahbare Margot Honecker näher, zeigt sie aber auch von ihrer verletzlichen Seite. Es ist die Entdeckung des Menschen Margot Honecker in einer Zeit, als von der mächtigen und gefürchteten Frau Minister
noch keine Rede ist. Das Buch zeigt eindrucksvoll den Konflikt der jungen Margot Feist zwischen Parteidisziplin und Selbstbestimmung.
Zunächst wurde diese uneheliche Verbindung von der Parteispitze jedoch geduldet. Als nach einigen Jahren wilder Ehe von Feist und Honecker am 1. Dezember 1952 deren gemeinsame Tochter Sonja geboren wurde, drängte Ulbricht den FDJ-Vorsitzenden, der zu der Zeit auch Kandidat des SED-Politbüros war, sich von Edith Baumann scheiden zu lassen. Honecker folgte dem, um seine Parteikarriere nicht zu gefährden. Da die Liebesbeziehung zwischen Feist und Honecker bei der Parteileitung keinen Zuspruch fand, weil sie nicht ihrer Idealvorstellung vom sozialistischen Menschen entsprach, wurden beide nacheinander für jeweils ein Jahr an die Moskauer Kaderschmiede Hochschule des Komsomol abkommandiert.
Erich Honeckers Privatleben war in der DDR stets ein Tabu. Aus gutem Grund: Der linientreue Funktionär riskierte einiges für die Liebe. Zeitweise setzte er sogar seine politische Karriere für ein hübsches junges Mädchen
aufs Spiel, das als Pionierleiterin begann und bis zur Volksbildungsministerin der DDR aufstieg.
Margot Feist
Diese Frau kennen wir, allerdings ganz anders als die junge Margot. Stark und unnahbar war sie später, als Frau des ersten Mannes im Staat und als gefürchtete Ministerin. In den