Der Frauenmörder
Von Eckhard Toboll
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Über dieses E-Book
Inspektor Krause ist der beste Mann von Dr. Clusius, dem Chef der Berliner Kriminalpolizei. Er ist so eine Art deutscher Sherlock Holmes, der Mann für die unlösbaren Fälle im Berlin der 1920er-Jahre.
Krause sucht sich seine Fälle selbst aus, Dr. Clusius macht Vorschläge, Krause übernimmt. Oder auch nicht. In diesem Fall übernimmt Krause: vier, bald 5 junge Frauen sind verschwunden und in allen Fällen sind die Gemeinsamkeiten unübersehbar. Alle hatten einen Verlobten, mit dem sie ein Haus an der Havel besichtigen wollten. Alle wollten spätestens nach ein, zwei Tagen wieder zurück sein, wie sie ihren Vermieterinnen versicherten.
Und alle blieben verschwunden. Fünf junge Frauen, die keine Bekannten, keine Familie zu haben schienen. Auch nach der Berichterstattung in den Zeitungen meldet sich niemand, der auch nur eine von ihnen kannte.
Das, was man über den angeblichen Bräutigam erfahren kann, lässt ganz eindeutig darauf schließen, dass es in allen Fällen ein und derselbe Mann ist. Ein Massenmörder scheint sein Unwesen zu treiben. Es gilt, ihn schnell seiner Taten zu überführen, bevor weiteres Unheil geschieht.
Eckhard Toboll
Eckhard Toboll (*05.09.1962) wurde in Recklinghausen, Deutschland geboren. Er absolvierte eine Ausbildung zum Groß- und Außenhandelskaufmann. Leistete die Wehrpflicht bei der Bundeswehr. Er arbeitete als Chemiearbeiter in der Produktion- und als technischer Labormitarbeiter von 1987 bis 2004 im Chemiepark Marl. Anschließend machte er eine Umschulung im Sicherheitsdienst und arbeitet bis heute in diesem Beruf. Er ist verheiratet und hat Kinder. Sein leidenschaftliches Hobby sind Animationen aus Fotomontagen, die er selbst gestaltet und die Produktion von eBook`s.
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Buchvorschau
Der Frauenmörder - Eckhard Toboll
Inhaltsverzeichnis
Impressum
Handlung
Biografie von Hugo Bettauer
Hochzeit und Auswanderungen
Zweite Heirat
Karriere nach dem Krieg
Ermordung und Gerichtsverfahren
Sonstiges
1. Kapitel
Die Müller, Möller, Jensen und Pfeiffer
2. Kapitel
Joachim von Dengern, alias Krause
3. Kapitel
Vier Mädchen ohne Anhang
4. Kapitel
Selma Cohen als Fünfte
5. Kapitel
Idylle an der Havel
6. Kapitel
Der blonde Herr mit dem Kneifer
7. Kapitel
Thomas Hartwig
8. Kapitel
Im Literaten-Café
9. Kapitel
Lotte Fröhlich
10. Kapitel
Überführt!
11. Kapitel
Unterhaltung mit einem Mörder
12. Kapitel
Kämpfende Seelen
13. Kapitel
Drei Menschen
14. Kapitel
Das große Rätsel
15. Kapitel
Der große Prozeß
16. Kapitel
Die Sensationspremiere
17. Kapitel
Die Bombe platzt!
18. Kapitel
Aus dem Dunkel empor!
Impressum
„Der Frauenmörder" von Hugo Bettauer
Erstausgabe von 1922
Verlag: Neopubli, epubli.de, Berlin
ISBN: 978-3-748526-38-4
copyright©by Eckhard Toboll
ebook-Produktion und Cover: Eckhard Toboll
Website: http://www.ectob.de
eMail: eckhard86@hotmail.com
Handlung
Berlin ist in Aufruhr: Mehrere junge Frauen sind plötzlich spurlos verschwunden. Alle gerade erst in der Großstadt Berlin angekommen, alleinstehend und, wie die jeweiligen Vermieter übereinstimmend aussagen, berichteten alle von der Bekanntschaft mit einem geheimnisvollen Mann, der sie bald zu heiraten beabsichtigte. ...
Inspektor Krause ist der beste Mann von Dr. Clusius, dem Chef der Berliner Kriminalpolizei. Er ist so eine Art deutscher Sherlock Holmes, der Mann für die unlösbaren Fälle im Berlin der 1920er-Jahre.
Krause sucht sich seine Fälle selbst aus, Dr. Clusius macht Vorschläge, Krause übernimmt. Oder auch nicht. In diesem Fall übernimmt Krause: vier, bald 5 junge Frauen sind verschwunden und in allen Fällen sind die Gemeinsamkeiten unübersehbar. Alle hatten einen Verlobten, mit dem sie ein Haus an der Havel besichtigen wollten. Alle wollten spätestens nach ein, zwei Tagen wieder zurück sein, wie sie ihren Vermieterinnen versicherten.
Und alle blieben verschwunden. Fünf junge Frauen, die keine Bekannten, keine Familie zu haben schienen. Auch nach der Berichterstattung in den Zeitungen meldet sich niemand, der auch nur eine von ihnen kannte.
Das, was man über den angeblichen Bräutigam erfahren kann, lässt ganz eindeutig darauf schließen, dass es in allen Fällen ein und derselbe Mann ist. Ein Massenmörder scheint sein Unwesen zu treiben. Es gilt, ihn schnell seiner Taten zu überführen, bevor weiteres Unheil geschieht.
Biografie von Hugo Bettauer
Hugo_BettauerMaximilian Hugo Bettauer wurde als Sohn des Börsenmaklers Arnold (Samuel Aron) Betthauer aus Lemberg und dessen Ehefrau Anna geb. Wecker geboren. Er war das jüngste Kind und hatte noch zwei ältere Schwestern, Hermine (Michi) und Mathilde. 1887/1888 besuchte er die 4. Klasse des Franz-Josephs-Gymnasiums auf der Stubenbastei; sein damaliger Mitschüler Karl Kraus schätzte ihn nicht besonders, nahm ihn aber später gegen die Wiener Skandalpresse in Schutz.
Mit 16 Jahren riss Bettauer von zu Hause aus und reiste nach Alexandria, von wo er wieder zurückgeschickt wurde.
1890 konvertierte Bettauer vom jüdischen zum evangelischen Glauben und änderte seinen Namen von Betthauer in Bettauer. Im selben Jahr ging er als Einjährig-Freiwilliger zu den Kaiserjägern.
Hochzeit und Auswanderungen
Nach fünf Monaten in Tirol schied er nach Schwierigkeiten mit seinen Vorgesetzten wieder aus dem Militärdienst aus. Gemeinsam mit seiner Mutter zog er nach Zürich und trat mit 24 Jahren (1896) das beachtliche väterliche Erbe an.
In Zürich heiratete er seine Jugendliebe Olga Steiner und wanderte mit ihr nach dem Tod seiner Mutter in die USA aus. Noch während der Überfahrt verlor Bettauer durch eine Spekulation sein gesamtes Vermögen. Die beiden blieben bis 1899 in New York, wo seine Frau als Schauspielerin auftrat. Da Bettauer keine Arbeit fand, zogen beide nach Berlin, wo ihr Sohn Heinrich Gustav Hellmuth zur Welt kam.
In Berlin arbeitete Bettauer als Journalist mit amerikanischer Staatsbürgerschaft und wurde durch das Aufdecken einiger Skandale bekannt. Unter anderem schrieb er infolge eines Skandals das 1921 erschienene Buch Bobbie, in dem er einen reichen und mächtigen Kindesentführer beschrieb. 1901 wurde Bettauer nach dem Selbstmord des Direktors des Berliner Hoftheaters, den er der Korruption bezichtigt hatte, aus Preußen ausgewiesen.
Bettauer zog nach München, arbeitete im Kabarett Die Elf Scharfrichter und ging im Herbst 1901 nach Hamburg, um dort Leiter des Fachblattes Küche und Keller zu werden.
Zweite Heirat
Nach der Scheidung von seiner Frau lernte Bettauer in Hamburg seine zweite Frau, die damals 16-jährige Helene Müller, kennen. 1904 brannte Bettauer mit Helene durch und emigrierte erneut nach Amerika. Auf der Überfahrt heiratete er seine Geliebte, die im selben Jahr noch einen Sohn (Reginald Parker) zur Welt brachte. In New York arbeitete er als Journalist für Zeitungen und begann, für diese Fortsetzungsromane zu schreiben.
1910 kehrte er nach Wien zurück und begann bei der Neuen Freie Presse. Als er zu Beginn des Ersten Weltkriegs in die Armee eintreten wollte, wurde ihm dies mit Hinweis auf seine US-Staatsbürgerschaft verwehrt.
Als Kriegsberichterstatter wurde ihm von der Neuen Freien Presse nur eine reparierte Schreibmaschine zugestanden, die der aufgebrachte Redakteur postwendend auf den Mist warf. Die fristlose Entlassung folgte umgehend (1918).
Karriere nach dem Krieg
Unmittelbar nach dem Krieg arbeitete Bettauer als Korrespondent für New Yorker Zeitungen und startete in den USA ein Hilfsprogramm für die Wiener Bevölkerung. Ab 1920 schrieb er Romane in großer Produktion; jährlich erschienen vier bis fünf Titel. Bettauer spezialisierte sich auf Kriminalromane mit sozialem Engagement. Populär wurden seine Romane auch dadurch, dass ihre Schauplätze nicht allein Wien, sondern auch New York und Berlin waren.
Sein bekanntester Roman wurde Die Stadt ohne Juden aus dem Jahre 1922, in dem er schildert, wie sich Wien entwickeln würde, wenn alle Juden auswandern müssten. Er griff damit den in Wien immer offensiver zutage tretenden Antisemitismus auf, glaubte aber dennoch an ein friedliches Zusammenleben der Religionen: Er ließ seinen Roman auch mit dem „Einsehen" der Christen enden, dass die Juden zum Wohle der Stadt zurückgeholt werden müssen.
Ab 1924 gab er die Zeitschrift Er und Sie. Wochenschrift für Lebenskultur und Erotik heraus, die später unter dem Titel Bettauers Wochenschrift fortgeführt wurde. Das Journal sorgte regelmäßig für Skandale ob seiner aufklärerischen und teilweise reißerischen Inhalte. Er setzte sich unter anderem für ein modernes Scheidungsrecht, Schwangerschaftsabbruch und Straffreiheit für Homosexualität unter Erwachsenen ein. Wie in den USA setzte er auch hier das Konzept des Fortsetzungsromans um. Bettauer verdiente im Lauf der Zeit zusätzlich an seinen Buchrechten für Bühnen- und Filmversionen.
Er gehörte damit nicht nur zu den umstrittensten, sondern auch erfolgreichsten Schriftstellern seiner Zeit. In der Verfilmung Die freudlose Gasse (G. W. Pabst, 1925) feierte Greta Garbo ihr internationales Leinwanddebüt. Die Stadt ohne Juden wurde 1924 unter Regisseur Hans Karl Breslauer u. a. mit Hans Moser und Ferdinand Maierhofer verfilmt.
Auf Grund seines „Entdeckungsjournalismus und seines Eintritts für sexuelle Aufklärung und Freizügigkeit wurde Bettauer immer wieder Gegenstand von öffentlichen Diskussionen. Seine Gegner versuchten ihn als „Asphaltliteraten
zu disqualifizieren. Nach einer öffentlichen Eskalation des Streits und der Beschlagnahme der Zeitschrift wurde gegen Bettauer ein Prozess angestrengt, begleitet von öffentlichen Drohungen und Mordaufrufen. Bettauer wurde überraschend freigesprochen, und die Nachfolgezeitschrift erreichte mit 60.000 Exemplaren die höchste Auflage unter den damaligen Wochenzeitungen.
Ermordung und Gerichtsverfahren
Nach einer wochenlangen Medienkampagne gegen Bettauer schoss der Zahntechniker Otto Rothstock am 10. März 1925 Bettauer in seiner Redaktion (Lange Gasse 5–7) nieder. Bettauer wurde schwer verletzt mit fünf Schüssen in Brust und Arme ins Krankenhaus eingeliefert. Am 26. März starb er im Alter von 52 Jahren an den Folgen des Attentats.
Noch während er im Krankenhaus lag, kam es im Wiener Gemeinderat zu handgreiflichen Auseinandersetzungen. Über die Motive des Attentäters wurde lange gerätselt. Dieser behauptete, er habe ein Fanal gegen die angebliche Sittenlosigkeit eines Autors setzen wollen, der mit seinen sexuell freizügigen Schriften berühmt geworden sei. Fakt ist, dass Otto Rothstock vor dem Anschlag Mitglied der NSDAP war, wieder austrat und nach der Tat von NS-nahen Anwälten und Freunden unterstützt wurde. Vom Geschworenengericht wurde er zwar wegen des Mordes freigesprochen, das Gericht veranlasste aber die Einweisung des Attentäters in eine psychiatrische Klinik, die er nach 18 Monaten Ende Mai 1927 als freier Mann verließ.