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Briefe aus dem Gefängnis: Mit einem einleitenden Essay und historischen Fotografien
Briefe aus dem Gefängnis: Mit einem einleitenden Essay und historischen Fotografien
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eBook83 Seiten53 Minuten

Briefe aus dem Gefängnis: Mit einem einleitenden Essay und historischen Fotografien

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Über dieses E-Book

"Freiheit ist immer die Freiheit der Andersdenkenden, sich zu äußern". Kaum eines der Zitate von Rosa Luxemburg ist so oft zitiert worden und trifft so sehr auf sie selbst und ihr Wirken zu, wie dieses. Fast dreieinhalb Jahre verbrachte sie während des Ersten Weltkrieges aufgrund despektierlicher Äußerungen über den Kaiser und gegen den Krieg im Gefängnis. Doch auch während dieser Zeit und nach ihrer Freilassung hörte sie nicht auf, für die Dinge einzutreten, die ihr am Herzen lagen. Militarismus und Krieg verurteilte sie. Stattdessen kämpfte Luxemburg für die Ideale des Sozialismus und die Vereinigung der Arbeiterklasse. Bezahlen musste sie ihren Kampf schließlich mit dem Leben, als sie im Januar 1919 zusammen mit Karl Liebknecht von rechtsgerichteten Freikorpssoldaten ermordet wurde. Bis dahin hatte sich Rosa Luxemburg als einer der wichtigsten Köpfe in der sozialistischen Bewegung etabliert. Die hier verwendete Ausgabe der "Briefe aus dem Gefängnis" erschien keine zwei Jahre nach dem gewaltsamen Tod Luxemburgs. Bereits während der Weimarer Republik erreichte das Buch hohe Auflagen. Die abgedruckten Briefe von Luxemburg stammen aus dem Zeitraum ihrer zweiten Haft vom Juli 1916 bis zum November 1918. Immer gegenwärtig ist dabei ihr Freund und Weggefährte Karl Liebknecht, der im August 1916 aufgrund seiner ablehnenden Haltung gegenüber dem Krieg ebenfalls zu vier Jahren Haft verurteilt worden war. Die Briefe stellen eine Besonderheit im Werk Rosa Luxemburgs dar. Nicht politische Themen sind es, denen sich Luxemburg in ihrer Korrespondenz mit Sophie, der Frau Karl Liebknechts, widmet. Luxemburg beschreibt vielmehr vor allem sehr persönliche Gefühle in einer surrealen Welt des Gefangenseins. 100% Sachbuchklassiker: vollständig, kommentiert, relevant, zitierbar. Mit einem einleitenden Essay zu Werk und Kontext sowie zahlreichen historischen Fotografien.
SpracheDeutsch
Erscheinungsdatum12. Aug. 2011
ISBN9783864080210
Briefe aus dem Gefängnis: Mit einem einleitenden Essay und historischen Fotografien
Autor

Rosa Luxemburg

Rosa Luxemburg (1871-1919) was a Marxist theorist, philosopher and economist. One of the most brilliant minds drawn to the revolutionary socialist movement, she was a dedicated political activist, she proved willing to go to prison and even give her life for her beliefs. Her selected works are collected in Rosa Luxemburg: Socialism or Barbarism (Pluto, 2010).

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    Buchvorschau

    Briefe aus dem Gefängnis - Rosa Luxemburg

    1918

    Einleitendes Essay: Rosa Luxemburg – Ein Leben für die Freiheit

    „Freiheit ist immer die Freiheit der Andersdenkenden, sich zu äußern". Kaum eines der Zitate von Rosa Luxemburg ist so oft zitiert worden und trifft so sehr auf sie selbst und ihr Wirken zu, wie dieses. Fast dreieinhalb Jahre verbrachte sie während des Ersten Weltkrieges aufgrund despektierlicher Äußerungen über den Kaiser und gegen den Krieg im Gefängnis. Doch auch während dieser Zeit und nach ihrer Freilassung hörte sie nicht auf, für die Dinge einzutreten, die ihr am Herzen lagen. Militarismus und Krieg verurteilte sie. Stattdessen kämpfte Luxemburg für die Ideale des Sozialismus und die Vereinigung der Arbeiterklasse. Bezahlen musste sie ihren Kampf schließlich mit dem Leben, als sie im Januar 1919 zusammen mit Karl Liebknecht von rechtsgerichteten Freikorpssoldaten ermordet wurde. Bis dahin hatte sich Rosa Luxemburg als einer der wichtigsten Köpfe in der sozialistischen Bewegung etabliert.

    Rosa Luxemburg, führende linke Sozialdemokratin, Mitbegründerin der KPD, geb. 5.3.1871 in Zemosé, ermordet am 15.1.1919 in Berlin; Fotoaufnahme von 1915 (Bundesarchiv, Bild 183-14077-006 / unbekannt / CC-BY-SA)

    Bereits seit frühester Jugend engagierte sie sich für die Sache der Arbeiter. Als Tochter eines jüdischen Holzhändlers hatte sie eine schwere Kindheit: Im Alter von fünf Jahren erkrankte sie an einem schweren Hüftleiden. In der Folge musste sie monatelang das Bett hüten. Das Hüftleiden begleitete sie danach allerdings Zeit ihres Lebens.

    Während ihrer Schulzeit auf einem Warschauer Mädchengymnasium kam sie mit sozialistischen Zirkeln in Kontakt und tritt der Arbeiterpartei „Proletariat" bei. Nach ihrem Abitur begann sie ein Studium der Philosophie, Geschichte und Staatswissenschaften in der Schweiz, denn nur dort war es Frauen zu der Zeit erlaubt zu studieren. Fortan war sie auch journalistisch tätig und sorgte so für die Verbreitung sozialistischer Thesen.

    Zusammen mit Leo Jogiches und Julian Marchlewski gründete sie 1893 die Partei „Sozialdemokratie des Königreiches Polen. Mit Jogiches verband sie mehr als nur eine Freundschaft, eine wirklich feste Bindung kam jedoch nie zustande. Luxemburg entschied sich schließlich nach Berlin zu gehen, um dort mit den führenden deutschen Sozialdemokraten zusammenzuarbeiten. Eine Scheinehe verschaffte ihr die deutsche Staatsbürgerschaft. Schnell übernahm sie Verantwortung und bestimmte die Geschicke der Partei mit. Es waren vor allem ihre Reden, die die Menschen mitrissen und selbst Lenin dazu veranlasste, Rosa Luxemburg als „Adler der Revolution zu bezeichnen. 1904 musste sie zum ersten Mal ins Gefängnis. Das Urteil: drei Monate Haft wegen Majestätsbeleidigung des Kaisers. Die Haft konnte Luxemburg nicht erschüttern.

    Mit ihren kompromisslosen Ansichten spaltete sie schließlich zusammen mit Karl Liebknecht, Franz Mehring und Clara Zetkin die SPD. Grund war die Frage, inwiefern die Sozialdemokratie dem Ersten Weltkrieg zustimmen konnte.

    Clara Zetkin (links) und Rosa Luxemburg auf dem Weg zu einem Kongress, 1910

    Die Zustimmung zum Krieg im August 1914 war für Luxemburg nicht tragbar. Aufgrund ihrer fortgesetzten Agitationen wurde sie im Januar 1915 erneut zu einem Jahr Haft im Berliner Weibergefängnis verurteilt. Bereits drei Monate nach ihrer Entlassung wurde sie wieder, diesmal für zweieinhalb Jahre, in „Schutzhaft genommen. Laut Berliner Polizeipräsident stellte sie ein erhebliches Sicherheitsrisiko für die öffentliche Ordnung dar. Ihre Haftzeit verbrachte sie zunächst in Berlin, dann in Wronke bei Posen und schließlich bis November 1918 in Breslau. Als die Monarchie zusammenbrach, kam Rosa Luxemburg frei und stürzte sich in Berlin sofort in die Arbeit. Zusammen mit Karl Liebknecht gründete sie die „Kommunistische Partei Deutschlands und kämpfte für die Weltrevolution. Gleichzeitig musste sie sich vor weiteren Verhaftungen verstecken. Auf den Straßen herrschte Revolution und der Kampf zwischen linken Revolutionären und rechten Freikorps wurde immer blutiger. Am 15. Januar 1919 eskalierte die Auseinandersetzung. Unter dem Vorwand der Einlieferung in ein Untersuchungsgefängnis wurden sie und Karl Liebknecht von Freikorpssoldaten gestellt und erschossen. Luxemburgs Leiche wurde in den Landwehrkanal geworfen und erst Monate später gefunden.

    Die Beisetzung von Rosa Luxemburg am 13. Juni 1919 (Bundesarchiv, Bild 146-1976-067-25A / unbekannt / CC-BY-SA)

    In der kommunistischen Welt blieb Luxemburg auch nach ihrem Tod lange umstritten. Stalin stellte sie 1931 aufgrund ihrer konträren Position zu Lenins Imperialismustheorie in die Ecke des „Trotzkismus" – zu dieser Zeit die schlimmste Verleumdung überhaupt. Auch wenn in der DDR Straßen und Plätze nach Luxemburg benannt wurden: Ihre Kritik an Lenin und ihre pazifistische Grundhaltung wurden ihr als Irrtümer ausgelegt und ihr Werk damit relativiert.

    Erst nach dem Zusammenbruch der DDR und der gesamten sozialistischen Welt wurde

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