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Tagebuchblätter 2013-2018
Tagebuchblätter 2013-2018
Tagebuchblätter 2013-2018
eBook287 Seiten2 Stunden

Tagebuchblätter 2013-2018

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Über dieses E-Book

Die Tagebuchblätter entstanden von 2013 - 2018 auf 14 Papierbögen, die jeweils 50 x 70cm groß sind. Das Blatt wurde zweimal geknickt, so dass ein angenehmes Format zum Schreiben entstand. Auch auf den Rückseiten der Blätter befinden sich Skizzen und weitere kleine Kunstwerke. Diese Arbeiten sind heute Teil der Sammlung Prinzhorn in Heidelberg. Geschrieben hat der Künstler jeweils an den Projekttagen Montag und Donnerstag im Atelier Lahr, einer Ateliergemeinschaft von psychisch erkrankten Künstlern, die im Landratsamt Lahr einen festen Ort hat. Materiell unterstützt wird das Átelierprojekt vom Verein die Brücke e.V., Hilfsgemeinschaft für Menschen in psychischer Not. Neben den Ateliertagen sind parallel in zwei weiteren Tagebüchern Textpassagen entstanden, die in das Buch eingepflegt wurden. Es werden ganz gewöhnliche Dinge beschrieben, die den Alltag im Lahrer Atelier anschaulich machen. Auch Auseinandersetzungen und Krisen werden thematisiert. Der Autor hat seine private Weltsicht eingebracht und hält auch nicht mit Kritik hinterm Berg. Trauriges wird ebenso angesprochen, wie auch die Wut, die der Künstler über manche Umstände des gesellschaftlichen Lebens empfindet. Die Tagebuchblätter handeln von der persönlichen Sicht des Künstlers in einem bestimmten Zeitraum seines Lebens. Gewidmet ist das Buch den Menschen die in dieser Zeit der Erstellung gestorben sind, sowohl durch Alter, als auch durch Suizid. So schwingt die Erkenntnis, dass wir alle endlich sind, immer mit. Viele Brüche in den Texten weisen darauf hin, dass der Autor leidenschaftlich und authentisch schreibt, wobei ihm eine unmittelbare, direkte Darstellung wichtig ist.
SpracheDeutsch
Herausgeberepubli
Erscheinungsdatum27. Dez. 2018
ISBN9783746797335
Tagebuchblätter 2013-2018

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    Buchvorschau

    Tagebuchblätter 2013-2018 - Armin Pangerl

    15.04.2013

    Habe Bauchschmerzen, habe Schwarzwälder Torte gegessen. Und aus der Wohnung mit T. F. Farben geholt. Schwere Arbeit war das. Die Farbeimer haben sich in meine Hände gebohrt. Die Schmerzen wollen nicht aufhören. MGK kommt. Kriegt auch ein Stück Torte. AWe`s Sohn hat Geburtstag gehabt und sie hat für uns alle Schwarzwälder mitgebracht. Die Sonne scheint und es geht allen gut. Als wenn es nicht aufhört. Ich werde verrückt bei so viel Text. Hoffentlich kriege ich keine Psychose. C. R. verzieht ihr Gesicht wie immer. Und sie malt ein Kreuz über ihren Baum. T. F.  meint man müsste das Ereignis nochmals wiederholen. Thea malt im Werkraum. Ich habe endlich meinem Platz gefunden. Habe Bauchweh. Aua.

    18.04.2013

    Mein Tagesplan war voll. Heute Morgen Praxisklinik (Proktologie) und dann G. in die Arbeit fahren. Dazwischen Wand streichen. Vorher den ganzen Krempel rumräumen. C. R. ein oder zwei Arbeiten abkaufen. Wachsmalfarben. Pardon Ölsticks. Ich sehe heute so schlecht ich sollte lieber meine Lesebrille mitnehmen. Bin meine Roh-Rahmen losgeworden. 1,40x 1,40m 6 Stück Für jeden einen(s). B. I., Jan, Thea, Awe, Arno, Armin. Mein Tagebuch (Straßentagebuch) Mein Reisetagebuch ist verschwunden. Irgendwer hat das Blatt genommen und eingesteckt. Ich hatte heute beim Streichen Kreislaufprobleme. Bin müde. Und muss heute Abend noch G. holen. Um 22.00 Uhr.

    22.04.2013

    Das Thema Boston (der Terror-Anschlag) ist nachwievor in aller Munde. Arno beschäftigt es ungemein. Ich habe heute Morgen die Reifen in der Garage rumgeräumt. So das G. dran kommt. Was hatte ich für dreckige Hände (Fg) Dann war ich beim Urologen und habe mir meine Spritze geben lassen. Das hebt jetzt wieder ein viertel Jahr. Ich habe wieder einen neuen Arzt kennengelernt. Den Namen habe ich gleich wieder vergessen. Die wechseln mir zu häufig. Ich sollte mir eine Brille einstecken damit ich besser sehe. Jeden Tag Augentropfen. Habe C. R. ein Gefäß und eine kl. Eule abgekauft. 20.-€ ein recht günstiges Angebot. Die zwei Teile schenke ich G. Das wird Sie freuen.

    25.04.2013

    Toby hatte Geburtstag und hat heute im Atelier-Projekt Käse Sahne Torte mitgebracht. A. D. ist auch mal wieder da. Heute Morgen habe ich Arno in der Stadt getroffen. Auch Jan lief mir über den Weg. Er wollte nach Offenburg Kaffee trinken. Dann bin ich zu mir und habe einen Korb voller Altpapier entsorgt. Anschließend habe ich die Leinwände runtergetragen. T.F. kam auch pünktlich. Thea malt schöne Bilder. Heute ist es so schön warm und wolkenlos. Ich liebe es. Die Gespräche mit A. D. machen mich depressiv. Ist nicht schön sowas sagen zu müssen; aber es ist halt so. Das haben andere auch schon bemerkt. Arno zum Beispiel hat mir das auch schon mal erzählt. U2 im Radio „with or without you" I love it. W. dass etwas passiert oder sich etwas aufdrängt; das es lohnt auf zu schreiben. Habe nochmal Kataloge abgekupfert und werde Frau Dr. M., Dr. F. und Frau E. B. Kataloge geben. Morgen Zahnarzt. Früh aufstehen und Kaffee trinken. Alle sind gut drauf. Arno spricht englisch (mit Jan) Das Wetter macht aktiv. Heute kommt es zu einer Mondfinsternis.

    29.04.2013

    Heute sind alle ganz ausgeglichen. T.F. fährt mit Toby eine Skulptur in die Ausstellung in der Beratungsstelle über dem Stiftsschafnei-keller. Meine Arbeit ist die teuerste auf der Verkaufsliste. Ich will 1000.- € dafür vorher gebe ich sie nicht her. So einfach ist das. C. R. ist gerade gekommen; es geht ihr nicht so gut. Am 04.05.2013 ist eine Vernissage mit Arbeiten von Thorsten B. [the same] (der sich leider vor den Zug gelegt hat) T.F. und ich fahren am Samstag hin. Die Sprache die hier gesprochen wird ist deutsch aber Arno spricht mit Jan und Toby immer mehr in Englisch. Das geht an meinen Ohren vorbei. Mein Gehirn kann das nicht verarbeiten. Mein/unser Geburtstag mit AWe besprochen. Häppchen und Sekt/O-Saft.

    02.05.2013

    Gerade habe ich mich erbrochen. Das gute Essen, schade darum. Ich bin heute mal im Mal Raum und schreibe meine Gedanken nieder. Gestern Abend Fußball angeschaut. War das ein tolles Spiel. Ich bin sonst kein Fan von den Bayern; aber da habe ich es ihnen gegönnt. Ich habe alle alten Zeitungsartikel über mich weggeschmissen. Sogar die Rechnungen von früher. Die mit der Kroma war auch dabei. Photos von T.

    02.05.2013

    Jetzt wird gemalt. Alle sind am Werkeln. MGK ist in Spanien in Urlaub. Jetzt geht es mir etwas besser. Ich will keinen Kaffee. T. F. muss zum TÜV. Hofft natürlich aufs Beste. Tagebuchtexte sind einfach nur gut. Habe schon lange nichts mehr von Isolde W. gehört. Wie es ihr wohl geht? Vielleichtschreibe ich ihr mal einen Brief und frage wie das werte Befinden ist. Jetzt möchte ich gerne über eine feuchte Wiese gehen und das Gefühl genießen wenn sich die Grashalmen zwischen meine Zehen bohren. Urb malt einen Engel. Er hat Leukämie. Ich habe Angst um ihn. Die Tage werden schnell vergehen, wie im Flug. Dieser Tag wird kommen. Künstlerische Entladungen liegen davor und dahinter. Die großen Künstler haben oftmals mit so heftigen Krankheiten zu tun; oder haben irgendeinen chronischen Defekt.

    Und die nächste Brechattacke überfällt mich.

    16.05.2013

    Letzten Montag haben wir meinen und Awe´s Geburtstag gefeiert. Es gab Sekt und Häppchen.

    Viel Arbeit mit Ausstellungen. MGK kümmert sich darum; seit ich die Leitung abgegeben habe bleibt viel an ihm hängen. Ich sehe immer schlechter, zum Schreiben sollte ich mir eine Brille mitnehmen. Wir haben ein Neue im Projekt. K. heißt sie. Ist nett und malt.  Am Montag war A. F. da und hat seine Narben von seinem Selbstmordversuch gezeigt. Drei tiefe Schnitte hat er am Arm (linke Seite) Und er war noch sehr angespannt. Ich fühle mich wohl. T. F.; K. und Urb arbeiten in einem Raum. Awe und T.M. sind im Werkraum und arbeiten dort.

    03.06.2013

    Wir sind zurück aus dem Urlaub von Mallorca. Essen gut. Wetter durchwachsen. 1 x-mal im Meer gewesen. 3 Tage gebrochen und gehustet. Die Gruppe ist wieder gewachsen. B. heißt sie. Malt im Freien.

    Jan hat das Bild, an dem er gerade gearbeitet hat, als das TV-Team  von Aktion Mensch da war verkauft. [Er und Arno haben jeweils die Rechte an ihren Bildern für 1000.-€ verkauft] Er hat bereits dafür unterschrieben. 80% von Arno´s Anteil gehen an das Projekt. Sehr nobel.  Heute ist E. M. da. Sie kennt mich von früher. Aus der Schwarzwaldstraße. A. D. ist heute auch da. (Konnte mich nicht so gut konzentrieren.) Kaffee war lecker noch ein Keks dazu; alles gut. Toby und Jan arbeiten mit mir im Mal Raum . Die Damen arbeiten im Werkraum. Toby und ich haben Wasser und Saft besorgt. Jetzt habe ich grad eine Megaheftige Hustenattacke erwischt. Alles nur weil ich den Mohrenkopf gegessen habe. Nächste Woche Essen bei T. F. ab 18.00Uhr.

    17.06.2013

    Urb Geld geliehen. Baylies gekauft und ein Glas getrunken. Das gönne ich mir einfach so. Bin gespannt wann das Geld vom Bild kommt. Die Beerdigung von R. S. ging mir ganz schön unter die Haut. Ein paar Tränen sind geflossen. Alles waren traurig. 69 ist sie geworden; das ist zu früh. Aber offensichtlich ist sie eines natürlichen Todes gestorben.

    K. weint, weil sie so erschöpft ist. E.M. hat ihre Hunde mitgebracht. Viel los. Heute C. R. ist auch mit dem Fahrrad gekommen. Um halb sechs will ich wieder zu Hause sein. Habe vorhin noch geschlafen. Jetzt bin ich ganz allein im Raum und genieße die Stille. Ab und an kläfft ein Hund. Ich finde es schön, wenn Mensch und Tier beieinander sind. Es wird ein anderes Bild von Jan gekauft. Somit platzt unser Deal. Und ich gehe leer aus. Halb so wild habe bereits nicht damit gerechnet. Ich werde auch so durchkommen. G. versorgt mich. Und meine Quellen. Habe T. F. 10.-gegeben für Essen. Rotwein muss ich noch besorgen. Und kühlen. Ich freue mich schon darauf.

    20.06.2013

    Heute Morgen hat es geregnet und es ging eine kühle Prise. Jetzt ist es schon wieder heiß und wolkenlos. Wir grillen heute Abend bei T. F.. Schweineschnitzel/-steaks, Merguez etc. T. F. meinte es reicht. Toby hat noch einen Nudelsalat gemacht. Ich freue mich auf das Essen. Mit Frau J. [ebenfalls Krebskrank] von der Kommunalen Arbeitsförderung habe ich gesprochen wegen meinem Umzug zu G.. Da muss ich drei Angebote machen lassen. Vorher, bevor ich umziehe. L. habe ich schon angerufen. War aber nicht da. Denke das er helfen wird. 

    20.06.2013

    Wir grillen heute Abend bei T. F.. Ich freue mich darauf. Sonst fällt mir heute nicht viel ein.

    Wir sind am letzten Donnerstag; beim Fest von T. F. schwer nass geworden. Es war aber trotzdem recht nett. Grillen hat auch funktioniert; leckere Salate vor allem der Nudelsalat von Toby war eine Wucht. Kommenden Donnerstag haben wir eine Finissage im Haus der Begegnungen; am Urteilsplatz. Nr. 7 ab 16.30Uhr es gibt Saft Wasser und Brezeln. Ich hoffe auf Besucherströme. (Fg) Wenn ich an die letzte Finissage denke da waren wir alle vom Projekt da, aber keine Fremden. Das war das Grenzgänger-Projekt. Vielleicht kommt ja Donnerstag U. T. Aus Freiburg, das wäre schön. Heute gab es Fisch und Salzkartoffeln bei uns zu Mittag. War aber nicht ganz mein Fall ein Schnitzel hätte ich bevorzugt. Dazu gab´s Gurke und ein eiskaltes Coca-Cola. Heute ist es richtig voll im Projekt. A. F. Ist auch da. Nach seinem Klinikaufenthalt geht es ihm wieder gut. Er hat Stimmen gehört die ihm sagten er solle sich den Arm aufschneiden. Die Narben werden bleiben.

    27.06.2013

    Habe einen Brief an die GEZ aufgesetzt und G. hat ihn kontrolliert auf Rechtschreibfehler. Heute ist eine Neue ins Atelier gekommen. Sie heißt S. Ist nett und offen. Erzählt von ihrer Geschichte. Es ist wie es immer ist. Bei Psychosen; Medikamenten und Therapie. Gestern war ich mit dem Rad unterwegs. Bei AOK habe ich den Heil und Kostenplan auf Härtefall geändert. Anschließend bin ich noch nach Kuhbach gefahren und habe die Unterlagen bei meiner Zahnärztin eingeworfen. So hatte ich gleichzeitig noch etwas Bewegung. Heute ist die Finissage im Haus der Begegnung am Urteilsplatz Nr. 7. Ich bin ja mal gespannt wieviele Leute kommen werden.

    01.07.2013

    Habe Farben, Pinsel und Wachsmalstifte gebracht. E. M. möchte mit ihrem „Echten" Namen genannt werde. Ist notiert. Habe meine Brille vergessen und sehe nicht gut. Nicht gut. Meine Wohnung ist leer nur noch wenige Sachen müssen transportiert werden. Zu Essen gibt es heute

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