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Schwabengeschichten 1: schwäbische Kinderlandgeschichten
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Schwabengeschichten 1: schwäbische Kinderlandgeschichten
eBook114 Seiten1 Stunde

Schwabengeschichten 1: schwäbische Kinderlandgeschichten

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Über dieses E-Book

Frau Doris Rave hat in mühseliger Kleinarbeit etliche Geschichten aus der schwäbischen Alb gesammelt. Diese Geschichten handeln aus der Zeit zwischen 1942 und 1945, also im zweiten Weltkrieg.
Einige Geschichten sind lustig, andere wiederum ziemlich gefühlvoll.
Frau Rave hat eine strenge Kindheit erlebt. Aber sie hat es verstanden ,diese Kindheit in Kinderlandgeschichten zu verarbeiten
Diese Geschichten sind mit dem Erfolgsroman "Herbstmilch" zu vergleichen.
Herbstmilch – Lebenserinnerungen einer Bäuerin ist der autobiographische Lebensbericht der Bäuerin Anna Wimschneider (1919–1993) aus dem Jahr 1985
.
Zum Schluss dann noch die Urgeschichte von Käfer Julius Großtat vom Baumburgwald.

Ihre Sätze sind etwas gewöhnungsbedürftig, zugegeben. Aber ich möchte sie so ziemlich belassen, zu Ehren der Schriftstellerin.
Frau Rave verstarb am 17.10.2011 in Delmenhorst. Sie war eine Freundin vom Herausgeber und Autor Johannes Schütte
SpracheDeutsch
Herausgeberneobooks
Erscheinungsdatum22. März 2015
ISBN9783738020243
Schwabengeschichten 1: schwäbische Kinderlandgeschichten

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    Buchvorschau

    Schwabengeschichten 1 - Johannes Schütte

    Kurzbiografie Doris Rave

    Frau Doris Rave

    Meine Kurzbiografie ist schon eine Geschichte für sich allein. Eine Geschichte, die meine anderen Geschichten erst so richtig geprägt hat.

    Ich wurde am 29.Juli 1914 in Westerheim, auf der schwäbischen Alb, geboren, und habe dort die ersten 28 Jahre meine Lebens zugebracht.

    Westerheim war damals ein kleines Bauerndorf. Meine Eltern waren zugezogen, und wir wohnten zur Untermiete bei Bauern. Die Hausherrin war eine sehr liebevolle Frau, die ich schon in sehr jungen Jahren Nizanana nannte, was soviel heißt wie Oma oder Großmutter.

    1941 wurde mein Bruder Rudolf, genannt Rolf, geboren und 1942 mein Bruder Wolfgang.

    Mutter war fast immer krank. So viel mir schon mit acht Jahren die Verantwortung für die kleinen Geschwister zu. Neben Kochen, Putzen, Einkaufen usw.

    Und zur Schule musste ich ja auch. Da ich eine miserable Schülerin war, gab es mehr als genügend Prügel von den Eltern. Lesen, Schreiben, Diktat und Aufsatz waren immer das Beste, was ich abliefern konnte. Ich litt jedoch unter starken Rückenschmerzen, die keiner verstehen konnte und auch unter ständigen Bauchweh.

    Wertheim war für mich mein Kinderparadies. Als ich das erste Mal dort Ferien machen durfte, stand ich auf der alten Mainbrücke und mir liegen die Tränen, weil ich mit all der Schönheit nicht zurecht kam. Ich betete still vor mich hin.

    Beides aber, Wertheim und Nizanana haben mein ganzes Leben geprägt.

    Nach meinem Schulabschluss , steckte mich mein Vater in eine Fabrik. Ich war 15 Jahre alt und musste Akkordarbeit leisten. 10 Stunden am Tag. Von dem Geld, das ich verdiente, habe ich niemals einen Pfennig gesehen.

    Mein Elternhaus war inzwischen so unerträglich geworden, dass ich beschloss, auszureißen. Aber durch eine Schulfreundin, die meinem Vater erzählte, dass sie in einem Internat war,hat er auch mich dort angemeldet, So kam ich für ein Jahr in das Hauswirtschaftseminar Kloster Untermarchtal an der Donau.

    Nach einem Jahr bekam ich eine Stelle bei dem ehemaligen Bundestagsabgeordneten, Dr, Eugen Gerstenmeier in Stuttgart. Dort arbeitete ich als Kindermädchen für seine 3 Kinder im Alter von 2 bis 9 Jahren. Mit der ältesten Tochter hatte ich bis vor wenigen Jahren noch Kontakt.

    Anschließend ging ich als Putzhilfe und Stationsmädchen an das Krankenhaus

    Marienhospital in Stuttgart und arbeitete dort 4 Jahre.

    In der Zwischenzeit lernte ich meinen Vetter Hubert kennen, der Mönch im Benediktinerkloster Nereshaim war. Ab sofort kümmerte er sich um mich, meine Mutter und Geschwister. Vater hatte das Weite gesucht.

    Durch Hubert kam ich acht Jahre später nach Kiel und begann dort in einem Kinderheim für schwierige Kinder, meist, Waisenkinder, zu arbeiten.

    1967 heirate ich, erwartete ein Jahr später ein Kind, das ich durch eine Fehlgeburt verlor. 1969 wurde dann mein Sohn Christoph geboren und ich wurde zu einer Allein ziehende Mutter.

    1972, nachdem ich noch eine Zeit lang einen Kindergarten geleitet hatte, entschloss ich mich Sozialpädagogik zu studieren. An der Universität Bremen. Auch das war eine harte Zeit für mein Kind und für mich. Das Studium konnte ich ebenfalls mit einem guten Examen beenden und nach einer Zeit der Arbeitslosigkeit , hatte ich das Glück, ein Stellenangebot an der Schule in Ganderkesee/Delmenhorst zu erhalten. Durch meine Zusatzausbildung für behinderte Kinder, konnte ich dort die Vorschule übernehmen.

    Acht Jahre habe ich dort gearbeitet, dann wurde ich so krank, dass ich in Frührente gehen musste,

    Wenig später zog ich nach Delmenhorst. Als mich die telefonische Nachricht erreichte, dass mein Vetter Hubert morgens tot in seinem Bett aufgefunden wurde, Tage vor seinem geplanten Besuch in Delmenhorst, zerriss mir der Schmerz fast das Herz.

    In alle diesen Jahren habe ich geschrieben. Käfer Felix(Julius) Geschichten, Kinderlandgeschichten, Gedichte und ich begann mein Leben aufzuschreiben.

    Doris Rave verstarb am 17.10.2011 in einem Altersheim in Delmenhorst

    Herr Johannes Schütte hat dann Käfer Felix übernommen und ihn in Käfer Julius Großtat umgetauft. Dieser Käfer erlebt Abenteuer im Baumburgwald.

    Diese hier aufgeführten Geschichten hat Doris Rave geschrieben. Sie wurde so belassen wie sie verfasst wurden.

    Bild 216972 - Dieses Bild ist aus diesem Werk.

    Käfer Julus Großtat und Helle Gnom

    Doktor im Schnee

    Heiße Sommer und kalte Winter. Im Sommer zu wenig Wasser, und im Winter zu viel Schnee. So war es auch auf der schwäbischen Alb. Ob es heute auch noch so ist, weiß ich nicht.

    Der erste Schnee fiel schon im Oktober, und im April schneite es immer noch.

    Bei uns im Dorf war massenhaft Schnee. Unser Dorf war sowieso ein besonderes Dorf. Bei uns gab es Metzger und Bäcker, eine Post und zwei Kaufmannsläden, einen Müller und Bauern. Die hatten ja alles, was sie brauchten.

    Nur die Post war eine komische Post. Da konnte man Briefe und Pakete hinbringen und Briefmarken und Postkarten kaufen. Aber immer wenn man Post bekam, war das eine recht anstrengende Sache. Es dauerte lange, eh mal so ein Brief eintrudelte und noch länger, eh man ein Paket bekam. Unsere Post war nur eine Nebenstelle und die Hauptpost lag in der nächsten Stadt. Die war sieben Kilometer entfernt. Dort gab es einen Bahnhof und ein paar Dampfzüge, einen Doktor und eine Apotheke. Dinge, die man eben braucht und die unseren Bauern nicht hatten.

    Im Sommer fuhr jeden Tag ein Pferdewagen in die Stadt, um dort die Post für unser Dorf abzuholen. Und die Briefe, die wir geschrieben hatten, wurden hingebracht.

    Wenn jemand bei uns im Dorf krank war, dann musste der Pferdekutscher in der Stadt den Doktor verständigen. Der hatte natürlich ein Auto und kam dann auch ganz schnell. Einmal in der Woche kam er sowieso, um nach allem zu sehen. Dann gab es bei uns eine Familie, in der gemeldet werden musste, wo der Doktor gebraucht wurde. Wenn der nun Medikamente verschrieb, dann mussten die auch in der Stadt abgeholt werden. Der Pferdekutscher war ein Postmann und brachte alles mit, was man braucht. Im Sommer war es nicht so schlimm. Manche Leute hatten ein Fahrrad und fuhren die sieben Kilometer in die Stadt ; sowie sieben Kilometer wieder zurück, wenn sie alles erledigt hatten. Ich musste mindestens einmal in der Woche zu Fuß die sieben Kilometer in die Stadt gehen und einkaufen, was bei uns nicht zu kriegen war. Dann mit den schweren Taschen . Das war ganz schön anstrengend. Bei uns gab es ja keine Straßen. Das ging auf und ab und auf und ab.

    Wer zur Arbeit musste, der konnte mir dem Postpferdewagen morgens in die Stadt und nachmittags wieder mit zurück. Der Postpferdewagen fuhr nämlich zweimal am Tag in die Stadt und holte zweimal die Post ab.

    Nun war es aber wieder einmal Winterzeit. Da musste die Post natürlich auch geholt werden. Aber dann wurde ein Schlitten eingespannt, und die Pferde bekamen eine Decke über den Rücken . Der Pferdekutscher war in dicke Pullis, Hosen und Mäntel eingepackt und hatte auch noch eine Decke und lange, warme Stiefel an. Die Pferde hatten Glocken um den Hals. Lustig hörte sich das an, wenn die so vor sich hin trabten und die Glöckchen bimmeln ließen.

    Nun hatten wir aber einen Winter, der besonders schlimm war. Wir Kinder hatten uns ja immer über den Schnee gefreut. Was haben wir im Schnee

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