3. Statistisches Jahrbuch zur gesundheitsfachberuflichen Lage in Deutschland 2022: Rettungsdienste und Krankentransporte
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Die anonymisierte Jahresauswertung Deutschlands größter Rezeptdatenbank für die jeweiligen Versorgungsbereiche stand bislang in dieser Form nicht zur Verfügung. Die betrachteten Parameter sollen helfen, die Dynamik und den Umfang der jeweiligen Handlungsfelder zu beschreiben.
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Rezensionen für 3. Statistisches Jahrbuch zur gesundheitsfachberuflichen Lage in Deutschland 2022
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Buchvorschau
3. Statistisches Jahrbuch zur gesundheitsfachberuflichen Lage in Deutschland 2022 - opta data Institut für Forschung und Entwicklung im Gesundheitswesen e.V.
1
Einleitung
Dr. Armin Keivandarian
Wissenschaftlicher Direktor am opta data Institut e. V.
Mit dem letzten Jahr ist auch die 19. Legislaturperiode des Deutschen Bundestages abgelaufen. Die halbe Regierungszeit der letzten Bundesregierung wurde von der Corona Pandemie überschattet. Dennoch konnten durch die Große Koalition relevante Veränderungen für das Gesundheitssystem eingeleitet werden. Aus gesundheitsfachberuflicher Perspektive kann vor allem eine Erhöhung der Vergütung für die Leistungserbringer im Heilmittelbereich bilanziert werden. Die lange überfällige Erhöhung der Honorare hat vermutlich auch dafür gesorgt, dass viele Heilmittelerbringerbetriebe die ersten Wochen des ersten Lockdowns im Frühjahr 2020, auch ohne Inanspruchnahme der bereitgestellten Soforthilfemittel, überbrücken konnten. Für andere waren die Soforthilfen wichtig und existenzsichernd. Durch die Pandemie ist aber auch die Situation der professionellen Pflege wieder stärker in den Fokus des öffentlichen Interesses gerückt. Es wird nun darauf ankommen, aus den Lippenbekenntnissen der Politik auch geeignete Verbesserungsmaßnahmen abzuleiten.
Die Umstände der Pandemie haben auch die Vorteile funktionierender digitaler Lösungen in den Vordergrund gerückt und haben so die Digitalisierungsinitiative des Bundesgesundheitsministeriums befördert, die nach 16 Jahren Stillstand, mit dem Digitale Versorgung Gesetz (DVG) wieder Fahrt in das Thema Telematikinfrastruktur (TI) aufgenommen hat.
Die Digitalisierung ist wohl als Megatrend der nächsten Jahre gesamtgesellschaftlich, als auch im Feld der Gesundheitsversorgung im besonderen, ein wesentlicher Treiber der Veränderung des Systems. Die Digitalisierung fördert eine bessere Patientendatenverfügbarkeit und zahlt so unmittelbar auf eine bessere und sicherere Patientenversorgung ein. Aber auch im Hinblick auf die zunehmenden Dokumentations- und Administrationsanforderungen werden digitale Lösungen für mehr Effizienz und schnellere Prozesse sorgen. Mit der Telematikinfrastruktur soll es nun möglich werden, diese und weitere Potenziale zu heben. Die niedergelassenen Ärzte sind mit der Telematikinfrastrukturtechnologie ausgestattet und weitestgehend an das sichere Gesundheitsdatennetzwerk angeschlossen. Das Versichertenstammdatenmanagement (VSDM), als die einfachste aller angedachten Anwendungen, funktioniert. Die Anbindung der Krankenhäuser und Apotheken läuft und sollte auch bald abgeschlossen sein. Für die Anbindung der Gesundheitsfachberufe muss zunächst noch das elektronische Gesundheitsberuferegister (eGBR) in NRW den Betrieb aufnehmen, damit die Leistungserbringer der gesundheitsfachberuflichen Berufsgruppen eindeutig authentifiziert werden können und nach Bestätigung ihrer Qualifikation mit einem elektronischen Praxisausweis oder einer elektronischen Institutionenkarte (sog. SMC-B) ausgestattet werden können.¹ Erst dann wird für die Gesundheitsfachberufe auch ein Zugriff auf die Telematikinfrastruktur möglich sein.
In der nächsten Legislaturperiode wird es darauf ankommen, die Digitalisierungsbemühungen der letzten Bundesregierung fortzusetzen, ihre Schwächen zu analysieren und im Detail zu verbessern. Die Komplexität der Zusammenhänge ist enorm und bedarf vor allem auf Seiten der neuen Bundesregierung und der handelnden Akteure im Bundesgesundheitsministerium in der nun beginnenden Legislatur, einen klaren Blick auf die langfristigen Ziele, sowie eine ausdauernde Konzentration auf die Auflösung von bestehenden Problemlagen im Detail.
Der Koalitionsvertrag der neuen Bundesregierung verdeutlicht aber schon sehr gut, dass auch die künftige Bundesregierung, mit Herrn Prof. Dr. Karl Lauterbach an der Spitze des Bundesgesundheitsministeriums, die richtigen Herausforderungen adressieren will. Die gesundheits- und pflegepolitischen Themen nehmen innerhalb des Koalitionsvertrages bereits eine erkennbar prominente Rolle ein. Das lässt sich allein daran erkennen, dass die Ausführungen zur Pflege- und Gesundheitspolitik den größten Anteil am Koalitionsvertrag ausmacht.
Das vorliegende „Statistische Jahrbuch zur gesundheitsfachberuflichen Lage in Deutschland" fasst im folgenden Kapitel erneut den im Laufe des Jahres 2021 erreichten Status im Bereich der Digitalisierung des Gesundheitswesens zusammen. Dabei konzentriert sich der Blick auf die wesentlichen Digitalisierungsansätze und den erreichten Stand der Einführung. Erkennbare Potenziale, insbesondere auch aus gesundheitsfachberuflicher Perspektive und verbliebene Implementationsblockaden, werden zunehmend verdeutlicht.
Zum Stand der Einführung des elektronischen Gesundheitsberuferegisters (eGBR) sowie die Aufnahme der entsprechenden Prozesse in den Handwerkskammern für die Kartenbeantragung in NRW, findet sich im vorliegenden Jahrbuch ein Beitrag des Geschäftsführers der „Zentrum für Telematik und Telemedizin GmbH (ZTG) Herrn Rainer Beckers. Die erfolgreiche Inbetriebnahme des eGBR sowie die Aufnahme der entsprechenden Prozesse in den Handwerkskammern für die Kartenbeantragung, ist ein kritischer Meilenstein für die Anbindung der Gesundheitsfachberufe an die Telematikinfrastruktur. Erst wenn die Gesundheitsfachberufe an der TI teilnehmen können, lassen sich die Potenziale der „sicheren Datenautobahn
(gematik) für das Gesundheitswesen verwirklichen. Vor allem die intersektorale Zusammenarbeit wird von einer funktionierenden Vernetzung aller Gesundheitsberufe untereinander, auch für die Patientinnen und Patienten, den gewünschten Effekt herbeibringen. In der öffentlichen Diskussion und in der Versorgungsforschung stehen immer wieder die Probleme und die Bedeutung der intersektoralen Zusammenarbeit im Mittelpunkt.² In diesen Kontext spielt eine weitere interessante Entwicklung hinein: die Akademisierung einiger Gesundheitsfachberufe. Mit der wachsenden Vertiefung einzelner medizinfachlicher Forschungs- und Studiengebiete (wie Geburtswissenschaft, Pflegewissenschaft, Physiotherapie etc.), wird sich vermutlich auch ein Anspruch auf Kompetenzausweitung dieser Fachleute im