Mein Körper ist immer bei mir: Vom falschen Bewusstsein und der Kunst damit zu leben
Von Dirk Heinen
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Über dieses E-Book
Dirk Heinen
Am 08.08.1976 in München geboren. Lebt und arbeitet in München.
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Buchvorschau
Mein Körper ist immer bei mir - Dirk Heinen
Vorwort
In einer Welt, in der das Leben zum Objekt, zum Gegenstand intellektueller Vorstellung und rein wissenschaftlicher Betrachtung verkommt, scheinen alle Stimmen übertönt, die vom Mystischen, Transzendenten oder Numinosen sprechen. Was sie zu sagen hätten ist alt und wurde von Philosophen der Antike und Aufklärung genauso zum Ausdruck gebracht, wie von den Weisen, die entlang der erzählten Menschheitsgeschichte immer wieder in Erscheinung traten – zeitlicher Anfang ungewiss. Kann das weg? Ist das Leben schlussendlich verstanden? Ist es eben nur die rationale Sache?
„Mein Körper ist immer bei mir" ist der Versuch dem Leben und seinen Phänomenen mit wieder erweitertem Blickwinkel zu begegnen. Es ist der Versuch die besondere Beziehung von Rationalität und Transzendenz darin sichtbar zu machen und so ihre vermeintliche wechselseitige Ausschließlichkeit aufzulösen. Unweigerlich stößt man dabei auf das Thema Bewusstsein. Die notwendige Erklärung dieses Begriffs wird uns durch verschiedene philosophische, spirituelle und auch naturwissenschaftliche Betrachtungen führen, weltanschauliche Konsequenzen mit inbegriffen.
Diese Schrift will integrieren, aber über das Integrierte hinausführen. Sie will anschlussfähig bleiben sowohl an spirituelle und intellektuelle wie auch wissenschaftliche und alltägliche Vorstellungswelten. Sie will nicht im theoretischen stehen bleiben und so gestaltet sie sich auch in empirischen und praktischen Facetten aus. Es ist der Versuch schließlich von der Kunst zu Leben zu reden, die auch darin besteht, Fertigkeiten im Umgang mit falschem Bewusstsein zu erwerben.
Es mag sein, dass an einigen Stellen im Text weiterführende Erklärungen oder Vertiefungen notwendig scheinen. Dieser Eindruck sollte Impuls sein, sich genau an diesen Stellen auf die eigene Suche zu begeben.
München im November 2021
Inhalt
Weltkrisen
Heisenbergs Schüler
Altes Denken in der Physik
Neues Denken in der Physik
Schopenhauers Welt als Wille und Vorstellung
Das Wesen der Vorstellung
Vernunft und ihre Grenzen in Sprache und Wissen
Jenseits von allem Vorstellbaren: Der Wille
Grundlagen von Ethik und Recht
Die Botschaft von Eckhart Tolle
Topologie des falschen Bewusstseins
Ewiges Leben
Eine Weltanschauung
Spekulation über den Tod
Immer wieder Abitur – Empirischer Teil
Bewusstseinsforschung
Träume
Leiden
Der freie Wille
Bedeutung der Hingabe
Wie Leben? – Praktischer Teil
Irrwege – also sprach Zarathustra
Kritik der Moral
Eine Staatskritik
Bewusste Hingabe statt Askese – eine Schopenhauerkritik
Leben als Künstler
Künstler sein
Die Bedeutung der Schönheit
Kleine ökonomische Betrachtung
Schluss
Epilog
Stichwortverzeichnis
Weltkrisen
Die Welt Anfang der 2020er Jahre ist eine Welt der Krisen: Finanzkrise, Klimakrise, Wirtschaftskrise, Demokratiekrise, ökologische Krise, Migrationskrise, Kapitalismuskrise, Corona Krise, … „A crisis (from the Greek κρίσις - krisis;[1] plural: crises
; adjectival form: critical
) is any event that is going (or is expected) to lead to an unstable and dangerous situation affecting an individual, group, community, or whole society." ¹ Diese gegenwärtige, allgemein gültige Definition vom Krisenbegriff, und als solches kann die englischsprachige Wikipedia verstanden werden, erklärt zwar nicht das Krisenphänomen als solches, sie wirft aber eine Reihe von Fragen auf, die uns einer solchen Erklärung näherbringen können: Was ist hier gefährdet? Von woher droht Gefahr? Gibt es krisenübergreifende Muster? Was ist in diesem Zusammenhang ein „Any Event"?
Der Volksmund kennt eine passende Beschreibung des Krisenphänomens, indem er auf eine offensichtliche Lücke hinweist „zwischen Anspruch und Wirklichkeit". Wer so spricht hat die Überspannung von Fiktionen bzw. Vorstellungen eines falschen Bewusstseins im Verhältnis zur Wirklichkeit erkannt und diese für sich in einer Art heilsamen Enttäuschung entladen. Fiktionen bzw. Vorstellungen entspringen, wie später noch ausgeführt wird, der menschlichen Vernunft, die in einer ganz besonderen Beziehung steht, zu dem was wirklich ist. Diese prinzipielle Möglichkeit zur Abstraktion, zur Abkoppelung von dem was wirklich ist, diese Begabung zur Vernunft, gilt es an seinen rechten Platz zu rücken, um nicht der Illusion zu unterliegen, sie hätte wirkliche Ansprüche an das Leben zu richten.
Überspannungen solcher Art finden sich im Außen, auf den politischen, öffentlichen Bühnen, in den Fiktionswelten z.B. der Kreditfinanzierung, der sozialen Gerechtigkeit, der Nationen, von Public Health und Wealth. Es ist dies, wie Yuval Noah Harari so brilliant entdeckt, die Welt der intersubjektiven Fiktionen, der Narrative, jenem sozialen Kitt anonymer Gruppen². Im Inneren, Subjektiven, sind es die Fiktionen von Menschen über sich selbst, ist es die Welt des Egos samt seinen dramatischen Geschichten von Freud und Leid, gesponnen aus Vergangenheit und Zukunft.
Der „Any Event", treffender Anytime Event, ist nichts weiter, als das plötzliche Eintreten eines Bewusstseins in dem sich die Überspannungen entladen, die Fiktionen in ihren Wirklichkeitskern hinein implodieren. Die Welt der Krisen ist die Welt all jener Fiktionen, samt ihrer Schöpfer und Anhänger, denen ein solches Ereignis noch bevorsteht.
Seitdem in der Philosophie von der Vernunft die Rede ist, besteht Klarheit über die Begrenztheit jeder Weltanschauung, die nichts weiter sein kann, als die Summe ihrer Vorstellungen bzw. Fiktionen. Entspringen diese einem falschen Bewusstsein, dann werden auch die aus ihnen errichteten Weltanschauungen in die Krise kommen müssen.
In seiner Kritik der zynischen Vernunft von 1983 entdeckt Peter Sloterdijk den Zynismus als Fortsetzung der „... bisherigen Formenreihe des falschen Bewusstseins – Lüge, Irrtum, Ideologie ..." ³ und er bringt ihn zu einer ersten Definition als „aufgeklärtes falsches Bewusstsein". In der Tradition der Vernunftkritik liest sich diese Entdeckung als die Einsicht, dass Aufklärer unter Vernunftbedingungen, wenn überhaupt, auf das Richtige wohl nur über die Entdeckung seiner Negation, des Falschen, hinweisen können. „Ich nenne es: Kynismus der Zwecke. Inspiriert von einem Kynismus