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Tweets fürs Leben: Spiritualität im Alltag
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eBook161 Seiten1 Stunde

Tweets fürs Leben: Spiritualität im Alltag

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Über dieses E-Book

"Lernt, ohne Scham unwichtig zu werden. Unwichtig werden schafft Freiheit ..." - Kurztexte für eine radikale Änderung im Leben. 70 Kurztexte und Gedanken zur Auslegung für jeden Tag. 70 Schritte, um Kopf und Seele zu befreien. Fernöstliche Weisheiten treffen auf christliche Spiritualität.
SpracheDeutsch
HerausgeberOmnino Verlag
Erscheinungsdatum25. Juli 2018
ISBN9783958940871
Tweets fürs Leben: Spiritualität im Alltag

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    Buchvorschau

    Tweets fürs Leben - Nasi Go Reng

    Der liebevolle Blick

    bild1

    Lass dich nicht klein machen. Vor allem: Mach dich nicht selbst klein. Du bist ein wunderbares Geschenk des Lebens. Wenn du das spürst, kannst du auch mit anderen wertschätzender umgehen.

    Es ist wichtig, welche Selbstgespräche wir führen. Das geht allen so: Wir bewerten unser Handeln, unsere Einstellungen und Haltungen. Fast ständig. Wir beobachten uns. Unsere Wirkung auf andere: Wie ist mein Standing? Wie komme ich an? Werde ich wertgeschätzt? Und unsere Leistungen: Bin ich gut genug?

    Es gibt verschiedene Stimmen in unserer Seele. Das hat nichts zu tun mit Persönlichkeitsspaltung. Manchmal wird von einem „inneren Team" gesprochen: Unterschiedliche Botschaften, die wir uns selbst zurückmelden. Selten sind das ausgeprägte Sätze oder gar Argumente. Oft sind das knappe Resonanzen: Das schaffst du nie. Von nix kommt nix. Oder: Mach dich nicht kleiner als du bist.

    Es ist heilsam, wenn diese Resonanzen positiv sind. Ermutigend. Wertschätzend. Es ist lebenswichtig, dass wir uns nicht selbst missachten und beschämen. Das ist entscheidend für den Erfolg unseres Handelns. Vor allem ist es entscheidend für unser Lebensgefühl.

    Gerade in einer gesellschaftlichen Umgebung, in der fast alles nach Leistung bemessen wird, ist es nötig, die eigene Stimme warm und heilsam klingen zu lassen und ihr im Herzen Gewicht zu geben. Das gelingt leichter, wenn wir dieses innere Bild in unser Herz aufnehmen: Wir werden liebevoll angesehen. Wir können den liebevollen Blick imaginieren, auch gegen faktische Erfahrungen. Den liebevollen Blick von Menschen, die uns wirklich am Herzen liegen. Den liebevollen Blick vom Grund unseres Lebens, wie immer wir diesen Grund nennen: Von Gott. Von der energetischen Macht, die mich und alles Lebendige im Leben erhält. Vom Guten Sinn allen Lebens. Vom Schöpfer, der alles Lebendige schafft und trägt: Der Erhabene. Der Erbarmer. Von den tragenden Wahrheiten. Vom Sinn des Lebens. Die Namen dieser umfassenden guten Macht sind so vielfältig wie die Kulturen und Religionen in unserer Lebenswelt. So vielfältig, wie es Menschen gibt. Für jeden hat diese lebenstragende Macht ein unverwechselbares Gesicht. Die großen Religionstraditionen behaupten, dass das keine menschlichen Erfindungen sind, sondern dass ein Strom voller Liebe von außen auf uns zukommt und unser Leben umhüllt.

    Wenn wir dieser Botschaft Glauben schenken, dann kann uns nichts mehr im tiefsten beschämen. Nichts kann uns mehr klein machen. Und wir können mit den anderen Menschen, mit denen wir leben, liebevoller, geduldiger und wertschätzender umgehen.

    Du musst nicht alles allein schaffen. Du bist gut genug. Du kannst immer vertrauen, dass andere da sind, die dich unterstützen.

    Woher kommt dieser innere Druck, immer gut sein zu müssen? Wie entsteht der innere Zwang, sich durch Leistung Daseinsrecht zu erkaufen? Immer besser werden zu müssen? Keine Frage: Die äußeren Zwänge sind da. Und sie sind mächtig. Wachstum. Optimierung. Qualitätsverbesserung. Das sind zwingende Regeln in allen Bereichen des Arbeitslebens. Vom Fließband bis zum Universitätshörsaal, vom Kindergarten bis zur Geschäftsleitung in einer Supermarktkette. Oft entsteht bei abhängig Beschäftigten die Phantasie: Wenn ich besser werde als andere, bin ich geschützt. Mein Job ist dann sicher. Ich werde den Aufstieg in eine bessere Gehaltsklasse schaffen. In eine angesehenere soziale Position. Allzu oft werden solche Hoffnungen bitter enttäuscht. Betriebsbedingte Kündigungen machen vor „Leistungsträgern" nicht halt, wenn die wirtschaftliche Situation eines Unternehmens dies erfordert.

    Die äußeren Zwänge sind da. Die entscheidende Frage ist: Welchen Platz räume ich ihnen in meinem Herzen ein? Will ich, dass mein gesamtes Alltagsleben davon bestimmt wird? Will ich mein Herz daran hängen? Das Herz wird leichter, wenn ich diese Fragen kläre. Ich werde spüren, dass die Wahrheit meines Lebens anders ist. 

    Ich lebe, weil ich geliebt werde. Mein Leben ist aus Liebe entstanden. Und ich kann nur weiterleben, jeden Tag, weil ich liebevoll und mit zärtlichem Blick angesehen bin. Ich kann diesem inneren Bild in meinem Herzen Raum schaffen. Sicher: Oft genug steht das gegen das anscheinend Offensichtliche. Aber es ist heilsam. 

    Gegen den Augenschein: Hier liegt die Wahrheit meines Lebens. Dies ist der Ort, aus dem ich alltäglich Kraft gewinne. Wenn ich dieser Wahrheit in meinem Herzen Raum schaffe, verlieren äußere Zwänge ihre Macht. Sie sind nicht alles im Leben. Ich kann wahrnehmen, dass ich nicht allein bin. Andere sind da, auf die ich mich verlassen kann. Ich bedeute anderen etwas. Ich kann ihnen etwas geben. Ich kann mich darauf verlassen, dass sie für mich da sind, wenn ich das brauche.

    Ich bin immer schon gut genug, weil ich von meinem Lebensgrund aus mit einem zärtlichen Wärmestrom umhüllt bin. Ich bin immer schon gut genug, weil ich zärtlich und liebevoll angesehen werde. Wenn ich dieser Lebensgewissheit vertraue, verändert sich mein Leben. Ich kann neu, freier, risikofreudiger leben. Mit anderen. Mit mir selbst. 

    Mach dich nicht selbst klein, zieh dich nicht zurück, wenn du gemocht wirst. Du kriegst innere Stärke geschenkt durch den liebevollen Blick, der dich von deinem Lebensgrund her erreicht. Halte stand, misch dich ein. Du kannst es.

    Das ist schon eigenartig. Viele Menschen können nur schwer aushalten, wenn sie die Erfahrung machen: Ich werde gemocht. Ich erfahre Wertschätzung. Ich werde geliebt.

    Manchmal fehlt das, was die Psychoanalyse „Urvertrauen nennt. Oder eine „good enough mother. Eine frühe Bezugsperson für das heranwachsende Menschenkind, Mann oder Frau, die durch verlässliche Beziehung die Verlässlichkeit der Welt begründet. Wenn dies fehlt oder misslingt oder – im schlimmeren Fall – wenn frühe Erfahrungen von Gewalt und Überwältigung da sind, haben es Menschen ein Leben lang schwer, vertrauen zu

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