Gelobtes blutiges Land
Von Alfred Bekker und Pete Hackett
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Über dieses E-Book
Gelobtes blutiges Land
Roman von Pete Hackett & Alfred Bekker
nach einem Exposé von Alfred Bekker
Der Umfang dieses Buchs entspricht 120 Taschenbuchseiten.
Das Jahr 1846 in Nordamerika: Der Fährtensucher Ned Brown soll einen Treck frommer Mormonen ins Gelobte Land im Westen führen. Doch Ned verliebt sich in die schöne Sarah. Eine verbotene Liebe, denn für die Mormonen ist Ned ein Ungläubiger. Und außerdem ist Sarah bereits einem anderen Mann als dritte Ehefrau versprochen. Gemeinsam fassen die beiden Liebenden einen wahnsinnigen Plan. Ihre Flucht führt sie in eine mörderische Wildnis – ein Land, das Gott im Zorn erschaffen haben musste… Und ihre Verfolger sind ihnen auf den Fersen!
Alfred Bekker
Alfred Bekker wurde am 27.9.1964 in Borghorst (heute Steinfurt) geboren und wuchs in den münsterländischen Gemeinden Ladbergen und Lengerich auf. 1984 machte er Abitur, leistete danach Zivildienst auf der Pflegestation eines Altenheims und studierte an der Universität Osnabrück für das Lehramt an Grund- und Hauptschulen. Insgesamt 13 Jahre war er danach im Schuldienst tätig, bevor er sich ausschließlich der Schriftstellerei widmete. Schon als Student veröffentlichte Bekker zahlreiche Romane und Kurzgeschichten. Er war Mitautor zugkräftiger Romanserien wie Kommissar X, Jerry Cotton, Rhen Dhark, Bad Earth und Sternenfaust und schrieb eine Reihe von Kriminalromanen. Angeregt durch seine Tätigkeit als Lehrer wandte er sich schließlich auch dem Kinder- und Jugendbuch zu, wo er Buchserien wie 'Tatort Mittelalter', 'Da Vincis Fälle', 'Elbenkinder' und 'Die wilden Orks' entwickelte. Seine Fantasy-Romane um 'Das Reich der Elben', die 'DrachenErde-Saga' und die 'Gorian'-Trilogie machten ihn einem großen Publikum bekannt. Darüber hinaus schreibt er weiterhin Krimis und gemeinsam mit seiner Frau unter dem Pseudonym Conny Walden historische Romane. Einige Gruselromane für Teenager verfasste er unter dem Namen John Devlin. Für Krimis verwendete er auch das Pseudonym Neal Chadwick. Seine Romane erschienen u.a. bei Blanvalet, BVK, Goldmann, Lyx, Schneiderbuch, Arena, dtv, Ueberreuter und Bastei Lübbe und wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt.
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Gelobtes blutiges Land - Alfred Bekker
Gelobtes blutiges Land
Roman von Pete Hackett & Alfred Bekker
nach einem Exposé von Alfred Bekker
Der Umfang dieses Buchs entspricht 120 Taschenbuchseiten.
Das Jahr 1846 in Nordamerika: Der Fährtensucher Ned Brown soll einen Treck frommer Mormonen ins Gelobte Land im Westen führen. Doch Ned verliebt sich in die schöne Sarah. Eine verbotene Liebe, denn für die Mormonen ist Ned ein Ungläubiger. Und außerdem ist Sarah bereits einem anderen Mann als dritte Ehefrau versprochen. Gemeinsam fassen die beiden Liebenden einen wahnsinnigen Plan. Ihre Flucht führt sie in eine mörderische Wildnis – ein Land, das Gott im Zorn erschaffen haben musste... Und ihre Verfolger sind ihnen auf den Fersen!
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Ein CassiopeiaPress Buch: CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books, Alfred Bekker, Alfred Bekker präsentiert, Casssiopeia-XXX-press, Alfredbooks, Uksak Sonder-Edition, Cassiopeiapress Extra Edition, Cassiopeiapress/AlfredBooks und BEKKERpublishing sind Imprints von
Alfred Bekker
© Roman by Author / COVER STEVE MAYER nach Motiven von Pixabay
nach einem Exposé von Alfred Bekker
© dieser Ausgabe 2021 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen in Arrangement mit der Edition Bärenklau, herausgegeben von Jörg Martin Munsonius.
Die ausgedachten Personen haben nichts mit tatsächlich lebenden Personen zu tun. Namensgleichheiten sind zufällig und nicht beabsichtigt.
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1
Schon eine Ewigkeit saß Ned Brown jetzt im Sattel.
Es war unmenschlich kalt.
Ned Brown hatte das Gefühl, schon halb erfroren zu sein.
Er konnte kaum noch eine Gedanken fassen.
Das Pferd stapfte langsam voran. Mechanisch setzte es einen Huf vor den anderen.
Ein eisiger Wind fegte über dieses Land, das Gott in einem Anfall von Zorn erschaffen haben musste.
Es war später Nachmittag, als Ned Brown sein Pferd, eine Fuchsstute, bei dem etwas verwitterten Ortsschild mit der Aufschrift ‚Nauvoo‘ zügelte. Die schwarze Farbe, mit der der Name des Ortes auf die Holztafel geschrieben worden war, begann abzublättern.
Der Dezember des Jahres 1845 war erst wenige Tage alt. Es war kalt. Ned trug eine dicke Jacke aus Mackinaw-Wolle, deren Kragen er hochgeschlagen hatte, dicke Handschuhe und eine Mütze mit Ohrenschützern aus Biberfell, sowie eine Hose aus grobem Leinenstoff und Fellstiefel. Wenn er ausatmete, bildete sich eine Nebelwolke vor seinem Gesicht. Das Pferd unter ihm prustete und scharrte mit dem Huf. Ned tätschelte ihm den Hals und ließ den Blick über die Häuser, die die Main Street säumten, schweifen. Viele der Gebäude waren nur noch Ruinen, andere waren beschädigt. Die Fenster und Türen waren eingeschlagen, Vorbaudächer lagen auf den Vorbauten, die Vorbau- und Treppengeländer lagen auf dem Gehsteig oder auf der Straße. Kreuz und quer liegende Balken und Bretter zeugten von einem Werk sinnloser Zerstörung. Da das Holz weder marode war und ein Hurrikan für die Zerstörung einzelner Häuser nicht in Frage kam, sagte sich Ned, dass Menschen dafür verantwortlich sein mussten.
Am Ende der Hauptstraße erhob sich ein riesiger Tempel. Er schien unversehrt zu sein. Ned ahnte, dass der Tempel von den Mormonen errichtet worden war, die, wenige Monate, bevor er Ohio verlassen hatte, um jenseits des Mississippi in der Wildnis zu leben, die Stadt zum Hauptsitz ihrer Kirche erklärt hatten.
Jeder sucht irgendwo anders sein gelobtes Land, dachte Ned Brown. Aber manchmal findet man nur die Wüste - oder die eine oder andere Hölle!
Den Mormonen, so dachte er, würde es nicht anders gehen als so vielen anderen vor ihnen.
Nur wenige Menschen waren auf der Straße zu sehen. Die Kälte schreckte die Stadtbewohner wohl davor ab, das Freie aufzusuchen. Aus den Schornsteinen der unversehrten Häuser stieg dunkler Rauch. Da es windstill war, stieg er senkrecht zum Himmel und zerflatterte.
Ned war über den zugefrorenen Mississippi gekommen.
Er wollte nach Osten.
In der Wildnis jenseits des Mississippi hatte er seit nahezu vier Jahren als Fallensteller gelebt und mit den Indianern Handel getrieben. Hin und wieder hatte er sich als Scout an Auswanderer verdingt, um sie ein Stück westwärts zu führen. Jetzt war er auf dem Weg nach Ohio, wo bei Cincinnati seine Familie lebte. Er wollte zu Hause wieder einmal nach dem Rechten sehen. Seit er vor fast vier Jahren den Mississippi überschritten und die Zivilisation verlassen hatte, hatte er nichts mehr von seinen Eltern und Geschwistern gehört. Es war längst an der Zeit, sie zu besuchen.
Mit einem leichten Schenkeldruck trieb Ned sein Pferd wieder an. Die Hufe krachten auf dem gefrorenen Boden. Zu beiden Seiten der Straße hatten die Bewohner der Stadt Schneehaufen angehäuft. Das Tauwetter, das kurz vor Weihnachten eingesetzt und den Schnee auf den Dächern und der Straße geschmolzen hatte, hatte diesen Schneehaufen kaum etwas anhaben können. Gleich nach Weihnachten war es dann wieder frostig kalt geworden. Der von der Schmelze verschonte Schnee war beinhart gefroren.
Langsam ritt Ned an den Häusern entlang. Hinter den Fensterscheiben zeigten sich manchmal die Gesichter von Menschen, die ihn beobachteten. Der Mountainman sagte sich, dass mit dieser Stadt etwas nicht stimmte. Die vielen zerstörten und beschädigten Häuser sprachen für sich. Einen Moment dachte Ned an einen Überfall durch Indianer, aber aus Illinois und seinen angrenzenden Staaten waren die Ureinwohner längst vertrieben, sodass er diesen Gedanken sogleich wieder verwarf.
Ned sah einen Mietstall und lenkte das Pferd darauf zu. Im Wagen- und Abstellhof saß er ab. Am Zaun zur Main Street hin standen in Reih und Glied etwa ein halbes Dutzend Conestoga- und Studebakerschoner mit verwaschenen Planen. Das Stalltor stand offen. Ned vernahm das Schnauben, Prusten und Stampfen der Pferde in den Boxen. Im Stall herrschte Düsternis.
Der Trapper nahm das Tier am Kopfgeschirr und führte es durch das Tor. Stickige Luft, vermischt mit dem Geruch von Stroh und Pferdeschweiß schlug dem großen, hageren Mann entgegen. Ziemlich am Ende des Mittelganges hing eine Kerosinlampe von einem Querbalken. Der Docht war weit heruntergedreht und der Glaszylinder stark verrußt, sodass das Licht, das die Laterne spendete, lediglich die Düsternis in ihrem unmittelbaren Bereich ein wenig aufhellte. Fliegen summten, in den Stallecken spannten sich staubige Spinnennetze. Das Licht, das durch das Tor ins Stallinnere fiel, reichte aus, um sie erkennen zu können.
Unter der Lampe hockte der Stallmann, ein bärtiger Mann mittleren Alters, auf einer Futterkiste und fettete ein Zaumzeug ein. Er legte Zaumzeug und Bürste weg, erhob sich und ging Ned entgegen.
Ned blieb stehen. „Howdy", grüßte er.
„Bilde ich mir das ein oder ist da wirklich jemand?"
„Da ist wirklich jemand", sagte Ned Brown.
„Okay..."
„Hast du noch einen Platz für mein Pferd?"
Der Stallmann musterte Ned misstrauisch. An dem Patterson Colt, den Ned in einem Holster am Gürtel trug, verweilte sein Blick etwas länger. „Das kommt drauf an", knurrte der Stallbursche schließlich.
„Worauf denn?"
„Falls du aus Carthage kommst, gibt es für dich hier keinen Platz. Dann empfehle ich dir, schnell wie der Blitz wieder zu verschwinden, andernfalls kann es nämlich leicht sein,