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101 Dinge, die man über Golf wissen.: Das ideale Geschenkbuch für den Golfer. Informatives und Kurioses
101 Dinge, die man über Golf wissen.: Das ideale Geschenkbuch für den Golfer. Informatives und Kurioses
101 Dinge, die man über Golf wissen.: Das ideale Geschenkbuch für den Golfer. Informatives und Kurioses
eBook374 Seiten2 Stunden

101 Dinge, die man über Golf wissen.: Das ideale Geschenkbuch für den Golfer. Informatives und Kurioses

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Über dieses E-Book

Haben die Schotten wirklich Golf erfunden? Was ist das "19. Loch"? Was hat ein Albatros mit Golf zu tun? Und wo findet sich der Sweet Spot? Die Antworten auf diese und viele weiteren Fragen beantwortet dieses Handbuch der anderen Art. Hoch informativ und ebenso unterhaltsam versammelt es 101-mal Wichtiges und Kurioses rund um das Spiel auf den auf den Fairways und Grüns.
101 Aha-Erlebnisse für echte Golfer.
SpracheDeutsch
HerausgeberGeraMond Verlag
Erscheinungsdatum6. Okt. 2020
ISBN9783964530189
101 Dinge, die man über Golf wissen.: Das ideale Geschenkbuch für den Golfer. Informatives und Kurioses

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    Buchvorschau

    101 Dinge, die man über Golf wissen. - Michael F. Basche

    1 Das Märchen vom Schäfer

    Die Golf-Frühzeit

    Es war einmal … So fangen gemeinhin Märchen an, auch dieses: Es war einmal ein schottischer Schäfer, der auf den Küstenwiesen vor der Stadt seine flauschigen Schützlinge hütete und zum Zeitvertreib mit dem krummen Ende des Hirtenstabs Kiesel in Kaninchenlöcher drosch – voilà, Golf war erfunden! Eine andere Fama besagt, dass schottische Soldaten einen Vorläufer namens Chole kennenlernten, während sie in der Schlacht von Baugé 1421 die Franzosen beim Hundertjährigen Krieg gegen England unterstützten.

    Oder Golf wurde einfach durch den Wollhandel mit den Niederlanden „eingeschleppt. Denn dort kannte man das „Spel metten Kolven schon, da schlugen sich die Tartan-Clans noch lieber den Schädel ein als spielend durch die Dünen zu toben. Das ist amtlich: Am 26. Februar 1297 fand in Loenen aan de Vecht ein Wettspiel statt, bei dem ein Lederball in ein entferntes Ziel zu bugsieren war.

    Wollige Wurzeln: Entweder hat’s ein gelangweilter schottischer Schäfer erfunden, oder Golf wurde durch den Handel mit den Niederlanden „eingeschleppt".

    Spel metten Kolven: Schon im 13. Jahrhundert trieben die Holländer Kugeln über Wiesen und übers Eis. Schlagballspiele sind so alt wie die Menschheit.

    Was die Holländer auf ihren Wiesen und winters auf gefrorenen Kanälen veranstalteten, sah eher nach Hockey und Eishockey aus, aber die Menschheit amüsiert sich sowieso von jeher mit Ball und Stock: Hurley, Shinty, Cambuca auf den britischen Inseln, Pele Mele in Italien, woraus die Franzosen Jeu de Mal und die Engländer Pall Mall machten. Krocket und Baseball, Exoten wie Lacrosse und das baskische Pelota sind so entstanden. Vor über tausend Jahren betrieben die Chinesen ein golfähnliches Spiel namens Chuiwan mit mehreren Schlägern. In Archiven findet sich der Hinweis auf einen Fürsten, der seine Tochter angewiesen haben soll, als Ziel ein Loch zu graben.

    Jedenfalls trieb alsbald ganz Schottland mit Feuereifer den Ball vor sich her, Adel und betuchtes Bürgertum auf abgegrenzten Arealen, das gemeine Volk durch die Gassen und im Gelände. 1457 sah sich König James II. gezwungen, Golf und Fußball zu verbieten und das Training mit Pfeil und Bogen anzumahnen, weil er im ewigen Zwist mit England um die Wehrhaftigkeit seiner Untertanen fürchtete. „Ye futbawe and ye gowf be uterly cryt done and not usyt, heißt es im Parlamentsbeschluss; „Fußball und Golf sind absolut zu verurteilen und werden nicht praktiziert: Der Satz gilt den Schotten als Beginn ihrer Golf-Zeitrechnung.

    2 Gowf und die „wilde 13"

    Die Wiege des Spiels

    Schottland im Jahr 1502: Das Parlament unter König James IV. hat Golf freigegeben, es herrscht ein wackeliger Friede mit den englischen Nachbarn. Für die High Society galt das Verbot sowieso nie. Der Monarch selbst liebte das Spiel in den Grünanlagen vor seinen Gemäuern und trug sich als erster Golf-Nerd in die Geschichtsbücher ein. Was durch Aufzeichnungen von Schatzmeister David Beaton belegt ist, beispielsweise über 14 Schilling als Bezahlung eines Bogenmachers in Perth für „clubbes" aus Buchenholz.

    Maria Stuart, die Enkelin von James, soll gar kurz nach der Ermordung des zweiten Ehemanns Lord Darnley im Februar 1567 schon wieder gegolft haben – mit ihrem Vertrauten und mutmaßlichen Gattenmörder Earl of Bothwell. Die „Queen of Scots" prägte angeblich den Begriff Caddie, entlehnt von den Schläger schleppenden Militärkadetten (Cadets) beim Jeu de Mal am Hof zu Fontainebleau während ihres Erziehungs-Exils in Frankreich. Es gab indes in Schottland bereits Tagelöhner, die sich Caddies nannten, und als Ausrüstungsträger angeheuert wurden.

    Golf grassierte. Vor allem Menschen mit Tagesfreizeit und gesichertem Einkommen strömten auf die Links, die kommunalen Brachen der Küstenstädte, buddelten Ziellöcher, markierten sie durch Stöcke und schlugen mit Stecken aus Dornbaum oder Esche drauflos. Es ging drunter und drüber, schiere Anarchie. „Long Gowf nannte sich das, die frühen Bälle aus Holz flogen indes eher flach, wenn überhaupt. Ein gewisser Sir Robert Maule ist als der erste nicht-royale Golfer belegt, er spielte um 1527 auf den Barry Links vor Carnoustie. Längst war Golf auch nach England geschwappt. 1513 bereits erwähnte Katharina von Aragon, die erste Frau des Wüstlings Heinrich VIII., in einem Schreiben an Kardinal Wolsey die zerstreuende Wirkung: „I thank God, to be busy at the Golf.

    Golf in Kurz: Der Adel spielte anfangs das dem Krocket ähnliche, eingegrenzte Jeu de Mal und überließ das originär wüste „Long Gowf" dem Gutbürgertum.

    Über Stock und Stein: 1744 vereinheitlichten die 13 ersten Golfregeln ein anarchisches Geländespiel.

    1552 dann gab Erzbischof John Hamilton jene Wiesen vor der schottischen Universitätsstadt St. Andrews offiziell für allerlei Sportbetrieb frei, die als Old Course zur Legende werden sollten. Golf-Gesellschaften gründeten sich: Herrenzirkel, vereint in Spieltrieb und Trinkspaß. Das weibliche Gutbürgertum schwang ebenso die Schläger; zumindest wurden Frauen erwähnt, wenn die Kirche den heiligen, spielfreien Sonntag anmahnte. Derweil verfasste der Medizinstudent Thomas Kincaid 1687/88 in Edinburgh mit seinen Tagebucheinträgen die erste schriftliche Spielanleitung.

    Am 7. März 1744 schließlich veröffentlichten die Gentlemen Golfers of Leith als verbindliche Grundlage für ein Wettspiel die 13 Ur-Golfregeln, brachten Ordnung ins Cross-Country-Chaos und legten damit das strukturelle Fundament für einen Welterfolg.

    3 Gents und grobe Gesellen

    Die Gründerväter

    Weber, Zimmerleute, Landarbeiter: Wenngleich Golf seit jeher als Gentlemen’s Game gilt, waren es die sogenannten kleinen Leute, die das Spiel in seinen Anfängen prägten – sofern sie denn unmittelbar damit zu tun hatten. Menschen wie Allan Robertson, der in St. Andrews bei seinem Vater das Handwerk des Schlägerund Ballmachers sowie die Aufgaben eines Caddies erlernt hatte und als bester, ja unbesiegbarer Golfer seiner Epoche galt.

    Gehen wir zurück ins Schottland der 1850er-Jahre, in die Gesellschaft der durch den Wollhandel mit Festlandeuropa prosperierenden Küstenstädte. Den Müßiggang eines zeitintensiven Geländespiels konnten sich nur Herren von Stand leisten, überdies war die Ausrüstung teuer. Allein der „Featherie", eine in mühsamer Handarbeit mit nassen Federn gestopfte empfindsame Lederkugel von minimaler Haltbarkeit, kostete nach heutigem Kurs zehn bis 20 Dollar. Für den Otto Normalbürger in St. Andrews oder Prestwick war das unerschwinglich. Ohnehin gab’s nur sonntags Freizeit, und die sollte dem Kirchgang und der Familie vorbehalten sein. Auch war Golfspielen am Tag des Herrn unschicklich und deshalb zumeist verboten, die Links als kommunale Fläche wurden dann der Allgemeinheit zugänglich gemacht.

    So begründeten notwendiger Schlendrian und nötiges Kleingeld schon damals das Bild vom Vergnügen für Privilegierte. Robertson und Co. wiederum, die Insider, fertigten das Spiel-Zeug, trugen den Gentlemen auf der Runde die Schläger hinterher und waren nicht selten fürs Herrichten des Geländes zuständig.

    Der Gigant aus St. Andrews: Golf-Handwerker Allan Robertson galt zu seiner Zeit als unbesiegbar.

    Gentlemen in geselliger Runde: Den Müßiggang eines zeitintensiven Geländespiels konnten sich nur Standesherren leisten, zudem war die Ausrüstung teuer.

    Wer so nah dran ist am Wesen eines Spiels, der entwickelt beinahe naturgemäß enormes Verständnis und ausgeprägte Fertigkeit. Bald spielten die Arbeitsbienen besser als ihre Drohnen und wurden für das spielwütige und wettsüchtige Establishment zu begehrten Partnern im Golfduell mit anderen Gentlemen. Oder man ließ sie wie bei Hahnenkämpfen gleich direkt aufeinander los, befeuert von der Aussicht auf Anteile an den horrenden Wetten.

    Berufsgolfer setzten die Standards

    Erwähnenswert sind in diesem Zusammenhang der 14. Earl von Eglinton, ein großer Sponsor und leidenschaftlicher Zocker, sowie Oberst James Ogilvie Fairlie – von beiden wird noch die Rede sein. Auf der anderen Seite brachten es die ersten Berufsgolfer – Mungo, Willie Park Sr. und Willie Park Jr. aus Inveresk oder Willie Dunn Sr. aus Musselburgh, nicht zuletzt St. Andrews’ Golfgigant Allan Robertson selbst – auf diese Weise zu Wohlstand und setzten die sportlichen Standards. Als Robertsons Lehrling in St. Andrews übte sich seit 1835 zudem einer im Golfhandwerk, der im Lauf seiner gewaltigen Karriere zum „Allvater" und Schutzheiligen des Golfspiels werden sollte und bis heute als Patron der Golfplatz-Architektur und als Wegbereiter des Turniergolf um Siegprämien und Preisgelder verehrt wird: Old Tom Morris.

    4 Der Allvater

    Old Tom Morris

    Die Karriere des Golf-Patriarchen begann mit einem Rausschmiss. Weil Tom Morris den gerade erfundenen Kautschukball spielte, deutlich günstiger und haltbarer als die Featherie-Produkte seines Lehrherren. Und von diesem dabei erwischt wurde. Worauf der berühmte Allan Robertson den Azubi umgehend feuerte. 1851 soll das gewesen sein. Als „Custodian of the Links" in St. Andrews und bester Golfer seiner Zeit verdiente Robertson mit Wettspielen, Schlägerbau, Greenkeeping und vor allem mit der Featherie-Herstellung gutes Geld. Mitarbeiter Morris war somit ein Nestbeschmutzer.

    In Prestwick an der Westküste freute man sich. Die angehende Golf-Koryphäe, durch Teammatches mit Robertson schon einigermaßen berühmt, war frei. Der bereits erwähnte Oberst Fairlie vermittelte Morris an den Heimatclub. Im selben Jahr noch trat der damals 30-Jährige seinen Dienst an und machte in der Folge aus Prestwicks Golfwiese einen ordentlichen Platz. Auf dem Zwölf-Loch-Kurs fand 1860 die erste Open Championship statt, um den sportlichen Nachfolger von Allan Robertson zu ermitteln, der inzwischen verstorben war. Morris wurde bei der Premiere Zweiter und gewann dreimal, bevor er Ende 1864 nach St. Andrews zurückkehrte, wo man ihm den verwaisten Job des „Links-Hüters" angedient hatte. 50 Pfund jährlich plus 20 Pfund Budget für Fremdleistungen gab es dafür. Ein beachtliches Salär. Die Einnahmen aus dem Pro-Shop flossen sowieso in Morris’ Tasche.

    1867 holte sich der notorisch schlechte Putter trotzdem in Prestwick die vierte Open und zog fortan mit Schubkarre und Schaufel über seinen geliebten Old Course. Oder reiste per Eselskarren und später per Eisenbahn bzw. Dampfschiff als Golfplatz-Architekt durch die Gegend. Für das Tageshonorar von einem Pfund plus Spesen nahm er allerorten das Gelände in Augenschein und bestimmte die Positionen von Tees, Greens und Bunkern. Morris soll bei fast der Hälfte der 109 Linksplätze, die um 1900 auf den britischen Inseln existierten, die Hand im Spiel gehabt haben.

    Siegertyp: Old Tom Morris bereitete der Open Championship in Prestwick die Bühne und gewann viermal.

    Der Patriarch des Golfsports: Thomas Mitchell Morris war bis zum seinem Tod 1908 spielerisch und als Platzarchitekt auf den britischen Inseln aktiv.

    Tod durch Treppensturz

    Den von Mutter Natur schon nahezu perfekt hingelegten Old Course polierte Old Tom im Lauf seiner 39-jährigen Tätigkeit durch Umbauten und revolutionäre Pflegemaßnahmen zum Platz der Plätze auf. Er machte das strategische Design zum Standard, führte das Besanden von Fairways und Grüns ein, erfand die Grassoden-Bauweise der Pottbunker und den Locheinsatz fürs Grün. Clever war Morris auch. Er bezog eine Rente zu vollen Bezügen. Und jeder Club, dem er seine Unterstützung angedeihen ließ, war verpflichtet, Schläger und Bälle nur aus seinem Shop zu beziehen. Thomas Mitchell Morris starb am 24. Mai 1908, hochbetagt mit 87 Jahren, als er im New Golf Club von St. Andrews auf der Treppe stürzte. Seine Legende jedoch ist unsterblich.

    5 It’s All About the Money

    Golf und Geld

    Über Geld soll man ja bekanntlich nicht reden, aber es muss sein. „Nach Golde drängt, Am Golde hängt doch alles …, ließ Goethe 1808 bei der Uraufführung des „Faust sein Gretchen sinnieren, das passt auch zeitlich ganz gut: Ohne den schnöden Mammon wäre Golf immer noch eine Nischennummer wie viele Vorgänger. Der Wettwut zuvorderst verdankt das Spiel seine frühe Beliebtheit – nebst dem Umstand, dass es keine aufwendigen Arenen brauchte, bloß genug Gelände. Das britische Establishment zockte, was die Portemonnaies hergaben. Boxen, Pferderennen, Hunde- und Hahnenkämpfe oder Bogenschießen indes waren olle Kamellen; dieses so schön als Schlagum-Schlag- und Loch-um-Loch-Duell (Matchplay) orchestrierbare neue Spiel kam gerade recht. Die groben, wenig gesellschaftsfähigen Gesellen störten etwas, man wusste sich allerdings zu helfen. Als Colonel Fairlie 1860 die erste Open Championship in Prestwick inszenierte, staffierte er die acht Kombattanten von teils zweifelhaftem Ruf, wenig Bildung, aber hoher Schlagfertigkeit mit grobwollenen Arbeiterjacken aus, um sie einigermaßen manierlich wirken zu lassen.

    Pfand für die Wandertrophäe

    Bezeichnenderweise bekam der jeweilige Gewinner anfangs keine Siegprämie: Er musste vielmehr gar ein Pfand für den kostbaren Gürtel des Champions hinterlassen, den der Earl of Eglinton als erster Großsponsor der Sportgeschichte gestiftet hatte, um die Rückgabe der 25 Pfund teuren Wandertrophäe (in heutiger Währung 1.600 Euro) zur nächsten Open-Auflage sicherzustellen.

    Sowieso machten die Cracks ihren Profit als Gladiatoren und als gefragte Partner der Herren von Stand und Finanzstatus. Bei privat arrangierten Wettspielen ging es durchaus um damals horrende Börsen von mehreren hundert Pfund. Bereits aus dem Jahr 1681 ist ein sportlicher Zwist des Duke of York mit zwei englischen Gentlemen auf den Links von Leith um das Prestige der besseren Golf-Nation überliefert. Der spätere Stuart-König holte sich eine lokale Größe zur Unterstützung, den Schuhmacher James Paterson. Prompt gewann das Duo;

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