Die Acht vom großen Fluss, Bd. 3: Das geheimnisvolle Boot
Von Gabriele Kuhnke
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Über dieses E-Book
"Nun heul doch nicht mehr", sagt er unbeholfen. "Ich
heule ja nicht!", rufe ich, obwohl mir die Tränen nur so
über dieWangen laufen. Energisch schüttele ich Bastians
Arm ab. "Und jetzt?" Ich putze mir die Nase. Bastian
zuckt die Schultern. "Jetzt müssen wir hoffen, dass der
Zollkreuzer deine Blinksignale gesehen hat!"
Gabriele Kuhnke
Gabriele Cecilia Kuhnke (geb. Ammermann;* 19. Juni 1946 in Olsberg) ist eine deutsche Schriftstellerin; sie hat sich vor allem durch ihre Kinder- und Jugendbücher einen Namen gemacht. Geboren im Sauerland, besuchte sie in Arnsberg das Mädchen-Gymnasium. Seit ihrer Kindheit fühlte sie sich zu Wasser und Schiffen hingezogen, arbeitete nach ihrer Schulzeit auf einem Rhein- Schleppkahn. Die zwölfbändige Reihe Die Acht vom großen Fluss erschien erstmals zwischen 1985 und 1991im Schneider-Buch-Verlag. Sie lebt in Sommerland zwischen Elmshorn und Glückstadt.
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Rezensionen für Die Acht vom großen Fluss, Bd. 3
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Buchvorschau
Die Acht vom großen Fluss, Bd. 3 - Gabriele Kuhnke
Die Acht:
Bastian, 12,
hat kurzes blondes Stoppelhaar und sehr abstehende Ohren. Ist der Anführer der Jungen. Intelligent. Manchmal muffelig.
Sabine, 12, schulterlanges, dunkles Haar, als einzige nicht blond; spitze, schmale Nase; dicke Ponyfrisur. Wittert dauernd spannende Fälle. Sehr pfiffig.
Heike, 12, und Heiko, 11, Geschwister, haben beide ganz kurz geschnittenes blondes Haar. Heiko weiß immer alles, Heike ist sehr tierliebend und weichherzig. Hilfsbereit sind beide. Die Geschwister besitzen zusammen eine kleine Segeljolle, da sie auf einer Insel wohnen.
Susanne (Su), 8, Sabines jüngere Schwester, die immer mit will. Hat dünne, widerspenstige, rotblonde Zöpfe, ist lustig, lacht und weint viel, hat Sommersprossen. Su ist eine Nervensäge, aber lieb.
Goldhamster Husch ist Heikes Liebling. Er sitzt meistens unter ihrem Pullover und ist immer dabei. Sein Fell ist besonders seidig. Ein großer Nüsse-Hamsterer. Kommt auf Heikes Pfiff. Fürchtet Kater Bandit wie den Teufel, da er dessen Absichten kennt.
Florian (Flo), 10, hat ganz dicke blonde Locken (um die ihn die Mädchen beneiden). Flo ist klein und dünn, ein bisschen ängstlich. Liest leidenschaftlich gern.
Kater Bandit wurde irgendwann von Sabine halb ertrunken gefunden und adoptiert. Die Familie liebt ihn. Bandit ist pechschwarz mit weißen Pfoten. Er hat nur ein Auge. Hofft, irgendwann Hamster Husch zu erwischen. Geht meistens mit den Kindern mit. Ist ein ganz besonderer Kater.
Inhalt
Heiko hat Kummer
Ein netter Typ
Ein Katzenfänger geht um
Wieder zu Hause
Nachts auf dem Deich
Der Champion ist verschwunden
Ein verzwickter Fall
Eine gute Nachricht
Sabine macht eine Entdeckung
Auf Schatzsuche
SOS - in letzter Minute
Die Katzen- Suchaktion
Sonnenblumenkerne mit Ketchup
Gabriele Cecilia Kuhnke (geb. Ammermann;* 19. Juni 1946 in Olsberg) ist eine deutsche Schriftstellerin; sie hat sich vor allem durch ihre Kinder- und Jugendbücher einen Namen gemacht. Geboren im Sauerland, besuchte sie in Arnsberg das Mädchen-Gymnasium. Seit ihrer Kindheit fühlte sie sich zu Wasser und Schiffen hingezogen, arbeitete nach ihrer Schulzeit auf einem Rhein-Schleppkahn. Die zwölfbändige Reihe Die Acht vom großen Fluss erschien erstmals zwischen 1985 und 1991im Schneider-Buch-Verlag. Sie lebt in Sommerland zwischen Elmshorn und Glückstadt.
Heiko hat Kummer
Verwirrt schlage ich die Augen auf und versuche angestrengt, mich darauf zu besinnen, was mich geweckt hat. Irgendetwas hat mein Gesicht gestreift, und kleine, kalte Pfötchen haben meine Wange berührt. Erschrocken fahre ich im Schlafsack hoch und betaste zögernd meine Nase. Dann atme ich auf. Nein, so etwas! Nun schlafe ich bereits die neunte Nacht im Zelt, und jedes Mal erschrecke ich fürchterlich, wenn Husch über mein Gesicht flitzt.
Husch ist ein Goldhamster mit goldbraunem Rückenfell und schwarzen, glitzernden Knopfaugen. Jetzt richtet er sich auf meinem Schlafsack auf, sodass ich seine hellgrau gefärbte Unterseite erkennen kann. Seine winzigen Vorderpfötchen hängen erwartungsvoll herab, und seine runden Augen blicken mich neugierig an.
„Hast du Hunger, Husch?", erkundige ich mich teilnahmsvoll und streichele behutsam mit dem Zeigefinger über sein goldbraunes Fell.
Der Hamster beobachtet gespannt, wie ich aus dem Schlafsack krieche und eine Handvoll Getreidekörner aus unserer Verpflegungskiste hole. Als ich die Körner auf den Zeltboden schütte, saust Husch blitzschnell herbei. Seine Pfötchen langen gierig nach den Körnern, die unheimlich rasch in seinen Backentaschen verschwinden. Belustigt sehe ich ihm zu.
Ich heiße Sabine Rehder, habe dunkle Haare, die bis auf die Schultern fallen und über den Augenbrauen zu zotteligen Ponyfransen abgeschnitten sind. Bald werde ich zwölf Jahre alt.
An einem normalen Tag wache ich morgens in meinem Bett unter dem Reetdach unseres Hauses in Diekhusen auf. Reetdach nennt man bei uns die Dächer, die mit Schilf gedeckt sind statt mit Dachpfannen. Aber heute ist keiner der normalen Tage. Heute sind Sommerferien, und die dauern zum Glück noch herrliche vier Wochen. Schon seit neun Tagen zelten wir „Acht vom großen Fluss" an der Südspitze des Bananensandes. Der Bananensand ist eine Insel, die mitten in der Elbe liegt und die Form einer Banane hat.
Ich strecke wohlig meine Arme. Über mir wölbt sich das blaue Zeltdach. Die Sonne lässt helle Kringel auf der Leinwand tanzen. Es wird langsam heiß unter dem niedrigen Dach.
Rechts neben mir schläft meine achtjährige Schwester Susanne, die wir der Abkürzung halber immer Su rufen. Von Su schauen nur zwei dünne, strähnige Zöpfe aus dem Schlafsack hervor. Ihre Augen und die kleine Stupsnase hat sie mit dem Arm zugedeckt, als wollte sie sagen: Lass mich bloß in Ruhe, ich will nichts sehen und nichts hören! Wenn Su schläft, sieht sie richtig süß aus, denke ich gerührt.
Ich kann mir im Moment gar nicht vorstellen, was für ein Biest sie manchmal ist, wenn sie wach ist.
Ich wende mich zur anderen Seite. Dort liegt meine Freundin Heike, ebenfalls bis zur Nasenspitze im buntgestreiften Schlafsack eingekuschelt. Heike ist bereits im Januar zwölf Jahre alt geworden. Sie wohnt in einem Bauernhaus auf der Nordseite der Insel. Außer ihr leben dort noch ihre Eltern, ihr Bruder Heiko, zwanzig Kühe, einige Schafe und Hühner, der Schäferhund Wotan und natürlich ihr Liebling, der Goldhamster Husch, den sie überall mit herumschleppt und dem es anscheinend gefällt, in einer ihrer Hemd- oder Hosentaschen zu sitzen.
Heike und ihr Bruder Heiko, der zu seinem Ärger elf Monate jünger als seine Schwester ist, sehen sich sehr ähnlich. Beide haben die gleichen runden, stupsnasigen Gesichter und ähnlich geschnittene, sehr kurze Haare, sodass sie von Fremden oft für Zwillinge gehalten werden. Das macht ihnen einen Riesenspaß. Ich ziehe behutsam den Reißverschluss des Zeltes auf, um Su und Heike nicht zu wecken und stecke meinen Kopf durch die Öffnung. Geblendet schließe ich einen Moment die Augen. Der breite Fluss flimmert und glitzert im hellen Sonnenlicht. Es ist Ebbe, und die schwarze Bake, die das Ende des Bananensandes anzeigt, steht frei auf dem weißen Sandstreifen. Jetzt kann man trockenen Fußes hinübergelangen. Hinter der Bake dümpelt eine rote Leuchttonne im Takt der anrollenden Wellen.
„Puh, ist das schwül", stöhne ich, nehme T-Shirt und Shorts vom Schlafsack und krieche aus dem Zelt. Rasch richte ich mich auf und ziehe den Reißverschluss zu, keine Sekunde zu früh, denn schon steckt Bandit seinen Kopf neugierig um die Zeltecke.
Bandit ist ein pechschwarzer Kater mit weißen Pfoten und nur einem Auge. Ich habe ihn einmal halb ertrunken im Schilf am Flussufer gefunden, und nachdem Mama, Su und ich ihn gesund gepflegt haben, ist er bei uns geblieben. Eigentlich ist er mein Kater. Bandit und ich hängen sehr aneinander. Jetzt nähert er sich mit erhobenem Schwanz, reibt den Kopf an meinen nackten Beinen, blickt erst den Reißverschluss des Zeltes und dann mich an und macht vorwurfsvoll: „Miau!"
„Tut mir leid, Bandit, dass du nachts draußen bleiben musst, sage ich zu ihm. „Aber du hast selbst schuld, weil du dauernd versuchst, Heikes Goldhamster zu fangen.
Bandit kratzt ungeduldig mit der Pfote am Reißverschluss und geht schließlich beleidigt davon.
Ich schlüpfe in Shorts und T-Shirt und blicke zum hellgrünen Zelt der Jungen hinüber. Dort rührt und regt sich nichts. Die Faulpelze schlafen noch.
Umso überraschter bin ich, als ich am Strand eine Gestalt in abgeschnittenen Jeans und blau-gelb geringeltem T-Shirt entdecke. Heiko sitzt im Sand und wirft missmutig seine Angel aus.
„Hallo, rufe ich erfreut und lasse mich neben ihm nieder. „Du bist ja schon auf.
„Hm", knurrt Heiko einsilbig.
Ich sehe ihn erstaunt an. Sein rundliches Gesicht strahlt sonst immer vor Lebensfreude. Jetzt sind seine Augen zusammengekniffen, die Unterlippe ist trotzig vorgeschoben.
„Was ist denn mit dir los?", erkundige ich mich besorgt.
„Da fragst du noch?" Heiko seufzt und blickt mich vorwurfsvoll an. Mit dem nackten großen Zeh zeigt er auf die Wellen, die sanft am Strand entlang rollen.
„Vor einer Woche lag hier noch die HAI. Und