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Zukunft?
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eBook158 Seiten1 Stunde

Zukunft?

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Über dieses E-Book

Wir schreiben das Jahr 2049. Der Andreasgraben hat sich verschoben. Überall in der Welt herrschen Hungersnöte und Chaos. Die Bevölkerung in Europa ist stark überaltert. Speziell in Deutschland sind nur noch 10 % der Menschen unter sechzig Jahren. Die Regierung ist nicht mehr in der Lage moderate Renten zu zahlen. Nach dem 75. Lebensjahr wird den Menschen nahegelegt, den sanften Tod zu wählen, oder ihr Dasein, ohne Unterstützung in bitterer Armut zu fristen. Die Umweltverschmutzung hat beängstigende Ausmaße angenommen. Hungrige Tiere greifen die Menschen an. Banker haben es tatsächlich geschafft die Wirtschaft zu ruinieren. Gesundheitspolitik wird seit Jahren keine mehr betrieben. Im Dresdener Zwingergelände arbeiten Wissenschaftler fieberhaft an der Entwicklung eines Serums, welches den Alterungsprozess umkehren soll. Zeitgleich treibt in Chemnitz ein Frauenmörder sein Unwesen. Eine mutige Polizistin riskiert ihr Leben, um den wahnsinnigen Täter zu überführen.
SpracheDeutsch
Herausgeberneobooks
Erscheinungsdatum28. Juli 2020
ISBN9783752910193
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    Buchvorschau

    Zukunft? - Mary Specter

    „DIE GOLDENE LIGA"

    Mary Specter

    Zukunft?

    Wir berauben uns selbst unserer Zukunft. Wir müssen uns bemühen diesen Prozess aufzuhalten. Denn es wird nicht möglich sein ihn rückgängig zu machen.

    Danksagung

    Mein Dank gilt zuerst meiner Familie.

    Wann immer ich in den letzten schweren Jahren das Bedürfnis hatte zu jammern oder zu schimpfen, waren mein Mann und meine Kinder für mich da.

    Danke auch an meine allerbesten Freunde, meine Schwester und meine Eltern,

    die oft in aussichtslosen Situationen halfen.

    Dank auch an alle Leser.

    Der Vollmond spiegelt sich über leicht gefrorenen Pfützen des schmalen Weges, der zur Gartenanlage führt, in welcher der alte Konrad seit einem halben Jahr lebt. Er ist stolz darauf, aus eigener Kraft mit dem Trinken aufgehört zu haben.

    Seit er dieses winzige Haus am Feldrand gefunden hat, gehört ihm wieder etwas. Das Haus ist von einem Zaun umgeben, den er nach und nach aufgebaut und sogar grün gestrichen hat. Ein verschlissenes Sofa, ein Schrank, ein Fass zum Auffangen des Regenwassers und ein grauweißes Kätzchen, das bei ihm bleibt, wenn die Nacht kommt.

    Es ist ein ganz neues Leben, ein besseres Leben. Seit Jahren hat er sich nicht mehr so gut gefühlt. Er pfeift ein Lied und schwenkt den Stoffbeutel mit den Konserven, die er von seinem Freund Willi bekommen hat. Konrad bleibt stehen, er hört etwas rascheln. Er lauscht angestrengt.

    Mitternacht ist längst vorbei, und auf dem ganzen Weg hat er nicht eine Menschenseele getroffen. Da! Wieder! Etwas raschelt!

    In der Dunkelheit etwas zu erkennen, ist recht schwierig. Vor ihm windet sich der schmale Weg, begrenzt von wildwachsenden Sträuchern, die mit dürren, schmalen Fingern nach ihm greifen.

    Am Ende des Weges, dort wo das Feld beginnt, erkennt er zunächst als Silhouette, etwas Großes, Schwarzes. Ein Tier bewegt sich langsam in seine Richtung. Das Gebilde wird deutlicher. Im fahlen Mondlicht glänzt das Fell. Den Kopf gesenkt, mit geschmeidigen Bewegungen kommt es näher. Wie gebannt starrt Konrad auf den Wolf.

    Schon einmal ist er ihm begegnet.

    Mit fletschenden Zähnen hat er ihn verfolgt. Damals ist er nur davon gekommen, weil Willi ihn in das alte Kaufhaus gestoßen und die Tür verriegelt hat. Nun ist er also hier! Hier, in seinem schönen Zuhause!

    Konrad lässt seinen Beutel mit dem Proviant fallen und rennt so schnell er kann.

    Nur wenige Meter vor dem Gartentor trifft ihn die Wucht des Wolfskörpers und reißt ihn zu Boden.

    „Oh Gott! Nein! Nicht!"

    Er spürt den heißen Atem des Tieres in seinem Nacken, glaubt sich schon verloren, als der Schwarze von ihm ablässt.

    Er bleibt noch eine Weile mit geschlossenen Augen liegen. Als er aufzustehen wagt, weiß er nicht wie viel Zeit vergangen ist.

    „Kitti, Kitti", lockt er, immer noch am ganzen Leib zitternd.

    Schnurrend kommt das Kätzchen unter dem Sofa hervor.

    Konrad nimmt das zarte Tier und setzt sich. Er streichelt es und Tränen rinnen über seine runzligen Wangen.

    „Ich habe unser Essen verloren!", mein Schatz.

    Überall prangt dieser Schriftzug in protzigen Großbuchstaben. Es ist Samstag zehn Uhr morgens. Immer um diese Zeit liefern sich trainierte Senioren einen Wettstreit an Laufbändern und Kraftgeräten. Einige sitzen an der exklusiven Bar und trinken Eiweißshakes.

    Ein etwa Siebzigjähriger mit vollem grauen Haar und ebensolchen Augen wischt sich den Schweiß von der Stirn. Unter seinem teuren Dress zeichnet sich seine drahtige Figur ab. Er setzt sich an den Tisch und bestellt einen Grapefruit-Saft.

    Drei Damen stecken die Köpfe zusammen und kichern wie Teenager. „He, Erich!"

    Ein Schlag auf die Schulter reißt den Grauhaarigen aus seinen Gedanken. Er dreht sich um und lächelt gequält.

    „Hallo Armin, schon fertig mit deinem Programm?"

    Schnaufend setzt sich Armin auf den Barhocker neben Erich. Er schnippt mit den Fingern.

    Augenblicklich kommt ein Angestellter und fragt nach seinen Wünschen.

    „Einen O-Saft bitte!"

    Der Barkeeper gießt das Glas halbvoll. Armin leert es in großen Zügen.

    „Hast du von der Sache am Todesstreifen gehört?"

    Erich zieht die Augenbrauen zusammen.

    „In den letzten zwei Jahren haben wir acht Frauen auf diese Weise verloren. Es ist eine Katastrophe!"

    Er dreht das Glas zwischen den Fingern und starrt gedankenverloren in die milchig-gelbe Flüssigkeit.

    „Schon wieder eine, die abhauen wollte und es nicht geschafft hat.

    Alle Frauen waren gerade in einem fruchtbaren Stadium.

    Etwas haben wir übersehen, aber was!?"

    Erich Reuter, der Chef der Forschungsabteilung, ist ein ruhiger, ausgeglichener Mensch.

    Armin, sein Mitarbeiter dagegen ein unruhiger Zeitgenosse. Sein kleiner dicklicher Körper scheint fortwährend zu zucken.

    „Mein Freund, wir sind bereits in Bedrängnis, was den Zeitrahmen betrifft."

    Armins Gesicht wird bei dieser Bemerkung noch röter und dicker. Erich blickt ernst auf seinen Kollegen herab: „Wir können die Nebenwirkungen doch nicht einfach ignorieren!"

    Armin zwinkert nervös. „Fragen wir die Chefin, was wir tun sollen, und ...!"

    Eine Lautsprecher-Ansage unterbricht seinen Satz. „Alle Mitglieder der LIGA, welche über siebzig Jahre alt sind, bitte im Kristallsaal melden!"

    Außerhalb des abgeschirmten Geländes ist die Situation in Dresden erbärmlich.

    Müll und Dreck wohin man sieht. Ratten haben Straßen und Plätze in Besitz genommen.

    „Verdammtes Vieh!" Eine kleine magere Frau verjagt eines der Tiere von ihrem Platz.

    Ihre Schlafstätte besteht aus einer zerfetzten Matratze, einer durchlöcherten Decke und zwei Kartons, in denen sie ihre Habseligkeiten verstaut. Lisa ist erst einundsechzig Jahre alt, aber Armut und Hunger haben ihre Spuren hinterlassen. Sie sieht mindestens fünfzehn Jahre älter aus.

    „He, Lisa, schon wieder am Schimpfen?"

    Der Mann, der seinen Stoffbeutel absetzt, heißt Willi. Um seine wachen gletscherblauen Augen bilden sich beim Lachen kleine Fältchen.

    Sein immer noch markantes Gesicht strahlt Stärke und Gutmütigkeit aus.

    „Ach Mensch Willi, du hast gut lachen. Immerhin hast du wenigstens ein Dach über dem Kopf!"

    Willi zieht die Augenbrauen zusammen und setzt sich neben Lisa auf die Matratze. Er zieht ihr schmunzelnd die verrutschte selbst gestrickte Mütze zurecht: „Du hast Recht! Der Erhardt und ich, wir haben das Maximum aus der alten Ruine rausgeholt. Aber 60 Euro Miete sind kein Pappenstiel! Ich werde wohl auch bald hier sitzen. Wie du weißt, werde ich im nächsten Jahr fünfundsiebzig und dann ist Schluss mit dem Zuschuss."

    Nachdenklich faltet Willi seine Hände im Schoß. Seine schönen Augen blicken traurig. „Ich habe darüber nachgedacht, dem ganzen vielleicht doch ein Ende zu bereiten."

    Lisa springt auf: „Bist du verrückt, was sollen wir denn ohne dich machen?! Du und Erhardt, ihr seid doch die Einzigen, auf die man sich noch verlassen kann, vor allem auf die man hört. Die Stadt würde völlig im Chaos versinken ohne euch!"

    Ihr Tonfall wird weinerlich. Sie holt tief Luft und setzt sich wieder. „Der sanfte Tod wäre reiner Egoismus mein Lieber!"

    „Bist du fertig mit deiner Standpauke?" Lisa schiebt die Unterlippe vor.

    „Für den Moment bin ich fertig!"

    Beim Lachen entblößt sie ein wahres Verhau an Zähnen. „Was hast du denn Schönes mitgebracht, mein Guter?"

    Willi kramt in dem gelben Stoffbeutel herum.

    „Wir haben bei Strobels etwas Mehl und Margarine ergattern können und wie du weißt, halten wir fünf Hühner. Glaub mir, altes Mädchen, das ist der beste Kuchen, den du in den letzten zwanzig Jahren gegessen hast! Er holt einen kleinen, wie einen Laib Brot aussehenden Kuchen hervor und reicht ihn der Frau. Lisa beißt hinein und schließt genüsslich schmatzend die Augen. „Oh, wie gut der ist! Noch eine Tasse Kaffee dazu der Himmel wäre das!

    Willi nickt und gießt aus einer verbeulten Thermoskanne heißen Kamillenblütentee in einen Becher.

    Lisa lacht mit vollem Mund und klopft Willi auf die Schulter: „Danke mein Freund, dann eben fast wie im Himmel!"

    „Ich muss weiter, noch ein paar Mäuler stopfen. Außerdem habe ich für Klara einen Schal aufgetrieben. Sie hat Halsschmerzen seit ein paar Tagen."

    Willi steht auf und geht zügig die Straße hinab.

    Lisa beißt ein Stück vom Kuchen ab und schaut ihm kopfschüttelnd hinterher.

    Im Kristallsaal der „GOLDENEN LIGA"

    Im Kristallsaal der Goldenen Liga haben sich ungefähr achtzig Menschen versammelt. Der Name des Saales ist durchaus berechtigt. Man kommt sich vor wie in einer Tropfsteinhöhle. Gedrehte gläserne Säulen in der Form eines DNA-Stranges ragen als Eckpfeiler bis zur verspiegelten Decke. Der Boden scheint aus glattgewalzten Eiszapfen zu bestehen. Zur Krönung sind alle Möbel, auch die bis zum Boden reichenden Gardinen, schneeweiß.

    Das Raunen im Saal verstummt augenblicklich, als hinter dem Rednerpult eine schlanke dunkelhaarige Frau im hellgrauen Kostüm auftaucht. Nele Kurfürst, Mitte Fünfzig, gutaussehend. Das halblange schwarze Haar glänzt wie ihre dunklen Augen.

    „Ich bitte um Ruhe, meine Damen und Herren! Wie Sie alle wissen, steht der Kontencheck nächste Woche ins Haus. Wer also ausreichend solvent ist, das betrifft in erster Linie die Damen, kann sich nach Weihnachten für die erste Versuchsreihe melden."

    Die

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