Gespräche zwischen Gott und dem Teufel: Ein Buch zum Nachdenken
Von Jürg Hartmann
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Über dieses E-Book
Manche Fragen folgten dieser Frage, und manche Antworten folgten den Antworten. Meine Gedanken wurden immer zahlreicher, sie gingen aber mehr und mehr auch in die Tiefe. So kam ich zum Schluss: "Diese Frage kann im Grunde nur im Gespräch zwischen Gott und dem Teufel eine sinnreiche Antwort finden!"
In der Folge löste diese paradiesische Auseinandersetzung zwischen den beiden Kontrahenten eine ganze Reihe weiterer Gespräche aus, und hier sind sie aufgeschrieben.
Zufall oder Zu-Fall - diese Gespräche trafen zusammen mit der noch immer aktuellen Corona-Pandemie-Krise. Da ist es im Grunde nachvollziehbar sprich unausweichlich, dass diese Thematik zusätzlich ihren Niederschlag im vorliegenden Buch gefunden hat, meinem "Buch zum Nachdenken".
Jürg Hartmann
Ich bin ... geboren am 28. Juni 1949 in Lima (Peru), aufgewachsen in Wallisellen und Kreuzlingen; ausgebildeter Primarlehrer (Seminar Kreuzlingen), Reallehrer und Berufswahllehrer; während 19 Jahren an Oberstufen, Berufsschulen und Berufswahlschulen tätig gewesen; seit dem 28. Juni 1989 freischaffend in meiner Praxis an der Arbeit; aktiv als Berater, Coach und Supervisor mit Schwerpunkten im Sozialbereich, in der Psychiatrie, im Strafvollzug und im pädagogischen Bereich; Ausbildungssupervisor a.D. an Fachhochschulen; nach wie vor als Lehrsupervisor tätig; Berater und Begleiter von Menschen in schwierigen Lebenssituationen; ausgebildeter Sozialpädagoge, Gestalttherapeut und Systemtherapeut; Moderator von Workshops und Retraiten u.a. zur Burnout-Thematik, zu Themen der Kommunikation und Gesprächsführung sowie zu Mediation und Konfliktlösung. Ich bin verheiratet. Ich wohne als Sozialdemokrat im Grünen am Stadtrand von Frauenfeld und da befindet sich auch meine Praxis.
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Buchvorschau
Gespräche zwischen Gott und dem Teufel - Jürg Hartmann
Inhaltsverzeichnis
Geleitwort
Gespräch über GOTT
Vom «Lob des Hochfahrens»
Corona und die schwierigen Fragen
Ist Corona des Teufels?
«Die Alten kosten nur!»
Der Mensch, die Krone der Schöpfung
Corona, Gott und Teufel – ein Feuerwerk
Das Kind am Strand
«Macht Euch die Erde untertan.»
Gottes fataler Fehler?
Mein Hund schläft
Lernen aus der Pandemie
Die höchste Form der Hoffnung
Rauch über Australien
Es gibt mehr Dinge zwischen Himmel und Hölle
Wie die Menschen ihre Probleme nicht lösen
Rauch über dem Amazonas
Weihnachten in Zeiten von Corona
Die Corona-Impfung
Ein paar Reaktionen per E-Mail
Corona - Dazu drei Echos per E-Mail
Ein erstes Echo:
Ein anderes Echo
Und ein drittes Echo
Karfreitagskaffee
Wirklich? Alles von vorne?
Betrachtungen zum Paradies
Der Autor: Jürg Hartmann
Geleitwort
Ein Jahr später, im Frühling 2021:
Die Redaktion der Gespräche zwischen Gott und dem Teufel fiel in die Zeit der grössten Krise nach dem Zweiten Weltkrieg, in die Zeit zwischen der zweiten Pandemie-Welle von Corona und der befürchteten dritten. Wohin uns dieser Schnitt in unser aller Leben führt, das wissen die Götter und die sagen’s nicht; im Moment stecken wir noch voll drin (25. März 2021).
Phänomenal: Da entwickelt sich irgendwo auf der Welt ein winziges «Wesen», das Corona-Virus. Das Wie dieser Entwicklung wird noch genau zu erforschen sein, die Wirkung des Virus’ kennen wir aus dem aktuellen Erleben nur zu gut wenngleich äusserst fokussiert.
Menschen fokussieren in Krisenzeiten stark auf die Auswirkungen der Krise, alles andere blendet man mehr oder weniger aus. Das Warum und das Wie-Weiter beschäftigt uns dennoch zunehmend in dieser ausserordentlichen Zeit: Was wird sein in der Zeit nach Corona? Was ist mit den Geldern, die der Altersvorsorge wegen beiseite gelegt wurden und die nun dem ökonomischen Überleben dienen müssen? Wessen Restaurant, wessen Kino, wessen Tonstudio wird überleben und wessen Betrieb wird in Konkurs gehen? Was wird sein, wenn einer dannzumal in Pension geht und feststellen muss: Da sind keine Gelder mehr vorhanden, mit denen die Zeit nach dem Berufsleben hätte finanziert werden sollen.
Und mitten in dieser Zeit steht geschrieben: «Die höchste Form der Hoffnung ist die überwundene Verzweiflung.» (Nina Kunz in «Das Magazin»). Dieses Zitat entstammt der Feder von Albert Camus und gleichzeitig ist der Satz zu einem Leitgedanken meiner «Geschichten» geworden. Diese «Geschichten» sind Gespräche und Auseinandersetzungen zwischen Gott und dem Teufel, zwischen dem Guten und dem Bösen.
Gespräche zwischen Gott und dem Teufel - da taucht die berechtigte Frage auf: Darf man das überhaupt? Ich sage: «Man darf», und zu mir sagte ich eines Tages: «Du sollst.» Dann begann ich zu schreiben.
Gott und der Teufel bilden für mich die grösste denkbare Polarität und gleichzeitig steckt diese Polarität in uns allen drin. Wir sagen zwar nicht «Gott und Teufel», wir sagen «Das Gute und das Böse, das Dunkle und das Helle, Schwarz und Weiss oder einfach das Gute und das Schlechte im Menschen». Manche sagen aber auch «Der Weise und der innere Schweinehund,» und irgendwie kann ich das verstehen und nachvollziehen.
Gott hat in meinen Gesprächen selbstverständlich keine Ähnlichkeiten mit Gott, denn für Gott gibt es in meinen Augen gar kein Bild. Wir machen uns jedoch dann und wann eines, weil wir in bestimmten Momenten ein Gegenüber brauchen. Ohne Bilder kommen wir nur schwer zurecht. Was ist schon «Das Gute» und was ist das «Böse»? Wenn man aber für das Gute ein Gottes- und für das Böse ein Teufelsbild nimmt, dann haben wir das Bild, das wir brauchen. Unsere Kinder kommen ja ohne Bilder überhaupt nicht zurecht und das ist auch gut so.
Doch wie gesagt: Das Bild, welches wir uns von Gott machen, ist derart weit entfernt von Gott dem Allmächtigen und von Gott dem Schöpfer, dass ich das Wagnis eingehe und meine innere Polarität mit «Gott und der Teufel im Gespräch» beschreibe. Ich laufe somit nicht Gefahr, mich selber der Unmoral bezichtigen zu müssen.
Als ich beim Schreiben die Perspektive «Gott» einnahm, versuchte ich stets ein Stück Weisheit oder Lebenserfahrung in mir zu Wort kommen zu lassen, während ich aus der Perspektive «Teufel» ziemlich ungehemmt meinem inneren «Schweinehund» eine Stimme gab, ich kann auch sagen: Meinen inneren Schweinehund zum Ausdruck brachte.
Meine Gespräche enden oft nicht mit einem Happyend. Das hat seinen Grund darin, dass ich selber gar keine Lösung, geschweige denn einen Weg zum Glück im Angebot habe. Ich bin ja selber seit jeher als Suchender unterwegs.
Was ich aber sehr wohl anbieten kann sind Anregungen: Anregungen, selber nachzudenken, Anregungen, sich selber mit andern Menschen im Gespräch auseinander zu setzen. Es sind Anregungen, die oft irritieren und damit einladen, seine persönlichen Antworten und manchmal sogar Lösungen zu suchen und zu finden. Und manchmal dann sogar das Highlight: Sein ganz persönliches Happyend und damit ein paar Momente des Glücks zu entdecken.
Das natürlich wünsche ich Ihnen, liebe Leserinnen und liebe Leser, und ich wünsche Ihnen Herausforderung, aber auch ganz viel Vergnügen und erhellende Momente. Das auch!
Jürg Hartmann, Ende März 2021
Gespräch über GOTT
Der Teufel stellte ganz unvermittelt seine Kaffeetasse auf den himmlischen Tisch und fragte Gott in herausforderndem Ton:
«Hast Du gesehen, der Film, den die Menschen sich kürzlich angeschaut haben, heisst GOTT! Heh – hörst Du, die da unten setzen sich tatsächlich mit Dir auseinander. Ich staune!
Da will einer aus dem Leben gehen, nicht krank, nicht leidend, zumindest körperlich nicht, er will einfach nicht mehr. Ihm scheint der Lebenssinn abhandengekommen zu sein. Als ob das Leben einen Sinn hätte! Doch wenn er glaubt dem sei so, dann ist das auch so, zumindest für ihn. Aber Hand auf Dein göttliches Herz: Das ist doch echt ein Unsinn: Sinn des Lebens - hahaha.
Jetzt will er Selbstmord begehen, nur weil ihm die Frau weggestorben ist. Dann soll er doch! Einer mehr oder weniger, darauf kommt es nun wirklich nicht an.
Und dann der Bischof. Spricht von Moral und in den Hinterzimmern vergreifen sich seine Jungs an den kindlichen Messdienern. Eine seltsame menschliche Logik dieser Vertreter der Kirche. Sehr seltsam ...
Und hast Du gehört? Leiden gibt’s, das auch Sinn machen soll. Nein bitte, so ein Schwachsinn ist mir selten untergekommen. Leiden tut weh und ist damit zum Vorneherein ohne Sinn, also sinnlos.»
Und Gott sprach:
«Deine Perspektive ist einseitig und eng, ich vermute, Du kannst nicht anders. Ich aber meine, es macht Sinn, wenn die Menschen über die Bilder nachdenken, die sie sich von mir machen. Sie sehen mich ja niemals von Antlitz zu Antlitz, sie müssen sich mit den Bildern begnügen, und diese Bilder sind so unterschiedlich wie die Menschen unterschiedlich sind. So lass doch den Bischof gewähren, auch die Ärzte, die sich den Suizid-Anliegen verweigern, aber auch die andern, welche bereit sind, vom Leben müde Gewordene oder des Lebens überdrüssig gewordene Menschen zu begleiten. Ob falsch oder richtig ist nicht die Frage, der Umgang mit diesem schwierigen Thema befindet sich im Ermessens-Spielraum der Menschen, da müssen sie sich entscheiden und die Folgen verantworten. Doch wenn jemand seinem Leben und Wirken einen Sinn geben will, was ist daran so falsch, sodass Du Dich darüber lächerlich machst – machen musst?»
Der Teufel tat sich schwer mit dieser Antwort seines Gegenübers. Er meinte dennoch:
«Du sagtest doch mal, das Leben sei das höchste