Synchronicity
Von Sharon Dodua Otoo und Sita Ngoumou
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Buchvorschau
Synchronicity - Sharon Dodua Otoo
Sharon Dodua Otoo
Synchronicity
ISBN 978-3-942885-88-1
Copyright © Dezember 2014 edition assemblage
Die Originalausgabe erschien im Oktober 2014 unter der ISBN 978-3-942885-74-4
edition assemblage
Postfach 27 46
D-48014 Münster
info@edition-assemblage.de
www.edition-assemblage.de
Mitglied der Kooperation book:fair
Lektorat: Clementine Burnley
Titelbild und Illustrationen: Sita Ngoumou
Übersetzung: Mirjam Nuenning
Korrekturlesung: Nouria Asfaha, Carina Büker, Ronja Schreurs, Nadine Lantzsch und Joerg Hammer
Satz: Markus Weiß
»and when we speak we are afraid
our words will not be heard
nor welcomed
but when we are silent
we are still afraid
So it is better to speak
remembering
we were never meant to survive«
***
Audre Lorde, A Litany for Survival
Für Amira Yasmine Sharon
Rest in peace.
Tag 1
Die erste Farbe, die ich verlor, war mein Gelb.
Ich bemerkte es jedoch nicht sofort.
Es war ein Dienstag: Sams Tag. Es nieselte leicht und da ich keine Regenschirme mag (ich finde sie asozial – das ganze Stoßen und Schubsen …), lief ich mit gesenktem Kopf durch die Straßen, wobei ich mich für Richtungshinweise auf die Füße meiner Mitfußgänger_innen konzentrierte. Beinahe funktionierte es auch. Ich stieß eigentlich nur mit einer Person zusammen – einem Polizisten. Und der zählt gar nicht erst, weil er selber nicht guckte, wo er hinlief.
Würden die Leute hier bloß lächeln, wenn es regnet! Denn eigentlich sind sie nicht wirklich hässlich; doch das Licht in ihren Augen wird ständig von ihren heruntergezogenen Mundwinkeln getrübt. Es steht ihnen einfach nicht. Andererseits, was kann man realistisch gesehen von Berliner_innen erwarten? Selbst wenn die Sonne scheint, lächeln sie viel zu selten.
Wie dem auch sei, als ich endlich nach oben blickte, weil ich mein Ziel erreicht hatte, ertappte ich mich wieder mal dabei gegen eine Tür zu „drücken, obwohl sie wie schon immer ganz klar ein Schild hatte, welches mich informierte zu „ziehen
. Mir fiel auf, dass die Postfiliale irgendwie anders aussah, doch ich konnte nicht genau sagen wie. Ich kniff meine Augen zusammen, wobei ich das Gebäude mehrere Sekunden lang betrachtete und die ganze Zeit über an meiner Unterlippe nagte, bevor ich schließlich hineinging.
Tag 2
Die nächste Farbe, die mich verließ, war Hellblau.
Wie ich es an jedem Morgen bis zu diesem getan hatte, schaute ich aus dem Fenster, um zu sehen, wie der Himmel aussah. Es ist ja nicht gerade so, als hätte ich Unmengen an Klamotten, aber wenn ich meine Morgenroutine durchlaufe, dann hilft es mir so zu tun, als spiele das Wetter eine bedeutende Rolle in meiner Entscheidung, was ich an dem jeweiligen Tag anziehe. In Wirklichkeit läuft es jeden Tag aufs Gleiche hinaus: großer, weißer Wollpulli: ja oder nein? Als ich an diesem besagten Morgen nachschaute, sah der Himmel trübselig aus. Grau wie ein ersoffener Pudel. Okay, ich weiß nicht wirklich, wie ein ersoffener Pudel aussieht, aber ich gehe jede Wette ein, dass er so grau ist, wie eine Farbe nur werden kann. Ich zog zusätzlich meine Skijacke an, nur um auf Nummer sicher zu gehen. Und damit du eine Vorstellung davon bekommst, wie kalt berliner Winter werden können, sollte ich hier anmerken, dass ich in meinem ganzen Leben noch nie einen Fuß auf eine Skipiste gesetzt habe.
Doch kaum hatte ich meine Wohnung verlassen, fing ich schon an zu schwitzen. Und ich meine damit nicht etwa, dass feine, feminine Schweißperlen meine Stirn schmückten oder so ähnlich. Ich brauchte nicht etwa ein hübsches kleines Taschentuch, um mir leicht die Nase abzutupfen – nein, ich brauchte ein ganzes Badehandtuch, um es mir um den Kopf zu wickeln. Sogar meine Dreadlocks trieften! Da ich spät dran war, machte ich den Fehler, nicht sofort zurück nach Hause zu gehen, um mich umzuziehen.
Den ganzen Weg bis zur Arbeit schielten mich weiße Leute von der Seite her an. Ich glaube im Bus murmelte einer von ihnen etwas Hochwissenschaftliches wie „… die Afrikaner müssen sich hier in Europa so anziehen, weil sie die Wüstenhitze ihrer Heimat vermissen …"
An diesem Abend hielt ich auf dem Weg nach Hause ein vorbeifahrendes Taxi an. Als ich einstieg, verwirrte ich die Fahrerin mit der Frage, warum ihr Licht nicht an sei, um zu zeigen, dass sie verfügbar war. Alles in allem war es ein harter Tag gewesen. Aber es machte immer noch nicht „klick" – ich dachte lediglich, das Wetter habe mir einen seltsamen Streich gespielt.
Tag 3
Als mein Rot mich verließ, bemerkte ich es sofort.
Ich war dabei, die Straße zu überqueren, weil das rote Ampelmännchen verschwunden war, und natürlich dachte ich nicht daran, nachzusehen, ob das grüne schon da war. Ein großer weißer Typ stand neben mir. Ich kam nicht dazu, ihn zu fragen, wo er herkam, aber er sah irgendwie europäisch aus. Während ich über seine Herkunft nachdachte, trat ich hinaus auf die Straße. Kurz bevor mein anderer Fuß den Gehweg verließ, schnappte er sich plötzlich meinen Arm und zog mich fest zurück. Er sah wütend und fürchterlich erschrocken aus, als der Lastwagen an mir vorbeidonnerte und meinen Fuß um Millimeter verfehlte. Aber es war wirklich – WIRKLICH – nicht meine Schuld.
„Die Ampeln sind ja wohl eindeutig kaputt!", sagte ich vehement und deutete auf die andere Straßenseite als Antwort auf seinen zornigen obgleich stummen Vorwurf der Fahrlässigkeit.
Doch das waren sie nicht.
Er schüttelte den Kopf und marschierte davon, als das grüne Licht aufleuchtete. Ich schaute mich um und sah, dass alle