Die Entschlossene Geliebte des Scheichs: Zahkim Scheich Serie, #2
Von Leslie North
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Über dieses E-Book
Christine Harper hat nicht vor, eine nahöstliche Prinzessin zu werden. Sie will nur Zutritt zum königlichen Palst, um Nachforschungen anzustellen, die für ihren Vater wichtig sind. Er ist schwerkrank, aber Christine glaubt daran, dass sie einen Grund finden kann, damit ihm das Leben wieder lebenswert erscheint. Dieser Grund ist vielleicht ein echter Beweis für die Theorien ihres Vaters das "Löwenvolk" – einen alten Stamm, der Ägypten als erstes besiedelt haben soll – betreffend. Um den notwendigen Beweis zu finden und ihrem Vater zu helfen, ist sie bereit, ihre eigene Karriere hintenan zu stellen … und sogar eine Abmachung mit Scheich Arif ben Iben zu treffen.
Arif ist ein Mann, der weiß, was er will – und was ihm von den Sternen vorhergesagt wurde. Wenn er und seine Cousins aus Liebe heiraten, dann wird sein Land gedeihen. Und er hat sich auf den ersten Blick in Christine Harper verliebt. Der kleine Hitzkopf ist genau die Frau, deren Herz er gewinnen will, aber sie lehnt seinen plötzlichen, unerwarteten Heiratsantrag ab. Als sie um Zutritt zu den Archiven des Palastes bittet, macht er ihr einen Vorschlag – sie wird drei Monate lang uneingeschränkten Zugriff auf die Archive haben, aber er wird die Zeit nutzen, um sie davon zu überzeugen, ihn zu heiraten und in Zahkim zu bleiben. Jetzt setzt Arif alles daran, die Liebe seines Lebens zu gewinnen, aber kann er sie lange genug von den verstaubten Büchern fortreißen, um ihr zu beweisen, dass ihre Liebe mehr als nur eine flüchtige Fantasie ist?
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Buchvorschau
Die Entschlossene Geliebte des Scheichs - Leslie North
1
Vielleicht gab es ein schlimmeres Schicksal als einen Scheich zu heiraten. Christine Harper hatte gedacht, dass Tess ihren Verstand verloren hatte, als sie ihr erzählt hatte, dass sie einen Scheich heiraten würde. Andererseits war Tess Angels Leben mit ihrer Karriere als Sängerin und ihrer Produktionsfirma wie etwas aus einem Kinofilm – exotisch und fabelhaft. Genauso, wie diese Hochzeit.
Und ich darf die langweilige Freundin spielen.
Christine rümpfte die Nase. Sie würde nicht wieder damit anfangen. Nicht heute. Sie war auf einer Feier, und sie sollte sich besser zusammenreißen und damit aufhören, so nervös und negativ zu sein. Aber sie hatte viel zu verlieren – und ihr Vater noch mehr – wenn sie ihr Ziel hier in Zahkim nicht erreichte.
Sie saß an einem der fünfzig mit Tischtüchern bedeckten Tische und zwirbelte ihr Glas mit sprudelnder Limonade als wäre es ihr Tanzpartner. Musik – modern und ein bisschen jazzig – schwebte in der Luft. Sie klopfte mit ihren Zehen im Takt und sah sich in den Gärten um, wo Tess‘ Hochzeit stattgefunden hatte.
Die Gärten des Palastes von Zahkim waren noch weitläufiger und üppiger als Tess ihr erzählt hatte, und Christine wollte nicht mehr, als von hier zu verschwinden und die Umgebung zu erforschen. Sie wusste, dass Teile des Palastes bis ins sechzehnte Jahrhundert zurückgingen, als Zahkim als Zentrum der Bildung florierte. Ihr Vater würde davon begeistert sein.
Aber sie hatte eine andere Idee, wie sie ihn besser davon überzeugen konnte, seine Krebserkrankung zu bekämpfen, als er es tat. Nämlich, Zutritt zu den Archiven des Palastes in Zahkim zu erlangen. Im Moment musste sie sich jedoch auf einer Party amüsieren.
Um sie herum verwandelte der Sonnenuntergang weiße Marmorsäulen in Gold. Blumen ließen die Luft wie Parfum duften. Das Rascheln grüner Pflanzen, die sich in einer kühlenden Brise bewegten, und das Planschen des Wassers eines riesigen Brunnens in der Mitte der Gärten verliehen der Atmosphäre einen Hauch von Romantik. Neben dem Brunnen befand sich die mit weißem Jasmin geschmückte Laube, in der das Paar sich das Jawort gegeben hatte. Die Zeremonie war wunderschön gewesen und Christine hatte sich sogar dabei erwischt, wie sich Tränen in ihren Augen sammelten. Sie hatte sich beinahe gewünscht, dass sie nicht so gut Arabisch sprach, aber sie schaffte es, ohne sich völlig in Tränen aufzulösen, weil Tess so glücklich aussah. Wenn sich irgendjemand so viel Glück verdiente, dann Tess, die bei all ihren Geschäften immer zuerst an andere dachte.
Die Gäste – eine Mischung aus traditionellen nahöstlichen Roben in der Familie des Bräutigams und westlichen Smokings und Kleidern an Tess‘ Freunden aus Hollywood – hielten sich nun um die Tische mit Erfrischungen auf, die scheinbar aus dem Nichts gebracht worden waren von, wie es Christine schien, einem professionellen Cateringservice. Oder vielleicht handelte es sich auch um die Mitarbeiter des Palastes, die alle in diskretes Schwarz gekleidet waren. Das Aroma von Lamm und etwas Würzigem führte sie in Versuchung, aber für den Moment war Christine zufrieden damit, sich zurückzulehnen und im Hintergrund zu verweilen. Dort fühlte sie sich wohl. So war es immer schon gewesen.
Die Hochzeit war viel moderner gewesen, als sie es von einem kleinen nahöstlichen Königreich, das nahe der Ostküste Afrikas lag, erwartet hätte, aber Tess hatte immer schon einen guten Geschmack gehabt. Sie hatte es geschafft, östlichen Flair mit westlichem Comfort zu verknüpfen. Sie sah außerdem umwerfend aus in einer grünen, traditionellen arabischen Robe, die mit Gold eingefasst war, was ihre grünen Augen und rotbraunen Haare betonte. Sie hatte sich nach der Hochzeit für den Empfang umgezogen und sah strahlend aus. Aber am besten war, dass Tess offensichtlich einen Mann gefunden hatte, der sie zutiefst liebte, wenn sein Gesichtsausdruck ein Hinweis war. Scheich Tarek war außerdem ein äußerst attraktiver Mann – groß, dunkel und vergeben.
Christine seufzte. Warum waren die Guten immer schon anderweitig vergeben? Sie nippte an ihrem Getränk und fragte sich, wann sich ihr die Möglichkeit bieten würde, Tess zu gratulieren. Sie waren als Kinder in New Hampshire beste Freundinnen gewesen, aber Tess hatte ihr Zuhause verlassen, um ihr Glück zu finden, und bei Gott, sie hatte es gefunden. Sie waren über die Jahre mittels E-Mails und SMS in Verbindung geblieben, aber Tess war mittlerweile zu einem Superstar geworden, deren Karriere als Sängerin Christine sich eindeutig provinziell hatte fühlen lassen. Tess schien außerdem ihren Prinzen gefunden zu haben – oder zumindest einen Scheich. Scheich Tarek Rahim, um genau zu sein.
Christine unterdrückte ein weiteres Seufzen. Sie schüttelte ihren Kopf. Wenn sie so weitermachte, würde sie bald das trübsinnige Mädchen der Party sein, das ihre eigene langweilige akademischen Karriere mit Tess‘ fabelhaftem Leben verglich.
Sie streckte ihren Rücken und zog den Ausschnitt ihres Kleides ein bisschen hinauf. Er war etwas tiefer als ihr gefiel. Tess hatte ihr das fließende, locker sitzende Kleid aus dunkelroter Seide mit silberner Stickerei um den Ausschnitt, die Ärmel und entlang des Saums zur Verfügung gestellt. Christine hatte es angezogen, um Tess eine Freude zu machen. Und jetzt war sie beinahe froh darüber. Es war schließlich Tess‘ großer Tag.
Tess sah glücklich aus – ekstatisch, ihrem Gesichtsausdruck nach zu urteilen. Christine lächelte, aber ein kleiner Schmerz erfasste ihr Herz. Sie wusste nicht, warum andere Leute märchenhafte Liebesgeschichten erlebten; praktische Frauen, die Bücher, Museen und Antiquitäten heißen Verabredungen vorzogen jedoch nicht. Tja, sie würde sich einfach auf den anderen Grund konzentrieren müssen, aus dem sie nach Zahkim gekommen war, abgesehen von Tess‘ Hochzeit.
Die Jazzband, die am anderen Ende der Gärten spielte, brachte das Lied zu einem Ende. Lauter Applaus belohnte die Musiker, und Christine erspähte Tess, die Scheich Tarek in Richtung des Tischs schleppte, an dem Christine saß. Sie stand auf. Was zum Teufel sagte man zu einem Scheich, abgesehen davon, dass er eine großartige Frau erwischt hatte und sich besser gut um sie kümmerte?
Aber dann schnappte sich Tess die Hand eines anderen Mannes. Was zur Hölle?
Christine hatte Zeit, sowohl ihr Kleid zu glätten als auch ihr Haar – kurz und in der trockenen Wüstenhitze kaum gelockt, zum Glück – und dann stand Tess vor ihr, grinste und rammte ihren Ellbogen leicht in die Seite ihres Ehemanns.
Scheich Tarek lächelte mit warmen Augen und wandte sich an Christine. „Meine Tess besteht darauf, dass ich Ihnen meinen guten Freund und Cousin, Scheich Arif ben Iben vorstelle, der in unserem Land als Hami Almaerifa bekannt ist. Er ist außerdem einer meiner wichtigsten Minister und leitet die Ministerien für Bildung und Entwicklung. Arif, das ist Christine Harper. Tess sagt, dass sie großes Interesse an unserem Land hat."
Christine sah den anderen Mann an. Der Beschützer des Wissens? Nun, das hörte sich ... beeindruckend an. Und ziemlich faszinierend, wenn man in Betracht zog, dass er außerdem ein Bonze in Zahkims Regierung war. Der Titel des Scheichs wurde nicht einfach an jeden vergeben, nur an Reiche und Einflussreiche, oder Alte und Verehrte. Dieser Typ schien Mitte zwanzig zu sein.
„Es freut mich, Sie kennenzulernen", sagte sie.
In der traditionellen weißen Thobe und Kufiya der königlichen Familie von Zahkim, sein Kopftuch mit einer schwarz-goldenen Kordel auf dem Kopf festgehalten, sah er aus, als wäre er für die Wüste gekleidet. Sie konnte unter der Kufiya nicht viel Haar erkennen, aber sein Augen schauten sie mit einer Intensität an, die sie nervös machte. Da das Licht sich gerade von Tag auf Nacht umstellte und die Gärten mit Fackeln beleuchtet wurden, konnte sie nicht genau erkennen, ob seine Augen grün oder grau oder eine Mischung davon waren. Er lächelte und Christines Herz machte einen Satz. Sie bemerkte auch eine kleine halbmondförmige Narbe neben seinem linken Mundwinkel und fragte sich, woher sie stammte.
„Und ich bin äußerst erfreut, Sie kennenzulernen." Er kam näher auf sie zu und sein Duft – Sandelholz und Gewürze – schwappte über sie. Christines Verstand stand vollkommen still. Er war einen Meter fünfundachtzig groß und brachte jede Alarmglocke in ihrem Kopf zum Läuten. Die starke Nase ließ ihn arrogant aussehen, und das starke, gemeißelte Kinn, das von einem kurz geschnittenen Bart umrandet war, schien für Sturheit geschaffen. Er starrte sie außerdem an, als wäre sie Weihnachten und Ostern und das Ende von Ramadan, alles in einem Paket zusammengeschnürt.
Was hatte Tess ihr über das königliche Protokoll gesagt? Es gab ein Dutzend Cousins in der Thronfolge von Zahkim nach Scheich Tarek, aber war Scheich Arif einer davon? Sie hätte ein wenig mehr Zeit damit verbringen sollen, über die moderne Geschichte zu lesen, anstatt nur die alten Texte, die ihrem Fachgebiet entsprachen.
Sie schaffte es zu lächeln, streckte ihre Hand aus und hoffte, dass Händeschütteln nicht auf der Liste der verbotenen Dinge stand. Es schien in Ordnung zu sein, da er ihre Finger ergriff, einen Kuss auf ihren Handrücken hauchte und dann ihre Hand umdrehte, um ihre Handfläche zu küssen. Ein Blitz durchzuckte ihren Arm und landete direkt in ihrem Magen, der einen Salto schlug.
Okay, du musst wirklich öfter unter Leute kommen, Mädchen.
Sie hatte sich viel zu lange mit ihrer Dissertation vergraben. Und sie war immer noch unter einem Berg von Recherchen verschüttet. Sie war hier, um noch mehr davon zu tun, aber im Moment hielt Scheich Arif immer noch ihre Hand und führte sie auf die Tanzfläche. Wenn Christine keine Szene machen wollte, hatte sie keine andere Wahl als ihm zu folgen.
Sie schaute zurück zu Tess und hob ihre Augenbrauen in einer deutlichen in was hast du mich da hineingezogen Geste. Tess machte schubsende Bewegungen mit ihren Händen in einer ebenso deutlichen Geste, dass sie tanzen und sich gut unterhalten sollte. Christine verzog ihr Gesicht. Es war genauso wie beim Abschlussball der High-School, als Tess sie mit Bobby Benson auf die Tanzfläche geschoben hatte – Christine hatte schrecklich für ihn geschwärmt, war aber zu schüchtern gewesen, um es ihm zu sagen. Jetzt sah sie Scheich Arif an. Okay, er sah überhaupt nicht aus wie Bobby Benson, der blond und sehr von sich eingenommen gewesen war. Scheich Arif schien einfach nur von sich eingenommen zu sein, so wie er sie auf die Tanzfläche schleppte, als wäre sie sein Eigentum.
Ein kleiner Nervenkitzel durchströmte sie. Sie war derart viel männliche Besitzgier nicht gewöhnt, aber es war irgendwie nett und ließ sie sich zart und ... beschützt fühlen. Nicht, dass sie das nötig hatte. Sie atmete tief aus und ermahnte sich selbst, am Boden zu bleiben.
Du schaffst das – es ist nur ein Tanz.
Die Band wählte einen weiteren Jazz-Klassiker, und Scheich Arif zog sie in seine Arme – das war in Zahkim üblich? Christine suchte nach einem ungezwungenen Gesprächsthema.
Das Wetter? Zu langweilig. Oh, was für ein schönes Land Sie doch haben? Zu dümmlich. Sie starrte auf seine breite Brust und die gerade Reihe von Knöpfen, die von seinem Brustbein zu seinem Hals führte. Könnte sie sagen: Ich würde mich gern sobald wie möglich in den Archiven des Palastes vergraben? Okay – viel zu direkt und viel zu plötzlich. Seine Hände bewegten sich von ihrer Taille auf ihren Rücken. Er zog sie näher, so dass sie ein alarmierendes Maß an harten Muskeln berührte. Hitze sickerte durch die dünne Seide ihres Kleides in ihren Körper. Ihr Puls beschleunigte sich wieder.
Sie sah auf – mit einem Meter sechzig war sie nicht sehr groß – und er sah herunter. Der elektrische Blitz, den sie zuvor gefühlt hatte, schien übergesprungen zu sein und ließ ihren Mund austrocknen. Seine Augen verdunkelten sich und sie sagte sich, dass sie grau sein mussten. So tief wie der Atlantik