Seewölfe - Piraten der Weltmeere 690: Nächtliches Gefecht
Von Jan J. Moreno
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Rezensionen für Seewölfe - Piraten der Weltmeere 690
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Buchvorschau
Seewölfe - Piraten der Weltmeere 690 - Jan J. Moreno
Fetzen.
1.
Die über Jahre hinweg angestaute Verbitterung hatte ihm den Entschluß leichtfallen lassen, den für den Mogulkaiser Akbar bestimmten Schatz an sich zu bringen. Falls der Sultan dabei sein Gesicht verlor, hieß das, zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen.
Shastri wandte sich nicht um, als er leise Schritte vernahm. Schon die Art, wie sich der Mann hinter ihm bewegte, verriet den Portugiesen. Jeder Inder hätte respektvollen Abstand gewahrt und wäre nicht bis auf Tuchfühlung neben ihn getreten.
Shastri mußte an sich halten, um nicht loszubrüllen. Er war erregt, aber weder Zorn noch Wut waren gute Ratgeber. Er brauchte die Portugiesen, war zumindest im Moment mehr denn je auf sie angewiesen und durfte sie folglich nicht durch unbedachte Äußerungen gegen sich aufbringen.
Was wußten die hellhäutigen Fremden schon von den Sitten und Gebräuchen seines Landes? Ihr Augenmerk war doch nur darauf ausgerichtet, möglichst schnell hohen Profit zu erzielen. Sie handelten mit allem, was Gewinn versprach, und schreckten nicht davor zurück, sich gegenseitig zu den Fischen zu schicken.
Unwillkürlich verglich Shastri die Portugiesen mit dem Sultan und seinem Heer. Sich selbst nahm er dabei geflissentlich aus.
„Der Sultan will den Kampf um jeden Preis", sagte der Mann, der dicht hinter ihm stand. An der Stimme erkannte Shastri Luis de Xira, den Kapitän der Karavelle.
De Xira war ein erfahrener Mann. Trotz seiner fünfzig Jahre wirkte er noch kräftig und ausdauernd. Er war hager, seine von Wind und Wetter gegerbte Haut schimmerte wie Pergament. Die dunkelbraunen, tief in den Höhlen liegenden Augen verliehen dem Gesicht sehr viel Leben. Sein großer Schnauzbart, ebenso wie das schon schütter werdende Haupthaar, war weiß und schwarz und grau. Keine dieser Farben dominierte, vielmehr gingen sie fließend ineinander über.
De Xira war schweigsam und wirkte oft sogar ein wenig verkniffen. Wer ihn näher kannte, wußte, daß dies mit seiner heiseren Stimme zusammenhing. Der Degen eines Gegners hatte vor zwei Jahrzehnten seinen Hals durchbohrt – zu sehen waren heute zwar nur mehr zwei kleine, von wildem Fleisch umwucherte Narben, doch der heisere, gelegentlich krächzende Klang seiner Stimme was als Andenken an jenes Duell geblieben.
Drawida Shastri spie verächtlich aus.
„Mein Vetter wird sich den Schädel einrennen. Was nutzen ihm seine zwanzig Geschütze und die Rudersklaven, solange er die schlechteren Leute an Bord hat? Laß deinen Stückmeister Kettenkugeln laden, Kapitän, dann werden wir ihre Riemen zersplittern und sie in die tiefste aller Höllen schicken. Der Sultan kann keinen Vorteil erringen."
Luis de Xira seufzte ergeben. Er trat neben Shastri ans Schanzkleid und stützte sich am Handlauf ab. Hinter der Brandung, gerade eine halbe Meile entfernt, lauerte die Galeere wie ein beutegieriges Raubtier, offenbar bereit, jeden Augenblick zuzuschlagen.
„Ich sehe die Situation anders, sagte der Kapitän. „Der Sultan kann es sich leisten, die Nacht abzuwarten. Mit Hilfe der Rudersklaven wird er sein Schiff gegen den Wind manövrieren und uns rammen.
„Nein! erwiderte Shastri selbstsicher. „Genau das tut er nicht.
Flüchtig trafen sich ihre Blicke. Luis de Xira wirkte irritiert, schließlich hatte er sich eben noch in den glühendsten Farben ausgemalt, wie er als Kapitän der Galeere vorgehen würde. Die Überlegenheit der Galeere lag eindeutig in der besseren Manövrierfähigkeit und dem mächtigen Rammsporn begründet.
„Ich kann über den Sultan vieles sagen, aber leider nicht, daß er dumm ist, erklärte Shastri. „Er weiß, daß wir das Gold noch an Bord haben, die Elefanten waren bisher nicht nahe genug heran, und den letzten Versuch hat er vereitelt. Wenn er uns rammt, läuft er Gefahr, die ‚Cabo Mondego‘ zu versenken – und mit ihr den schier unermeßlichen Schatz.
Der Kapitän zuckte mit den Schultern.
„Dann versucht er eben zu entern, besonders groß ist der Unterschied nicht."
„Die beste Verteidigung ist immer noch der eigene Angriff. Drawida Shastri blickte zu den langen Wimpeln hinauf, die von den Masttoppen wehten. Der Wind stand ziemlich genau aus westlicher Richtung. „Wenn der Sultan gnädig gestimmt ist, wird er jedem von uns nur die Augen ausstechen oder die Hände abschlagen lassen, wenn nicht, läßt er uns köpfen. Natürlich nur, wenn er uns erwischt.
„Davon war nie die Rede", knurrte de Xira.
„Ich sagte, daß unser Vorhaben nicht einfach wird."
„… daß der Sultan uns bestimmt nicht einholen würde, ehe die Elefanten mit dem Schatz im Dschungel verschwunden seien und nichts und niemand etwas beweisen könnte."
„Das war ein Irrtum, erwiderte Shastri. „Ich bin darüber nicht minder verärgert, Capitán.
„Wie viele Soldaten befinden sich auf der Galeere?"
„Ich weiß nicht, gestand Shastri. „Für gewöhnlich um die dreißig Mann, aber ebensogut kann es jetzt die dreifache Anzahl sein.
„Die Rudersklaven nicht mitgezählt?"
Der Inder lachte spöttisch. „Mein Vetter wird sich hüten, auch nur einen der Sklaven von den Ketten zu befreien – er wäre seines Lebens nicht mehr sicher. Die Kerle, die auf den Ruderbänken sitzen, sind Mörder, Diebe und anderes Gesindel, die würden eher auf unserer Seite kämpfen als für den Sultan."
„Aber darauf verlassen können wir uns nicht."
Shastri winkte lässig ab. „Wir müssen den Sultan und seine Soldaten überraschen. Er glaubt, uns in der Falle zu haben und denkt vermutlich gar nicht daran, daß wir den Spieß umdrehen könnten."
Mittlerweile hatte sich der Himmel über dem Dschungel blutrot gefärbt. Die Sonne war hinter den Baumriesen verschwunden, nur noch vereinzelt brachen Strahlenfinger durch Lücken im Laubdach und huschten irrlichternd über die Bucht und die küstennahe See.
Im Bereich des Südufers, entlang der weitläufigen, sumpfigen Bachmündung, schimmerte das Wasser wie flüssiges Blei. Zum Kanal hin färbte es sich golden, und weiter draußen nahm es eine dunklere, rote Farbe an.
Der Wind wehte beständig aus Westen.
Drawida Shastri ballte die Hände zu Fäusten.
„Du kriegst mich nicht, Vetter! Wie einen Fluch stieß er die Worte zwischen den Zähnen hervor. „Wenn du glaubst, ich gebe auf, täuschst du dich. In meinen Adern fließt schließlich das gleiche Blut wie in deinen.
Im Osten näherte sich die Nacht mit Riesenschritten. Dicht über der Kimm glitzerten die ersten Sterne.
Prüfend sog Kapitän Luis de Xira die Luft ein. Ein leichter Schwefelgeruch war unverkennbar, lastete aber erst seit wenigen Augenblicken über der Küste.
„Ein Gewitter zieht auf, erklärte er. „In ein, zwei Stunden haben wir den heftigsten Wolkenbruch.
„Um so besser. Hoch erhobenen Hauptes, die Hände immer noch zu Fäusten geballt, stand Drawida Shastri am Schanzkleid und starrte zu der Galeere hinüber. „Ich will, daß der Stückmeister alle Geschütze lädt. Er soll soviel Pulver nehmen, wie er gerade noch verantworten kann. Die ‚Cabo Mondego‘ muß einen Angriff unternehmen.
„Die Galeere blockiert den Kanal, wir haben keine Chance, an ihr vorbei das freie Meer zu erreichen. Selbst die stümperhafteste Geschützbedienung kann auf eine Distanz von dreißig bis vierzig Schritte nicht danebenschießen."
„Ich verlange nicht, daß die Karavelle in den Kanal einläuft, sagte Shastri. „Sie soll vielmehr im letzten Moment abdrehen und eine Breitseite auf die Galeere abfeuern. Mit viel Glück genügen die sechs Kanonen einer Batterie, um der ‚Stern von Indien‘ größere Schäden zuzufügen. Daß deine Männer zu zielen verstehen, Capitán, haben sie bewiesen. Während der Sultan genug zu tun hat, den vermeintlichen Ausbruchsversuch abzuwehren, werden meine Männer und ich ihn von da angreifen, von wo er es am wenigsten erwartet, nämlich von See her.
De Xira zog überrascht die Brauen hoch. Er wollte spontan etwas sagen, schwieg dann aber, um sich nicht Shastris Unwillen zuzuziehen. Wenn er es recht bedachte, war das Angebot des Inders verlockend und außerdem