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Ginga+ Riamu
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eBook96 Seiten1 Stunde

Ginga+ Riamu

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Über dieses E-Book

Riamu ist eine stolze Postbotin, im Weltraum.Mit einem eigenen Raumschiff und mehreren Sonnensystemen Abstand zu jeglichen Vorgesetzten verläuft ihr Leben in ruhigen Bahnen.Dies ändert sich schlagartig, als sie ihrem Cousin bei dessen erster Tour unter die Arme greifen muss. Schnell muss sie feststellen,dass sie sich nicht mit falsch zugestellten Paketen herumschlagen muss und mehr als eine Liebesgeschichte dahinter steckt.Wird sie es schaffen, sich und ihren Cousin heil nach Hause zu bringen?Die Ginga+ Reihe erzählt die Abenteuer von Frauen undMännern, die in einem dicht besiedelten Universum ihrGlück suchen, und es manchmal sogar finden.
SpracheDeutsch
HerausgeberLittera Magia
Erscheinungsdatum17. Dez. 2019
ISBN9783966614375
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    Buchvorschau

    Ginga+ Riamu - Martina Kald

    Vorbereitung.

    Auf gehts!

    Piep piep piep… Aus Gewohnheit streckte ich meinen Arm in Richtung Raumschiffdecke, um mich von dieser abzustützen und zu orientieren, wohin ich abgedriftet war.

    Meine Hand griff allerdings ins Leere. Verschlafen setzte ich mich auf und versuchte, mich auf meine Umgebung zu konzentrieren, während meine Gedanken immer wieder abschweiften. Ich rieb meine Augen und streckte mich. Es schien, als hätte ich mich im Schlaf keinen Millimeter weit bewegt. Wahrscheinlich würde ich noch ein paar Tage brauchen, um mich an die neuen Verhältnisse zu gewöhnen, denn nach einem halben Jahr, fast durchgehender Schwerelosigkeit, kam es mir seltsam vor, wieder an den Boden meines Schiffes gebunden zu sein.

    Ein Sensor, der den Innenbereich überwachte, reagierte auf meine Bewegungen, und erhöhte langsam die Helligkeit im Schiff. So hatten meine Augen genug Zeit, um sich an das Licht zu gewöhnen.

    Piep piep piep… Ich hörte wieder dieses Geräusch, das mich so unsanft aus meinem Schlaf gerissen hatte. Mein Wecker?

    Nein, der konnte es nicht sein. Der hatte einen anderen Ton und klang eher nach Piep-piep, Pi-pi-piep.

    Ich versuchte zu begreifen, was um mich herum geschah, jedoch waren meine Gedanken immer noch träge und zogen sich wie Gummi. Wie lange hatte ich überhaupt geschlafen? Nicht besonders lange schätzte ich. Ein Blick auf die Zeitanzeige und ein Rechenversuch, für den ich länger brauchte, als ich es zugeben wollte, verrieten mir, dass seit dem Andocken an das Frachtschiff zwei Stunden vergangen waren. Ich musste mich also nicht über die langsam aufkommende Übelkeit und die schmerzenden Glieder wundern.

    Piep piep piep!… Ich identifizierte endlich den Klingelton meines Kommunikators. Jemand rief mich an! Es wurde immer lauter, durchdringender und lenkte meine Aufmerksamkeit auf das ankommende Gespräch. Sollte ich es ablehnen oder einfach so lange ignorieren, bis der Anrufer aufgab? Nein, dafür war er einfach zu laut und nervig.

    »Schon gut, schon gut. Ich bin ja wach«, murmelte ich vor mich hin.

    »Anruf über Freisprechanlage annehmen«, sprach ich klar und deutlich aus, damit mein Raumschiff mich verstand. Ich hoffte, dass man mich wegen etwas Unwichtigem anrief und ich meinen Gesprächspartner so schnell wie möglich wieder abwimmeln konnte, um zurück ins Land der Träume zu sinken. Einen langen Schlaf hatte ich momentan besonders dringend nötig.

    »Riamu, wer stört?«, fragte ich genervt, als die Leitung wenige Sekunden später stand.

    Sollte mein Gegenüber ruhig meine schlechte Laune bemerken. Wahrscheinlich war es so ein dicker, haariger Mensch, der nichts Besseres zutun hatte, als mir irgendeine dumme Frage über die verladene Fracht zu stellen, die er sich alleine beantworten konnte, wenn er einfach nur in seine Unterlagen schaute.

    Kaum sprach ich diese kurze, aber unschöne Begrüßung aus, begann sich vor mir ein Bild auf dem Hauptbildschirm aufzubauen. Im selben Moment bemerkte ich meinen Fehler. Raumfahrer benutzten im Normalfall einen reinen Sprachkanal. Ansonsten war niemand nah genug, um ein Videogespräch mit mir zu führen. Außer, es rief jemand Wichtiges an – was bedeutete, dass diese Person eindeutig eine respektvolle Begrüßung verdiente.

    »Ach verdammt,« entfuhr es mir und ich hoffte, dass es sich nicht um meine Vorgesetzte, sondern lediglich ihre Sekretärin handelte. Als ich meine Großtante Moss erkannte, sank mir das Herz vollkommen in die Hose. Innerlich bereitete ich mich schon auf eine Standpauke vor. Warum musste ausgerechnet sie sich persönlich bei mir melden? Ein Kloß bildete sich in meinem Hals.

    »Guten Morgen, Riamu. Der Ladebericht des Frachters liegt mir bis jetzt noch nicht vor. Kann ich davon ausgehen, dass alles reibungslos verlaufen ist und du dich auf dem Rückweg befindest?«

    Zu meiner Erleichterung ging sie nicht auf meine lausige Begrüßung ein. Sehr untypisch. Normalerweise war sie streng, wenn es um die Umgangsformen ihrer Angestellten ging, zu denen ich zählte. Besonders Streit und böse Worte, unter uns Ymir, mochte sie überhaupt nicht.

    Trotz der großen Entfernung gab es bei der Übertragung keine technischen Störungen. Aber mit etwas anderem hätte ich nicht gerechnet, niemand konnte es mit der Technologie unserer Heimatstation aufnehmen.

    Verlegen versuchte ich, ihrem Blick standzuhalten.

    Es gelang mir nicht. Betreten sah ich auf die leeren Fast-Food-Verpackungen, die vor mir auf dem Boden lagen. Ich hatte in letzter Zeit eindeutig zu oft die Schlemmerbude meines Vertrauens besucht.

    Moss, die eiserne Dame, die sich ihr Leben lang hatte durchkämpfen müssen. Makellose Schminke und eine Haut, die keine einzige Unreinheit zeigte. Wie aus dem Ei gepellt saß sie da und strahlte pure Willenskraft aus, obwohl die Anzeige am unteren Rande des Bildschirms mir verriet, dass es auf Ymir drei Uhr früh sein musste.

    Insgeheim hoffte ich, dass die Übertragung in ihre Richtung nicht so gut funktionierte, denn ich schämte mich für meinen erbärmlichen Anblick. Unfrisiert, mit abstehenden Haarbüscheln und verschwitzt, wie ich war, wollte ich von niemandem gesehen werden. Zum Glück gab es so etwas, wie eine Geruchsübertragung, nicht. Ich bereute, dass ich nach dem langen Arbeitstag keine Zeit verschwenden wollte, um mich zu waschen. Nachdem mein Schiff sicher am Frachter angedockt hatte, hatte ich die Sitzlehne nach hinten geklappt und war innerhalb von Sekunden eingeschlafen. Genauso hoffte ich, dass sie das Chaos im Hintergrund nicht bemerkte. Wenn man alleine auf kleinstem Raum lebte, störten die leeren Getränkeflaschen und Überbleibsel diverser Abendessen nicht. Besonders, wenn man diesen einen leichten Schubs geben konnte, um diese an die Decke, außerhalb meines Blickfeldes, schweben zu lassen. Nun flogen diese nicht mehr durch das Schiff, sondern bildeten einen dichten, müffelnden Teppich, der nur wenig Boden preisgab.

    »Ja, bin ich. Es ist alles wie geplant gelaufen und ich kann meinen Zeitplan problemlos einhalten,« bestätigte ich zufrieden. Ich, als Profi, hatte schon eine gewisse Routine und daher keine Schwierigkeiten, mich an die vorgegebenen Fristen zu halten, ohne dabei allzu sehr gestresst zu sein.

    »Es tut gut, nach einem halben Jahr, wieder nach Hause zu kommen und ich freue mich schon darauf, den neuen Hafen zu sehen. Wie ich gehört habe, ist er mittlerweile fertig.« sagte ich und versuchte, mit ein wenig Smalltalk die Stimmung ein wenig aufzulockern.

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