Der Dämon in mir
Von Stephanie Kara
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Buchvorschau
Der Dämon in mir - Stephanie Kara
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Prolog
Es ist die schönste Zeit des Jahres.
Die Blumen blühen auf, das Zwitschern der Vögel kehrt zurück und wir sitzen hier unter einem Baum. Der Wind weht dir die Haare ins Gesicht und mir fällt mal wieder auf wie schön du doch bist. Ich strecke meine Hand nach dir aus und möchte dich berühren, doch plötzlich verschwimmst du vor mir und dein Körper löst sich mit dem Wind auf. „Nein! Was passiert hier!" Das Wetter wird stürmisch, plötzlich ziehen dunkle, schwarze Wolken auf und Blitze zucken durch den Himmel. Der Sturm reißt mich vom Boden und alles dreht sich.
„Nein!"
Ich hörte meinen eigenen Schrei und schreckte aus dem Schlaf. Schweißgebadet und panisch warf ich meine Decke zurück. Mit einem Blick auf die Uhr stellte ich fest, dass es 3 Uhr nachts war und mich wieder der gleiche Traum verfolgt hatte. Ich versuchte mich zu beruhigen und atmete tief ein. Es war bereits die vierte Nacht und diese Träume hörten immer noch nicht auf.
Warum passiert das? Ich habe doch schon längst mit dir abgeschlossen.
Soll das ein Zeichen sein? Meine Gedanken überschlugen sich erneut. Ich stand auf und begab mich zum Fenster, um es zu öffnen. Eine kalte Brise Winterluft ließ mich erzittern, Schnee landete auf meinem Gesicht.
„Ich habe mit dir abgeschlossen", flüsterte ich leise vor mich hin.
Erinnerungen
Der Mond schien hell und war immer wieder von einigen Wolken bedeckt. Ich schloss die Augen und atmete die kalte Luft tief in meine Lungen.
Plötzlich öffnete sich die Schlafzimmertür und ich drehte meinen Kopf Richtung Tür.
„Schatz? Kannst du wieder nicht schlafen?, fragte eine besorgte Stimme. „Ich habe dich schreien gehört
.
„Nein, nein, es ist alles gut. Ich wollte nur kurz frische Luft holen, schlaf bitte weiter". Meine Antwort schien sie nicht zu überzeugen.
„Du weißt, dass du jederzeit mit mir reden kannst. Ich…"
Ich unterbrach sie: Lass mich einfach in Ruhe! Ich habe doch gesagt, es ist nichts!
Betrübt schloss Leyla die Tür. Ich holte tief Luft.
„Verdammt!", rief ich und schlug gegen die Mauer neben mir.
Warum ging mir diese Frau immer noch durch den Kopf?
Es ist Jahre her, als wir uns das letzte Mal gesehen haben. Ich seufzte und schloss das Fenster. Diese Nacht verbrachte ich erneut grübelnd und gegen die Wand starrend. Ich sollte noch sehen, was auf mich zukommt.
Nachdem die Sonne aufgegangen war, schleppte ich mich hundemüde unter die Dusche, wobei ich fast über den Teppich fiel. Verdammt, Elli, reiß dich zusammen, schimpfte ich mich selbst innerlich. Erfrischt, aber noch immer schlaftrunken machte ich mir einen Kaffee und bemerkte, dass Leyla nicht hier war.
„Schatz?", rief ich durch die Wohnung, eine Antwort erhielt ich nicht.
Ich blickte auf den Ring an meiner Hand und meine Verzweiflung stieg wieder an. Was mache ich hier nur?
Es ist nichts passiert und trotzdem leidet meine Beziehung darunter. Ein Problem, welches noch nicht einmal entstanden ist, ließ meine Fassade bröckeln. Nein, so kann es nicht weitergehen.
Ich zückte mein Handy und scrollte gedankenverloren durch meine alten FacebookNachrichten. Hier stand er: Ihr Name. Wie lange war es her, diesen Namen zuletzt gelesen zu haben. Ich starrte auf den Bildschirm und meine Gedanken drifteten ab. Ich dachte daran, als ich ihr meine Liebe gestand und wie sie reagierte. Diese Situation würde ich wohl nie vergessen:
„Ich habe mich in dich verliebt. Ich weiß, es ist nicht einfach, aber es ist, wie es ist".
Meine Stimme wurde immer leiser, bis die letzten Worte kaum mehr hörbar waren.
Ich nahm all meinen Mut zusammen und setzte erneut an: Du bist der Grund, warum meine Gefühle Achterbahn fahren und meine Welt sich komplett auf den Kopf gestellt hat. Du bist es, bei der sich mein Herz überschlägt und genau du bist es, die ich nicht vergessen kann!
Ich sah zu ihr auf und hoffte auf eine Antwort. Doch ich konnte sie nicht lange ansehen, denn ihr Anblick ließ mich sofort wieder dahinschmelzen. Die perfekten grau-grünen Augen und ihre muskulösen Arme, das schönste Gesicht, das ich je gesehen hatte, all das ließ mich sofort schwach werden. Doch ich sah ihren erstaunten Gesichtsausdruck.
„Caro, bitte, gib mir doch wenigstens eine Antwort", flehte ich.
Doch statt einer Antwort, drückte sie mich gegen die Wand und küsste mich. Ich versank in diesem Kuss und meine Knie wurden weich.
Mit geschlossenen Augen gab ich mich ihr voll und ganz hin. Dieser Moment ließ mein Zeitgefühl erstarren und mein Kopf war komplett leer. Das Kribbeln in meinem Bauch breitete sich in meinem gesamten Körper aus und ich wusste nicht was mit mir geschah. Als sie sich von mir löste, fehlten mir die Worte, doch sie grinste mich nur an.
„Ich habe mich auch in dich verliebt"
Meine Gedanken kamen wieder im Hier und Jetzt an, als mein Handy in meiner Hand vibrierte. „Termin 9 Uhr" stand auf dem Display. Erschrocken sah ich auf die Uhr. Es war 8:30 Uhr und ich hatte weder Arbeitskleidung an, noch hatte ich etwas gegessen.
„Verdammt", fluchte ich leise vor mich hin. Ich eilte ins Schlafzimmer und suchte meine Sachen zusammen. In Windeseile zog ich mich an und machte mir ein Sandwich für den Weg zur Arbeit. Ich griff nach meinen Schlüsseln und rannte zum Auto, mit welchem ich sofort losfuhr.
In der Arbeit angekommen, rannte ich die Treppen in den vierten Stock, wobei ich mich verschätzte und keuchend oben ankam. Meine Kollegen betrachteten mich etwas seltsam.
„Alles okay bei dir, Elli?, fragte mich Julian mit verwunderter Stimme, „Für deine 28 Jahre atmest du aber als wärst du 60
.
Keuchend bejahte ich seine Frage, ignorierte jedoch seine blöde Bemerkung und ging in mein Büro. Ich warf einen kurzen Blick auf meine Armbanduhr und bemerkte, dass ich es gerade so rechtzeitig geschafft hatte. Ich richtete meine Haare ein letztes Mal zurecht und schon klopfte an der Tür.
„Herein", rief ich.
Julian‘s Kopf schob sich in die Türspalte. „Elli? Die Anwälte wären da. Soll ich sie reinschicken?", fragte er leise.
„Ja, schick sie bitte rein. Ich habe alles, was ich brauche, antwortete ich professionell und gefasst. „Bringst du uns bitte noch eine Kanne Kaffee?
Julian nickte und die Tür öffnete sich weiter. Ich ordnete meine Unterlagen ein letztes Mal, doch ließ alles fallen, als ich sah, wer den Raum betrat. Mein Kiefer klappte nach unten und Fassungslosigkeit ließ meinen Körper erstarren. Mein Blut schien zu gefrieren und es war mir nicht möglich mich zu bewegen. Ich glaubte meinen Augen nicht.
„C… Caro?", flüsterte ich kaum hörbar.
Direkt vor mir stand sie. Perfekt gestylt, mit Hosenanzug und Blazer. Ihre Sie war kaum wiederzuerkennen, doch ihr umwerfendes Lächeln erkannte ich unter tausend anderen.
Ich konnte nicht fassen, dass es tatsächlich meine Ex-Freundin Caro war. Die Frau, welche mich Nächte lang verfolgt hatte und mir den Schlaf geraubt hatte. Und nun war sie da. Es kam mir alles wie ein schlechter Scherz vor.
Sie erkannte mich jedoch nicht auf den ersten Blick. Ich versuchte mich zu sammeln, um nicht allzu unprofessionell zu wirken.
„Guten Tag, Herr Kallbach", grüßte ich den großen Mann, welchen ich erwartet hatte, und gab ihm die Hand.
„Guten Morgen, Frau Kring, schön, Sie zu sehen. Das ist meine werte Kollegin, Frau Lautermann", stellte er Caro vor.
„Hallo", grüßte ich sie.
Erst als ich auch ihr die Hand gab und ihr direkt in die Augen sah, erkannte sie mich. Doch sie blieb standhaft und professionell, was ich von mir allerdings nicht behaupten konnte. Nach der Begrüßung machten wir uns an die Arbeit.
„Sie vertreten also Herrn Mitschenko, welcher uns verklagt?", begann ich.
„So ist es. Frau Lautermann hat alle Dokumente bereits vorliegen".
Ich sah sie