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Bezaubernder Schutzengel: Dr. Brinkmeier Classic 10 – Arztroman
Bezaubernder Schutzengel: Dr. Brinkmeier Classic 10 – Arztroman
Bezaubernder Schutzengel: Dr. Brinkmeier Classic 10 – Arztroman
eBook101 Seiten1 Stunde

Bezaubernder Schutzengel: Dr. Brinkmeier Classic 10 – Arztroman

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Über dieses E-Book

Dr. Max Brinkmeier besitzt außergewöhnliche Fähigkeiten. Dennoch ist er, der lange Jahre erfolgreich in Afrika praktiziert hat und dort so viele Menschenleben retten konnte, einen Augenblick ratlos, als ihn der Hilferuf von daheim erreicht. Sein Vater, der in einem kleinen bayerischen Bergdorf als Landarzt mit ebenso großem Geschick jahrzehntelang tätig gewesen ist, kann die heimatliche Praxis nach einer Herzattacke nicht länger weiterführen.
Max war damals nicht ganz im Frieden von zu Hause geschieden, und jetzt überlagern sich bei ihm verschiedene existentielle Gefühle.
In Afrika hat er eine wirkliche Lebensaufgabe gefunden. In der Heimat wird er dringend benötigt.
Die Ärztin, der seine große Liebe gilt, wirkt mit ihm gemeinsam auf der Missionsstation und ist inzwischen fest verwurzelt auf dem afrikanischen Kontinent.
Dr. Max Brinkmeier muß sich entscheiden – und Sie erwartet die spannendste, gefühlvollste Arztromanserie! Die beliebte Schriftstellerin Sissi Merz erreicht in diesen eindrucksvollen Romanen den Höhepunkt ihres Schaffens.

»Ist das ein herrlicher Morgen.« Dr. Max Brinkmeier, der Landarzt von Wildenberg, warf einen langen Blick aus dem Fenster. Der Himmel war tiefblau, die Sonne übergoß das liebliche Land mit ihren goldenen Strahlen, und die Vögel zwitscherten fröhlich in der klaren Luft. »Man spürt schon den Frühling kommen. Lang kann's fei nimmer dauern.« Josef Brinkmeier, Max' Vater, lächelte ein wenig ironisch. »Du wirst doch keine Frühlingsgefühle entwickeln, Bub?« »Warum net?« Der hochgewachsene Mediziner mit dem sandblonden Haar und den klaren Augen erwiderte das Lächeln seines Vaters heiter. »Der Winter war lang und hart in diesem Jahr. Da freuen sich Mensch und Tier auf die wärmere Jahreszeit. Oder willst mir vielleicht net zustimmen?« In diesem Moment wurde die Tür geöffnet, und die alte Hauserin Afra erschien. Sie hatte die Brinkmeiers schon versorgt, als Max und sein Bruder Lukas noch kleine Buben gewesen waren. Hinter ihrer rauhen Schale versteckte sich ein butterweicher Kern. »Sag, Afra, freust dich net auch auf den Frühling?« wollte Max wissen, während er sich an den Frühstückstisch setzte. Der junge Landarzt hatte im Doktorhaus von Wildenberg zwar seine eigene Wohnung, doch er hatte es sich zur Gewohnheit werden lassen, die Mahlzeiten zusammen mit seinem Vater einzunehmen. Schließlich wollte er Afra nicht zumuten, in ihrem fortgeschrittenen Alter noch zwei Haushalte zu versorgen.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum12. Mai 2020
ISBN9783740965570
Bezaubernder Schutzengel: Dr. Brinkmeier Classic 10 – Arztroman

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    Buchvorschau

    Bezaubernder Schutzengel - Sissi Merz

    Dr. Brinkmeier Classic

    – 10 –

    Bezaubernder Schutzengel

    Ani ist einfach nicht zu stoppen

    Sissi Merz

    »Ist das ein herrlicher Morgen.« Dr. Max Brinkmeier, der Landarzt von Wildenberg, warf einen langen Blick aus dem Fenster. Der Himmel war tiefblau, die Sonne übergoß das liebliche Land mit ihren goldenen Strahlen, und die Vögel zwitscherten fröhlich in der klaren Luft. »Man spürt schon den Frühling kommen. Lang kann’s fei nimmer dauern.«

    Josef Brinkmeier, Max’ Vater, lächelte ein wenig ironisch. »Du wirst doch keine Frühlingsgefühle entwickeln, Bub?«

    »Warum net?« Der hochgewachsene Mediziner mit dem sandblonden Haar und den klaren Augen erwiderte das Lächeln seines Vaters heiter. »Der Winter war lang und hart in diesem Jahr. Da freuen sich Mensch und Tier auf die wärmere Jahreszeit. Oder willst mir vielleicht net zustimmen?«

    In diesem Moment wurde die Tür geöffnet, und die alte Hauserin Afra erschien. Sie hatte die Brinkmeiers schon versorgt, als Max und sein Bruder Lukas noch kleine Buben gewesen waren. Hinter ihrer rauhen Schale versteckte sich ein butterweicher Kern.

    »Sag, Afra, freust dich net auch auf den Frühling?« wollte Max wissen, während er sich an den Frühstückstisch setzte. Der junge Landarzt hatte im Doktorhaus von Wildenberg zwar seine eigene Wohnung, doch er hatte es sich zur Gewohnheit werden lassen, die Mahlzeiten zusammen mit seinem Vater einzunehmen. Schließlich wollte er Afra nicht zumuten, in ihrem fortgeschrittenen Alter noch zwei Haushalte zu versorgen.

    »Frühling? Pah!« Die wieselflinke Alte winkte ab. »Wenn ich mein Rheuma los werden würde, dann könnte von mir aus das ganze Jahr Frühling sein. Aber die milde, feuchte Luft macht mir gleich extra zu schaffen. Wieso soll ich mich darauf freuen?«

    Max zog die Stirn in Falten und stellte bekümmert fest: »Scheint so, als wäre ich der Einzige in diesem Haus, der die wärmere Jahreszeit zu schätzen weiß. Aber ich laß mir meine Freude am Wiedererwachen der Natur net nehmen. Am Wochenende will ich mal wieder wandern gehen. Die Anna wird mich gewiß begleiten.« Er bedachte seinen Vater mit einem vielsagenden Blick. »Die Anna liebt nämlich auch die Natur.«

    »Und net nur die...« Josef, quasi die ältere Ausgabe seines Sohnes, konnte sich ein leichtes Schmunzeln nicht verkneifen.

    Max sagte dazu nichts, auch wenn er natürlich wußte, worauf sein Vater anspielte. Es war schließlich ein offenes Geheimnis in Wildenberg, daß die hübsche Apothekerin Anna Stadler in den feschen Landarzt verliebt war.

    »Du, Max, wennst nachher deine Runde machst, schau doch mal beim Lukas vorbei. Er hat mir gestern gesagt, daß sein Großknecht sich die Hand verstaucht hat. Der Bimberl mag deshalb net extra in die Praxis kommen. Aber nur mit einem leichten Verband wird das net so rasch heilen.«

    Dr. Brinkmeier versprach es. Er wußte, daß sein Vater den Bruder am gestrigen Abend besucht hatte. Lukas führte den Brinkmeierhof, das Verhältnis der Brüder zueinander war stets ein wenig gespannt. Das lag nicht an Max, der sich immer bemüht hatte, mit seinem Bruder auszukommen. Doch Lukas war nun mal ein schwieriger Mensch.

    »Wie geht es dem Lukas eigentlich? Er hat sich schon eine ganze Weile nimmer bei uns sehen lassen. Zwischen ihm und Tina ist doch wieder alles im Lot, oder?«

    Josef trank einen Schluck Kaffee und wiegte den Kopf ein wenig hin und her. Er hatte so seine Zweifel, was die Verbindung seines »Sorgenkindes« mit der patenten Krankenschwester aus Berchtesgaden anging. »Der Lukas stellt sich arg dumm an. Erst macht er der Tina einen Antrag und steckt ihr einen Ring an den Finger, wie es sich gehört. Und dann sieht er wieder hinter jedem Busch einen Nebenbuhler lauern. Da muß das Madel doch entnervt das Handtuch werfen. Es ist schließlich net schwer zu erkennen, daß die Tina den Lukas liebhat. Wieso kann er ihr bloß nicht vertrauen?«

    »Er hat kein Selbstvertrauen, das ist schon immer das Problem gewesen«, wußte Max. »Schon als wir Buben waren, gab es diesen unseligen Wettbewerb zwischen uns, den er eigentlich angefangen hat. Ich wollte mich immer gern mit ihm vertragen, aber er hat mir nur Vorhaltungen gemacht, hat behauptet, ich würde mich für was Besseres halten und ihn in den Schatten stellen.«

    Der alte Brinkmeier seufzte leise. »Es ist ein Kreuz. Dabei haben deine Mutter selig und ich uns immer bemüht, euch beide ganz gleich zu behandeln. Aber ab einem bestimmten Alter ist das freilich nimmer möglich gewesen. Da haben sich eure ganz unterschiedlichen Neigungen herausgestellt. Und dem mußten wir schließlich Rechnung tragen.«

    »Dir macht ganz gewiß keiner einen Vorwurf, Vater«, versicherte Max. »Der Lukas war schon immer ein Sturschädel. Deshalb hab’ ich mich ja gefreut, als er die Tina kennengelernt hat. Sie hat einen guten Einfluß auf ihn. Und ich hoffe wirklich sehr, daß er sie nicht wieder vergrault mit seiner griesgrämigen Art. Das wäre wirklich schlimm. Für ihn und für uns.«

    Josef konnte seinem Sohn nicht widersprechen. Und als Max sich wenig später auf den Weg zu seinen Hausbesuchen machte, bat der Alte ihn mit Nachdruck: »Red halt mal mit deinem Bruder. Er soll sich am Riemen reißen, damit die Tina bei ihm bleibt.«

    Dr. Brinkmeier versprach es. Seine Runde führte ihn zu einigen Höfen außerhalb von Wildenberg, die teilweise recht abseits gelegen waren. Als der junge Landarzt die Praxis von seinem Vater übernommen hatte, war es gar nicht so leicht gewesen, das Vertrauen dieser Patienten zu erringen. Immerhin hatten sie sich an den alten Brinkmeier über Jahrzehnte gewöhnt. Daß dieser wegen einer Herzkrankheit in den Ruhestand gehen mußte, schien sie nicht zu beeindrucken. Und der »Neue«? Er wurde zunächst einmal skeptisch beäugt. Einer, der zehn Jahre in Afrika in der Entwicklungshilfe gearbeitet hatte, konnte der sich denn überhaupt wieder zurechtfinden in seinem Heimattal? Es hatte eine ganze Weile gedauert, bis auch der Letzte in Max einen vollwertigen Nachfolger seines Vaters gesehen hatte.

    In der Zwischenzeit hatte Dr. Brinkmeier dies erreicht. Er war beliebt bei seinen Patienten und ebenso angesehen wie seinerzeit sein Vater. Dieser Umstand machte ihn zufrieden und auch ein wenig stolz. Doch er konnte nicht darüber hinwegtäuschen, daß Max sein Herz in Afrika zurückgelassen hatte, bei der Frau, die er nicht vergessen konnte. Dr. Julia Bruckner, die zauberhafte Kollegin, die über zehn Jahre der Mittelpunkt seines Lebens gewesen war. Max konnte es nicht verwinden, daß er sie zurückgelassen hatte. Kein Tag verging, an dem er nicht an sie dachte und sie vermißte. Doch er hatte die Hoffnung längst nicht aufgegeben, daß sie eines Tages nachkommen und sein Leben wieder teilen würde. Das war der Traum, an dem er sich festhielt...

    Der junge Landarzt hatte eben den Hof der Familie Gruber verlassen, der zwischen Wildenberg und dem Nachbarort Schlehbusch lag. Der Altbauer litt unter Rheuma, Max hatte ihn medikamentös so eingestellt, daß er noch leichte Arbeit im Haus verrichten konnte. Dafür war der Alte dem Landarzt dankbar, denn nur auf der Ofenbank zu sitzen, das wollte ihm nicht schmecken.

    Bevor Dr. Brinkmeier nach Wildenberg zurückkehrte, schaute er noch im Kinderheim St. Bartholomä vorbei. Er hatte vor einer Weile die medizinische Betreuung der kleinen Waisen übernommen und genoß diese Aufgabe sehr. Der junge Mediziner konnte gut mit Kindern umgehen, und die Kleinen liebten ihn.

    Nachdem er auch diese Pflicht erledigt hatte, fuhr Max zum Brinkmeierhof. Er traf seinen Bruder im Stall an, wo dieser sich zusammen mit dem Großknecht Bimberl um eine trächtige Kuh kümmerte. Lukas sah seinem Bruder nicht ähnlich, er kam ganz nach der Mutter mit dem dunklen Haar und den samtbraunen Augen. Leider hatte er aber nicht ihr ausgeglichenes Wesen geerbt.

    »Ah, da schau her,

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