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Parkers Fischzug am Lochness: Butler Parker 202 – Kriminalroman
Parkers Fischzug am Lochness: Butler Parker 202 – Kriminalroman
Parkers Fischzug am Lochness: Butler Parker 202 – Kriminalroman
eBook124 Seiten1 Stunde

Parkers Fischzug am Lochness: Butler Parker 202 – Kriminalroman

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Über dieses E-Book

Butler Parker ist ein Detektiv mit Witz, Charme und Stil. Er wird von Verbrechern gerne unterschätzt und das hat meist unangenehme Folgen. Der Regenschirm ist sein Markenzeichen, mit dem auch seine Gegner öfters mal Bekanntschaft machen. Diese Krimis haben eine besondere Art ihre Leser zu unterhalten.
Butler Parker ist seinen Gegnern, den übelsten Ganoven, auch geistig meilenweit überlegen. In seiner auffallend unscheinbaren Tarnung löst er jeden Fall. Bravourös, brillant, effektiv – spannendere und zugleich humorvollere Krimis gibt es nicht!

»Bereitsein ist alles», sagte Major Williams und wies voller Stolz auf die Batterie von Fernrohren, Stativen und Foto- und Filmapparaten, die unter einem Schutzdach nahe der Turmbrüstung standen. Die diversen Optiken waren auf den See hinausgerichtet und mußten ein kleines Vermögen gekostet haben. »Darf ich unterstellen, Sir, daß Sie fest damit rechnen, das Ungeheuer von Loch Ness abzulichten?« erkundigte sich Josuah Parker. »Hundertprozentig«, gab Major Williams zurück und zupfte einen Putzlappen aus der Innentasche seiner bunten Weste. Dann begann er das Gehäuse der Optiken peinlich genau abzuwischen und zu polieren. Major Williams war etwa 65 Jahre alt, mittelgroß und der Besitzer eines kleinen Bauches. Er hatte ein rosiges, sehr gepflegtes Gesicht, listige, graue Augen und einen Schnurrbart, der offensichtlich dunkel eingefärbt war. Sein Haar war schütter und wies bereits große Kahlschläge auf. Williams lief grundsätzlich nur im schottischen Kilt herum, dessen Saum um seine nackten, vollen Knie spielte. Die bunten Strümpfe endeten in derben Schuhen. »Wissen Sie«, sagte Major Williams und drehte sich plötzlich fast abrupt zu Parker um. »Ende vergangener Woche habe ich das Monster wieder gesehen. Nur ganz kurz, als wollte es mich foppen.« »Sie haben das Ungeheuer von Loch Ness bereits gesehen?« »Mit meinen eigenen Augen«, bestätigte Major Williams und nickte. »Es tauchte auf für drei, vier Sekunden und sah mich an.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum3. Nov. 2020
ISBN9783740972745
Parkers Fischzug am Lochness: Butler Parker 202 – Kriminalroman

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    Buchvorschau

    Parkers Fischzug am Lochness - Günter Dönges

    Butler Parker

    – 202 –

    Parkers Fischzug am Lochness

    Günter Dönges

    »Bereitsein ist alles», sagte Major Williams und wies voller Stolz auf die Batterie von Fernrohren, Stativen und Foto- und Filmapparaten, die unter einem Schutzdach nahe der Turmbrüstung standen. Die diversen Optiken waren auf den See hinausgerichtet und mußten ein kleines Vermögen gekostet haben.

    »Darf ich unterstellen, Sir, daß Sie fest damit rechnen, das Ungeheuer von Loch Ness abzulichten?« erkundigte sich Josuah Parker. »Hundertprozentig«, gab Major Williams zurück und zupfte einen Putzlappen aus der Innentasche seiner bunten Weste. Dann begann er das Gehäuse der Optiken peinlich genau abzuwischen und zu polieren.

    Major Williams war etwa 65 Jahre alt, mittelgroß und der Besitzer eines kleinen Bauches. Er hatte ein rosiges, sehr gepflegtes Gesicht, listige, graue Augen und einen Schnurrbart, der offensichtlich dunkel eingefärbt war. Sein Haar war schütter und wies bereits große Kahlschläge auf.

    Williams lief grundsätzlich nur im schottischen Kilt herum, dessen Saum um seine nackten, vollen Knie spielte. Die bunten Strümpfe endeten in derben Schuhen.

    »Wissen Sie«, sagte Major Williams und drehte sich plötzlich fast abrupt zu Parker um. »Ende vergangener Woche habe ich das Monster wieder gesehen. Nur ganz kurz, als wollte es mich foppen.«

    »Sie haben das Ungeheuer von Loch Ness bereits gesehen?«

    »Mit meinen eigenen Augen«, bestätigte Major Williams und nickte. »Es tauchte auf für drei, vier Sekunden und sah mich an. Mit fast menschlichen Augen, listig und voller Spott, als hätte es gewußt, daß ich keinen Fotoapparat bei mir hatte.«

    »Ich muß gestehen, daß ich beeindruckt bin«, räumte Parker ein.

    »Das war nicht das erste Mal, daß Nessie mir begegnete«, redete Williams weiter. »Es vergeht kaum eine Woche, daß wir uns sehen.«

    »Demnach scheinen Sie ein durchaus intimes Verhältnis zum Ungeheuer von Loch Ness zu haben, Sir.« Parkers Gesicht blieb undurchdringlich.

    »Intimes Verhältnis. Das ist es!« Major Williams nickte nachdrücklich. »Aber Nessie ist schlau. Es läßt sich einfach nicht fotografieren. Doch eines Tages werde ich es überlisten. Und dann werde ich der Welt beweisen, daß es Nessie gibt.«

    Während er noch sprach, beugte er sich über das Okular eines Fernrohrs und suchte den See ab. Parker, der seitlich hinter dem Major stand, brauchte kein Fernrohr, um die einmalige Schönheit der Landschaft in sich aufzunehmen. Der langgestreckte See war eingebettet in eine bergige Landschaft mit teils sanften, teils schroffen Uferpartien. Die bewaldeten Hügel und Berge wirkten wie eine kostbare Fassung, die einen Edelstein umschließt.

    Parker war ehrlich froh darüber, daß sein junger Herr sich ausgerechnet für Loch Ness entschieden hatte. Hier wollte er für eine Woche Ferien machen und dem Angelsport frönen. Vivi Carlson hingegen, Randers Sekretärin, erhoffte sich von diesem Besuch natürlich, das sagenhafte Ungeheuer von Loch Ness zu sehen.

    Das Trio Parker, Rander und Vivi Carlson wohnte in einer altehrwürdigen Pension, die Major Williams geerbt und weitergeführt hatte. Bis auf seine Loch-Ness-Monster-Marotte war der ehemalige Major Ihrer Majestät ein erstklassiger Gastronom und Hotelier.

    Die Pension stand auf den Mauern und Resten einer ehemaligen Benediktiner-Abtei. Das Haus mit seinen trotzigen Mauern glich einem Schloß, einem wehrhaften Schloß sogar. Davon zeugte der eckige und hohe Turm, auf dessen Plattform sich Parker und Major Williams befanden.

    Nicht weit von dieser Hotelpension entfernt erhob sich am Ufer des Castle Urquhart, jener Uferpartie, von wo aus man das Ungeheuer von Loch Ness am häufigsten gesehen haben wollte.

    »Geben wir uns keinen Hoffnungen hin«, meinte Major Williams und richtete sich auf. »Nessie will heute nicht. Es weiß bestimmt, daß ich hier oben auf dem Turm bin!«

    »Ein intelligentes Tier«, stellte Parker fest, »es müßte inzwischen ein methusalemisches Alter erreicht haben, nicht wahr?«

    »Richtig, Mister Parker«, bestätigte Major Williams. »1932 wurde es zum erstenmal in den Zeitungen erwähnt, aber in Wirklichkeit, das geht aus alten Klosterschriften hervor, wurde es bereits vor Jahrhunderten gesehen.«

    »Eine bemerkenswerte Fähigkeit des Überlebens«, stellte Parker fest.

    »Nicht wahr?« Major Williams nickte fast selbstzufrieden, »aber es hat ja schließlich keine Feinde.«

    »Woher stammt es Ihrer Ansicht nach?«

    »Aus dem Erdtertiär«, kam prompt die Antwort. »Durch Erdverschiebungen wurde damals Loch Ness zu einem riesigen Binnensee. Die darin befindlichen Tiere wurden von dem späteren Entwicklungs- und Ausleseprozeß ausgenommen und konnten sich ungestört weiter fortpflanzen.«

    »Eine bestechende Theorie, Sir!«

    »Die wissenschaftlich fast bewiesen ist«, erklärte Major Williams. »Sobald ich aber die entscheidenden Fotos besitze, wird die Wissenschaft ihre echte Sensation haben.«

    *

    »Ein reizender, alter Bursche«, meinte Anwalt Rander lächelnd, nachdem Parker seinen Bericht erstattet hatte. »Hoffentlich bekommt er irgendwann mal seine Fotos.«

    »Sie glauben an das Ungeheuer von Loch Ness?« Vivi Carlson, die sich mit Parker in Randers Hotelzimmer befand, sah den jungenhaft aussehenden Anwalt lächelnd an.

    »Ich hoffe, daß es existiert«, erwiderte Rander, »wäre doch mal eine nette Abwechslung in unserer technisierten Welt, finden Sie nicht auch?«

    »Wie soll es denn aussehen?« fragte Vivi, sich an den Butler wendend.

    »Eine etwas abstruse Kreuzung zwischen einer riesigen Seeschlange, einem Drachen und einem Wal mit Schlangenkopf«, erläuterte der Butler höflich, »der Phantasie dürften kaum Grenzen gesetzt sein.«

    »Hört sich ja direkt unheimlich an«, meinte Vivi und schüttelte sich in gespieltem Entsetzen.

    »Ich fahre raus auf den See, angeln«, sagte Rander zu Vivi. »Kommen Sie mit, vielleicht beißt Nessie an!«

    »Gern«, sagte die reizende Vivi, »ich zieh mich schnell um.« Sie stand auf und verließ Randers Eckzimmer, durch dessen Fenster man weit auf den See hinaussehen konnte.

    Rander wartete, bis sie die Tür hinter sich geschlossen hatte.

    »Was machen unsere beiden Dauerschatten?« erkundigte er sich dann bei Parker.

    »Nach meinen Ermittlungen sind die Herren Cleveland und Longless bisher noch nicht in Erscheinung getreten«, erwiderte Josuah Parker gemessen, »aber man sollte wohl sicherheitshalber, davon ausgehen, daß sie unsere Spur aufgenommen haben.«

    »Was soll ich außer dem Angelgerät mit aufs Wasser nehmen?« fragte Rander.

    »Ich werde alles vorbereiten, Sir«, gab der Butler zurück, »ich denke, daß man außer einer Handfeuerwaffe vielleicht noch ein zusammensetzbares Gewehr vom Kaliber 22 mitnehmen sollte. Es ließe sich unauffällig in einem zusätzlichen Angelgerätköcher unterbringen.«

    »Ich verlasse mich ganz auf ihre Erfahrung, Parker.« Rander nickte ernst. »Hoffen wir, daß wir es nur mit Nessie zu tun haben werden. Mein Bedarf an Abenteuern ist bereits reichlich gedeckt.«

    *

    Cleveland und Longless, die beiden Superkiller aus den Staaten, hatten es sich am Seeufer bequem gemacht und beobachteten die burgartige Hotelpension.

    Sie waren schon seit einigen Wochen hinter Parker und Rander her. Sie hatten den strikten Auftrag, diese beiden Männer ins Jenseits zu befördern. Rander und Parker hatten einen der ganz großen Männer des Syndikats in einen Prozeß verwickelt und dafür gesorgt, daß es zu einer Anklage kam.

    Pikanterweise war dieser große Boß des Syndikats der Vater von Longless, und Longless senior hatte die einmalige Gelegenheit gesehen, seinen Junior richtig erziehen zu lassen. Der Junge sollte endlich in die Welt des Syndikats eingeführt werden. Dazu war Cleveland engagiert worden, der nun als Ausbilder und Lehrmeister fungierte.

    Longless, total unbegabt und ein Elefant im Porzellanladen, war ein Riesenbaby, groß, dick und im Grunde schrecklich gutmütig. Er mühte sich verzweifelt ab, ein guter Killer zu werden, was ihm bisher aber nicht gelungen war.

    Eines hatte er allerdings geschafft: Cleveland war seit Wochen einem totalen Nervenzusammenbruch nahe. Cleveland, mittelgroß, schlank und gutaussehend, zweifelte an seinem bisherigen Können. Gewiß, er galt als professioneller Killer, aber in Wirklichkeit hatte er auch in der Vergangenheit nie die echte Probe aufs Exempel machen müssen. Er war mehr Theoretiker, der die Dinge und Probleme des Tötens abstrakt sah.

    Und nun war er zum Ausbilder geworden und sollte dem Syndikat gegenüber beweisen, daß er auch

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