Omi und Opi - mehr als meine lieben Großeltern: Meine Kindheitserinnerungen
Von Gerd Keil
()
Über dieses E-Book
Gehen wir zurück zum Anfang meines Lebens, zurück an die ersten Momente, an die ich mich heute noch erinnern kann.
Kleine Kinder sind keine kleinen Dummchen, wie meine Mutter meinte. Wenn sie nicht schon frühzeitig gebrochen werden, was im sogenannten real existierenden Sozialismus allzu häufig der Fall war, können sie sich entwickeln, entdecken, suchen, finden, Fragen stellen.
Irgendwann kommt die erste Freundin, der ersten Freund, Liebeskummer, Heimweh, Fernweh und noch mehr. Und irgendwann kommt der Tag des Abschiedes, ein Abschied für lange Zeit. Tod und Trauer, die Gewissheit auf das ewige Leben in Gottes Reich.
Durch all diese Momente haben mich, meine Omi und mein Opi, begleitet. Mein Opi ist gestorben, als ich elf Jahre alt war. Diesen Tag habe ich bis heute nicht vergessen und so soll dieses Buch eine Erinnerung an die Zeit mit euch beiden sein. Es war eine schöne Zeit und ich habe von euch beiden so viel mehr bekommen, als von irgendjemand anderem.
Gerd Keil
1963 in Ostberlin geboren 1965 einjähriger Aufenthalt im Kinderheim 1966 Umzug mit der Familie nach Fried-richsfelde 1980 Abschluss an der Polytechnischen Oberschule 1980-82 Ausbildung zum Elektromon-teur/anschließend als Triebfahrzeugführer der S-Bahn tätig 13. Juli 1986 Festnahme durch die Stasi 1986-89 politische Haft in Berlin Hohen-schönhausen, Cottbus, Schwarze Pumpe und Karl-Marx-Stadt 8. April 1989 Freikauf durch die BRD 1994 erstmalige Einsicht in die Stasi-Akten Viel mehr an Informationen finden Sie in seinem Buch: Wertvolle Freiheit und auf www.gerdkeil.de
Mehr von Gerd Keil lesen
Kinder erleben ihre Welt: Kinderaugen sehen anders Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWas ich noch zu erzählen hätte: Sammlung von Kurztexten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin Jahr aus Kinderaugen: Kurzgeschichten zum Vor- und Selbstlesen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWertvolle Freiheit: Verraten, Verhaftet und Verkauft Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHimmel hinter Gittern: Meine Stasihaft in der DDR Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Ähnlich wie Omi und Opi - mehr als meine lieben Großeltern
Ähnliche E-Books
Papa und die großen Kartoffeln: Eine Kindheit mit alkoholabhängigen Eltern Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLiebesbriefe: Perlen unserer Erinnerung Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenScheidungskind Samantha: Eine wahre Geschichte Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenÄRNA: Eine Frau geht ihren Weg Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSamstags war Badetag: Kurzgeschichten. Zum Vorlesen für Menschen mit Anfangsdemenz Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSo schön war meine DDR Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGeschichten zum Einschlafen, Wachwerden und für Zwischendurch: 2 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenPaprika, rot-weiß-grün.: Eine Reise in die Vergangenheit. Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin verlorenes Paradies Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Plumpsklohahn: lebendige Erinnerungen aus meiner Kindheit Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDä gross Schnoderi: Vom bösen Kind zur glücklichen Frau Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenJungens sind Jungens: Bube sind Bube Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMit Gott an meiner Seite: Geschichten aus meinem Tagebuch Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVergessen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenRoadtrip mit Gott: Leben ist Freiheit und jeden Tag ein Abenteuer Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMitten im Leben: Die ungeplante Reise mit meinem demenzkranken Vater Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAngekommen: Die Reise durch die sieben Leben einer starken Frau Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFlucht ab 11 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMein Opa, der Hunsrück, die Schule und ich: Ein Lausemädchen entdeckt die Welt Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Lebensachterbahn: Ein halbes Jahrhundert Lebenserfahrung Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAls Oma noch Kind war: Erinnerungen an die 50-er, 60-er Jahre Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIm Taumel der Begeisterung: Erinnerungen meines Lebensweges Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenA Star is born - Bob Marley the Paradise Hound Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEine Kindheit in Mäder: Erinnerungen an ein Paradies Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWunderbare Kindertage: Großmütter erzählen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAngst zeigt Gesicht: Ein Leben unter asozialer Gewalt Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAus der Sicht eines Mädchens: Die Erfahrungen eines christlichen Mädchens Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEine Witwe erinnert sich: Zufall oder Schicksal des Lebens Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie letzten Zeilen werden gelebt...: Das Leben von Emily Paulsen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenUnmöglich, Leute!: Die Bitterbös-Chroniken über unsere Hohlstandsgesellschaft Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Persönliche Memoiren für Sie
Über Ludwig Börne Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWie ich ICH wurde: Der Weg meiner Traumaheilung Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWir waren keine Menschen mehr: Erinnerungen eines Wehrmachtssoldaten an die Ostfront Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Ekstasen der Gegenwart: Über Entgrenzung, Subkulturen und Bewusstseinsindustrie Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie wichtigsten Psychologen im Porträt Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKönigin der Pink Panther: Lebensbeichte aus dem Gefängnis Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBurkhard Heim: Das Leben eines vergessenen Genies Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLeben zeichnen: StricheLinienKonturen – Das graphische Werk Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSeelenvernichter: Missbrauch im Klassenzimmer Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Leben am Hofe: Wiener Karneval, Millenium in Budapest, Skizzen aus dem Orient, Am Hofe von England… Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenApropos Gestern: Meine Geschichten hinter der Geschichte Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Geschichte von Verlag und Druckerei Friedrich Bischoff Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSchattenfamilien: Tief muss man graben, um das Licht hinter euren Schatten zu entdecken Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie verlorene Generation: Gespräche mit den letzten Kindersoldaten des Zweiten Weltkriegs Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenUnterm Rad Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Scivias - Wisse die Wege: Die Visionen der Hildegard von Bingen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMeine Lebensbegegnung mit Rudolf Steiner Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenUnter Palmen aus Stahl: Die Geschichte eines Straßenjungen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSternstunden der Menschheit: Historische Miniaturen. Klassiker der Weltliteratur Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Heavenly Man: Die atemberaubende Geschichte von Bruder Yun - Aufgeschrieben von Paul Hattaway Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Gesammelte Werke: Romane, Kurzgeschichten, Memoiren und Humoristische Reiseerzählungen: Tom Sawyer + Huckleberry Finn + Leben auf dem Mississippi + Meine Reise um die Welt + Im Gold-und Silberland + Querkopf Wilson + Unterwegs und Daheim + Biografie von Mark Twain und viel mehr Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWalden - Leben in den Wäldern Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Mein Kriegstagebuch: 1949-1945 Mit den Gebirgsjägern bis in den hohen Norden Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAlec Harris:: Die Geschichte eines großen Materialisationsmediums Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBriefe an einen jungen Dichter Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Henri Nouwen - Mit Leidenschaft für das Leben: Vorwort von Anselm Grün Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMein Fliegerleben (Memoiren): Illustrierte Ausgabe Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie wichtigsten Pädagogen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Rezensionen für Omi und Opi - mehr als meine lieben Großeltern
0 Bewertungen0 Rezensionen
Buchvorschau
Omi und Opi - mehr als meine lieben Großeltern - Gerd Keil
Inhaltsverzeichnis
Statt einem Vorwort
Baden in der Küche
Buddeln bei Regenwetter
Mein Schokoladenfach
Laufen, Tauchen oder Schwimmen
Opa serviert den Kakao
Einen Drachen bauen
Ein leckeres Frühstück
Opas Geburtstag
Oma als Trösterin
Rasieren tut nicht weh
Fehler machen
Der Familienzug
Ausflug nach Zenner
Urlaub für sechs
Urlaub mit Oma und Opa
Eine Chorprobe mit Omi
Ohne Opa
Die Keksdose
Oma abholen
Rauswurf aus dem Elternhaus
Eine sichere Bank
Buchenwald – Bergen Belsen
(K)ein Abschied für immer
Buchempfehlungen
Danke schön
Dieses Buch widme ich meinen lieben Großeltern.
Mein Opa, der viel zu früh verstorben ist, war für mich ein Ankerplatz für meine Kinderseele.
Meine Oma, die im hohen Alter langsam tüttelig wurde, war eine Seele von Mensch.
Ich bin froh und glücklich euch beide als Omi und Opi gehabt zu haben.
Statt einem Vorwort
Ich wurde am 08.12.1963 in Berlin-Friedrichshain, also im ehemaligen Ostteil der Stadt Berlin geboren. Mein Bruder Klaus war zu diesem Zeitpunkt knapp 2 ½ Jahre alt. Als meine Mutter mit mir nach Hause kam, war sein erster kindlicher Kommentar: „Das soll mein Bruder sein? Den pack mal gleich wieder ein und tausche ihn um. Mich umzutauschen wird nicht gehen und wir werden in den nächsten Tagen, Wochen, Monaten, Jahren und Jahrzehnten noch so manches erleben. Mehr, auch darüber, können Sie in meinem Buch „Wertvolle Freiheit
lesen.
Hier in diesem Buch soll es um die Beziehung zu meinen geliebten Großeltern gehen. Die meisten Kinder haben – hoffentlich – sehr liebende Großeltern und manch eine(r) hat vielleicht irgendwann gesagt: Ich habe die besten Großeltern der ganzen Welt. Für die Großeltern ist das, eines der schönsten Komplimente, die sie von ihrem Enkelkind bekommen können. Meine Großeltern waren noch besser als die besten der Welt. Auch darum ist dieses Buch entstanden, dass die Zeit als Kind und Jugendlicher, die ich mit ihnen verbringen durfte, noch einmal Revue passieren lassen kann. Ich habe sehr, sehr viele positive, lustige, schöne, ernste und auch traurige Erinnerungen an die beiden, die es endlich mal wert sind, aufgeschrieben zu werden. Über den Buchtitel habe ich lange nachgedacht, denn es sollte schon ein ganz besonderer, prägnanter Titel sein, der meiner lieben Omi und meinem lieben Opi auch gerecht werden kann. Ob er das kann, weiß ich nicht, aber wenn Sie, liebe Leser*innen meinen, dass es so ist, freue ich mich, wenn Sie mich an Ihren Gedanken teilhaben lassen und vielleicht sogar einen Eintrag in mein Gästebuch auf meiner Homepage www.gerdkeil.de schreiben. Herzlichen Dank schon jetzt dafür.
Gehen wir zurück zum Anfang meines Lebens, zurück an die ersten Momente, an die ich mich heute noch erinnern kann. Auch kleine Kinder haben viel Kreativität und Fantasie, wenn diese nicht schon frühzeitig gebrochen werden, was im sogenannten „real existierenden Sozialismus" allzu häufig der Fall war. Größere Kinder haben Fragen über Fragen und suchen nach Antworten. Und sie haben die erste Freundin, den ersten Freund, Liebeskummer, Heimweh, Fernweh und noch mehr. Und irgendwann kommt der Tag des Abschiedes, ein Abschied für lange Zeit oder auch ein Abschied für immer. Tod und Trauer, die Hoffnung auf das ewige Leben in Gottes Reich all das, werden Sie in diesem Buch finden. Jetzt aber genug der langen Worte und dieses Vorwortes. Kommen Sie mit in eine zauberschöne, gefährliche und traurige Zeit. Wir starten gleich auf der nächsten Seite.
Baden in der Küche
Baden war bei meinen Großeltern immer etwas Schönes. Als kleines Kind habe ich mir darüber nie Gedanken gemacht, wie mühevoll die Vorbereitungen dafür waren und später wurde mir auch klar, warum wir nie gebadet hatten. Ein Bad für meinen Bruder und mich gemeinsam zu schaffen, war schlichtweg unmöglich. Als Kind habe ich das zwar nicht verstanden, war aber dennoch ganz zufrieden, die Badewanne für mich allein zu haben und sie nicht, wie bei unseren Eltern, mit meinem Bruder teilen zu müssen.
Allerdings kam bei unseren Eltern das warme Wasser aus der Wand. Wir sind im Juni 1965 in eine Plattenbauwohnung unweit des Berliner Tierparks gezogen.
Wenn sich Oma oder/und Opa neben die Wanne setzten und es auch noch ein Spielzeug gab, war das sehr schön.
Zum Baden mussten erstmal genug Kohlen in die dritte Etage nach oben gebracht worden sein. Dann wurde von meinen Großeltern der Beistellofen, welcher in der Küche stand, angeheizt. Ein Beistellofen ist ein Ofen, auf dem man auf einzelnen Platten auch Essen oder Wasser kochen konnte. In diesem Fall wurde das Wasser gekocht. Kessel für Kessel bis genügend heißes Wasser drin war und sie nur noch kaltes Wasser hinzulaufen lassen brauchten.
Ein großes Wachstuch mit viel Obst, als Muster darauf, wurde auf dem Küchenboden ausgelegt, damit das Wasser nicht in die Dielen eindringen konnte. Denn ich saß als Kind nicht vollkommen still in der Wanne. Bis das Wasser warm genug war, verging einige Zeit. Auch diese Zeit des Wartens sollte niemals langweilig werden, aber dazu später mehr. Wenn es soweit war wurde ich gerufen. Ich ging in die Küche, wurde ausgezogen und dann, dann kam der Moment, in dem ich in die Wanne gehen durfte. Es war eine Zinkbadewanne, die mein lieber Opi aus der Speisekammer holte. Das Wasser war angenehm warm, natürlich fehlte auch der Badezusatz „Badusan" nie. Das man diesen nicht mal so kaufen gehen konnte, habe ich als Kind nicht einmal geahnt. Dennoch war er bei Omi und Opi immer vorhanden. Und oft kam auch noch ein kleines Boot und ein Teddybär aus Plastik hinzu. Es war schön von meinem Opi eine Geschichte zu hören, in der ich – als Badewannenkapitän – die Hauptperson war. Oma und Opa waren in diesen Geschichten mit mir auf dem großen, weiten Meer unterwegs. Manchmal lernte ich so, ein fremdes Land oder ferne Inseln, kennen. Das waren Weltreisen, die wir gemeinsam unternahmen.
Den Motor gestartet und schon ging es los. Oma war schon im Boot und Opa kam hinzu,