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Diesseits der Blüemlisalp: Ein Roman zur Freiheit
Diesseits der Blüemlisalp: Ein Roman zur Freiheit
Diesseits der Blüemlisalp: Ein Roman zur Freiheit
eBook399 Seiten5 Stunden

Diesseits der Blüemlisalp: Ein Roman zur Freiheit

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Über dieses E-Book

Diesseits der Blüemlisalp, im schweizerischen Mittelland, in dem viele Menschen in Frieden und sattem Wohlstand leben, haben Verfolgte aus religiösen oder politischen Gründen, aber auch schlicht Arbeit Suchende, schon immer in grosser Zahl eine neue Heimat gefunden und im Fall der Hugenotten, durch die Jahrhunderte, vieles zum Wohl der gesamten Gesellschaft beigetragen. Der Roman beleuchtet in Nischen das moderne, oft mit der Gesellschaft vielfältig vernetzte und erfolgreiche, weitgehend aber unbeachtete Leben von Immigranten und Flüchtlingen der ersten, zweiten und dritten Generation. Frauen und Männer wurden wichtige Mitträger und Mitgestalter von Wirtschaft und Gesellschaft und sind doch immer wieder mit scheinbar unüberwindlicher Sturheit, Bigotterie und Heuchelei konfrontiert.
Der Roman lässt Menschen unterschiedlichster Herkunft friedlich und in Freiheit zusammenfinden und zusammenleben.
SpracheDeutsch
HerausgeberMünster Verlag
Erscheinungsdatum1. Mai 2020
ISBN9783907301029
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    Buchvorschau

    Diesseits der Blüemlisalp - Albert T. Fischer

    Trilogie

    Reto

    Die Entdeckung der Freiheit

    Die Verhandlung war auf Freitag, 2. Mai um 11 Uhr angesetzt und dauerte eine gute halbe Stunde. Dann war er von Martha geschieden. Er lud sie zum Essen ein, sie wollte nicht. Es würde ihr nicht gut tun. Sie tranken im Cecile einen trockenen Martini. Das hatten sie früher oft gemacht. In den letzten Jahren nur selten und seit sie getrennt lebten, gar nicht mehr. Sie lebten bis zur Trennung nicht wirklich im Streit. Zuvor machte sie ihm Vorwürfe, er sei nie da, kümmere sich nicht um die Kinder, für sie sei er inzwischen ein Fremder geworden, ihr gegenüber abweisend, kalt, kenne nur noch seine Arbeit, da gäbe es kein gemeinsames Leben mehr …

    Vor Gericht war das alles kein Thema. Die Vereinbarungen waren durch die Anwälte ausgehandelt, das Gericht befand sie als korrekt, die Alimente, Pflichten und Rechte waren definiert, die Güter getrennt und die geschiedenen Parteien – Martha Matter und Reto Vinci – bestätigten ihr Einverständnis.

    Kälte hielten sie sich gegenseitig vor und Zerrüttung ihrer Beziehung war der offizielle Scheidungsgrund.

    Seit Monaten hatte er mit wechselnden Gefühlen diesem Tag entgegengelebt. Jetzt war er da. Sie versprachen sich beim Auseinandergehen, alles zu tun, um die Trennung für die Kinder so erträglich wie möglich zu machen. Martha allerdings meinte, die Kinder würden sich nicht viel daraus machen. Erstens wäre er für sie kaum je da oder gar wichtig gewesen, und zweitens hätte er die Familie schon vor beinahe einem Jahr verlassen, so seien die Kinder gewohnt, ohne ihn zu leben. Sie fuhr zurück in ihr grosses Haus in Erzbach, er schlenderte zu Fuss seiner Stadtwohnung entgegen.

    Hin und wieder hatten sie sich sehr wohl gestritten, meistens um Kleinigkeiten, und doch war er jetzt im Nachhinein überrascht, wie gelassen Martha die Scheidung nahm. Sie kämpfte einfach verbissen um Besitzstand und Unterhalt. Sie streite nur für die gemeinsamen Kinder, machte sie geltend. Es gab von ihrer Seite, ausser den bereits geschilderten, keine der sonst üblichen Vorwürfe, nicht durch ihren Anwalt, nicht durch die Kinder und kaum je direkt. Das war so, seit er sie und die Kinder verlassen hatte, im Gegensatz zur Zeit davor.

    Er hatte sich in den letzten Monaten daran gewöhnt, allein zu leben. Das war nicht einfach und nicht billig. Er verdiente gut, aber entsprechend wurden die Alimente angesetzt. Seine Arbeit liess ihm zeitlich kaum Spielraum. Zwar machte er sich am Morgen den Kaffee selbst, nahm sich, wenn er den Einkauf nicht vergessen hatte, Brot, etwas Käse oder Wurst. Zum Mittagessen liess ihm seine Assistentin Leonie eine Pizza aus einer Bäckerei oder ein Take-Away-Menü aus der Metzgerei bringen. Dazu trank er Wasser, nie Alkohol. Er machte ihn zu müde. Je nach Verpflegung am Mittag und Vorrat im Kühlschrank (der war meistens leer) holte er sich am Abend ein paar Früchte, allenfalls Tomaten, Milch und Brot beim Grossverteiler.

    Für heute hatte er sich bei Leonie abgemeldet. Bis Montag werde er nicht erreichbar sein. An den Wochenenden ging er ins Restaurant zum Essen, in der Stadt oder der näheren Umgebung. Wenn die Kinder kamen, und das war an jedem zweiten Wochenende, kochte er für sie und sich selbst.

    Karin war jetzt elf, Stella 13 und Sandro 15 Jahre alt. Martha setzte auch für sich selbst erhebliche Beiträge für die nächsten sechs Jahre durch. Er konnte zwar sein Gehalt selbst bestimmen, doch das hatte seine Grenzen. Der Betrieb war im Augenblick ausgelastet und das wussten Anwälte und Richter auch, also setzten sie die Alimente entsprechend an. Geld für grosse Sprünge würde ihm nicht bleiben, aber immerhin war jetzt alles klar. Er würde sich nach der Decke strecken. Das war der Preis der Freiheit. Freiheit war das, wonach er sich sehnte, worauf er sich für die Zukunft freute.

    Freiheit, er wollte sie feiern, in seiner Wohnung, mit Spaghetti, Hackfleisch an scharfer Sauce, Rotwein und Kaffee. Vom Wein trank er sich müde, legte sich hin und dachte, das ist Freiheit, Spaghetti an Sauce, ein Glas Chianti, ein Espresso und danach eine gute Liege. Er wusste, das war Unsinn, er war nie frei, war ständig eingespannt von seiner Arbeit, seinen Kunden, seinen Leuten, den Behörden, vom Steueramt. Wenigstens hatte er Leonie, die fleissig war wie eine Ameise, rothaarig, sommersprossig. Ihr konnte er den Laden (so nannte er hin und wieder sein Büro) ab und zu für ein paar Stunden überlassen. Es war nicht, wie viele glaubten. Er hatte nichts mit ihr und vermutlich wollte sie auch nichts von ihm. Vielleicht war sie lesbisch. Sie ging immer mit einer Freundin oder allein in ihre meistens kurzen Urlaube.

    Schon einmal hatte er von Freiheit geträumt, gegen Ende seiner Zeit im klösterlichen Internat. Er wusste nicht, wie diese Freiheit aussehen würde, er wollte nur raus aus diesem Korsett, dieser engen Welt, in der es für alles und jedes feste Regeln gab.

    Damals träumte er vom Recht auf Glück, auf freie Entfaltung. Aber hatte er damals diese Freiheit wirklich gefunden und auch genutzt? Ja, für einige Wochen, Monate, vielleicht ein Jahr. Dann hatte er sich auf Martha eingelassen. Jetzt, im Nachhinein, erlebte er die Erinnerung an Martha als Ende der Freiheit. Er hatte sich von ihr blenden, manipulieren, verführen lassen. In Wirklichkeit blieb er auch Gefangener seiner Kirche. Obwohl er nach der Matur den Klostermauern entfloh, wurde er nicht frei von ihrer verklemmten Moral, ihren Prägungen, von den Mechanismen der Bevormundung. Die Kirche war Martha. Martha war eine verklemmte Maria Magdalena, ein keusches Luder. Einen solchen Vergleich würde niemand verstehen, fiel ihm ein. Er würde darüber nachdenken, nahm er sich vor.

    Am Abend ging er ins Kino und sah Umberto Ecos «Name der Rose». Dabei fiel ihm ein, er lebe seit Jahren wie ein Mönch, zwar am Tag nie allein, aber einsam. Er lebte neben Martha wie ein Mönch, dem ab und zu ein Weib eine kleine Freude macht, vielleicht gegen ein kleines, unverdächtiges Geschenk.

    Er hatte unzählige Kolleginnen und Kollegen aus allen Schichten auch in der Firma unter den Mitarbeitenden, doch kaum wirkliche Freunde und schon gar keine Freundin. Er fand Ecos geheimnisvolle Gruselgeschichte gut gemacht. Sie führte ihm vor Augen, wie pervers eine abergläubische und besessene Männerwelt ausarten konnte. Ihn überraschten die Gefühle, welche die drastischen, blutgetränkten Bilder in ihm auslösten. Eigentlich wollte er, als es erschien, das Buch lesen, doch fand er die Zeit dazu nicht. Er kam kaum zum Lesen und wenn, war er zu müde. Er war immer müde. So war es durch alle vergangenen Jahre gewesen. Er fand nie Zeit, um irgendeiner Liebhaberei nachzuhängen. Während der ganzen Dauer seiner Ehe mit Martha und auch jetzt in den Monaten der Trennung hatte seine Arbeit erste Priorität. Er sah auch für die Zukunft keine Möglichkeit, dies zu ändern.

    Sein Kloster war die Firma. Wenn’s wichtig war, trug er Anzug und Krawatte, das war dann seine Kutte. Allerdings gab es Morde in seinem Umfeld bisher nicht zu beklagen.

    In der Nacht träumte er von einer Schlachtplatte. Er erwachte und fand den Traum eklig. Er erinnerte ihn an seine Kindheit, seine Ferien bei Onkel Urs, dem Bruder seiner Mutter, auf dem Bauernhof an den Tag, an dem der Störmetzger kam, um das quietschende Schwein zu schlachten. Der Tod der Sau hatte ihn damals verstört. Er erholte sich nur nach und nach. Am Abend jedoch, als Leberwurst auf den Tisch kam, ass er mit. So schnell konnte er sich damals an das undenkbare Ende einer Kreatur gewöhnen. War das auch so beim Tod von Menschen?

    Der Tod war Teil des Lebens. So konnte er jetzt denken. Aber Tod durch Gewalt, das war anders. Sein Vater hatte ihm davon erzählt, von Mussolinis Kriegen in Abessinien, in dem seine zwei Brüder ums Leben kamen und vor dem er in die Schweiz flüchtete, wofür er von seinen Verwandten in Italien als Feigling verachtet und ausgeschlossen wurde. Es galt als Ehre, sich erschiessen zu lassen. Retos Vater sah diesen Krieg als Verbrechen und Mussolini als Massenmörder, lächerlichen Popanz, der sein Land in den Ruin treiben werde.

    Hier in der Schweiz gab es kaum Gewalt. Dieses Land sei eine Insel des Friedens, hatte Mario immer wieder gesagt und Reto sah dies nicht anders. Zwar gab es auch hier Tote durch Gewehre. Ein Nachbar seines Onkels hatte sich unter einem blühenden Apfelbaum eine Kugel durch den Kopf geschossen. Reto hatte den Schuss gehört, den Toten gesehen. Gerade jetzt, wo er sich daran erinnerte, blühten wieder die Apfelbäume. Der Mann hätte sich aus Liebeskummer erschossen sagte der Onkel. Was war das wohl, Liebeskummer, dachte er damals. Onkel Urs war vor kurzem gestorben, schon mit 70. Viktor, sein jüngster Sohn, Retos Cousin, übernahm den Hof, vor fünf Jahren schon.

    Wirklichen Liebeskummer haben viele Menschen erst während der Ehe, fiel ihm ein. Das ist zynisch, Reto sagte es sich selbst halblaut …

    Reto war jetzt 42, seine Eltern waren inzwischen gestorben. Ihren Tod hatte er nicht gesehen, er löste keine grossen Gefühle aus. Sie lebten in Italien seit Ende 1974. In Folge der Ölkrise musste sein Vater beinahe Konkurs anmelden. Er hatte sich unverzeihlich übernommen, glaubte felsenfest an ewige Konjunktur. Plötzlich war der grosse Eisen- und Stahlgiesser in der Klus ins Schleudern gekommen, musste rabiat auf die Bremse stehen, implodierte geradezu, nur Splitter blieben übrig, die bisher grossen Aufträge mit Tonnen von Beton blieben aus.

    Der Padrone hätte seine Muratori nach Hause schicken sollen, subito. Das brachte er nicht über sich, seine wichtigste Kreditbank würgte den 60-Jährigen. Da nahm er im letzten Augenblick seinen Sohn in die Pflicht und der machte Tabula rasa. So wurde das Geschäft gerettet – und für Vater Mario Vinci auch ein wenig Privatvermögen. Damit zog er mit seiner Frau nach Cattolica und übernahm die Pacht einer kleinen Pension. Viel Arbeit für seine Klara, und Mario ging fischen.

    Sohn Reto musste mit Frau und Kindern auch umziehen, das Mehrfamilienhaus, in dem sie gewohnt hatten, ging an die Genossenschaft, der Mario Vinci Geld schuldete. Reto zog mit der Familie ins Haus von Marthas Eltern.

    Retos Vater starb 1984, mit 70 in Italien, an Lungenkrebs, war es der Staub der Baustellen, der Asbest seiner frühen Jugend oder der Rauch der vielen Toscani aus schwarzem Tabak, die er beinahe ausnahmslos zwischen den Zähnen trug? Niemand wollte es wissen.

    Klara Matter, seine Mutter, bat ihn, ihr zu helfen, sie fühle sich überfordert, wolle die Pension verkaufen, Italien verlassen, in die Schweiz zurückzukehren. Sie war nicht dort zur Welt gekommen, nicht dort aufgewachsen, sie war ihrem Mann gefolgt, hatte auch zuvor alles mit ihm durchgestanden, weil es sich so gehörte, weil sie es, nach ihren Worten, ihrem Mann schuldete. Als Reto bei ihr eintraf, war sie gestorben, an Kummer, behaupteten die Nachbarn. Der Dottore sprach von Battito del Cuore. Vielleicht war beides wahr.

    Jetzt am Samstag kaufte sich Reto auf dem Markt blauen und weissen Rittersporn für die hohe Vase, die er nach dem Begräbnis seiner Mutter aus Italien zurückgebracht hatte. Da war nicht viel übriggeblieben. Die Pension war gepachtet und er konnte froh sein, nicht noch draufzahlen zu müssen. Er hatte den gläsernen Zylinder mit in seine Wohnung genommen, weil Martha ihn nicht wollte. Jetzt kaufte er jeden Samstag Blumen auf dem Markt. Im Vormonat waren es die ersten Forsythien und später würden es Gladiolen, Dahlien und andere sein, hatte er vor.

    Am Sonntag fuhr er zum See. Es war Mai, das Strandbad offen, doch ihm war das Wasser noch zu kalt. Er wanderte stundenlang dem Ufer entlang, sah den Frühling und lebte im Gefühl, alles werde gut.

    Am Montag würde er wieder arbeiten. Beinahe jeden Tag besuchte er jede grössere Baustelle, versuchte, Mängel aufzudecken und Fehlern vorzubeugen. Die Arbeit am Bau hatte sich in den letzten zwölf Jahren, seit er die Baufirma Vinci führte, enorm verändert. Viel Mauerwerk wurde nun in Beton gegossen oder als Fertigelement eingesetzt und der Beton selbst kam gemischt in drehenden Tonnen angekarrt. Alles Mögliche war motorisiert, niemand musste mehr Mörtel in einer Tanse hochschleppen. Die Leute bekamen ihre Berufskleider, Schutzhelme, Arbeits- und Handschuhe, Ohrhauben gegen Lärm, Masken gegen Staub und auch Brillen zum Schutz der Augen von der Firma und Reto war die Firma. Nur noch ganz selten kam es im Sommer zu überlangen Arbeitszeiten, wenn etwa eine übergrosse Decke zu giessen war. Die Leute brachten auch ihre Zwischenverpflegung oder gar ihr Mittagessen nicht mehr von zu Hause mit. Um halb zehn gingen sie in die nahe Wirtschaft und kamen gelegentlich zurück, am Mittag dasselbe. Da lohnte es sich schon, ab und zu da zu sein.

    Vieles von seiner Arbeit, und das war in aller Regel Papierarbeit, verrichtete er am Abend. Er hatte auch im Büro gute Leute, einen Bauführer, einen Kalkulator, seine Disponentin und eine Assistentin, denen er von den Angeboten bis zu den Abrechnungen alles überlassen konnte. Dann war da der ganze Personalbereich, den Leonie betreute, die Ein- und Austritte, die Löhne, Zahltage und Lohnabrechnungen, Altersvorsorge, Teilzeitregelungen, Ferienkontrolle, Unfallmeldungen, es war endlos. Doch er wollte nichts anbrennen lassen, machte immer wieder Stichproben, pflegte die Kontakte zu den Kunden, Architekten Lieferanten und nicht zuletzt auch zu den beiden Hausbanken. Es lief nicht immer ganz rund mit den Ein- und Ausgaben. An den Abenden im Büro ratterte immer auch die Rechenmaschine und hin und wieder raubten ihm die Zahlen den Schlaf.

    So war es bereits gewesen, als er das Geschäft vom Vater übernommen hatte, nur war da ein grosses Durcheinander, ja, praktisch alles war durcheinander gewesen. Der Padrone hatte das Geschäft in Hau-Ruck-Übungen hochgebracht, im Zettelsystem, mit Papierbündeln. Er beurteilte die Lage des Unternehmens auf Grund der Bankauszüge. Das war verheerend. Er konnte keine Entwicklungen antizipieren, wollte das auch nicht, er hatte Gottvertrauen und vertraute auch seinen Geldgebern, Lieferanten, Auftraggebern und Schuldnern, zum Teil wohl zu Recht, aber auch sie konnten die grosse Erdölkrise, durch den Iran ausgelöst, nicht voraussehen. Der grosse Stahlgiesser in der Klus torkelte nicht nur, er stürzte zusammen, und für Vinci war er nicht der einzige, aber der grösste Kunde, auch hinsichtlich Marge, Zahlungsmoral und Kontinuität. Die Zahlungen von überallher, sofern er sie nicht ohnehin abschreiben musste, verzögerten sich dramatisch.

    Es kam jener Abend, an dem Mario dem Sohn den ganzen Schlamassel erzählte. Sein Vater war nicht nur wütend, sondern auch traurig und noch mehr bestürzt. Es machte keinen Sinn, ihn zu fragen, warum er sich nicht früher geöffnet, alle Ängste und Zweifel in sich hineingefressen hatte, immer jovial auf fröhlich und «es wird schon alles gut» machte. Es war für Mario so etwas wie eine Sache der Ehre. Reto vermutete dahinter eher Eitelkeit, und für ihn selbst war es das Ende des bisher einigermassen friedlichen Lebens eines jungen Familienvaters mit zwei Kindern. Zusammen mit der Bank machte er Inventur, über alles, wirklich über alles. Daraus entstand ein Business-Plan, der diesen Namen verdiente.

    Die Firma war zu retten, die Hälfte der Belegschaft, die meisten Marios Landsleute, mussten gehen. Reto hatte ab und zu weiche Knie, wenn er zur Arbeit kam. Nicht alle seiner Leute waren zimperlich. Dem Treuhänder, der jedes Jahr einmal einen beinahe rudimentären Abschluss machte – Mario wollte dafür nichts mehr aufwenden – wurde gekündigt und im Hause eine ordentliche Buchhaltung mit Deckungsbeitragsrechnung und Kontrolle der liquiden Mittel eingeführt. Vater Vinci fuhr mit seiner Frau Klara, einem bisschen Geld und einer gesicherten kleinen Rente nach Cattolica.

    Seit dieser Zeit war Retos Leben Arbeit, nicht die Arbeit, auf die er sich vorbereitet und auch gefreut hatte. Sie war in gewisser Weise simpler, aber pickelhart und unerbittlich fordernd.

    Am Sonntagabend brachten die Nachrichten Schlagzeilen aus der Ukraine. Im Kernkraftwerk von Tschernobyl sei ein Reaktor ausser Kontrolle geraten. Doch die Sowjetregierung beschwichtigte, alles im Griff zu haben. Noch ahnte niemand, dass die bisher grösste nukleare Katastrophe Europas bevorstand. Für Reto war es ohnehin ein Rätsel, wie die Sowjets mit ihren vermutlich etwas rückständigen Ausrüstungen solche Kraftwerke betreiben konnten. Irgendwann musste die Wahrheit über die dortigen Verhältnisse manifest werden. Auch Amerika war in den letzten Monaten an seine Grenzen gestossen. Die Raumfähre Challenger explodierte kurz nach ihrem Start. Die Crew hatte keine Chance und Tausende von Zuschauern waren entsetzt. Amerika würde Jahre benötigen, um diesen Schaden zu überwinden, nicht nur technisch, sondern vielmehr politisch und psychologisch. Wissen konnte er diese Dinge nicht, nur ahnen auf Grund dessen, was immer wieder in den Zeitungen stand, in Radio und Fernsehen vorgekaut wurde.

    Es gab immer Risiken, auch in seinem unvergleichbar kleineren Geschäft. Fehlentscheide konnten unabsehbaren Schaden anrichten, eine zu schwach gestützte Schalung einstürzen oder ein nicht absolut sicher montierter Kran konnte Menschen verletzen oder gar töten. Alles, was schwer war und/oder sich bewegte, war letztlich ein Risiko und jeder Fehler, Mangel oder gar Unfall ein Rückschlag. Er war wenn immer möglich dabei, wenn es darum ging, sicher zu sein.

    Ihm blieb nicht viel Zeit, sich um seine Familie zu kümmern oder gar Martha in ihrer Hausarbeit zu unterstützen. Sie konnte sich jede Art von Haushaltshilfe leisten. Er verdiente gut. Was wollte sie eigentlich?

    Ja, er war vermutlich kein guter Ehemann. Er und Martha hatten seit Karins Geburt kaum miteinander geschlafen. Sie verbrachten ihre Nächte in getrennten Zimmern. Doch der wirkliche Grund ihrer erloschenen Beziehung war seiner Ansicht nach Kälte. Martha war nach wie vor eine attraktive Erscheinung, schlank, charmant, ihr Gesicht intelligent, ihre Stimme angenehm, im dunkelbraunen Haar zeigten sich erste graue Strähnen. Es gab sie zwar, die seltenen Ausbrüche von Leidenschaft, und ab und zu irritierten sie ihn.

    Das Einzige, was er als äusseres Merkmal ihrer Kälte vorbringen konnte, waren ihre stahlblauen Augen. Aber die hatte sie schon, als ihr gemeinsames Leben begann. Im Gegenteil, diese Augen faszinierten ihn damals, zogen ihn an, um schliesslich als sichtbares Zeugnis von Kälte und einer unüberbrückbaren Kluft zu enden, und er konnte sie nicht mehr riechen, nicht ihren Körper und nicht das Parfüm, mit dem sie sich umgab. Vielleicht war es letztlich dieses Parfüm, das ihn aus dem Haus trieb. Sie setzte diesen Duft gegen alle seine Proteste durch. Und wie als Provokation trug sie ihn auch am Tag der Scheidung.

    Ihm warf sie vor, er stinke, nach Schweiss und Knoblauch. Das mit dem Knoblauch mochte stimmen, er liebte ihn wie schon sein Vater. Martha war doppelbödig. Sie kannte seine Vorliebe für diese Zwiebeln, brachte sie auch auf den Tisch, würzte mit Knoblauchzehen auch mal einen guten Braten, er stürzte sich jeweils darauf und danach floh sie provokativ aus seiner Nähe.

    Schon als sie sich kennenlernten, warf sie ihm ab und zu diesen Geruch vor. Damals neckend oder gar lachend meinte sie, das wäre ein Grund, ihn nicht zu heiraten. Das sagten auch ihre Eltern. Die waren ohnehin der Meinung, er sei halt doch ein halber Tschingg oder noch mehr. Was hatten die nicht alles gegen ihn vorgebracht. Aber immerhin, sein Vater war erfolgreicher Baumeister, Papierschweizer, Unternehmer und zumindest kein Roter, katholisch dazu. Viele echte Fakten gegen ihn gab es nicht.

    Martha aber hatte dieses penetrante Parfüm erst entdeckt, als sie Karin erwartete. Auf einmal roch die ganze Wohnung danach. Er hielt es ihr vor, sie lachten darüber, er sah darin einen typischen Schwangerschaftstick. Beim ersten Mal, bei Sandro, war es sein Pfeifentabak, er rauchte damals Pfeife, auch zu Hause in der Wohnung. Martha liebte den Rauch, aber noch mehr den Duft des geschnittenen Tabaks, parfümierter Amsterdamer. Sie kaufte für ihn die Dosen auf Vorrat, um immer wieder daran zu riechen. Nach Sandros Geburt war Schluss mit Tabakriechen und Pfeife rauchen. Sie konnte den Gestank nicht länger ertragen, und zudem war der Rauch schädlich für den Säugling, sagte sie und er sah es ein. Er gab die Pfeife auf und Zigaretten oder Zigarren mochte er nicht. Die Pfeife war für ihn Entspannung am Abend. Da konnte er den Rauch geniessen und sich voll auf die Glut im kleinen Topf konzentrieren …

    Beim ersten Mädchen, Stella, hielt sie sich an Gurkensalat, was ihn kaum berührte. Auch die Gurkenzeit nahm ein Ende.

    Nach Karins Geburt kam der Umzug ins Haus von Marthas Eltern, da diese in eine Wohnung in der Stadt umgezogen waren. Das Haus war ihnen zu anstrengend geworden. Reto hoffte, damit würde sich der Duft nur schon durch die Grösse des Hauses verdünnen. Das war ein Irrtum. Das Parfüm blieb durch alle Jahre. Der Duft war Schild oder gar Waffe, gegen ihn gerichtet. Das war ihm bisher so nie eingefallen. Mit Karin und Marthas Parfüm begann für ihn die Kälte …

    Mit Karin und dem Haus änderten sich auch Gewohnheiten. Martha begann zu moralisieren, gar zu frömmeln. Schon die Taufe der Kleinen war ein herausragendes Ereignis. Wie bisher bei Sandro und Stella war Ambros, sein Freund aus der gemeinsamen Zeit der Klosterschule, gekommen, um dem Kind als Priester und gleichzeitiger Taufzeuge «das heilige Sakrament der Taufe» zu spenden, wie er sagte. Ambrosius war ein durchaus weltoffener Mann und keineswegs ein Kind von Traurigkeit. Beim Essen nach der frommen Feier schäkerte der «heilige Ambrosius», wie ihn Reto ab und zu spöttisch nannte, mit Karins Patin, nicht gerade frivol, aber doch ganz locker, worauf ihm Martha eine wüste Szene machte, weil es sich für einen Mann seines Standes ganz einfach nicht zieme, sich so zu benehmen.

    Am Abend erinnerte Reto sie an den Vorfall, wobei sie zu weinen begann. Er konnte sich darauf keinen Reim machen. In Martha musste sich etwas Entscheidendes verändert haben. Er erlebte es als einen Rückfall in eine Art kindliche, wenn nicht gar kindische Religiosität. Irgendwie kam es ihm vor, als hätte sie mit Karin und noch stärker mit dem Einzug ins Haus Welt und Geist ihrer Eltern übernommen.

    Sie ging, wie einst als Mädchen, jedes Wochenende zur Messe und Kommunion und liess sich in den folgenden Jahren zur Katechetin ausbilden. Das war nicht die Martha, die er geheiratet hatte. Ambros, häufig zu Gast bei seinem Freund, freute sich für die Familie und ermunterte Reto, seinerseits den Weg zu Glaube und Kirche wieder zu suchen.

    Auch als Reto ein Jahr vor der Scheidung Frau und Kinder verliess, stand Karin im Mittelpunkt. Am ersten Sonntag nach Ostern erhielt sie in ihrem kindlichen Glauben zum ersten Mal Leib und Blut ihres göttlichen Heilands. Nie hatte Reto daran gedacht, nicht dabei zu sein. Doch er schaffte es nicht. Ein Wassereinbruch gefährdete hinten in der Klus seine grösste noch immer offene Baustelle. Der Anruf erreichte ihn am frühen Morgen. Er musste hingehen. Feuerwehr und Polizei waren da, es galt, die Anlage abzusichern. Er musste Leute aufbieten, es reichte ihm nicht für den Gottesdienst. Um 11 Uhr war er zurück, die Zeremonie vorbei. Karin hatte mit Blumenkranz, im weissen Kleid, die brennende Kerze in der rechten Hand, erbärmlich geweint. Alle freuten sich, dabei zu sein, Marthas Eltern, die beiden Taufzeugen, die Geschwister und selbst Ambros fehlte nicht. Es rührte ihn, sagte er später beim Essen, wenn Retos Kinder zum Tisch des Herrn kamen. Er war auch schon bei Sandros und Stellas Kommunion dabei gewesen.

    Nur Reto fehlte. Ambros tat sein Bestes, das Mädchen zu trösten. Martha war wütend. Immerhin, zum Essen war er da. Martha unterschob ihm später, mit Absicht gefehlt zu haben, weil er sich aus Kirche und Glauben ohnehin nichts machte. Die Kinder übernahmen ihre Sicht und hielten sich über Tage von ihm fern, weigerten sich, mit ihm zu reden, behandelten ihn wie Luft. Nein, nein, nein, er verliess das Haus nicht der Kinder wegen, sondern weil er da ganz einfach nicht mehr sein konnte.

    In den ersten Tagen schlief er im Geschäft in einem Nebenraum. Dann nahm er sich ein Zimmer in einem der kleinen Hotels in der Stadt, kaufte sich die Sachen, die er dringend brauchte. Anfänglich war es ihm gar nicht so ernst mit der Trennung. Er wollte nur Abstand finden, einen neuen Anfang vielleicht. Das sagte er später auch Martha und den Kindern. Doch niemand bat ihn, zurückzukommen. Zwar gab es Anrufe hin und her, vor allem Vorwürfe. Er suchte sich eine kleine Wohnung. Das war für ihn mit seinen Verbindungen kein Problem. Noch jetzt kaufte er sich, als ob nichts entschieden wäre, nur das Nötigste, ein Bett, einen Tisch, etwas Geschirr. Doch eigentlich hörte er, fühlte er von Marthas Seite keinen Wunsch, dass er nach Hause komme.

    Nach einigen Wochen überwand Reto die Zweifel über seine Entscheidung, er empfand schon damals das neue Leben als Befreiung. Da war keine Spannung mehr beim Morgenkaffee, am Mittag beim Essen, an den eher seltenen gemeinsamen Abenden im Wohnzimmer, denen er nach Marthas unabänderlicher Meinung ganz einfach absichtlich auswich, nicht einmal mit schlechtem Gewissen, wie sie sagte. Martha wollte jetzt Sicherheit und liess die «Trennung von Tisch und Bett» durch die Behörden bestätigen. Reto hatte das Recht, die Kinder alle zwei Wochen zu besuchen oder sie zu sich zu nehmen.

    Die Wochenenden wurden für ihn schon nach dieser Trennung zu einem Erlebnis. Während er sich bisher oft als Eindringling in einen festgefügten Mutter-Kind-Komplex gefühlt hatte, sah er sich nun als wirklichen Vater seiner Kinder. Dabei wusste er, wie sehr nach wie vor die Hauptarbeit für die Kinder auf Martha lastete. Es gab schon bald Wochenenden, an denen er seinen Teil aus beruflichen Gründen nicht hatte einbringen können. Sie nahm es ihm, durch bissige Bemerkungen hörbar, übel.

    Er hütete sich auch, mit den Kindern über die Hintergründe der Trennung zu reden und versuchte nie, sie über ihr jetziges Leben mit ihrer Mutter zu befragen. Das war nicht nur eine Sache der Fairness, sondern auch Selbstschutz. Er glaubte, dadurch würden die Kinder auch zu Erfahrungen und Einsichten, die sie nun mit ihrem Vater machten, schweigen. Er konnte mit ihnen nicht über die Kälte reden, die ihn zermürbte und schon gar nicht über Marthas Duft, der ihn vertrieb. Hin und wieder brachten sie Spuren, wirklich nur Spuren, davon in seine Wohnung.

    Erst als er ihnen nach einigen Monaten eröffnete, er würde sich von ihrer Mutter scheiden lassen, geriet er in Nöte. Ganz offensichtlich waren die Kinder unausgesprochen der Meinung, irgendwann würde er zu ihnen ins Haus und zu ihrer Mutter zurückkehren. Höchstens zehn von hundert Ehen wurden geschieden. Scheidung, das war für sie ein Wort, das da und dort andere Kinder betraf, vor dem sie sich aus vielen Gründen fürchteten, ohne diese klar benennen zu können. Es waren auch die Gesetze ihres kindlichen, aber daher umso unerschütterlichen Glaubens, die es ihnen verunmöglichten, den Bruch mit ihrer Mutter anzunehmen oder gar gut zu finden.

    Martha meinte, er hätte zuvor mit ihr darüber reden müssen und danach gemeinsam mit ihr den Kindern die schwierige Entscheidung vermitteln sollen. Doch das konnte er sich nicht vorstellen. Martha hätte einem solchen Vorschlag nie zugestimmt, wenn schon, hätte sie den Kindern «seinen Verrat» als Erste offenlegen wollen. Um dieses Risiko zu vermeiden, wollte er keinen solchen Versuch wagen.

    Die Frage nach dem Warum kam zuerst vom vierzehnjährigen Sandro. Reto fand aus seiner Sicht keine Antwort, die ihn nicht selbst belastete. Er konnte nicht sagen: Wir haben uns auseinandergelebt, wir lieben uns nicht mehr, es ist besser, wir leben getrennt glücklich als gemeinsam unglücklich. Das alles schien ihm zu billig. Er konnte auch nicht sagen, Marthas Parfüm sei unerträglich und er könne ihre stahlblauen Augen, ihre Frömmigkeit, ihr ständiges Moralisieren und ihre dauernden Nörgeleien an ihm nicht mehr ausstehen. Was wusste er schon, wie die Kinder dies alles sahen oder sehen konnten und er wollte sie nicht danach fragen, sie nicht in Schwierigkeiten bringen. Er wollte sie, ganz eindeutig, nicht manipulieren.

    Zu Sandro sagte er, es würde ein Tag kommen, an dem er es ihm erklären könne.

    Eigentlich hatte er vor, die «Sache» ganz beiläufig zu erwähnen und glaubte, mit derselben Leichtigkeit würden die Kinder die Neuigkeit zu Martha tragen. Nun war das nicht so. Sie verliessen ihn mit ihrer Bürde in gedämpfter Stimmung und Martha rief ihn am Abend entrüstet an. Er gab zu, vielleicht einen Fehler gemacht zu haben und sagte ihr auch, sein Entscheid sei getroffen, unabänderlich. Martha, anfänglich offensichtlich aufgebracht, reagierte für ihn schliesslich erstaunlich gelassen und sagte zum Schluss: «Weisst du, was dich diese Dummheit kosten wird?» Jetzt war jeder Zweifel ausgeräumt.

    Jetzt war die «Sache» raus und er hatte es den Kindern zuerst gesagt. Sie hatten ein Anrecht darauf. Er würde sich durch sie nicht umstimmen lassen, aber er wollte ihre spontane erste Reaktion sehen, keine allenfalls durch Martha oder irgendwen gefärbte. Zugegeben, sie wirkten traurig, betreten, vielleicht gar verunsichert, aber, so glaubte er, sie würden damit leben können.

    Nur wenige Tage danach zerbrach seine Freundschaft mit Ambros, seinem Freund aus Kinder- und Jugendjahren. Er kam nach einem Anruf an einem Abend aus der Innerschweiz angefahren. Sie begrüssten sich mit grosser Herzlichkeit und Reto hatte Wein und einen Teller mit Wurst und Käse bereitgestellt. Sie redeten anfänglich über Belangloses, Wetter, Wirtschaft, Konjunktur, Arbeit, erzählten sich Belangloses aus alten Zeiten und schliesslich kam Ambros zur Sache, die ihn beschäftigte. Anfänglich gab er sich locker und verständnisvoll, das Zusammenleben in einer Ehe sei ja gewiss nicht immer einfach, immerhin, nur wenig später

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