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Ein Landarzt
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eBook64 Seiten48 Minuten

Ein Landarzt

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Über dieses E-Book

Ein Landarzt ist eine Erzählung von Franz Kafka. Sie entstand im Jahr 1917 und wurde 1918 erstmals in Die neue Dichtung. Ein Almanach des Kurt Wolff Verlags veröffentlicht. Sie war namensgebend für den gleichnamigen Erzählband Ein Landarzt Kafkas, erschienen 1920, in dem sie neben dreizehn weiteren Prosatexten enthalten war. Ein älterer Landarzt wird nachts zu einem Schwerkranken gerufen. Während sich das Dienstmädchen Rosa im Dorf um ein Leihpferd bemüht, da das eigene Pferd im „eisigen Winter“ verendet ist, steht er im Schneetreiben in seinem Hof herum. Als Rosa ohne Pferd zurückkommt, tritt der ratlose Arzt gegen die Tür eines vermeintlich leerstehenden Schweinestalls seines Anwesens. Zu seiner Überraschung findet er dort zwei kräftige Pferde und einen unbekannten Mann vor, der wenig später urplötzlich über Rosa herfällt. Vom Arzt nur halbherzig zurechtgewiesen, spannt der Unbekannte bereitwillig die Tiere an den Wagen. Der Arzt steigt ein, und schon rast der Wagen davon, wobei der Arzt noch hört, wie die Haustür, hinter der sich die unglückliche Rosa eingeschlossen hat, unter dem Ansturm des Mannes zersplittert. In kürzester Zeit und selbständig legen die Pferde den weiten Weg zurück und bringen den Arzt zu einem Hof, wo er zu einem bettlägerigen Jungen geführt wird. Erst nach mehrmaliger Aufforderung durch die Eltern und die Schwester findet der unentschlossene, auch an das Schicksal von Rosa denkende Arzt die Krankheit des Jungen, eine „handtellergroße“ rosafarbene Wunde in dessen Seite, mit fingerdicken Würmern. Der Arzt weiß sofort, dass er dem Jungen nicht helfen kann.

Franz Kafka (1883-1924) war ein deutschsprachiger Schriftsteller. Sein Hauptwerk bilden neben drei Romanfragmenten - Der Process, Das Schloss und Der Verschollene - zahlreiche Erzählungen. Kafkas Werke wurden zum größeren Teil erst nach seinem Tod und gegen seine letztwillige Verfügung von Max Brod veröffentlicht, einem engen Freund und Vertrauten, den Kafka als Nachlassverwalter bestimmt hatte. Kafkas Werke werden zum Kanon der Weltliteratur gezählt. Für die Beschreibung seiner ungewöhnlichen Art der Schilderung hat sich ein eigenes Wort entwickelt: „kafkaesk“. Diese neue überarbeitete Ausgabe, erschienen bei l'Aleph, beinhaltet erstmals das literarische Gesamtwerk Kafka's in einem Band in elektronischer Form als Qualitäts E-book, ausgestattet mit einem eingebetteten detaillierten logischen Inhaltsverzeichnis , sowie entsprechenden Suchfunktionen und Hyper-Verlinkungen wichtiger Fragmente. Die Ganzheitlichkeit kombiniert mit den technischen Möglichkeiten, zeichnet diese Ausgabe für den Leser besonders aus.
SpracheDeutsch
Herausgeberl'Aleph
Erscheinungsdatum17. Juli 2020
ISBN9789176378298
Autor

Franz Kafka

Franz Kafka was born to Jewish parents in Bohemia in 1883. Kafka’s father was a luxury goods retailer who worked long hours and as a result never became close with his son. Kafka’s relationship with his father greatly influenced his later writing and directly informed his Brief an den Vater (Letter to His Father). Kafka had a thorough education and was fluent in both German and Czech. As a young man, he was hired to work at an insurance company where he was quickly promoted despite his desire to devote his time to writing rather than insurance. Over the course of his life, Kafka wrote a great number of stories, letters, and essays, but burned the majority of his work before his death and requested that his friend Max Brod burn the rest. Brod, however, did not fulfill this request and published many of the works in the years following Kafka’s death of tuberculosis in 1924. Thus, most of Kafka’s works were published posthumously, and he did not live to see them recognized as some of the most important examples of literature of the twentieth century. Kafka’s works are considered among the most significant pieces of existentialist writing, and he is remembered for his poignant depictions of internal conflicts with alienation and oppression. Some of Kafka’s most famous works include The Metamorphosis, The Trial and The Castle.

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    Buchvorschau

    Ein Landarzt - Franz Kafka

    Vortitel

    Ein Landarzt

    Titelseite

    Ein Landarzt

    Kleine Erzählungen

    Franz Kafka

    l’Aleph

    Impressum

    Franz Kafka

    Ein Landarzt

    Edition l’Aleph — www.l-aleph.com

    © Wisehouse — Schweden 2020

    Alle Rechte vorbehalten.

    Kein Teil des Werks darf in irgendeiner Form

    (durch Fotografie, Mikrofilm, datenverarbeitende Prozesse oder andere Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlags reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.

    ISBN 978-91-7637-829-8

    Inhaltsverzeichnis

    Vortitel

    Titelseite

    Impressum

    Inhaltsverzeichnis

    Widmung

    Der neue Advokat

    Ein Landarzt

    Auf der Galerie

    Ein altes Blatt

    Vor dem Gesetz

    Schakale und Araber

    Ein Besuch im Bergwerk

    Das nächste Dorf

    Eine kaiserliche Botschaft

    Die Sorge des Hausvaters

    Elf Söhne

    Ein Brudermord

    Ein Traum

    Ein Bericht für eine Akademie

    Widmung

    Meinem Vater

    Der neue Advokat

    Wir haben einen neuen Advokaten, den Dr. Bucephalus. In seinem Äußern erinnert wenig an die Zeit, da er noch Streitroß Alexanders von Macedonien war. Wer allerdings mit den Umständen vertraut ist, bemerkt einiges. Doch sah ich letzthin auf der Freitreppe selbst einen ganz einfältigen Gerichtsdiener mit dem Fachblick des kleinen Stammgastes der Wettrennen den Advokaten bestaunen, als dieser, hoch die Schenkel hebend, mit auf dem Marmor aufklingendem Schritt von Stufe zu Stufe stieg.

    Im allgemeinen billigt das Barreau die Aufnahme des Bucephalus. Mit erstaunlicher Einsicht sagt man sich, daß Bucephalus bei der heutigen Gesellschaftsordnung in einer schwierigen Lage ist und daß er deshalb, sowie auch wegen seiner weltgeschichtlichen Bedeutung, jedenfalls Entgegenkommen verdient. Heute – das kann niemand leugnen – gibt es keinen großen Alexander. Zu morden verstehen zwar manche; auch an der Geschicklichkeit, mit der Lanze über den Bankettisch hinweg den Freund zu treffen, fehlt es nicht; und vielen ist Macedonien zu eng, so daß sie Philipp, den Vater, verfluchen – aber niemand, niemand kann nach Indien führen. Schon damals waren Indiens Tore unerreichbar, aber ihre Richtung war durch das Königsschwert bezeichnet. Heute sind die Tore ganz anderswohin und weiter und höher vertragen; niemand zeigt die Richtung; viele halten Schwerter, aber nur, um mit ihnen zu fuchteln; und der Blick, der ihnen folgen will, verwirrt sich.

    Vielleicht ist es deshalb wirklich das Beste, sich, wie es Bucephalus getan hat, in die Gesetzbücher zu versenken. Frei, unbedrückt die Seiten von den Lenden des Reiters, bei stiller Lampe, fern dem Getöse der Alexanderschlacht, liest und wendet er die Blätter unserer alten Bücher.

    —————

    Ein Landarzt

    Ich war in großer Verlegenheit: eine dringende Reise stand mir bevor; ein Schwerkranker wartete auf mich in einem zehn Meilen entfernten Dorfe; starkes Schneegestöber füllte den weiten Raum zwischen mir und ihm; einen Wagen hatte ich, leicht, großräderig, ganz wie er für unsere Landstraßen taugt; in den Pelz gepackt, die Instrumententasche in der Hand, stand ich reisefertig schon auf dem Hofe; aber das Pferd fehlte, das Pferd. Mein eigenes Pferd war in der letzten Nacht, infolge der Überanstrengung in diesem eisigen Winter, verendet; mein Dienstmädchen lief jetzt im Dorf umher, um ein Pferd geliehen zu bekommen; aber es war aussichtslos, ich wußte es, und immer mehr vom Schnee überhäuft, immer unbeweglicher werdend, stand ich zwecklos da. Am Tor erschien das Mädchen, allein, schwenkte die Laterne; natürlich, wer leiht jetzt sein Pferd her zu solcher Fahrt? Ich durchmaß noch einmal den Hof; ich fand keine Möglichkeit; zerstreut, gequält stieß ich mit dem Fuß an die brüchige Tür des schon seit Jahren unbenützten Schweinestalles. Sie öffnete sich und klappte in den Angeln auf und zu. Wärme und Geruch wie von Pferden kam hervor. Eine trübe Stallaterne schwankte drin an einem Seil. Ein Mann, zusammengekauert in dem niedrigen Verschlag, zeigte sein offenes blauäugiges Gesicht. Soll ich anspannen? fragte er, auf allen Vieren hervorkriechend. Ich wußte nichts zu sagen und beugte mich nur, um zu sehen, was es noch in dem Stalle gab. Das Dienstmädchen stand neben mir. Man weiß nicht, was für Dinge man im eigenen Hause vorrätig hat, sagte es, und wir beide lachten. Hollah, Bruder, hollah, Schwester! rief der Pferdeknecht, und zwei Pferde, mächtige flankenstarke Tiere schoben sich hintereinander, die Beine eng am

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