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Golden Enigma - Der Morgen danach: Rock'n'Cruise in den Tod
Golden Enigma - Der Morgen danach: Rock'n'Cruise in den Tod
Golden Enigma - Der Morgen danach: Rock'n'Cruise in den Tod
eBook353 Seiten4 Stunden

Golden Enigma - Der Morgen danach: Rock'n'Cruise in den Tod

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Über dieses E-Book

Jetzt komm mal wieder runter. Wir sind noch nicht mal in Hamburg, geschweige denn an Bord, und du drehst schon total durch, lästerte Chrissi.
Mensch Chrissi! BIG APPLE! !!, rief Susi noch etwas lauter.
Du hast ja recht. Das wird der Urlaub unseres Lebens.
Hamburg!
Kreuzfahrt!
Festival!
New York City!
Und das alles in zehn Tagen. Das wird der pure Wahnsinn, lächelte Chrissi immer noch.

Noch ahnten die beiden Freundinnen nicht, dass sich innerhalb kürzester Zeit ihr Traumurlaub in einen schwimmenden Albtraum verwandeln sollte ...
SpracheDeutsch
HerausgeberBooks on Demand
Erscheinungsdatum24. Juni 2020
ISBN9783751966467
Golden Enigma - Der Morgen danach: Rock'n'Cruise in den Tod
Autor

Holger Bruns

Ich wurde am 06.01.1971 in Witzenhausen geboren und bin in Nordhessen aufgewachsen. Jetzt wohne und lebe ich wieder in Witzenhausen im Werra-Meißner-Kreis. Zusammen mit meiner Freundin, drei Katern und zeitweise mit meinem 13-jährigen Sohn. Die meiste Zeit meines Berufslebens war ich als Banker tätig. Kundenberater, Kundenbetreuer, Finanzmanager, das ganze über einen Zeitraum von 27 Jahren. Dann zwang mich die Gesundheit zur Aufgabe meines geliebten Berufes. Doch was macht man mit Mitte 40, wenn man neu anfangen muss. Diese Frage stellte sich mir auch. Und dann wurde ich auf die Idee gebracht, eines meiner großen Hobbys zum Beruf zu machen. Das Lesen ... Und hier bin ich jetzt und widme mich meinen neuen Aufgaben: Autor - kleines Lektorat - Korrektorat - Testleser.

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    Buchvorschau

    Golden Enigma - Der Morgen danach - Holger Bruns

    Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt.

    Alle Rechte, auch die der Übersetzung, des Nachdrucks und der Vervielfältigung des Werkes oder Teilen daraus, sind vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf ohne meine schriftliche Genehmigung in irgendeiner Form (Fotokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren), auch nicht für Zwecke der Unterrichtsgestaltung, reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden. Personen und Handlung sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit Personen sind rein zufällig und nicht beabsichtigt. Die Orte und Institutionen existieren wirklich.

    Für

    Jan Kristof

    &

    Ann-Kathrin

    Inhaltsverzeichnis

    Intro

    Prolog

    Logbuch 1.1

    Logbuch 1.2

    Logbuch 1.3

    Logbuch 1.4

    Logbuch 1.5

    Logbuch 1.6

    Logbuch 2.1

    Logbuch 2.2

    Logbuch 2.3

    Logbuch 3.1

    Logbuch 3.2

    Logbuch 3.3

    Logbuch 4.1

    Logbuch 4.2

    Logbuch 4.3

    Logbuch 5.1

    Logbuch 5.2

    Logbuch 6.1

    Logbuch 7.1

    Logbuch 8.1

    Logbuch 9.1

    Logbuch 9.2

    Logbuch 10.1

    Logbuch 11.1

    Logbuch 12.1

    Logbuch 13.1

    Logbuch 14.1

    Logbuch 14.2

    Logbuch 15.1

    Logbuch 15.2

    Logbuch 15.3

    Logbuch 15.4

    Logbuch 15.5

    Logbuch 16.1

    Logbuch 16.2

    Logbuch 17.1

    Logbuch 17.2

    Logbuch 17.3

    Logbuch 17.4

    Logbuch 18.1

    Logbuch 19.1

    Logbuch 20.1

    Logbuch 20.2

    Logbuch 20.3

    Logbuch 20.4

    Logbuch 20.5

    Logbuch 21.1

    Logbuch 21.2

    Logbuch 21.3

    Logbuch 21.4

    Logbuch 21.5

    Logbuch 21.6

    Logbuch 22.1

    Logbuch 22.2

    Logbuch 23.1

    Logbuch 23.2

    Logbuch 23.3

    Logbuch 23.4

    Logbuch 24.1

    Logbuch 24.2

    Logbuch 24.3

    Logbuch 25.1

    Logbuch 26.1

    Logbuch 27.1

    Logbuch 27.2

    Logbuch 27.3

    Logbuch 28.1

    Logbuch 28.2

    Logbuch 28.3

    Logbuch 28.4

    Logbuch 29.1

    Logbuch 29.2

    Logbuch 29.3

    Logbuch 30.1

    Logbuch 31.1

    Logbuch 32.1

    Logbuch 32.2

    Logbuch 32.3

    Logbuch 33.1

    Logbuch 33.2

    Logbuch 34.1

    Logbuch 34.2

    Logbuch 35.1

    Logbuch 35.2

    Logbuch 35.3

    Logbuch 35.4

    Logbuch 35.5

    Logbuch 35.6

    Logbuch 35.7

    Logbuch 36.1

    Logbuch 36.2

    Epilog

    Outro

    Intro

    So viele Menschen sehen dich

    Doch niemand sieht dich so wie ich

    Denn in dem Schatten deines Lichts

    Ganz weit dort hinten sitze ich

    Ich brauche dich - ich brauch' dein Licht

    Denn aus dem Schatten kann ich nicht

    Du siehst mich nicht - du kennst mich nicht

    Doch aus der Ferne lieb' ich dich

    Ich achte dich - verehre dich

    Ich hoff' auf dich - begehre dich

    Erfühle dich - erlebe dich

    Begleite dich - erhebe dich

    Kann nicht mehr leben ohne dich

    Dies ist der Morgen danach

    Und meine Seele liegt brach

    Dies ist der Morgen danach

    Ein neuer Tag beginnt

    Und meine Zeit verrinnt

    Dieses alles schreib' ich dir

    Und mehr noch brächt' ich zu Papier

    Könnt' ich in Worten alles Leiden

    Meiner Liebe dir beschreiben

    Nicht die Botschaft zu beklagen

    Sollen diese Zeilen tragen

    Nur - ich liebe dich - doch sagen

    Heute Nacht erhältst du dies

    Ich bete dass du dieses liest

    Im Morgengrauen erwart' ich dich

    Ich warte auf dein strahlend Licht

    Ich träume dass du mich bald siehst

    Du morgen in den Schatten kniest

    Und mich zu dir ins Lichte ziehst

    Dies ist der Morgen danach

    Und meine Seele liegt brach

    Dies ist der Morgen danach

    Ein neuer Tag beginnt

    Und meine Zeit verrinnt

    (››Der Morgen danach‹‹ von Lacrimosa 2001,

    Text: Tilo Wolff)

    Prolog

    Die GOLDEN ENIGMA nahm allmählich richtig Fahrt auf, nachdem sie den Hafen von Southampton in Richtung New York verlassen hatte. Mittlerweile pflügte sie mit einer Höchstgeschwindigkeit von 24 Knoten durch den Nordatlantik. Die Gischt erreichte bereits die oberen Decks. Der Himmel war schwarz. Kein Stern erleuchtete die Finsternis. Der Mond hatte sich hinter dichten, dunklen Wolken versteckt. Es war ungewöhnlich ruhig an Deck. Der Trubel, der den ganzen Tag über herrschte, war vorbei. Die Gigs des vergangenen Tages beendet. Die dröhnende Rockmusik war verstummt und Stille eingekehrt. Jedenfalls vorübergehend. Wind war aufgekommen. Doch die überwiegende Anzahl der Gäste bemerkte den heftiger werdenden Seegang nicht. Sie lagen in ihren Kabinen und erwarteten schlafend die nächste Etappe ihrer Reise. Nach einem langen, ereignisreichen Tag waren sie vermutlich müde und glücklich in die Kojen gefallen. Der einzige Landausflug dieser Tour lag hinter ihnen. Am Abend hatten sie den Hafen von Southampton verlassen. Bis zu ihrer Ankunft in New York lag nur noch das Wasser des Nordatlantiks vor und unter ihnen.

    Jetzt in den frühen Morgenstunden waren alle Decks verlassen. Wind und Regen peitschte über die Außendecks. Alles, was nicht niet- und nagelfest war, war von der Crew nach Verklingen der letzten Riffs gesichert worden. Fahnen und Banner flatterten noch immer im starken Wind. Die Natur veranstaltete gerade ihr ganz eigenes Konzert.

    Ein Ensemble aus Wind, Regen, flatterndem Zeltstoff und dem Tosen des Atlantiks. Niemand würde sich jetzt freiwillig hier draußen aufhalten und sich den Naturgewalten aussetzen. Wirklich niemand. Nur die Brücke war noch besetzt. Alle Passagiere hatten sich in ihre Kabinen verzogen und selbst die Crew war um diese Uhrzeit vollständig unter Deck.

    Jedenfalls fast alle. Auf dem Pool-Deck lag ein einsamer Mann. Durchnässt und zitternd. Er wusste nicht mehr, warum er hier lag und seit wann. An die Geschehnisse der Nacht konnte er sich kaum erinnern. Alles war verschwommen, wie durch einen dichten Nebel. Es schwirrten nur Bruchstücke durch seinen Kopf. Ein weibliches Wesen ... Ja genau, er erinnerte sich an eine Frau. Eine sehr hübsche Frau. Schlank, kurze Haare, in seinem Alter. Sie hatten sich an Deck getroffen. Aber warum ...? Und wozu ...? Er sah alles wie durch einen Schleier. Eine Kreuzfahrt – Rockmusik – seine Ehefrau – Claudia – ein kleiner Streit – wie so oft – eine WhatsApp – eine andere Frau – eine Zigarette ...! Scheiße!

    Was war nur mit ihm passiert? Er konnte sich nicht bewegen. Er spürte den brennenden Schmerz, der von seinem Rücken ausging und gleichzeitig seinen Kopf fast zum Platzen brachte. Jemand hatte ihm dieses Leid absichtlich zugeführt. Jemand hatte ihn verwundet. Jemand hatte ihn schwer verletzt. Warum ...? Wer ...? Wieso ...? Er dachte wieder an diese geheimnisvolle Lady. Diese Fremde. Es war nicht seine Frau! In seinem Kopf drehte sich alles. Er schaute in den Nachthimmel. Die schweren Wolken rasten über ihn hinweg. Es war stockfinster. Der Regen klatschte ihm ins Gesicht. Aber das störte ihn nicht. Im Gegenteil – er hatte das Gefühl dadurch wieder etwas klarer zu sehen. Doch in seinem Kopf herrschte Leere – und eine zunehmende Dunkelheit.

    Irgendwo musste doch noch ein Licht brennen. Die Laternen erhellten das Deck doch die ganze Nacht. Aber er sah sie nicht. Er konnte seinen Kopf nicht drehen. Keinen Zentimeter. Der Schmerz wurde unerträglich. Er schloss seine Augen. Atmete tief durch, was sofort zu einem Hustenanfall führte. Blut rann aus seinem Mund. Und mit einem Mal wurde ihm klar, dass dieses seine letzte Nacht auf Erden sein würde. Diese Reise würde sein Leben beenden. Er würde sterben – ganz allein – hier auf diesen nassen Holzplanken. War das überhaupt Holz. Diese blödsinnige und völlig sinnlose Frage beschäftigte seinen wirren Geist. Machte es denn einen Unterschied, ob er auf Holzplanken oder auf was auch immer sterben würde? Wahrscheinlich nicht. Niemand würde in seinen letzten Minuten seine Hand halten. Niemand würde ihn verabschieden. Niemand würde bei seinen letzten Atemzügen um ihn weinen.

    Er dachte an seine Ehefrau, an seinen Job, an diese Kreuzfahrt und an die Fremde ...! Wer war sie nur ...? Und warum musste er jetzt sterben ...? Es waren eigentlich keine Fragen, es war auch egal. Er wusste, was jetzt kam – der Tod! Der heftige Seegang wiegte ihn in den Schlaf, wie ein kleines Baby wurde er hin- und hergeschaukelt, nur leider in den ewigen Schlaf. Der Wind zerrte an seinen Kleidern. Der Regen peitschte ihm noch heftiger ins Gesicht. Doch all das nahm er nicht mehr wahr. Er spürte nichts mehr – gar nichts mehr.

    Keinen Wind.

    Keinen Regen.

    Keine Schmerzen.

    Das Leben glitt aus ihm heraus. Und dann war es vorbei ...

    Logbuch 1.1

    Susanne Elvers hatte sich bequem zurückgelehnt und hing ihren Gedanken nach. Sie fühlte das erste Mal seit Langem wieder so was wie Zufriedenheit. Eine schwierige Zeit lag hinter ihr. Eine Zeit mit vielen Enttäuschungen und vielen Veränderungen. Susi hatte sich ebenfalls verändert, und zwar nicht nur, weil sie gestern noch schnell beim Friseur war. Doch auch das spielte eine Rolle. Ihre sonst ständig blondierten Haare waren jetzt wieder straßenköter-blond. Und das nicht erst seit gestern.

    Nach der Trennung von Jens hatte sie sich entschlossen, dass sich was ändern musste. Dass sie sich ändern musste. Susi hatte ihre blondierte Mähne gegen einen Kurzhaarschnitt eingetauscht. Und gegen alle Erwartungen fühlte sie sich danach besser. Sie fühlte sich jünger. Sie fühlte sich begehrenswerter. Ja, und sie empfand so etwas wie eine gewisse sexy Ausstrahlung. Susi konnte endlich mal wieder selbstbewusst und voller Freude in den Spiegel schauen. Sie genoss es förmlich. Sie fühlte sich rundum wohl.

    Doch irgendwie schweiften ihre Gedanken zurück an ihren Ex, an Jens, an ihre gemeinsame Zeit.

    Es war ja nicht alles schlecht gewesen, im Gegenteil. Sie hatte Jens in einer Eisdiele kennengelernt. Susi hatte sich wie immer drei Kugeln Eis gekauft: Vanille, Schoko und Haselnuss.

    Und Jens tat es ihr gleich. Sie musste lächeln und Jens lächelte zurück. Und er war es auch, der die Initiative übernahm und sie fragte, ob sie ihr Eis nicht zusammen essen möchten.

    ››Hey, heute ein Eis zu essen war die beste Entscheidung meines Lebens. Ich liebe diese drei Eissorten. Wollen wir sie nicht zusammen genießen?‹‹, sagte Jens mit einem verschmitzten Grinsen im Gesicht. Und Susanne war seinem Charme sofort erlegen. Sie dachte zurück an ihr erstes Date.

    Sie hatten Pizza gegessen. Und stellten fest, dass ihr Geschmack bei Pizza nicht so einvernehmlich war.

    Jens liebte die scharfe Variante. Susi mochte alles mit Meeresfrüchten. Aber das spielte keine Rolle. Sie genossen das gemeinsame Essen. Und dann geschah es. Susanne hatte sich vorgenommen, dass am ersten Abend nichts passieren sollte. Also kein Sex und auch nichts, was in diese Richtung ging.

    Bei dem Gedanken an diesen Abend bekam Susi eine Gänsehaut, obwohl es draußen mindestens 25° warm war. Es entwickelte sich natürlich alles anders. Jens war äußerst rücksichtsvoll, aber auch sehr zärtlich. Und es kam, wie es kommen musste. Susi wurde schwach und Jens verführte sie nach Strich und Faden.

    Als Susanne an den phänomenalen Sex dachte, wanderte ihre Hand zwischen ihre Beine. Durch den dünnen, kurzen Rock konnte sie spüren, dass sie bereits feucht wurde. Sie begann sich langsam im Schritt zu streicheln. Erst ganz leicht und dann etwas fester. Ihre Erregung wuchs und sie genoss ihre eigenen Berührungen. Sie dachte an Jens und wie er in sie eindrang. Dabei entfuhr ihr ein genussvoller Seufzer ...!

    Logbuch 1.2

    ››Susi!!! Was tust du da?‹‹, rief die Fahrerin des PKW.

    ››Ääähhh ... Nichts ...!‹‹, stammelte Susi.

    Ihre beste Freundin lachte laut auf und sprach: ››Ja klar, das habe ich gehört.‹‹

    ››Na ja, ich musste nur gerade an was denken‹‹, gab Susi beschämt zu.

    ››Lass mich raten. Fängt mit S an und hört mit EX auf‹‹, lachte Christiane immer noch.

    ››Erwischt!‹‹, lächelte Susanne.

    Christiane war ihre beste Freundin, schon seit der Grundschule. Ihre Wege hatten sich zwar zwischenzeitlich getrennt, auch räumlich, aber das konnte ihrer Freundschaft nichts anhaben.

    Susanne Elvers und Christiane Hoffmann lernten sich in der Grundschule in Hundelshausen kennen. Beide wohnten damals in Ermschwerd, einem Ortsteil von Witzenhausen, der, ebenso wie Hundelshausen, vor vielen Jahren eingemeindet wurde. Vor der Schule waren sie sich noch nie begegnet, obwohl sie im selben Dorf aufgewachsen waren. Nach der Grundschulzeit gingen sie gemeinsam auf die Förderstufe und dann auf die Gesamtschule in Witzenhausen. Susanne blieb danach vor Ort, besuchte das Berufliche Gymnasium und machte ihr Fachabitur in Wirtschaft und Verwaltung. Christiane wechselte nach der zehnten Klasse nach Bad Sooden-Allendorf, besuchte das dortige Gymnasium und machte ihr allgemeines Abitur.

    Christiane nahm das Gespräch wieder auf und fragte ihre Freundin neugierig: ››Wer war denn der Glückliche?‹‹

    Susi schmunzelte: ››Na wer wohl!?‹‹, und fügte grinsend hinzu. ››Du hast es doch schon selbst gesagt ... S ... und EX ... also SEX und EX ...‹‹

    Chrissi versuchte aufgebracht zu reagieren: ››Waaas!?!? Sex mit dem Ex! Mit diesem kleinen Pisser ...‹‹

    Doch dann musste sie auch grinsen.

    ››Das ist doch wohl nicht dein Ernst du kleines versautes Luder ...‹‹

    ››Doch‹‹, sagte Susi und grinste noch breiter. ››Hey Chrissi, es war doch nicht alles schlecht. Und eins konnte er anfangs wirklich gut. Mich sooo richtig verwöhnen ... Du verstehst schon.‹‹

    ››Du Glückliche‹‹, schmunzelte Christiane. ››Das könnte ich auch mal wieder gebrauchen. Die letzten Typen waren ziemlich ernüchternd und der Sex ziemlich eintönig. Entweder einfach nur drauf und drüber oder ich musste die Initiative ergreifen. Und selbst dann haben sie nur irgendwann die Augen verdreht und sind danach eingepennt.‹‹

    ››Na Hauptsache du bist auch gekommen!‹‹, erwiderte Susi augenzwinkernd.

    ››Na ja, nachdem ich dann selbst Hand angelegt hatte, schon‹‹, grinste Chrissi.

    ››Ach ja, aber über mich beschweren‹‹, erwiderte Susanne und rollte die Augen.

    ››Du darfst dich halt nicht dabei erwischen lassen‹‹, lachte Christiane.

    ››Warum denn nicht? Ich mag aufregende Gespräche mit meiner besten Freundin.‹‹

    Jetzt lachten beide.

    Logbuch 1.3

    Christiane wohnte inzwischen in Herford in Ostwestfalen. Nach dem Abitur hatte sie in Göttingen Medizin studiert und arbeitete jetzt seit mittlerweile zehn Jahren im Lukas-Krankenhaus in Bünde in der Anästhesiologie als Oberärztin. Sie war 46 Jahre alt und, nach den letzten enttäuschenden Beziehungen, bekennender Single und hatte derzeit keine Ambitionen daran was zu ändern.

    Chrissi hatte langes blondes Haar, welches sie meist zu einem Pferdeschwanz zusammen band.

    Sie hatte ziemlich kleine Brüste, aber auf den Hüften ein paar Kilo zu viel. Aber sowohl das eine wie auch das andere störte sie überhaupt nicht. Christiane war eine selbstbewusste Frau, die ihren Weg ging. Sie hatte Karriere gemacht, war eine Dr. med. und Oberärztin. Sie hatte in Herford ein kleines, bescheidenes Häuschen gekauft und stand mitten im Leben. Männer spielten nur noch eine untergeordnete Rolle.

    Sie wurden als One-Night-Stands benutzt und danach fallengelassen. Es ging nur noch um die reine Befriedigung von ihren Bedürfnissen, aber sie durften ihr nicht zu nahekommen. Nähe ertrug sie nicht. Jedenfalls nicht von beziehungssuchenden Typen, die ihr womöglich noch vor Ende des Jahres einen Heiratsantrag machen würden. Nein danke, damit konnte sie nichts anfangen und davon wollte sie auch nichts wissen. Jedenfalls vorerst.

    Aber dieses Thema spielte jetzt eh keine Rolle. Christiane war vor drei Tagen nach Eschwege, einer Kleinstadt in Nordhessen, zu ihrer Freundin gefahren. Sie hatten dort das Wochenende zusammen verbracht, gefeiert und gequatscht bis zum Morgengrauen und sich auf ihre kommende Reise eingestellt.

    Jetzt war es Montagmorgen und sie waren mit Chrissis BMW 3er Touring auf der A7 Richtung Hamburg unterwegs. Sie waren um 8 Uhr in der Früh in Eschwege aufgebrochen und nach einem kurzen Tankstopp und einem Abstecher zu McDonald's hatten sie mittlerweile die A7 erreicht und Northeim bereits hinter sich gelassen.

    ››Chrissi, können wir einen kurzen Stopp machen? Ich muss mal und außerdem brauche ich die Zigarette danach‹‹, grinste Susi.

    Christiane setzte den Blinker rechts.

    ››Du hast Glück. Da vorne kommt schon ein Parkplatz mit Toilette.‹‹

    Sie fuhr auf den Parkplatz Bierberg und stoppte den BMW in der Nähe des Toilettenhäuschens. Susi sprang aus dem Auto und zündete sich eine Zigarette an.

    ››Das tut gut, wurde echt Zeit.‹‹

    Sie lehnte sich entspannt an den Wagen und zog genüsslich den Rauch in ihre Lungen.

    ››Du lässt heute auch kein Laster aus‹‹, erwiderte Chrissi.

    Susanne lächelte. ››Nö. Warum auch, wir haben schließlich Urlaub.‹‹

    ››Hast ja recht. Ich bin nur froh, dass ich dieses Laster schon seit Jahren hinter mir gelassen habe.‹‹

    ››Manchmal wünschte ich, ich hätte auch so einen starken Willen wie du‹‹, sagte Susi nachdenklich. ››Ich bin einfach zu schwach. Und das nicht nur beim Rauchen. Auch alles andere ist mir manchmal zu viel. Die kaputten Beziehungen. Die Arbeit. Das macht mir alles zu schaffen.‹‹

    Sie schaute resigniert zu Boden.

    Logbuch 1.4

    Susanne hatte nach Abschluss ihres Fachabiturs eine Ausbildung bei der Volksbank gemacht.

    ››Geh zur Bank, da hast du einen sicheren Job‹‹, hatten damals alle zu ihr gesagt.

    Na ja, anfangs stimmte das ja sogar. Die Ausbildung war cool, die vielen Lehrgänge und Seminare auch. Die Arbeit mit den Kunden machte ihr Spaß. Sie konnte es sich zu Beginn ihrer Lehre gar nicht vorstellen an vorderster Front zu stehen und mit Menschen zu arbeiten. Aber bereits ab dem dritten Tag bediente sie in einer Filiale am Schalter und es begann ihr Spaß zu machen. Die Kunden waren meist freundlich und höflich, ihre Kollegen nett und hilfsbereit. Nur ihr damaliger Chef war ein Griesgram und wohl auch Alkoholiker, aber das hatte sie damals noch nicht zu interessieren. Gehorsam war angesagt. Susi lernte gut und schnell und konnte ihre Ausbildung bereits nach knapp 2 Jahren beenden. Anschließend erhielt sie einen unbefristeten Arbeitsvertrag. Da war er.

    Der sichere Job.

    ››Ich geh jetzt noch schnell für kleine Königstiger‹‹, sagte Susi und verschwand Richtung Toilettenhäuschen.

    Nach wenigen Minuten war sie wieder da und die beiden Freundinnen stiegen in den BMW, um weiterzufahren. Chrissi fädelte in den fließenden Verkehr ein und weiter ging es Richtung Hamburg.

    Hamburg war ihre Lieblingsstadt. Schon mehrfach hatten sie gemeinsam die Stadt besucht. Entweder zu einem Musicalbesuch, sie waren bei Der König der Löwen und einige Jahre später auch bei Tarzan. Sie waren mehrmals auf Konzerten in der Stadt, bei RAMMSTEIN und bei DEICHKIND. Und sie waren natürlich shoppen, das Highlight jedes Hamburg-Besuchs. Doch diesmal war es anders.

    ››Ich kann mich noch gar nicht an den Gedanken gewöhnen, diesmal in Hamburg nicht shoppen zu gehen‹‹, sagte Christiane vergnügt.

    ››Hey, glaubst du denn, dass es dort, wo wir hingehen, keine Shoppingmöglichkeiten gibt?‹‹, grinste Susanne.

    ››Doch, natürlich, aber Shoppen in Hamburg ist halt Shoppen in Hamburg. Das ist mit nichts vergleichbar.‹‹

    ››Schon, aber so sparen wir Geld und vergnügen uns halt anderweitig.‹‹

    ››Auf jeden Fall!‹‹, lachte Susi. ››Unseren Spaß werden wir auch ohne Shopping ganz sicher haben.‹‹

    ››Ich bin froh, dass du diese verrückte Idee hattest. Erst dachte ich, du wärst jetzt komplett verrückt geworden. Aber mittlerweile finde ich die Aktion voll klasse, trotz unseres Alters oder vielleicht auch gerade deswegen‹‹, grinste Chrissi.

    ››Und ob‹‹, erwiderte Susi lachend und strich sich betont lässig über ihren schlanken, aber äußerst weiblichen Körper. Sie war sehr zufrieden mit ihrem Aussehen und ihrer Figur. Ihre ausgeprägten Rundungen saßen genau an den richtigen Stellen. Ihre Brüste waren voll und rund, und für ihr Alter noch sehr fest.

    ››Auf jeder Seite genau eine Handvoll‹‹, hatte ihr Ex-Freund immer gesagt.

    Ihre wohlgeformten Hüften betonten ihre weibliche Figur noch. Ja, sie war schlank, aber an den richtigen Stellen sehr fraulich. Und das wusste sie auch und genoss oftmals die Blicke der Männer, die ihr entgegenkamen oder ihr im Büro gegenübersaßen. Sie spielte gern mit ihren Reizen und kannte ihre Wirkung auf das andere Geschlecht nur allzu gut. Sie setzte ihren Körper bewusst ein, sei es Kollegen oder Vorgesetzten gegenüber oder auch bei Kundengesprächen. Nicht, dass sie mit jedem Sex hatte. Nein, das hatte sie auch gar nicht nötig. Ein aufreizender Blick hier, ein tiefer Ausschnitt da und das kurze Röckchen dort. Mehr brauchte es nicht, um ein bisschen mehr zu erreichen als andere. Und es gefiel ihr. Es machte einfach Spaß die gierigen Blicke für ihre eigenen Zwecke auszunutzen. Und dass die Männer das Spiel überhaupt nicht durchschauten, war ihre größte Genugtuung. In einer Beziehung waren doch alle Männer gleich. In gewissen Situationen rutschte ihr kümmerlicher Denkapparat in die Hose und dann waren sie auch schon verloren.

    Logbuch 1.5

    ››Chrissi, wann sind wir in Hamburg?‹‹, fragte Susi.

    ››Also ich denke, bis in die HafenCity benötigen wir noch ungefähr eine Stunde‹‹, antwortete Christiane. ››Wenn nichts dazwischenkommt. Stau oder so.‹‹

    ››Ja super, ich freu mich. Ich kann es kaum erwarten.‹‹

    ››Geht mir genauso. Gut, dass ich den Parkplatz bereits frühzeitig online gebucht habe. So können wir fast direkt am Cruise Center 1 HafenCity parken.‹‹

    ››Perfekt! Ich kann es kaum glauben, dass heute gleich drei Wünsche von mir in Erfüllung gehen ...‹‹

    ››Gleich drei?‹‹, fragte Chrissi nach.

    ››Na klar‹‹, grinste Susi. ››Erstens ... eine Kreuzfahrt ab Hamburg. Das war schon immer ein Traum von mir. In Hamburg ablegen, an den Landungsbrücken vorbei, Tausende von Se(h)leuten, die zuschauen und dann ganz langsam die Elbe runter bis zur Kugelbake in Cuxhaven.‹‹ Susi bekam einen verträumten Blick. ››Zweitens ... gemeinsam mit den DONOTS an Bord, meiner absoluten Lieblingsband. Schon sooo oft live gesehen, aber nur einmal kurz ein paar Worte gewechselt bei einer Autogrammstunde auf dem Open Flair-Festival. Und jetzt zehn Tage gemeinsam auf einem Schiff. Da läuft man sich doch zwangsläufig mal über den Weg. Und drittens ... wir fahren nach New York.‹‹

    Christiane drehte sich lächelnd zu Susi um. Sie sagte aber nichts.

    ››Hey Chrissi! Verstehst du, was ich sage?! NEW YORK!‹‹, rief Susi begeistert.

    ››Jetzt komm mal wieder runter. Wir sind noch nicht mal in Hamburg, geschweige denn an Bord, und du drehst schon total durch‹‹, lästerte Chrissi.

    ››Mensch Chrissi! BIG APPLE!!!‹‹, rief Susi noch etwas lauter. ››Das Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Und das in seiner edelsten Form. NEW YORK CITY – Freiheitsstatue – Empire State Building – Brooklyn Bridge – Rockefeller Center – Central Park – Ground Zero ...!!!‹‹ Susi betonte jedes einzelne Wort und lachte.

    Christiane stimmte in ihr Lachen ein.

    ››Du hast ja recht. Das wird der Urlaub unseres Lebens.

    Hamburg!

    Kreuzfahrt!

    Festival!

    New York City!

    Und das alles in zehn Tagen. Das wird der pure Wahnsinn‹‹, lächelte Chrissi immer noch.

    ››Siehste, jetzt entspann dich einfach und genieße die Vorfreude noch ein wenig. Wir sind doch schon fast in Hamburg.‹‹

    ››Ja, ich denke, in 30 Minuten sind wir auf dem Parkplatz von Parken & Meer. Unser Parkplatz ist ja reserviert. Also nur noch ausladen und mit

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