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Und – Wo ist das Paradies
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eBook169 Seiten2 Stunden

Und – Wo ist das Paradies

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Über dieses E-Book

Leo Steiner, ein wirtschaftlich erfolgreicher, älterer Unternehmer, weiß nicht, ob er sich auf das „Leben nach dem Tode“ freuen kann und soll.
Kurzentschlossen setzt er einen Teil seines Vermögens für die beste Paradies-Beschreibung ein. Nach Erscheinen eines
Inserates wird er von Beiträgen überflutet.
Sarah eine reife, suchende Frau bietet ihm ihre Hilfe an, die er gerne annimmt. Die Vielfalt der unterschiedlichen Paradiesvorstellungen und die überraschenden Ereignisse bereichern Leo Steiners Leben und lassen ihn so manches Vergangene überdenken. Vielleicht findet er gar seine individuelle Vorstellung vom Paradies.
SpracheDeutsch
Erscheinungsdatum19. Juli 2019
ISBN9783837222579
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    Buchvorschau

    Und – Wo ist das Paradies - Peter Angst

    Peter Angst

    Und – Wo ist das Paradies

    AUGUST VON GOETHE LITERATURVERLAG

    FRANKFURT A.M. • LONDON • NEW YORK

    Die neue Literatur, die – in Erinnerung an die Zusammenarbeit Heinrich Heines und Annette von Droste-Hülshoffs mit der Herausgeberin Elise von Hohenhausen – ein Wagnis ist, steht im Mittelpunkt der Verlagsarbeit.

    Das Lektorat nimmt daher Manuskripte an, um deren Einsendung das gebildete Publikum gebeten wird.

    ©2019 FRANKFURTER LITERATURVERLAG

    Ein Unternehmen der

    FRANKFURTER VERLAGSGRUPPE GMBH

    Mainstraße 143

    D-63065 Offenbach

    Tel. 069-40-894-0 ▪ Fax 069-40-894-194

    E-Mail lektorat@frankfurter-literaturverlag.de

    Medien- und Buchverlage

    DR. VON HÄNSEL-HOHENHAUSEN

    seit 1987

    Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

    Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet abrufbar über http://dnb.d-nb.de.

    Websites der Verlagshäuser der

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    Dieses Werk und alle seine Teile sind urheberrechtlich geschützt.

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    Lektorat: Nikolaus Gruß M.A.

    ISBN 978-3-8372-2257-9

    Der Tod ist kein Untergang, der alles aufhebt und zerstört, sondern ein Übergang: eine Wanderung und der Beginn eines anderen Lebens.

    Cicero

    Für paradies-offene Menschen

    Liebe briefschreibende Freunde,

    Ihr habt „meinem Steiner" wunderbare Gedanken zum Paradies geschrieben, himmlischen Dank! Hiermit versichere ich, dass ich für euch alle im Paradies tolle Plätze reserviert habe, in der vordersten Reihe, nahe am großen Wasserfall – mit Speis und Trank, himmlischer Musik und phantastischer Aussicht!

    Herzlichen Dank an:

    Franz Hohler

    Gisela Widmer

    Peter Jost

    Karin Maria Hauert

    Jürg Hartmann

    Susann Bächtold

    Urs Angst

    Regula Junker

    Ueli Greminger

    Meinrad Deck

    Peter Worni

    Jürg Kesselring

    Dorothee Angst-Bayer

    Lächelnd das Paradies erwarten und sich mit Vorfreude beglücken – so könnte es auch sein!

    Peter Angst

    Leo Steiner war unzufrieden. Er haderte mit seiner Lebenssituation. Dabei hatte Steiner ein erfülltes Leben. Im Baugewerbe erwirtschaftete er sich ein kleineres Imperium und erstellte sich an schönster Lage auf dem Seerücken eine eigene stolze Villa. Seine lebensbejahende, hübsche Maria hatte ein Auge für gute Gestaltung und Schönheit. So war mit der Zeit ein richtiger Kulturpark rund um die Liegenschaft entstanden. Mehrere eigenwillige Skulpturen fanden ihren ausgewählten Platz. Maria legte Wert darauf, dass der Garten eine professionelle Pflege bekam. Daher arbeitete Metzler, ein eher erfolgloser Künstler, als „Bursche für alles bei ihnen im Stundenlohn. Dieser Tagträumer verstand es vorzüglich, Maria immer wieder neue Anschaffungen vorzuschlagen. Ja, der Metzler und seine Flausen verschlangen viel kostbares Geld! Da Steiner aber seine Maria bewunderte und auf seine Art liebte, erlaubte er ihr diesen „Luxus – eben, den Metzler mitsamt seiner Tingeltangel-Kunst. Dann, als Maria nach dem schlimmen Autounfall starb, kündigte Metzler sofort seine Anstellung, als wollte er die Tragödie noch tragischer machen. Die Ratten verlassen halt immer zuerst das sinkende Schiff, dachte damals Steiner verbittert. Aber ohne Metzler verwilderte sein Zuhause jämmerlich dahin. Die Obstbäume wurden nicht mehr geschnitten und die Zierbeete vor dem Haus wurden von Unkraut und wilden Brombeeren überwuchert.

    Auch Steiner war am „Verwildern. Er pflegte sich nur noch dürftig. Warum auch! Für wen? Seine Frau Maria, die immer ein wachsames Auge auf sein Äusseres gelegt hatte, war vor drei Jahren verstorben. Kinder hatten sie keine, und es war niemand mehr da, der sagte: „Leo, du könntest dich wieder einmal rasieren und ein frisches Hemd anziehen!

    Nun hauste er allein, machte sich ab und zu Spiegeleier mit Speck oder kochte sich Teigwaren. Die Wäsche brachte er einer Bäuerin, Frau Weibel, die unterhalb seiner ebenfalls verwilderten Villa wohnte. Anne Weibel kam etwa alle zwei Wochen mit frischen Eiern nach oben und sauste putzend und schwitzend durch Steiners Villa. Sie fütterte auch ihren Hahn, Napoleon, der morgens früh die Tagwache bis zu Steiners Haus verkündete, statt anständig Eier zu legen. Ab und zu aß Steiner auswärts mit seinem alten Freund Albert unten am See. Meistens nahmen sie Fisch mit Salzkartoffeln, dazu einen halben Weißen des Hauses und erzählten einander alte Erinnerungen. Neue gute Geschichten hatten sie nur noch selten. All das beglückte Steiner nicht mehr.

    Steiner war zuvieles egal. Er selbst brauchte diese bröckelnden und rostenden Skulpturen sowieso nicht mehr. Zwar standen von ihm zwei kleinere Werke aus weißem Marmor bei der Einfahrt. Er hatte sie in Italien selbst behauen. Aber nun war dem großen, mageren Mann vieles unwichtig geworden. Was sollte und wollte er noch hier auf Erden? Den Rest des Lebens traurig und allein ausharren? Dabei hatte er so viel gekrampft, gesät, erbaut, erarbeitet, gelebt und erworben! Aber nun war es mit dem „Ernten" und Genießen gar nicht so einfach! Und ohne Maria schon gar nicht. Denn sie war für das Genussvolle zuständig.

    Oft war es ihm in diesen Tagen, als sei er des Lebens müde geworden. Vom Leben gesättigt! Zwar dachte er wenig an Suizid. Das passte nicht zu ihm. Aufgeben und die Karten einfach hinwerfen. Aber nun, wie ein verletztes Tier in seinem verwilderten Garten umherstolpern und sich irgendwo verkriechen, das konnte doch kein Abgang sein. Auch der Gedanke, die nächsten Jahre noch tatenlos auf dieser Erde „abzuhocken" – bis ihn der Sensenmann finden würde, ließ seine ermüdete Seele wenig jubilieren.

    War das Leben nun einfach vorbei? Ende der gefüllten Spielzeit?

    Auch die Religion konnte ihn nicht trösten. Steiner war wenig religiös, ja, er war gar wegen der vielen Steuern aus der Kirche ausgetreten. Nein, nicht nur wegen des Geldes, das hatte er ja reichlich. Aber die Pfaffen, wie er sie abschätzig nannte, ärgerten ihn mit all ihren konfusen Geschichten: Von Gut und Böse. Von Sünde und Gnade. Von Himmel und Hölle. Apropos Himmel: War ja schon raffiniert, die Verheißung mit dem Himmel für die Armen! So konnten die Mächtigen dieser Erde all die Habenichtse stets ruhig halten mit dem billigen Trick auf eine paradiesische Belohnung im Jenseits. Dort im Paradies würden dann die Letzten die Ersten sein und die besten Wolkenplätze bekommen! Gutes Marketing und klug ausgedacht. Auch wenn die Frommen und Mächtigen mit ihrem Geplapper nichts beweisen konnten! So hofften die Armen dieser Welt auf bessere Zeiten – drüben im Paradies. Hatte nicht ein kritischer Zeitgenosse schon vor langer Zeit behauptet, dass Religion nur Opium fürs Volk sei?

    Und doch hatte Steiner ein bisschen von seinem kindlichen Sonntagsschulglauben behalten. In der Kinderbibel, in seinem Elternhaus hatte sie gar ein Bild vom Paradies: Da „hockten" doch die Löwen und Tiger friedlich neben den Menschen und Schafen! Und überall flatterten bunte Vögel des Himmels umher. Ein wunderbar friedliches Bild, fast schon ein bisschen langweilig für den lebhaften Buben. Und nun im hohen Alter, selbst bald vor der Himmelpforte, erinnerte sich Steiner plötzlich wieder an diese Paradiesgeschichte. Auch seine religiöse Mutter hatte ihm viel vom Himmel und seinen Herrlichkeiten erzählt. Und so beschäftigte es Steiner immer mehr, wie es wohl nach dem Sterben im Jenseits sein könnte. Oder war dort nichts? Einfach nur die grauenhafte Dunkelheit, wie nachts, wenn er ab und zu von einem bösen Traum erwachte und rundherum nur dieses elende Schwarz wahrnahm. Dann fehlte ihm das leise Atmen von Maria besonders, sowie ihr süsslicher Duft, der sie sogar in der Nacht umwob.

    Oft löschte Steiner abends überall das Licht, nahm einen Stuhl, setzte sich vor seine Villa und guckte nach oben. Der sichtbare Sternenhimmel im riesigen Weltraum faszinierte ihn immer wieder. Diese unendliche Weite! Aber auch dort oben herrschte an den meisten Orten eine angstmachende Dunkelheit. Und nur wenige Sonnen und abstrahlende Planeten brachten ein bisschen Licht in die unendliche Finsternis. Nirgends war da ein himmlisches Paradies zu erkennen mit weißen Wolken und dem lieben Gott. Selbst die heutigen Astronomen, welche mit ihren Instrumenten unendlich weit hinausblicken können, haben nichts Derartiges entdeckt. Mit einem riesigen Geschrei würden sie nur allzu gerne der staunenden Weltbevölkerung verkünden: Soeben haben wir auf dem Planeten X ein fantastisches Paradies gesichtet! Unglaublich! Genau so, wie es manche Religionen schon seit tausenden von Jahren beschrieben haben: Ein zauberhafter Garten Eden! Überall waren saftig grüne Weiden, mit friedlichen Tieren und mit vielen, längst verstorbenen zufriedenen Menschen! Und ganz oben – auf der größten Wolke – sitzt ein altes, zufriedenes göttliches Wesen. Welch gigantisches Wunder! Das wären Schlagzeilen!

    Immer wieder blieb Steiner am selben Gedanken hängen: War es möglich, dass es gar kein Paradies gab? Dass all die paradiesischen Umschreibungen in vielen Religionen von einem belohnenden Jenseits, erfunden und erlogen waren? So auch das alte Lied, das ihm immer noch gefiel und damals im alten Radio in seiner Jugendzeit gesungen wurde: Das Lied vom Schacherseppli. Eine wunderbare tröstende Ballade. Da war doch dieser Vagant alt geworden, kam an die Himmelstür und der Petrus rief ihm vom weiten zu: „Hei Schachersepp, chomm nume ie, die Arme und verlassne Lyt, müends schön im Himmel ha!"

    Ach, dachte Steiner, es war doch einfach phantasielos zu behaupten, danach wäre einfach nichts. So banal konnte doch alles gar nicht eingefädelt sein. Eigentlich müsste es doch einen Ausgleich fürs Leben geben. Alle die armen Menschenkinder, die keine Chance bekommen hatten, müssten es doch irgendwo besser haben. Oder all die schlimmen Bösewichte müssten doch irgendwann bestraft werden. Eben, dort im Jenseits, in der schmorenden Hölle – und ewig Kohlen schaufeln!

    Warum gibt es eigentlich keine Forschungen und Wissenschaften für das Jenseits? Warum werden die Sterbenden in dieser großen Frage so kläglich allein gelassen? Dabei wird doch jeder Mensch in seiner letzten Stunde mit der größten aller Fragen konfrontiert: WAS KOMMT DANN? Wohin führt die Reise? Oder noch etwas romantischer ausgedrückt: Wohin führt uns der Fährmann, der uns im Diesseits abholt und uns ins Jenseits hinüber rudert? Was ist am anderen Ufer anzutreffen?

    Eigenartiges Gesindel diese Menschen, knurrte Steiner leise vor sich hin. Konnten sie doch Atome spalten, zu den Sternen fliegen, aber immer wissen sie noch nicht, wie es einige Sekunden nach dem Tod aussehen wird?

    Es kann doch nicht sein, dass wir uns hier auf Erden ein Leben lang abstrampeln, viele detaillierte Erfahrungen sammeln, immer weiser und klüger werden, um dann einfach plump und sinnlos zu sterben und irgendwo zu verfaulen! In ewiger Dunkelheit! Oder heute noch etwas moderner: schwitzend zu verbrennen und zu grauer Asche zu werden! Vielleicht mit etwas Glück an einem schönen Ort oder in alle Winde zerstreut werden!

    Was ist dann mit unserer Seele, mit unseren Gedanken, unseren psychischen Kräften, Wahrnehmungen und Sehnsüchten?

    Wir liegen doch auch nachts im Schlaf wie tot im Bett und erleben die verrücktesten Handlungen, die phantasievollsten Kombinationen, losgelöst von Realität und Verstand. Und heisst es nicht irgendwo: Die Träume sind das Tor zur Ewigkeit! Oder, der Schlaf ist des Todes Bruder. Vielleicht, dachte Steiner, ist ja das ganze Leben nur wie ein langer Traum? Nur eine riesige Einbildung. Aber auch übers Träumen wussten doch die Wissenschaftler ernüchternd wenig. Steiner träumte viel! Oft eher stressige Dinge. Verrückte Geschichten. Er begegnete in Träumen oft Menschen, denen er im irdischen Leben noch nie begegnet war, er sah Landschaften, die er nie bereist hatte. Oder er erinnerte sich noch an seine Zeit, als er Soldat war. Immer fehlte ihm etwas, die Hose, das Gewehr, danach das elende Gebrüll von Vorgesetzten. Er erinnerte sich aber auch, dass er in vielen Nächten die schönsten sinnlichsten Träume hatte! Später erzählte er lachend, dass er nur seiner Lustträume wegen, die mühsame Militärzeit überlebt habe.

    Tagelang grübelte Steiner an diesen Themen herum, ob es nicht doch irgendwie ein Leben nach dem Tod geben könnte, eben ein himmlisches Paradies. Anstelle dieser angstmachenden Dunkelheit! Schon die Tatsache selbst, dass der Mensch, an den unterschiedlichsten Orten und zu unterschiedlichsten Zeiten immer wieder auf wunderbare Beschreibungen von paradiesischen Himmelswelten gekommen war, müsste doch ein Beweis sein, dass es da draussen irgendwo etwas Großartiges geben könnte!

    Aber typisch Mensch: Wenn es damit nichts zu verdienen gab, dann interessierte sich keine Maus und schon gar kein Wissenschaftler dafür!

    Und plötzlich kam ihm die zündende Idee! Wie wäre es, wenn er, Leo Steiner, endlich dieses große Geheimnis des Himmels lüften würde. Das war doch nur

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