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Die Saster Chroniken
Die Saster Chroniken
Die Saster Chroniken
eBook127 Seiten1 Stunde

Die Saster Chroniken

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Über dieses E-Book

Erstmalig wird hier nach jahrelangen Recherchen eine halbwegs vollständige Chronik der Stadt Sast und einigen ihrer wichtigsten Töchter und Söhne der Öffentlichkeit vorgestellt. Zusammengetragen aus verschiedensten Quellen, einigen von hier und da schon bekannt. Aus mündlichen Überlieferungen, über Generationen weitergegeben an die Enkel, die sich erst als alte Leute dafür interessierten und sie dann an ihre Enkel weitergaben (und so weiter); zusammengestellt von grimmigen Brüdern und schreibenden Schwestern. All so aus schriftlichen Werken, heute kaum mehr zu lesen oder auch nur zu entziffern, weil sich Buchstaben im Laufe der Zeit veränderten und Tinte oftmals noch gar nicht erfunden war. Mit viel Feingefühl durch erahnte und dazuimprovisierte Ergänzungen bereichert, an keiner Stelle aber erlogen. Ey, schwör!
„Die Saster Ärzte“ sind wegen ihrer Käuflichkeit bereits bekannt geworden. Doch was ist das nur für ein Ort, wo sich solche und andere Dinge abspielen können? Wie kam Sast zu seinem Namen – und wer will das überhaupt wissen?
Fragen über Fragen, auf die hier erstmals Antwort gegeben werden soll.
Womit „Die Saster Chroniken“ als wichtige Grundlage für weitere Forschungen dienen können.

In diesem Sinne, alles Gute und Ihnen wichtige Erkenntnisse!

Das städtische Stadtarchiv von Sast
und Eckhardt Pahlke
SpracheDeutsch
HerausgeberXinXii
Erscheinungsdatum22. Aug. 2020
ISBN9783960287612
Die Saster Chroniken

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    Buchvorschau

    Die Saster Chroniken - Eckhardt Pahlke

    Chronologisch geordneter Inhalt

    Chronologisch geordneter Inhalt

    Vor sehr langer Zeit – bis zum Mittelalter

    Rodung

    Tod eines Heilungsreisenden

    Der Maulwurf

    Erste schriftliche Erwähnung

    Vom späten Mittelalter zur jüngeren Vergangenheit

    Pimko Bapuch-Maus

    Bauernaufstände

    Hospital zu vermieten

    Genie-Streich

    Thekla Ckarola Räums

    Das Wirtshaus im Wald

    Aufbruch zu neuen Ufern

    Der Arzt Doktor Kuhf

    Der örtliche Nahverkehr

    Anonym

    Der Große Stadtbrand

    Die erste Hochschule

    Die Goldene Eule

    Von der Gegenwart in die Zukunft

    Boris Beckenbauer

    Sport vor Ort

    Stadtbelebung

    Der Raumfahrer aus Sast

    Für immer

    Fleischskandal

    Sast in einer tollen Zukunft

    Mysteriöses aus der Vergangenheit

    Anhang

    Sast in kurzen Stichpunkten

    Sast im Zeitstrahl der Geschichte

    Die Töchter und Söhne der Stadt

    Buchrückentext

    Vor sehr langer Zeit – bis zum Mittelalter

    Rodung

    Uz Ohnenam hatte sich heillos verlaufen. Das war nicht weiter schwer. Denn Wegweiser waren noch nicht erfunden, und der Wald sah überall gleich aus. Zumindest hier, in dieser Gegend. Und weil es eigentlich völlig gleich war, wo er sich befand, fing er an, diesen Wald zu roden. Auch die Axt war noch nicht erfunden, und so fällte er Baum für Baum mit bloßer Hand.

    Irgendwann war Mittag, und außerdem musste er auf’s Klo. Auch Toiletten waren noch nicht erfunden. Ergo wollte er sein Geschäft hinter einem Baum verrichten. Was schwierig war, denn er hatte schon sehr viele gefällt. So verkniff er sich fürs erste seine gar nicht so schlechte Idee und deckte auf einem Baumstumpf seinen Mittagstisch. Essen war übrigens schon länger erfunden.

    Er grillte sich ein paar Steine, denn für Kartoffeln war es noch viel, sehr viel, zu früh. Dazu knabberte er einige Wurzeln, wie wir heute anhand von Auswertungen prähistorischer Mageninhalte wissen. Auf seinen Sitzplatz legte er ein Handtuch. Er hatte gelesen, das einzige, was wirklich, wirklich wichtig im Universum ist, ist immer ein Handtuch dabeizuhaben.

    Darauf ging er dorthin, wo er Bäume hat stehen gelassen. Seine Verrichtung muss ein hartes Geschäft gewesen sein, denn die meisten Steine sind schwer verdaulich. Wir wissen nicht, womit oder ob er seinen Po geputzt hat. Denn auch Toilettenpapier war noch nicht erfunden. Als er zurückkam, hockte auf seinem Handtuch ein Fremder.

    Unglaublich! Empörend! Eine Frechheit! Anwälte waren noch nicht erfunden, und alsbald dürfte eine handfeste Keilerei im Gange gewesen sein. Erst als man sich beruhigt hatte, erklärte Uz Ohnenam: „Ich saß da!" Ein Satz, der weder heute noch nächste Woche in die Geschichte einging, aber viel, viel später, fast noch nach der Kartoffel, enorme Bedeutung gewinnen sollte.

    „Ich saß da – wird heute als den Ursprung des Ortsnamen Sast gewertet. Bislang nahm die Forschung an, dass sich der Namen von „Desaster herleitete, was ursprünglich im Saster Landstrich etwa mit „nicht ganz vollkommen durchorganisiert" gleichgeltend war. Und die etwas legereren Formen und Eigenheiten der Saster recht gut erfasste.

    „Ich saß da." wiederholte ihn der Fremde.

    „Aber ich saß zuerst da!" erklärte Uz Ohnenam.

    „Und wer bist du?" fragte der Fremde.

    „Ich bin Uz Ohnenam", sprach der Holzfäller.

    „Uz ohne Namen?" fragte der neugierige Fremde nun.

    Uz zog die Augenbrauen hoch. „Ja, Nachnamen sind noch nicht erfunden. Wer Uz nennt, meint nur einfach mich. Und das E hinten hab ich weggelassen. War mit zu lang."

    „Aber Uz ist doch ein Name?"

    „Du fragst ganz schön viel. Ja, Uz ist ein Name. Nämlich meiner."

    „Uz Istdeinnam", schlug der Fremde vor.

    „Nein!" lehnte Uz ab. „Wenn schon, dann: Uz Istmeinnam!"

    „Oder so." Endlich war der Fremde zufrieden.

    „Und wie ist deine Name?" fragte Uz.

    „Ichsaßda."

    „Oh. Können wir jetzt damit aufhören?"

    „Ja."

    Namen waren damals eine komische Sache.

    Ichsaßda und Uz blieben auf dem gerodeten Platz. Die Keilerei wurde ihr Begrüßungsritual. Und danach begannen sie, Hütten und Schnellrestaurants zu errichten. Weil der Wald sonst wenig hergab, schliefen sie mit Torferde, Bäumen oder Wildschweinen. Nur ab und zu verirrte sich eine Waldfrau in das Gebiet. Doch ganz allmählich steigerte sich die Bevölkerungszahl.

    Tod eines Heilungsreisenden

    Die frühen, niedrigen Bevölkerungszahlen sind im Laufe der Zeit gewachsen. Weil man sie gut gegossen, und gut gedüngt hatte. Außerdem ergaben sie, kleingeschnitten, einen recht manierlichen Zahlensalat.

    Es lebten nun mehr Menschen als zu – oder gar vor – Beginn der Siedlung in ihr. Europa war immer noch ein unendlich großer Kontinent mit ausgedehnten Wäldern, wenigen Hochkulturen und Menschen, die sich gerne schlugen oder in Ruhe ihr eigenes Leben leben wollten. Diese relativ kleinen Gemeinschaften trauten ihren Nachbarn ebenso wenig wie Versicherungsvertretern, die nicht aus ihrer Siedlung stammten oder fahrenden Händlern.

    Eine bestimmte, winzige Siedlung mitten im Wald machte da keine Ausnahme. Ortderspätermalsastheißenwird lag nahe einer Handelsroute zwischen Rom und dem Nordpol. Das brachte hin und wieder auch belebenden Kulturaustausch. Friedhelm Hof, fahrender Trödler, war der erste Ganz-Fremde, der in Ortderspätermalsastheißenwird nach einer ortsüblichen Begrüßung plötzlich starb. Was der Grund dazu war, erfuhr man nie. Was er im Angebot hatte, erfuhr man ebenfalls nie, weil noch vor seinem Ableben alle Waren verschwunden sind. Was aber blieb, war ein Problem. Sein Leichnam. Im Allgemeinen aßen die Bewohner des Ortes ihre Verwandten einfach auf. Meist nach deren Ableben. So konnten sie noch eine Weile sehr nah bei ihrer Familie bleiben, und landeten später auf den frühen Feldern, wo sie gewissermaßen als Getreide wiederauferstanden. Um wieder in der Dorfgemeinschaft aufzugehen und so weiter. Was sollte aber mit einem Ganz-Fremden geschehen? Er hatte hier keine Familie, die ihn wieder aufnehmen konnte. Sozusagen. Verbrennen war nicht. A – war es Sommer und damit zu warm zum Heizen. Und B – herrschte absolute Waldbrandgefahr, was für einen Ort mitten im Wald nicht ganz ohne Bedeutung ist. Nach einer ausgedehnten Weile, als der Gestank selbst für Ortderspätermalsastheißenwird unerträglich wurde, schaufelte man ihn hinter dem Dorf einfach unter. Doch irgendwie gewann der Platz plötzlich eine seltsame Atmosphäre. Um diesen Platz im Gespräch nicht immer „Ach, ich war gestern wieder an dem Platz mit einer seltsamen Atmosphäre zu nennen, bekam er später die Bezeichnung „Platz von Friedhelm Hof nach seinem „Gründer. Mit den Generationen verschliffen zum kurzen „Friedhelm Hof, bis zum noch heute in einigen Landstrichen gebräuchlichen „Friedhof", Ortderspätermalsastheißenwird sei Dank.

    Mit der aufsässigen Jugend kam der Gedanke, Oma nicht mehr essen zu wollen. „Nein, meine Oma ess‘ ich nicht!" wurde Parole. Immer mehr, meist verstorbene, Leute gesellten sich zu Friedhelm. Eine revolutionäre Idee, wie sie nur jungen Leuten kommen kann. Ortderspätermalsastheißenwird wurde ein Ort der Innovationen.

    Machen wir einen Moment geografische Pause. Ägypten, gesellschaftlich und kulturell am anderen Ende der Welt. Man munkelt, dass sie schon elektrischen Strom hatten und einen lebhaften Wissensdurst. Weil aber Fernsehen die große Öffentlichkeit noch nicht erreicht hatte, mussten gutbetuchte Forscher noch selbst auf Entdeckungsreisen gehen. Aus byzantinischen, vielleicht auch anderen, vielleicht auch heißen, Quellen hatten sie von einer eigenartigen Einbalsamierungskunst gehört. Von Völkern an Ost- und Nordsee, hoch oben in Europa. Natürlich hießen sie auf ägyptisch weder Europa, noch Ost- oder Nordsee. Sie hatten selbstverständlich Namen auf Hieroglyphisch.

    Tut-äs-noh-wähi, war ein altägyptischer Arzt. Er wurde geboren am Mittwoch, 1327 vor Zeitrechnungsbeginn. Er war ein Mensch, der sehr gern selbst Erfahrungen sammelte. Tut-äs-noh-wähi war ein Heilungsreisender. Er wollte die Einbalsamierungsmethoden nordischer Moorleichen studieren. Dazu bereiste er Europa. Über Rom kam er bis ins zersplitterte Land der Germanen. Lernte viel über Verletzungen und wie man sie bekommt. In einem Selbstversuch schnitt er sich in den Finger der rechten Hand. Schamanen hatten zuvor abgeraten, blieben aber stumm und neugierig sitzen, als Tut-äs-noh-wähi

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